Beipackzettel von Campral®, Filmtabletten einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Campral und wann wird es angewendet?

Sie erhalten Campral, ein Arzneimittel zur Alkoholentwöhnung, welches den Wirkstoff Acamprosat enthält. Campral dient zur Aufrechterhaltung der Abstinenz nach erfolgter Entzugsbehandlung, als Teil einer Kombination verschiedener therapeutischer Massnahmen (psychotherapeutischer, psychosozialer, medikamentöser Art). Die Behandlung mit diesem Arzneimittel wird unmittelbar nach der Entgiftung begonnen (nach etwa 5 Tagen Abstinenz). Campral darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.

Wann darf Campral nicht eingenommen/angewendet werden?

Campral darf nicht angewendet werden bei Nierenfunktionsstörungen, während der Stillzeit und bei Überempfindlichkeit auf den Wirkstoff.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Campral Vorsicht geboten?

Alkoholentzugssymptome werden durch Campral nicht vermindert oder beseitigt. Da erwiesenermassen ein Zusammenhang zwischen Alkoholabhängigkeit, Depressionen und Selbstmordgedanken besteht, wird empfohlen, alkoholabhängige Patienten, auch während einer Behandlung mit Campral, auf Zeichen, die auf eine Depression oder auf Selbstmord hinweisen könnten, durch den Arzt zu überwachen. Campral wurde häufig gleichzeitig mit einem anderen Arzneimittel zur Alkoholentwöhnung (Antabus), mit Schlaf- und Beruhigungsmitteln (Benzodiazepinen) sowie mit anderen auf die Psyche wirkenden Arzneimitteln verabreicht, ohne dass Wechselwirkungen beobachtet wurden. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Daher sollten unter Campral diese Tätigkeiten nicht ausgeführt werden, bis ein Ausbleiben möglicher beeinträchtigender Effekte durch Campral als gesichert erscheint. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden (Externa).

Darf Campral während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Campral darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, ausser auf ausdrückliche Verordnung Ihres Arztes oder Ihrer Ärztin. Campral darf während der Stillzeit nicht eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Campral?

Erwachsene nehmen 3 mal täglich 2 Filmtabletten Campral vor oder während den Mahlzeiten ein. Campral Filmtabletten sind mit einem Überzug versehen, welcher eine Reizung des Magens verhindert. Schlucken Sie deshalb die Filmtabletten ganz, unzerkaut und mit etwas Flüssigkeit. Der Arzt oder die Ärztin wird Ihnen Campral zu Beginn oder während einer Entzugsbehandlung verschreiben - das heisst nach etwa 5 Tagen Abstinenz - und die Einnahme von Campral soll während 6 bis 12 Monaten fortgeführt werden. In besonderen Fällen kann auch eine längere Behandlung erfolgen. Die regelmässige Einnahme (3 mal täglich 2 Filmtabletten) ist für den Behandlungserfolg unerlässlich. Sollten Sie einmal die Einnahme von einer Dosis Campral vergessen haben, so nehmen Sie die beiden Filmtabletten nachträglich ein. Die nächste Dosis sollte dann zum gewohnten Zeitpunkt eingenommen werden. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosis. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin. Die Anwendung und Sicherheit von Campral bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden. Für Erwachsene über 65 Jahre liegen keine Erfahrungen mit Campral vor. Deshalb wird Campral für die Behandlung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen über 65 Jahren nicht empfohlen.

Welche Nebenwirkungen kann Campral haben?

Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern) Durchfall Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern) Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Blähungen, Erbrechen, Juckreiz, Hautausschlag, sexuelle Funktionsstörungen (Abnahme der Libido, Frigidität, Impotenz) Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern) Sexuelle Funktionsstörungen (Erhöhung der Libido) Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10‘000 Anwendern) Überempfindlichkeitsreaktionen wie Nesselfieber (Urtikaria), Schwellungen der Haut und Schleimhäute (Angioödem), oder schwere allergische Reaktionen (anaphylaktische Reaktionen) In kontrollierten klinischen Studien traten die folgenden Nebenwirkungen häufig auf: Mundtrockenheit, Schlaflosigkeit, depressive Verstimmung, Angstgefühle, Schwindel, Empfindungsstörungen in Händen und Füssen (Parästhesien), Schwäche, Schwitzen oder Schmerzen. Sexuelle Funktionsstörungen werden auch bei chronischem Alkoholismus beobachtet. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Nicht über 30°C lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Weitere Hinweise Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Campral enthalten?

Wirkstoffe 1 Filmtablette Campral enthält 300 mg Acamprosat. Hilfsstoffe Tablettenkern: Crospovidon, mikrokristalline Cellulose, Magnesiumsilikat, Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A), kolloidales Siliciumdioxid, Magnesiumstearat Filmüberzug: Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:1), Talk, Propylenglykol (E 1520)

Wo erhalten Sie Campral? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Es sind Packungen zu 84 und 168 Filmtabletten erhältlich.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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