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Was ist Adalat CR und wann wird es angewendet?

Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten enthalten als Wirkstoff Nifedipin, das zur Gruppe der sogenannten Calciumantagonisten gehört. Nifedipin verringert den Sauerstoffbedarf des Herzens und schützt das Herz vor Überbelastung. Seine spannungslösende Wirkung auf die Herzkranzgefässe verhindert die Entstehung von Herzschmerzen (Angina pectoris) oder reduziert deren Häufigkeit und Schmerzintensität. Die blutdrucksenkende Wirkung von Nifedipin beruht auf einer Weitstellung der herzfernen Blutgefässe (Arterien). Der Gefässwiderstand wird erniedrigt und die erhöhten Blutdruckwerte werden gesenkt. Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten dürfen nur auf Verschreibung und unter ständiger Kontrolle eines Arztes bzw. einer Ärztin verwendet werden.

Wann darf Adalat CR nicht angewendet werden?

Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten dürfen nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen anderen Inhaltsstoff eingenommen werden. Das Arzneimittel darf nicht im Herzkreislauf-Schock sowie bei akutem Herzinfarkt (innerhalb der ersten 4 Wochen) oder instabiler Angina pectoris angewandt werden. Ebenfalls dürfen Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten nicht gleichzeitig mit Rifampicin, einem Antibiotikum gegen Tuberkulose, eingenommen werden. Die Anwendung und Sicherheit von Adalat CR, Retardtabletten bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden. Wenn Sie einen künstlichen Darmausgang haben, dürfen Sie Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten nicht einnehmen.

Wann ist bei der Einnahme von Adalat CR Vorsicht geboten?

Bei Patienten bzw. Patientinnen mit ausgeprägt niedrigem Blutdruck (schwere Hypotension: systolischer Blutdruck unterhalb 90 mm Hg) sowie bei schweren Einengungen des Magen-Darmtraktes ist Vorsicht geboten. Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten können gleichzeitig mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln gegeben werden, wobei mit einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkungen zu rechnen ist. Bei gleichzeitiger Gabe von Cimetidin oder Cisaprid (Mittel gegen Magenübersäuerung) sowie von trizyklischen Antidepressiva oder Nitraten kann die blutdrucksenkende Wirkung von Adalat verstärkt werden. Adalat nicht zusammen mit Grapefruitsaft einnehmen, da dies eine verstärkte Wirkung zur Folge haben kann. Folgende Mittel können ebenfalls die Wirkung von Adalat verstärken und sollten daher nicht gleichzeitig mit Adalat eingenommen werden, ausser der Arzt oder die Ärztin verordnet dies ausdrücklich: – Mittel gegen Depressionen wie Fluoxetin oder Nefazodon; – Mittel gegen HIV-Infektionen wie Amprenavir, Indinavir, Nefilnavir, Ritonavir oder Saquinavir; – Mittel gegen Pilzinfektionen wie Ketoconazol, Itraconazol oder Fluconazol; – Diltiazem. Adalat kann zudem die Wirksamkeit anderer Arzneimittel beeinflussen. Dazu gehören: – Mittel gegen Herzkrankheiten wie Chinidin, Diltiazem, Digoxin; – Tacrolimus (ein sog. Immunsuppresivum, ein Mittel, welches bei Transplantationspatienten angewendet wird); – Theophillin (ein Mittel gegen Asthma). Adalat darf nicht zusammen mit Mitteln gegen Epilepsie wie Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital oder Valproinsäure eingenommen werden, ausser der Arzt oder die Ärztin verordnet dies ausdrücklich. Die gleichzeitige Einnahme von Adalat mit gewissen Antibiotika sollte ebenfalls nicht erfolgen, ausser der Arzt oder die Ärztin verordnet dies ausdrücklich. Dazu gehören: – Vincristin; – Erythromycin; – Quinipristin/Dalfopristin; – allgemein Antibiotika aus der Familie der Cephalosporine. Falls bei Ihnen während einer Behandlung mit Ciclosporin (z.B. im Rahmen einer Organtransplantation) sich eine Wucherung des Zahnfleisches gebildet hat (eine so genannte Gingivahyperplasie), sollten Sie Adalat nicht einnehmen, da auch unter Adalat die Bildung solcher Zahnfleischveränderungen beobachtet worden ist. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Dies gilt im verstärkten Masse im Zusammenhang mit der Einnahme von Alkohol. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Adalat CR während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten dürfen während der gesamten Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Nifedipin geht in die Muttermilch über. Ob eine arzneimittelbedingte Wirkung beim Säugling auftreten kann, ist bisher nicht bekannt geworden. Es wird empfohlen, aus Vorsichtsgründen abzustillen. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder ein Kind stillen.

Wie verwenden Sie Adalat CR?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin setzt die Dosierung fest. Die folgenden Dosierungsempfehlungen sind lediglich als Hinweis zu betrachten: Koronare Herzkrankheit Adalat CR 30 Retardtabletten 1× täglich 1 Retardtablette bis 1× täglich 2 Retardtabletten morgens einnehmen. Adalat CR 60 Retardtabletten 1× täglich 1 Retardtablette morgens einnehmen. Bluthochdruck Adalat CR 20 Retardtabletten 1× täglich 1 Retardtablette morgens einnehmen oder Adalat CR 30 Retardtabletten 1× täglich 1 Retardtablette morgens einnehmen oder Adalat CR 60 Retardtabletten 1× täglich 1 Retardtablette morgens einnehmen. Im Allgemeinen schluckt man die Retardtablette morgens mit etwas Flüssigkeit (kein Grapefruitsaft) hinunter. Die Retardtabletten dürfen nicht zerkaut oder gebrochen werden. Die Retardtabletten müssen immer unter denselben Bedingungen eingenommen werden, d.h. z.B. immer vor den Mahlzeiten. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Adalat CR haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Adalat CR Retardtabletten auftreten: Zu Beginn der Behandlung können häufig leichte Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Wärmegefühl und geschwollene Knöchel (Wasseransammlung) auftreten. Es wurde auch häufig über Verstopfung, Unwohlsein und Müdigkeit, Hautreaktionen (Hautrötung, Juckreiz), unspezifische Schmerzen, Herzklopfen, Erhöhung der Pulsfrequenz, Zittern und eine Mehrausscheidung der täglichen und nächtlichen Urinmenge berichtet. Nervosität, Migräne, Schwindel, niedriger Blutdruck, Nasenbluten, Blähungen, Krämpfe in den Beinen, Schlafstörungen, Angstzustände, vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung, Mundtrockenheit, Magen-Darm-Störungen (Übelkeit, Erbrechen), Unterleibsschmerzen und allergische Reaktionen (Fieber, Schwellung des Kehlkopfs) können gelegentlich auftreten. Die meisten dieser Beschwerden verschwinden jedoch im Verlauf der Behandlung, wenn Ihr Körper sich an das Arzneimittel gewöhnt hat. Selten kann es auch zu einem Kribbeln in Händen und Füssen, zu Schmerzen im Brustbereich und zu Zahnfleischveränderungen kommen. Selten kommt es bei Diabetespatienten zu einer Unterzuckerung. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie solche Nebenwirkungen beobachten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Der Wirkstoff der Adalat CR Retardtablette ist von einer Tablettenhülle umgeben, die nicht resorbiert wird. Aus dieser Hülle wird der für den Körper resorbierbare Wirkstoff nach und nach freigegeben. Sobald dieser Vorgang beendet ist, wird die leere Tablettenhülle aus dem Körper ausgeschieden und kann möglicherweise im Stuhl bemerkt werden. Das Arzneimittel ist vor Licht geschützt bei Raumtemperatur (15–25 °C) an einem trockenen Ort und ausserhalb der Reichweite von Kindern aufzubewahren. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Die lichtempfindliche Wirksubstanz der Retardtablette ist innerhalb und ausserhalb der Verpackung grundsätzlich lichtgeschützt; dennoch sollten die Adalat CR20/CR30/CR60 Retardtabletten nur zur Einnahme aus der Folie entnommen werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Adalat CR enthalten?

Wirkstoff 1 Adalat CR 20 Retardtablette enthält 20 mg Nifedipin; 1 Adalat CR 30 Retardtablette enthält 30 mg Nifedipin; 1 Adalat CR 60 Retardtablette enthält 60 mg Nifedipin; sowie folgende Hilfsstoffe: Hypromellose, Polyethylenoxid, Magnesiumstearat, Natriumchlorid, Celluloseacetat, Macrogol 3350, Hydroxypropylcellulose, Propylenglykol und Farbstoffe (Eisenoxid [E172] und Titandioxid [E171]).

Wo erhalten Sie Adalat CR? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Es gibt Kalender-Packungen zu 28 und 98 Retardtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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