Beipackzettel von Alphagan®, Augentropfen einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden, und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Alphagan® und wann wird es angewendet?

Alphaganâ Augentropfen enthalten als Wirkstoff Brimonidintartrat, das zur Stoffklasse der selektiven α2-Rezeptor Agonisten gehört. Nach Eintropfen am Auge wird der erhöhte Augeninnendruck gesenkt. Alphaganâ wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin zur Behandlung des erhöhten Augeninnendrucks besonders bei Patienten mit Weitwinkelglaukom (Grüner Star) angewendet. Alphaganâ kann zur alleinigen Therapie oder als Zusatzbehandlung verwendet werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Es ist wichtig, dass der Augeninnendruck durch Ihren Arzt oder Ihre Ärztin regelmässig überprüft wird. Hinweis für Kontaktlinsenträger Das in Alphaganâ enthaltene Konservierungsmittel, Benzalkoniumchlorid, kann Augenreizungen verursachen. Kontaktlinsen sollen vor der Anwendung von Alphaganâ herausgenommen und erst 15 Minuten nach der Anwendung wieder eingesetzt werden. Benzalkoniumchlorid kann zu Verfärbungen von weichen Kontaktlinsen führen, daher soll der Kontakt mit weichen Kontaktlinsen vermieden werden.

Wann darf Alphagan® nicht angewendet werden?

·Bei einer bekannten Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen einen der Hilfsstoffe darf Alphaganâ nicht angewendet werden. ·Bei Patienten, die gewisse Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen einnehmen. Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin gibt Ihnen nähere Auskunft. ·Bei Neugeborenen und Kleinkindern bis zu 2 Jahren darf Alphaganâ nicht angewendet werden. Es ist bekannt, dass bei Neugeborenen und Kleinkindern schwere Nebenwirkungen auftreten können. ·Wenn Sie stillen.

Wann ist bei der Anwendung von Alphagan® Vorsicht geboten?

Alphaganâ soll bei Kindern von 2 bis 12 Jahren nicht angewendet werden, da die Anwendung bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen wird. Die Sicherheit und Wirksamkeit von Alphagan® bei Kindern wurden nicht untersucht. Alphaganâ kann Müdigkeit und/oder Schläfrigkeit, verschwommenes Sehen oder veränderte Sehstärke verursachen. Diese Wirkungen können sich in der Nacht oder bei reduziertem Tageslicht verschlechtern. Wenn solche Wirkungen bei Ihnen auftreten, sollten Sie keine Fahrzeuge lenken oder gefährliche Maschinen bedienen. Wenden Sie sich dann an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Teilen Sie Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin mit, wenn Sie an einer der folgenden Krankheiten leiden: schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Depressionen, Hirnleistungsstörungen, Raynaud Syndrom (Zustand einer verminderten Durchblutung der Hände und Füsse), Orthostasesyndrom (Blutdruckabfall beim Übergang vom Liegen zum Stehen), Thrombangiitis obliterans (schubweise verlaufende chronisch-entzündliche Gefässerkrankung) oder eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte) einnehmen oder am Auge anwenden! Insbesondere betrifft dies Arzneimittel gegen Bluthochdruck, Herzpräparate (Herzglykoside), Beruhigungs- oder Schlafmittel, da deren Wirkungen bei gleichzeitiger Anwendung mit Alphaganâ beeinflusst werden können.

Darf Alphagan® während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Über die Anwendung von Alphaganâ in der Schwangerschaft liegen keine Erfahrungen vor. Alphaganâ soll deshalb nur mit ausdrücklicher Genehmigung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin angewendet werden. Orientieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin über eine geplante oder vermutete Schwangerschaft. Es ist nicht bekannt, ob Alphaganâ beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Während der Therapie sollte deshalb auf das Stillen verzichtet werden. Besprechen Sie dies mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Wie verwenden Sie Alphagan®?

Wenn vom Arzt oder der Ärztin nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungen: Morgens und abends je 1 Tropfen Alphaganâ in das betroffene Auge verabreichen. Der zeitliche Abstand zwischen den jeweiligen Verabreichungen soll ca. 12 Stunden betragen. In der folgenden Anweisung ist erklärt, wie Sie Alphaganâ in das Auge tropfen sollen. 1.Hände gründlich waschen. Den Kopf nach hinten neigen und nach oben sehen. 2.Ziehen Sie das Unterlid vorsichtig nach unten, bis sich eine kleine Tasche bildet. 3.Drehen Sie die Augentropfenflasche auf den Kopf, und drücken Sie auf die Augentropfenflasche, bis ein Tropfen in das zu behandelnde Auge fällt. 4.Nach Eintropfen des Arzneimittels schliessen Sie das Auge, und drücken Sie eine Minute mit der Fingerkuppe auf den inneren, zur Nase hin verlaufenden Augenwinkel. Durch diese Methode soll eine ausreichende Wirkstoffaufnahme in das Auge gewährleistet und gleichzeitig die Aufnahme in den Blutkreislauf sowie die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Nebenwirkungen vermindert werden. Wichtig: Sollten Sie gleichzeitig mehrere Arzneimittel am Auge anwenden, sollen Sie zwischen den jeweiligen Anwendungen 5-15 Minuten verstreichen lassen. Falls Sie die Anwendung von Alphaganâ einmal vergessen, sollten Sie diese nicht nachholen. Fahren Sie einfach mit der nächsten Dosis zur gewohnten Zeit fort. Falls Sie Alphagan® versehentlich eingenommen haben, oder wenn Sie mehr Alphagan® angewendet haben als Sie sollten, kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Bei Erwachsenen, welche mehr Tropfen als verschrieben eingeträufelt haben, wurden Nebenwirkungen berichtet, die bereits für Alphagan® bekannt sind. Bei Erwachsenen, welche versehentlich Alphagan® eingenommen haben, trat eine Senkung des Blutdruckes auf. Bei einigen Patienten folgte darauf eine Erhöhung des Blutdruckes. Schwerwiegende Nebenwirkungen wurden bei Kindern berichtet, welche versehentlich Alphagan® eingenommen haben. Symptome waren Schläfrigkeit, Schlappheit, niedrige Körpertemperatur, Blässe und Atemschwierigkeiten. Sollte dies auftreten, kontaktieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Um eine mögliche mikrobielle Verunreinigung der Augentropfen zu vermeiden, darf die Spitze der Augentropfenflasche weder mit den Händen noch mit den Augen in Berührung kommen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Alphagan® haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Alphagan® auftreten: In Augenpräparaten enthaltene Wirkstoffe können in den Blutkreislauf gelangen. Nebenwirkungen können deshalb ausser am Auge auch an anderen Stellen des Körpers auftreten. Nebenwirkungen, die am Auge auftreten können, sind: gerötetes Auge, Brennen und Stechen im Auge, verschwommenes Sehen, Fremdkörpergefühl, Bindehautfollikel, Juckreiz, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Rötung oder Schwellung des Augenlides, Schmerzen oder Schwellung am Auge, tränendes Auge, Veränderung der Sehstärke, Bindehautentzündung mit Absonderungen, Lidrandentzündung, Hornhauterosion, Hornhautverfärbung, trockenes Auge, Ausbleichen der Bindehaut, Entzündung der Iris, verengte Pupillen und juckende Augenlider. Weiterhin können allergische Reaktionen am Auge auftreten, die sich in Symptomen äussern können wie z.B. gerötetes Auge, gerötetes und geschwollenes Augenlid, Brennen und Stechen oder Juckreiz. Solche Reaktionen traten in den meisten Fällen zwischen dem 3. und 9. Therapiemonat auf. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin über solche Reaktionen. Nebenwirkungen, die nicht das Auge betreffen: Folgende Nebenwirkungen können auftreten: Mundtrockenheit, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Schlaflosigkeit und grippeähnliche Symptome. Wenn Sie unter Alphagan® Symptome der oberen Atemwege, Schwindelgefühl, Symptome des Magen-Darmtraktes, Schwächegefühl, vorübergehende Veränderungen des Geschmacksempfindens, allergische Reaktionen, Depressionen, Nasentrockenheit, Herzklopfen, veränderter Puls, Atemnot, Bluthochdruck oder erniedrigten Blutdruck bekommen oder einen Ohnmachtsanfall hatten, Hautreaktionen, einschliesslich Rötung, Gesichtsschwellung, Juckreiz, Hautausschlag und erweiterte Blutgefässe haben, so wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Falls eine dieser Nebenwirkungen stärker oder schwerwiegend wird, oder wenn Nebenwirkungen auftreten, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt sind, teilen Sie dies bitte Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin mit. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern. Die Augentropfenflasche nach Gebrauch sofort schliessen und immer gut verschlossen halten. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «Exp» bezeichneten Datum verwendet werden. Nach Anbruch nicht länger als 4 Wochen verwenden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Alphagan® enthalten?

1 ml Alphaganâ enthält: Wirkstoff: 2,0 mg Brimonidintartrat. Hilfsstoffe: Polyvinylalkohol, Natriumchlorid, Natriumcitrat-Dihydrat, Citronensäure-Monohydrat, Salzsäure, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser. Konservierungsmittel: Benzalkoniumchlorid.

Wo erhalten Sie Alphagan®? Welche Packungen sind erhältlich?

Alphaganâ erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Es sind folgende Packungsgrössen erhältlich: Packung mit 1 Augentropfenflasche mit 5 ml Alphaganâ Augentropfenlösung. Packung mit 3 Augentropfenflaschen mit je 5 ml Alphaganâ Augentropfenlösung.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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