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Mepha Pharma AG

Was ist Acimethin und wann wird es angewendet?

Acimethin ist ein Arzneimittel zur Ansäuerung des Harns, das auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen wird. Viele Bakterien sind in der Lage, den Urin alkalisch werden zu lassen und können sich dadurch günstige Wachstumsbedingungen schaffen. Der ansäuernde Effekt der natürlichen Aminosäure L-Methionin bewirkt eine Ansäuerung des alkalischen Urins und somit eine Wiederherstellung des Normalbereichs. Der Normalbereich des Urins liegt im sauren Bereich und wird als pH-Wert gemessen. Dieser sollte zwischen 5,4 und 6,2 liegen. Damit wird das Wachstum der Bakterien gehemmt. Ausserdem können wiederkehrende Infektionen der Harnwege vermindert werden. Die Harnansäuerung mit Acimethin verbessert auch die Löslichkeit von Phosphatharnsteinen und ist ein wesentliches Prinzip zur Vermeidung von Steinneubildung.

Was sollte dazu beachtet werden?

Eine intensive Durchspülung der Harnwege durch Erhöhung der Trinkmenge (2–3 Liter/Tag) unterstützt die Therapie mit Acimethin. Erfordert die Schwere der Harnwegsinfektion die Gabe bestimmter Antibiotika bzw. Chemotherapeutika, so kann die zusätzliche Einnahme von Acimethin deren Wirkung noch steigern. Bei Langzeitanwendung von L-Methionin ist auf eine ausreichende nutritive Versorgung mit B-Vitaminen, insbesondere Vitamin B6 und Folsäure, zu achten. Ein bestehender Mangel an diesen Vitaminen sollte gegebenenfalls ausgeglichen werden. Erfahrungen zur Anwendung bei Kindern liegen nicht vor.

Wann darf Acimethin nicht angewendet werden?

Acimethin darf nicht angewendet werden bei angeborener Stoffwechselstörung (Homocysteinurie), Übersäuerung des Blutes (sogenannter metabolischer Azidose, renaler tubulärer Azidose), Gicht, erhöhten Harnsäurewerten (im Blut und Urin), bei Harnsäure-, Oxalat- und Cystinsteinen, sowie bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen. Acimethin darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss der Zusammensetzung.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Acimethin Vorsicht geboten?

Bei azidosegefährdeten Patienten (Neigung zur Übersäuerung des Blutes), sollte die langfristige Behandlung mit Acimethin unter regelmässiger Kontrolle des Säure-Basen-Haushaltes erfolgen. Die Wirkung gewisser Medikamente gegen die Parkinson-Krankheit, die den Wirkstoff «Levodopa» enthalten, kann durch die gleichzeitige Einnahme von Acimethin abgeschwächt werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Acimethin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder stillen, sollte Acimethin nur bei zwingender Notwendigkeit auf Verschreibung bzw. Rücksprache mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Acimethin?

Im Allgemeinen genügen 3mal täglich 1–2 Filmtabletten. Um eine schnelle Ansäuerung zu erreichen, ist es sinnvoll, die Therapie mit 3mal 2 Filmtabletten zu beginnen. Die Filmtabletten werden unzerkaut mit etwas Flüssigkeit vor der Mahlzeit eingenommen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Acimethin haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Acimethin auftreten: Bei azidosegefährdeten Patienten z.B. mit schweren Leber- oder Nierenkrankheiten kann Acimethin zur Übersäuerung des Blutes führen. Eine langfristige Behandlung sollte dann nur unter regelmässiger Kontrolle des Säuren-Basen-Haushaltes im Blut und Urin erfolgen. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Benommenheit, Irritabilität, mögliche Verschlechterung einer bestehenden Nieren- und Leberinsuffizienz. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Acimethin, Filmtabletten für Kinder unzugänglich aufbewahren. Nicht über 25 °C lagern. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Acimethin enthalten?

1 Filmtablette Acimethin enthält: Wirkstoff: L-Methionin 500 mg.

Wo erhalten Sie Acimethin? Welche Packungen sind erhältlich?

Acimethin erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. In Packungen zu 50 oder 100 Filmtabletten zu je 500 mg L-Methionin.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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