Beipackzettel von Allopur® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Allopur und wann wird es angewendet?

Allopur senkt die Harnsäure in Blut und Urin. Es wird bei Gicht, d.h. bei Ablagerungen von Harnsäurekristallen in Haut, Gelenken und Niere, sowie bei anderen Krankheiten, die eine therapiebedürftige Erhöhung der Harnsäurekonzentration im Blut hervorrufen, angewendet. Allopur darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Zu hohe Harnsäurekonzentrationen im Blut beruhen auf einer Stoffwechselstörung, die durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden kann, z.B. durch Überernährung. Es ist daher auf ein Idealgewicht und eine gemischte, abwechslungsreiche Kost zu achten. Zu meiden sind Alkohol und Innereien. Bei Nierensteinen ist auf eine grosse Trinkmenge zu achten.

Wann darf Allopur nicht eingenommen/angewendet werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Allopurinol oder einem Hilfsstoff von Allopur.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Allopur Vorsicht geboten?

Bei bekannter, schwerer Nieren- und/oder Leberkrankheit ist bei der Anwendung besondere Vorsicht geboten und es bedarf einer besonderen Überwachung durch den Arzt bzw. die Ärztin, um die günstigste Dosierung zu finden. Schwere Hautausschläge (Hypersensibilitätssyndrom, Stevens-Johnson-Syndrom, toxisch epidermale Nekrolyse) wurden beobachtet bei der Anwendung von Allopurinol. Häufig sind die Ausschläge begleitet von Entzündungen im Mund, im Rachen, an der Nase, an den Genitalien sowie von Bindehautentzündung (rote und geschwollene Augen). Diesen schwerwiegenden Hautausschlägen gehen oft grippenartige Symptome wie Fieber, Kopfschmerzen und Gliederschmerzen voraus. Der Ausschlag kann sich ausweiten zu grossflächiger Blasenbildung und Abschuppen der Haut. Bei gleichzeitiger Anwendung von Blutdrucksenkern (ACE-Hemmer) oder von Diuretika (insbesondere Thiazide) ist das Risiko einer Überempfindlichkeitsreaktion erhöht, besonders, wenn zusätzlich eine Nierenfunktionsstörung vorliegt. Es gibt ein bestimmtes Erbgut (das so genannte HLA-B*5801), bei dem das Risiko von schweren Hautreaktionen deutlich erhöht ist. Dieses Erbgut tritt bei einigen Han-chinesischen, indischen, thailändischen und afrikanischen Bevölkerungsgruppen besonders häufig auf. Schwerwiegende Hautreaktionen können deshalb bei Menschen Han-chinesischer, indischer, thailändischer oder afrikanischer Herkunft häufiger auftreten. Beim Auftreten von Hauterscheinungen setzen Sie Allopur ab und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Zu Beginn der Behandlung kann es zu einem akuten Gichtanfall kommen. Wenn Sie entsprechende Symptome (stark schmerzendes, gerötetes, geschwollenes und überwärmtes Gelenk) spüren, nehmen Sie bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin Kontakt auf. Wird mit der Behandlung während eines akuten Gichtanfalls begonnen, so können weitere Attacken ausgelöst werden. Bei Vorliegen akuter Gichtanfälle vor Behandlungsbeginn sollten Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren. Der Arzt bzw. die Ärztin entscheidet dann, wann mit der Behandlung begonnen werden kann. Bei wenigen Patientinnen und Patienten wurde unter der Behandlung mit Allopur das Auftreten von Schwindel beobachtet, wodurch dieses Arzneimittel die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen kann! Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.

Darf Allopur während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder stillen, darf Allopur nur auf ausdrückliche Verordnung des Arztes bzw. der Ärztin eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Allopur?

Die übliche Dosierung beträgt 100–300 mg Allopur täglich; in schweren Fällen kann der Arzt bzw. die Ärztin die Dosis steigern bis 900 mg. In der Regel wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Allopurinol zu Beginn niedrig dosieren (z.B. 100 mg/Tag), um das Risiko möglicher Nebenwirkungen zu verringern. Bei Bedarf wird Ihre Dosis erhöht. Die Dosis 100–300 mg täglich (1 Tablette à 100 mg oder 300 mg) wird als Einzeldosis nach einer Mahlzeit mit genügend Flüssigkeit eingenommen. Die Tabletten sind teilbar. Bei höherer Dosierung ist die Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin zu befolgen. Sollten Sie einmal vergessen haben, die Tagestablette einzunehmen, fahren Sie trotzdem mit der regelmässigen Einnahme fort. Die übrig gebliebene Tablette nehmen Sie dann am Schluss. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Allopur haben?

Es treten häufig Hauterscheinungen wie Rötung, Bläschen oder Schuppenbildung auf. Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Allopur auftreten: In seltenen Fällen (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten) ·Fieber und Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen (grippeähnliche Symptome) und allgemeines Unwohlsein. ·Schwerwiegende Veränderungen an der Haut, beispielsweise Entzündungen am Mund, im Rachen, an der Nase, an den Genitalien sowie Bindehautentzündung (rote und geschwollene Augen), grossflächige Blasen- und Schuppenbildung. ·Starke Hypersensitivitätsreaktionen mit Fieber, Hautausschlag, Gelenkschmerzen und Veränderungen des Blutbildes und der Leberwerte (dies können Anzeichen einer Multiorgan-Hypersensibilitätserkrankung sein). Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Behandelten) ·Durchfall (Diarrhöe). Häufigkeit nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden) ·Aseptische Meningitis (Entzündung der Membrane, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben): Symptome umfassen Nackensteifigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber und Bewusstseinstrübung. Begeben Sie sich sofort in ärztliche Behandlung, wenn diese Symptome auftreten. Beim Auftreten von Hauterscheinungen setzen Sie Allopur ab und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Übelkeit und Erbrechen können vermieden werden, indem Allopur immer nach einer Mahlzeit eingenommen wird. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie das Arzneimittel sofort absetzen und Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. In der Originalverpackung, nicht über 25°C und ausser Reichweite von Kindern lagern. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Allopur enthalten?

Wirkstoffe 1 Tablette (teilbar) enthält 100 mg bzw. 300 mg Allopurinol. Hilfsstoffe Cellulosepulver, Povidon K25, Macrogol 4000, Crospovidon, Talkum, Magnesiumstearat und mikrokristalline Cellulose.

Wo erhalten Sie Allopur? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Allopur 100 mg: 50 Tabletten (teilbar). Allopur 300 mg: 30 und 100 Tabletten (teilbar).

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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