Beipackzettel von Aimovig® 70mg/ml und 140mg/ml Injektionslösung im Fertigpen einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Aimovig und wann wird es angewendet?

Aimovig enthält den Wirkstoff Erenumab. Erenumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper. Monoklonale Antikörper sind Eiweisse, die bestimmte Eiweisse im Körper erkennen und an sie binden. Aimovig gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Antikörper gegen den CGRP (Calcitonin Gene-Related Peptide) Rezeptor eingesetzt werden. Aimovig wirkt, indem es die Aktivität des CGRP-Moleküls, welches mit Migräne in Zusammenhang gebracht worden ist, blockiert. Aimovig wird zur Behandlung der Migräne bei Erwachsenen verwendet, bei denen eine vorbeugende Therapie angezeigt ist. Aimovig wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet.

Wann darf Aimovig nicht eingenommen/angewendet werden?

Aimovig darf nicht angewendet werden, wenn Sie allergisch gegen Erenumab oder einen der in Aimovig enthaltenen Hilfsstoffe (aufgeführt unter «Was ist in Aimovig enthalten») sind. Die Anwendung von Aimovig wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht untersucht. Es ist nicht bekannt, ob Aimovig bei Kindern und Jugendlichen sicher und wirksam ist. Aimovig darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Aimovig Vorsicht geboten?

Wenn bei Ihnen Symptome einer schwerwiegenden allergischen Reaktion, wie z.B. Ausschlag (schweres Jucken der Haut mit rotem Ausschlag oder Erhebungen, sogenannte Nesselsucht) oder Schwellungen, die in der Regel Gesicht, Mund, Zunge oder Rachen betreffen, oder Atembeschwerden auftreten beenden Sie sofort die Anwendung von Aimovig und informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder rufen Sie den Notarzt. Schwerwiegende allergische Reaktionen können innerhalb von Minuten auftreten, einige können jedoch auch erst mehr als eine Woche nach der Anwendung von Aimovig in Erscheinung treten. Unter Aimovig kann es zu Verstopfung mit schweren Komplikationen kommen. Teilen Sie Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit, wenn Sie an Verstopfung leiden, in der Vorgeschichte an Verstopfung gelitten haben oder gleichzeitig Medikamente einnehmen, welche zu Verstopfung führen können. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird Sie bei Anzeichen schwerwiegender Verstopfung überwachen und entsprechend behandeln. Die abnehmbare Kappe des Aimovig-Fertigpens enthält trockenen Naturkautschuklatex, der bei Personen mit Latexempfindlichkeit allergische Reaktionen hervorrufen kann. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie auf Latex allergisch sind. Bisher liegen keine Hinweise vor, dass die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen durch die Anwendung von Aimovig beeinträchtigt wird. Dieses Arzneimittel (Fertigpen à 70 mg und 140 mg) enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Fertigpen d.h. es ist nahezu «natriumfrei». Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.

Darf Aimovig während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Aimovig wurde bei Schwangeren nicht untersucht. Es ist nicht bekannt, ob Aimovig dem ungeborenen Kind schadet, und deshalb sollte Aimovig während der Schwangerschaft nicht angewendet werden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie versuchen, schwanger zu werden, oder denken, möglicherweise schwanger zu sein, während Sie Aimovig anwenden. Es ist nicht bekannt, ob Aimovig in die Muttermilch übergeht. Da viele Arzneimittel, darunter Antikörper, in die Muttermilch ausgeschieden werden, kann ein Risiko für das Neugeborene/Kleinkind nicht ausgeschlossen werden. Es ist wichtig, Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin zu informieren, wenn Sie stillen oder vorhaben zu stillen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, ob Sie das Stillen oder eher die Anwendung von Aimovig beenden sollten.

Wie verwenden Sie Aimovig?

Die Indikation für die Therapie muss durch einen Arzt oder eine Ärztin mit Erfahrung auf dem Gebiet der Migränebehandlung gestellt werden. Sie werden durch diesen Arzt oder diese Ärztin in der weiteren Behandlung begleitet werden. Aimovig wird als Injektion unter die Haut («subkutan») verabreicht. Sie und Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden, ob Sie sich Aimovig selbst injizieren sollen. Es ist wichtig, dass Sie nicht versuchen, die Injektion selbst durchzuführen, ohne vorher ein Training durch Ihren Arzt oder Apotheker bzw. durch Ihre Ärztin oder Apothekerin oder durch eine medizinische Fachperson erhalten zu haben. Hinweise zur richtigen Vorbereitung und Verabreichung Ihrer Aimovig-Injektionen zuhause finden Sie in der ausführlichen Gebrauchsanweisung am Ende dieser Packungsbeilage. Dosierung von Aimovig: Die Dosis von Aimovig beträgt 70 mg einmal monatlich. Bei Patienten, die auf diese Dosierung nach einigen Monaten eine ungenügende Wirkung zeigen, kann Ihr Arzt / Ihre Ärztin die Dosierung auf 140 mg einmal monatlich steigern, solange dadurch eine bessere Wirkung nachweisbar ist. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin. Wie lange wird Aimovig angewendet? Wenden Sie Aimovig so lange einmal im Monat an, wie Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin es anordnet. Wenn Sie Fragen zur Anwendungsdauer von Aimovig haben, fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Wenn Sie eine grössere Menge von Aimovig angewendet haben, als Sie sollten Falls Sie eine höhere als die empfohlene Dosis von Aimovig angewendet haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Wenn Sie die Anwendung von Aimovig vergessen haben Wenn Sie die Anwendung von Aimovig vergessen haben, holen Sie dies so bald wie möglich nach. Setzen Sie sich dann mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin in Verbindung, der bzw. die Ihnen mitteilen wird, wann Sie Ihre nächsten Dosen verabreichen sollen. Halten Sie sich genau an den Zeitplan, den Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen vorgegeben hat. Wenn Sie die Anwendung von Aimovig abbrechen Beenden Sie die Anwendung von Aimovig nicht, ohne zuerst den Rat Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin einzuholen. Wenn Sie die Behandlung beenden, könnten Ihre Symptome erneut auftreten. Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung von Aimovig haben. Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren) Die Anwendung von Aimovig wurde bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bisher nicht untersucht. Es ist nicht bekannt, ob Aimovig bei Kindern und Jugendlichen sicher und wirksam ist. Aimovig darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.

Welche Nebenwirkungen kann Aimovig haben?

Es können schwerwiegende allergische Reaktionen wie z.B. Ausschlag (schweres Jucken der Haut mit rotem Ausschlag oder Erhebungen, sogenannte Nesselsucht) oder Schwellungen, die in der Regel Gesicht, Mund, Zunge oder Rachen betreffen, oder Atembeschwerden auftreten. Beenden Sie sofort die Anwendung von Aimovig und informieren Sie sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder rufen Sie den Notarzt, wenn Sie solche Anzeichen bemerken. Ihr Arzt/Ihre Ärztin wird eine geeignete Therapie einleiten. Es wurde über Fälle von Verstopfung mit schweren Komplikationen berichtet. Viele dieser Fälle wurden bei Patienten gemeldet, die Verstopfung in der Vorgeschichte hatten oder gleichzeitig Arzneimittel anwendeten, die zu Verstopfung führen können. Bei einigen schweren Fällen war ein Spitalaufenthalt erforderlich. Bitte informieren Sie daher Ihren Arzt, wenn Sie an Verstopfung leiden. Weiter können die im Folgenden aufgeführten Nebenwirkungen auftreten. Wenn sich diese Nebenwirkungen verschlimmern, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern) Anzeichen und Symptome von Schmerzen, Rötung, Schwellung, Juckreiz an der Injektionsstelle (Reaktionen an der Injektionsstelle) ·Verstopfung ·Muskelkrämpfe ·Juckreiz Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Im Kühlschrank (2-8 °C) lagern. Den Fertigpen in der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Nachdem Aimovig aus dem Kühlschrank genommen worden ist, kann es bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahrt werden und muss dann aber innerhalb von 14 Tagen angewendet werden. Aimovig darf nicht wieder im Kühlschrank aufbewahrt werden, nachdem es Raumtemperatur angenommen hat. Verwenden Sie dieses Arzneimittel nicht, wenn die Flüssigkeit gut erkennbare Feststoffteilchen enthält, trüb oder eindeutig gelb ist. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Aimovig enthalten?

Wirkstoffe Jeder Fertigpen zu 1 ml enthält 70 mg oder 140 mg Erenumab. Hilfsstoffe Saccharose, Polysorbat 80, Natriumhydroxid, Essigsäure 99%, Wasser für Injektionszwecke.

Wo erhalten Sie Aimovig? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Packungen zu 1 Fertigpen à 70 mg oder 140 mg

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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