Beipackzettel von Jarsin® 300/- 450 einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes, Apothekers oder Drogisten bzw. der Ärztin, der Apothekerin oder der Drogistin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Jarsin 300/Jarsin 450 und wann wird es angewendet?

Jarsin 300/Jarsin 450 enthält einen auf Gesamthypericine quantifizierten Trockenextrakt aus den zur Blütezeit geernteten oberirdischen Teilen des Johanniskrautes (Hypericum perforatum). Jarsin 300/Jarsin 450 wird bei gedrückter Stimmung, Stimmungslabilität, Antriebsmangel, Unausgeglichenheit sowie bei Spannungszuständen, innerer Unruhe, Reizbarkeit und damit einhergehenden Ein- und Durchschlafstörungen verwendet.

Was sollte dazu beachtet werden?

Bei Anhalten der Beschwerden über einen Monat soll ärztliche Hilfe beansprucht werden.

Wann darf Jarsin 300/Jarsin 450 nicht oder nur mit Vorsicht angewendet werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Johanniskraut-Extrakte oder weitere Bestandteile des Arzneimittels (siehe Zusammensetzung) bzw. bei bekannter Lichtüberempfindlichkeit darf Jarsin 300/Jarsin 450 nicht angewendet werden. Johanniskraut-Präparate dürfen bei Kindern ab 6 Jahren nur nach ausdrücklicher Anweisung eines Arztes oder einer Ärztin angewendet werden. Johanniskraut-Präparate können die Wirkung anderer Medikamente abschwächen! Jarsin 300/Jarsin 450 darf deshalb nicht mit folgenden Arzneimitteln angewendet werden: ·Gewisse Arzneimittel zur Hemmung des Immunsystems (z.B. mit dem Wirkstoff Ciclosporin, Tacrolimus oder Sirolimus), wie sie namentlich nach Organtransplantationen gegeben werden. ·Antiretrovirale Arzneimittel in der HIV-Behandlung aus der Gruppe der nichtnukleosidalen Reverse-Transkriptase Hemmer (z.B. Nevirapin) und HIV-Protease-Hemmer (z.B. Indinavir). ·Gewisse Arzneimittel gegen Krebs (Zytostatika z.B. Imatinib, Irinotecan). ·Tabletten zur Hemmung der Blutgerinnung (sogenannte orale Antikoagulanzien z.B. mit den Wirkstoffen Acenocoumarol, Phenprocoumon oder Warfarin). Vorsichtsmassnahmen: In sehr seltenen Fällen und vor allem bei hellhäutigen Personen kann es nach Einnahme von Johanniskraut-Präparaten und nachfolgender Sonnenlichtbestrahlung zu Hautreaktionen, wie z.B. sonnenbrandähnlichen Hautrötungen, kommen. Lichtempfindliche Personen sollten sich daher in der Zeit der Anwendung vor länger dauernder direkter Sonneneinstrahlung schützen und auf den Besuch von Solarien verzichten. Auch sollte Jarsin 300/Jarsin 450 mit folgenden verschreibungspflichtigen Arzneimitteln nur unter ärztlicher Überwachung (relative Kontraindikationen) eingenommen werden: Digoxin (sog. Herzglycoside gegen Herzinsuffizienz); der Antibabypille oder anderen hormonalen Verhütungsmitteln (z.B. injizierte Depot-Präparate, unter der Haut angebrachte Implantate, auf die Haut angebrachte Hormonpflaster, vaginal angewendete Produkte mit Hormonfreisetzung u.a.) aufgrund von Zwischenblutungen sowie der Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft; Methadon; bestimmte Antidepressiva (Arzneimittel gegen Depressionen) oder andere serotoninerge Wirkstoffe (z.B. Amitriptylin, Fluoxetin oder Buspiron u.a.); gewisse Arzneimittel gegen erhöhte Blutfette wie Simvastatin (Komedikation mit Pravastatin scheint jedoch möglich); Midazolam (starkes Schlafmittel bzw. Sedativum aus der Gruppe der Benzodiazepine) oder Steroidhormone wie Cortison und Prednison, die eingenommen werden müssen oder mittels Infusion gegeben werden. Wenn Sie neben Jarsin 300/Jarsin 450 noch andere insbesondere vom Arzt bzw. von der Ärztin verschriebene Arzneimittel einnehmen, besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Jarsin 300/Jarsin 450 während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist bei bestimmungsgemässer Anwendung kein Risiko für das Kind bekannt. Systematische wissenschaftliche Untersuchungen wurden aber nie durchgeführt. Vorsichtshalber sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst auf Arzneimittel verzichten oder den Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. die Ärztin, Apothekerin oder Drogistin um Rat fragen.

Wie verwenden Sie Jarsin 300/Jarsin 450?

Die folgenden Angaben gelten, soweit Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Jarsin 300/Jarsin 450 nicht anders verschrieben hat: Erwachsene: Jarsin 300: die übliche Dosierung beträgt 3-mal 1 Dragée täglich. Jarsin 450: die übliche Dosierung beträgt 2-mal 1 Filmtablette täglich. Die Dragées resp. die Filmtabletten sind unzerkaut am besten zu den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit einzunehmen. Jarsin 300/Jarsin 450 sollte während mindestens 14 Tagen eingenommen werden, bis es seine Wirkung entfaltet. Es wird eine Therapiedauer von 4 bis 6 Wochen empfohlen. Eine länger dauernde Anwendung sollte ausschliesslich unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt bzw. der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Welche Nebenwirkungen kann Jarsin 300/Jarsin 450 haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Jarsin 300/Jarsin 450 auftreten: gelegentlich Magen-Darm-Störungen, Reaktionen der Haut, Müdigkeit oder Unruhe. Im Falle von auftretenden Hautrötungen soll Jarsin 300/Jarsin 450 nicht weiter eingenommen werden und die auftretenden Hautsymptome sind von einem Arzt bzw. einer Ärztin abklären zu lassen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Arzneimittel sollen für Kinder unerreichbar aufbewahrt werden. Bei Raumtemperatur (15–25 °C) lagern. Jarsin 300/Jarsin 450 darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Jarsin 300/Jarsin 450 enthalten?

1 Dragée Jarsin 300 enthält: Extractum Herba Hyperici 300 mg (Trockenextrakt aus Johanniskraut LI 160 3–6:1, Auszugsmittel 80 Vol. % Methanol, quantifiziert auf 0,36–0,84 mg Gesamthypericin). Dieses Arzneimittel enthält zusätzliche Hilfsstoffe. 1 Filmtablette Jarsin 450 enthält: Extractum Herba Hyperici 450 mg (Trockenextrakt aus Johanniskraut LI 160 3–6:1, Auszugsmittel 80 Vol. % Methanol, quantifiziert auf 0,54–1,26 mg Gesamthypericin). Dieses Arzneimittel enthält Vanillin als Aromaticum sowie zusätzliche Hilfsstoffe. Jarsin 300 Dragées und Jarsin 450 Filmtabletten verändern den Zuckerstoffwechsel nicht und sind daher auch für Diabetiker geeignet. 1 Dragée Jarsin 300 entspricht 0,026 BE, 1 Filmtablette Jarsin 450 entspricht 0,02 BE.

Wo erhalten Sie Jarsin 300/Jarsin 450? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung. Jarsin 300: in Packungen zu 50 und 100 Dragées; Jarsin 450: in Packungen zu 60 und 100 Filmtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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