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Was ist Deprivita und wann wird es angewendet?

Deprivita enthält einen quantifizierten Trockenextrakt aus den zur Blütezeit geernteten oberirdischen Teilen des Johanniskrautes (Hypericum perforatum). Durch die Quantifizierung des Extrakts wird eine gleichbleibende Qualität dieses pflanzlichen Arzneimittels garantiert. Johanniskraut zeigt eine stimmungshebende und ausgleichende Wirkung. Deprivita wird auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin bei leichten bis mittelschweren Depressionen angewendet.

Was sollte dazu beachtet werden?

Für Diabetiker geeignet (siehe unter «Was ist in Deprivita enthalten?»).

Wann darf Deprivita nicht angewendet werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Johanniskraut-Extrakte oder weitere Bestandteile des Arzneimittels (siehe Zusammensetzung) bzw. bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit darf Deprivita nicht angewendet werden. Deprivita sollte bei Kindern unter 18 Jahren nicht angewendet werden, da für diese Patientengruppe keine Daten vorliegen. Personen mit einer schweren Depression dürfen Deprivita nicht anwenden. Johanniskraut-Präparate können die Wirkung anderer Medikamente abschwächen! Deprivita darf deshalb nicht mit folgenden Arzneimitteln angewendet werden: ·Gewisse Arzneimittel zur Hemmung des Immunsystems (z.B. mit dem Wirkstoff Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus), wie sie namentlich nach Organtransplantationen gegeben werden. ·Antiretrovirale Arzneimittel in der HIV-Behandlung aus der Gruppe der nicht-nukleosidalen Reverse-Transkriptase Hemmer (z.B. Nevirapin) und HIV Proteinase Hemmer (z.B. Indinavir). ·Gewisse Arzneimittel gegen Krebs (Zytostatika z.B. Imatinib, Irinotecan). ·Tabletten zur Hemmung der Blutgerinnung (sogenannte orale Antikoagulanzien, z.B. mit den Wirkstoffen Acenocoumarol, Phenprocoumon oder Warfarin).

Wann ist bei der Anwendung von Deprivita Vorsicht geboten?

In sehr seltenen Fällen und vor allem bei hellhäutigen Personen kann es nach Einnahme von Johanniskraut-Präparaten und nachfolgender Sonnenlichtbestrahlung zu Hautreaktionen, wie z.B. sonnenbrandähnlichen Hautrötungen, kommen. Lichtempfindliche Personen sollten sich daher in der Zeit der Anwendung vor länger dauernder direkter Sonneneinstrahlung schützen und auf den Besuch von Solarien verzichten. Auch sollte Deprivita mit folgenden verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nur unter ärztlicher Überwachung (relative Kontraindikationen) eingenommen werden: Digoxin (sog. Herzglycoside gegen Herzinsuffizienz); der Antibabypille oder andere hormonale Verhütungsmittel (z.B. injizierte Depot-Präparate, unter der Haut angebrachte Implantate, auf die Haut angebrachte Hormon-Pflaster, vaginal angewendete Produkte mit Hormonfreisetzung u.a.) aufgrund von Zwischenblutungen sowie der Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft; Methadon; bestimmte Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen) oder andere serotoninerge Wirkstoffe (z.B. Amitriptylin, Fluoxetin, Buspiron, Triptane u.a.); gewisse Arzneimittel gegen erhöhte Blutfette wie Simvastatin (Komedikation mit Pravastatin scheint jedoch möglich); Midazolam (starkes Schlafmittel bzw. Sedativum aus der Gruppe der Benzodiazepine) oder Steroidhormone wie Cortison oder Prednison, die eingenommen werden müssen oder mittels Infusion gegeben werden. Wegen des Risikos schwerer Interaktionen mit Arzneimitteln, die vor oder während einer Operation eingesetzt werden, sollte Deprivita mind. 5 Tage vor einer Operation abgesetzt werden und auch nach einer Operation erst nach Rücksprache mit einem Arzt/einer Ärztin eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder anwenden. Darf Deprivita während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden? Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist bei bestimmungsgemässer Anwendung kein Risiko für das Kind bekannt. Systematische wissenschaftliche Untersuchungen wurden aber nie durchgeführt. Vorsichtshalber sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst auf Arzneimittel verzichten oder den Arzt oder den Apotheker bzw. die Ärztin oder die Apothekerin um Rat fragen.

Wie verwenden Sie Deprivita?

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Deprivita nicht anders verschrieben hat: Erwachsene, Jugendliche ab 18 Jahren: 1 Filmtablette pro Tag. Nehmen Sie Deprivita unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach dem Frühstück ein. Die antidepressive Wirkung von Deprivita setzt im Allgemeinen nach ca. 2 Wochen ein, der Aufbau der vollen therapeutischen Wirkung kann jedoch 3–4 Wochen erfordern. Die Behandlung mit Deprivita muss deshalb während einer angemessenen Zeitdauer weitergeführt werden. Die Dauer der Anwendung wird durch den Arzt bzw. die Ärztin festgelegt. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt bzw. der Ärztin vorgeschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Deprivita haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Deprivita auftreten: Gelegentlich Magen-Darmstörungen, Reaktionen der Haut, Müdigkeit oder Unruhe. Im Falle von auftretenden Hautrötungen ist Deprivita nicht weiter einzunehmen und die auftretenden Hautsymptome sind von einem Arzt bzw. einer Ärztin abklären zu lassen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Deprivita soll für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden. Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. In der Originalpackung aufbewahren und vor Feuchtigkeit schützen. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Deprivita enthalten?

1 Filmtablette enthält 900 mg Trockenextrakt aus Johanniskraut (DEV: 3–6:1), entsprechend 0,9–2,7 mg Gesamthypericin (berechnet als Hypericin); Auszugsmittel Ethanol 80 Vol.% sowie weitere Hilfsstoffe. Hinweis für Diabetiker: 1 Filmtablette enthält weniger als 0,01 BE.

Wo erhalten Sie Deprivita? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung. Blisterpackungen mit 30 und 90 Filmtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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