Beipackzettel von Betadine® flüssige Seife einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten, oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes, Apothekers oder Drogisten bzw. der Ärztin, Apothekerin oder Drogistin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Betadine flüssige Seife und wann wird es angewendet?

Betadine flüssige Seife ist ein Hautwaschmittel mit keimtötenden Eigenschaften. Sie tötet Bakterien, Pilze, Viren und andere infektionsauslösende Erreger ab. Betadine flüssige Seife wird angewendet: ·zur desinfizierenden Hautreinigung bei Akne, Bibeli (Pickel) und fettiger Haut, ·zur Reinigung und Desinfektion der Haare und des Haarbodens bei Erkrankungen der Kopfhaut, ·zur hygienischen Händedesinfektion für Tätigkeiten, bei denen eine Infektionsgefährdung vorhanden ist, resp. bei denen eine Keimübertragung von einem Patienten auf einen anderen vermieden werden muss. Ausschliesslich auf ärztliche Verschreibung wird Betadine flüssige Seife bei Hautpilzen angewendet. In Spitälern und Arztpraxen wird Betadine flüssige Seife verwendet zur Händedesinfektion vor chirurgischen Eingriffen sowie zur Hautdesinfektion vor Operationen.

Wann darf Betadine flüssige Seife nicht angewendet werden?

Betadine flüssige Seife darf nicht angewendet werden: ·bei Überempfindlichkeit auf Povidon-Iod, Iod, Seifen (Detergenzien) oder einen anderen Inhaltsstoff, ·bei Funktionsstörungen und Erkrankungen der Schilddrüse, ·bei Dermatitis herpetiformis Duhring (sehr seltene, herpesähnliche Hauterkrankung), ·vor, während und bis zum Abschluss einer Untersuchung oder Behandlung der Schilddrüse mit markiertem Iod (Radio-Iod-Anwendung), da diese durch Betadine flüssige Seife beeinträchtigt wird, ·bei gleichzeitiger Anwendung von quecksilberhaltigen Präparaten, da sich dabei ein Stoff bildet, der die Haut schädigen kann, ·bei Kindern unter 1 Jahr.

Wann ist bei der Anwendung von Betadine flüssige Seife Vorsicht geboten?

Falls Sie an Schilddrüsenerkrankungen leiden oder bei Ihnen ein Kropf besteht, sollten Sie Betadine flüssige Seife nur auf ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin anwenden. Auch nach Beendigung der Behandlung ist bis zu 3 Monate auf Frühsymptome einer möglichen Schilddrüsenüberfunktion zu achten. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird gegebenenfalls Ihre Schilddrüsenfunktion überwachen. Betadine flüssige Seife sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, weil bei Ungeborenen und Säuglingen Schilddrüsenfunktionsstörungen auftreten können (siehe «Darf Betadine flüssige Seife während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?»). Betadine flüssige Seife darf bei Kleinkindern im Alter von 1-6 Jahren nur auf ärztliche Verschreibung angewendet werden. Eine Kontrolle der Schilddrüsenfunktion kann notwendig sein. Jede Einnahme von Betadine flüssige Seife durch ein Kind ist absolut zu vermeiden. Bei einer Hautdesinfektion vor einer Operation ist eine Ansammlung von Betadine flüssige Seife in Hautfalten oder unter dem Patienten zu vermeiden, da ein längerer Hautkontakt Hautreizungen und in seltenen Fällen schwere verbrennungsähnliche Hautreaktionen auslösen kann. Vor der Anwendung nicht erwärmen. Betadine flüssige Seife darf nicht unter Elektrodenkontaktstellen dringen. Bei stoffwechselbedingter Übersäuerung des Blutes (metabolischer Azidose) und Nierenversagen sollte Betadine flüssige Seife nicht angewendet bzw. die Behandlung abgebrochen werden. Betadine flüssige Seife darf nicht gleichzeitig mit bzw. kurzfristig nach enzymatischen Wundbehandlungsmitteln oder Desinfektionsmitteln, die Silbersulfadiazin, Wasserstoffperoxid oder Taurolidin enthalten, angewendet werden, da es zu einer gegenseitigen Wirkungsabschwächung kommen kann. Betadine flüssige Seife nicht gleichzeitig mit oder unmittelbar nach Anwendung von Octenidin-haltigen Desinfektionsmitteln auf denselben oder benachbarten Stellen anwenden, da es dabei anderenfalls zu vorübergehenden dunklen Verfärbungen kommen kann. Wenn Sie mit Lithium-Präparaten behandelt werden, sollten Sie eine längerfristige bzw. grossflächige Anwendung von Betadine flüssige Seife vermeiden, da aufgenommenes Iod die durch Lithium mögliche Auslösung einer Schilddrüsenunterfunktion fördern kann. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Betadine flüssige Seife während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Betadine flüssige Seife sollte nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, weil das Ungeborene bzw. das Neugeborene relevanten Mengen Iod über die Mutter ausgesetzt wird und schwerwiegende Schilddrüsenfunktionsstörungen beim Neugeborenen auftreten können. Eine versehentliche Aufnahme von Betadine flüssige Seife durch den Säugling über den Mund durch Kontakt mit der behandelten Körperstelle der stillenden Mutter muss vermieden werden. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, falls Sie schwanger sind oder stillen.

Wie verwenden Sie Betadine flüssige Seife?

Erwachsene, Jugendliche und Kinder ab 6 Jahre Falls von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin nicht anders angewiesen, wenden Sie Betadine flüssige Seife wie folgt an: Zur desinfizierenden Hautreinigung Haut gut anfeuchten. Etwas Betadine flüssige Seife auf die zu behandelnde Stelle geben und mit dem Finger oder einem sauberen Wattebausch aufschäumen. Schaum 1-3 Minuten einwirken lassen. Abspülen. Mit sauberem Stoff- oder Papiertuch trockentupfen. Bei Akne, Bibeli und Pilzinfektionen bis zu 3-mal täglich, bei fettiger, unreiner Haut mehrmals wöchentlich anwenden. Als desinfizierendes Haarwaschmittel Haare gut anfeuchten und ca. 2 Teelöffel Betadine flüssige Seife darauf verteilen. Gut in die Haare und die Kopfhaut einmassieren bis ein dichter, gelblicher Schaum entsteht. Falls notwendig, zur besseren Schaumbildung noch etwas Wasser zugeben. Haare gut spülen und Wasser ausdrücken. Vorgang wiederholen und Schaum mindestens 5 Minuten einwirken lassen. Haare gründlich spülen und wie nach einer normalen Haarwäsche trocknen. Die Behandlung sollte 2-mal wöchentlich durchgeführt werden, bis eine Besserung eintritt. Danach genügt eine wöchentliche Anwendung. Zur hygienischen Händedesinfektion Hände und Unterarme gut anfeuchten. 5 ml Betadine flüssige Seife in die hohle Hand geben und während 1 Minute sorgfältig in die Hände und Unterarme einreiben. Zur besseren Schaumbildung etwas Wasser beigeben. Gut abspülen. Abtrocknen. Für Angaben zur chirurgischen Händedesinfektion sowie zur präoperativen Hautdesinfektion siehe Arzneimittel-Fachinformation. Kinder von 1 bis 6 Jahre Bei Neugeborenen und Säuglingen unter 1 Jahr darf Betadine flüssige Seife nicht angewendet werden (siehe «Wann darf Betadine flüssige Seife nicht angewendet werden?»). Bei Kleinkindern bis 6 Jahre nur auf Verordnung des Arztes oder der Ärztin anwenden (siehe «Wann ist bei der Anwendung von Betadine flüssige Seife Vorsicht geboten?»). Bei versehentlicher Einnahme ist sofort der Arzt bzw. die Ärztin zu benachrichtigen. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Welche Nebenwirkungen kann Betadine flüssige Seife haben?

Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Behandelten) In seltenen Fällen können Überempfindlichkeit oder Kontaktdermatitis (mit Symptomen wie Hautrötung, Bläschen, Juckreiz) auftreten. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Behandelten) In sehr seltenen Fällen können akute, schmerzhafte Schwellungen der Haut oder Schleimhäute (Angioödem) sowie akute allergische Allgemeinreaktionen ggf. mit Blutdruckabfall und/oder Atemnot (anaphylaktische Reaktion) auftreten. In solchen Fällen ist die Behandlung sofort abzubrechen und unverzüglich der Arzt bzw. die Ärztin zu informieren. Eine nennenswerte Iod-Aufnahme kann bei längerfristiger Anwendung auf ausgedehnten Haut-, Wund- oder Verbrennungsflächen auftreten. In sehr seltenen Fällen kann bei Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen eine Schilddrüsenüberfunktion mit Symptomen wie Pulsbeschleunigung oder innere Unruhe auftreten. In Einzelfällen können eine Schilddrüsenunterfunktion, Störungen des Elektrolythaushalts, stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes (metabolische Azidose), akutes Nierenversagen sowie eine auffällige Blutosmolarität auftreten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Haltbarkeit Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Bei Raumtemperatur (15-25°C) und für Kinder unerreichbar lagern. Weitere Hinweise Nicht einnehmen, nicht im Auge anwenden. Betadine flüssige Seife - Flecken können aus natürlichen Fasern mit Wasser und Seife, aus synthetischen Fasern mit verdünntem Salmiakgeist oder Natriumthiosulfat-Lösung ausgewaschen werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Betadine flüssige Seife enthalten?

Wirkstoffe 1 ml flüssige Seife enthält 7,5 mg Iod als Povidon-Iod. Hilfsstoffe Seifen (Detergenzien) sowie weitere Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Betadine flüssige Seife? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung. 120 ml und 500 ml

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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