Beipackzettel von Lynparza® 50 mg Kapseln einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Lynparza und wann wird es angewendet?

Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin. Lynparza Kapseln enthalten den Wirkstoff Olaparib. Olaparib ist ein so genannter PARP-(Poly-[Adenosin-Diphosphat-Ribose-] Polymerase-) Hemmer. PARP-Hemmer können bei Patienten mit einer Einschränkung in der Reparatur von geschädigtem Erbmaterial (DNA), zum Beispiel bei Mutationen (Veränderungen) des BRCA-Gens (breast cancer gene = Brustkrebs-Gen) das Absterben von Krebszellen hervorrufen. Lynparza Kapseln werden zur Behandlung von BRCA-mutierten Ovarialkarzinomen (Eierstockkrebs) angewendet, wenn der Tumor auf eine frühere Behandlung mit einer Standard-Chemotherapie auf Platinbasis angesprochen hat. Es wird ein Test durchgeführt, um festzustellen, ob Sie eine BRCA-Mutation haben. Trägerinnen eines mutierten BRCA-Gens haben ein höheres Risiko, an bestimmten Krebsarten einschliesslich Ovarialkarzinom zu erkranken. Personen, die keine BRCA-Genmutation geerbt haben, haben ein geringeres Risiko, ein BRCA-mutiertes Ovarialkarzinom zu entwickeln. Lynparza darf nur auf Verschreibung und unter ständiger Kontrolle eines Arztes oder einer Ärztin verwendet werden.

Wann darf Lynparza nicht eingenommen werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe darf Lynparza nicht eingenommen werden. Lynparza darf nicht in der Schwangerschaft eingenommen werden und auch nicht, falls Sie ein Kind stillen.

Wann ist bei der Einnahme von Lynparza Vorsicht geboten?

Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, ·wenn Sie einen Mangel an Blutzellen aufweisen. Dazu zählen eine verminderte Anzahl roter Blutzellen (Anämie), eine verminderte Anzahl weisser Blutzellen (Neutropenie) und eine verminderte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie). Nähere Informationen zu diesen Nebenwirkungen sind in der Rubrik «Welche Nebenwirkungen kann Lynparza haben?» zu finden. Dort sind auch die Zeichen und Symptome beschrieben, auf die Sie achten sollten (zum Beispiel, Fieber oder Infektionen, langanhaltende Blutergüsse oder Blutungen). Dies kann ein Zeichen für schwerwiegendere Probleme mit dem Knochenmark sein, wie «myelodysplastisches Syndrom» (MDS) oder «akute myeloide Leukämie» (AML). ·wenn Sie bei sich neue oder sich verschlechternde Symptome von Atemnot, Husten oder Pfeifen beim Atmen feststellen. Bei einer kleinen Zahl von Patientinnen, die mit Lynparza behandelt wurden, trat eine Lungenentzündung (Pneumonitis) auf. Pneumonitis ist eine ernste Erkrankung, die häufig einen Krankenhausaufenthalt erfordert. ·wenn Sie neue oder sich verschlimmernde Symptome von Schmerzen oder Schwellungen in einer Extremität, Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, schnellerer Atmung als normal oder Herzschlag schneller als normal bemerken. Bei einigen mit Lynparza behandelten Patienten wurde berichtet, dass ein Blutgerinnsel in einer tiefen Vene, normalerweise im Bein (Venenthrombose), oder ein Blutgerinnsel in der Lunge (Lungenembolie) entwickelt wurde. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihr Blut untersuchen. Die Bluttests werden vor der Behandlung, während des ersten Behandlungsjahres monatlich und nach dem ersten Behandlungsjahr in regelmässigen Abständen durchgeführt. Wenn Sie einen Mangel an Blutzellen aufweisen, erhalten Sie möglicherweise eine Bluttransfusion (Blut oder ein Bestandteil daraus von einem Spender). Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Wenn Ihnen während der Behandlung mit Lynparza schwindlig ist oder Sie sich schwach oder müde fühlen, dürfen Sie kein Fahrzeug führen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben oder planen solche einzunehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige oder pflanzliche Mittel handelt. Dies ist erforderlich, da Lynparza die Wirkungsweise anderer Arzneimittel beeinflussen kann und umgekehrt. Wenn Lynparza in Kombination mit anderen Krebsmedikamenten eingenommen wird, kann die knochenmarkunterdrückende Wirkung verstärkt sein. Die empfohlene Dosis eignet sich nicht für die Kombination mit anderen Krebsmedikamenten. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin insbesondere, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen oder planen einzunehmen: ·Itraconazol, Fluconazol – zur Behandlung von Pilzinfektionen; ·Clarithromycin, Erythromycin, Ciprofloxacin – zur Behandlung von bakteriellen Infektionen; ·Ritonavir, Indinavir, Saquinavir, Nevirapin, Cobicistat, Etravirin, Efavirenz – zur Behandlung von Virusinfektionen, hauptsächlich HIV-Infektionen; ·Rifampicin, Rifabutin – zur Behandlung von bakteriellen Infektionen, hauptsächlich Tuberkulose (TB); ·Phenytoin, Carbamazepin, Phenobarbital – Anwendung als Beruhigungsmittel oder zur Behandlung von Krämpfen und Epilepsie; ·Modafinil – zur Behandlung einer Schlafstörung, die als Narkolepsie bezeichnet wird; ·Johanniskraut – ein pflanzliches Präparat, das vor allem bei Depressionen angewendet wird; ·Diltiazem, Furosemid, Valsartan, Verapamil – zur Behandlung von Herzkrankheiten oder hohem Blutdruck; ·Bosentan – zur Behandlung von Lungenbluthochdruck; ·Statine, z.B. Simvastatin – zur Behandlung eines hohen Cholesterinspiegels im Blut; ·Glibenclamid, Metformin, Repaglinid – zur Behandlung von Diabetes; ·Mutterkornalkaloide, z.B. Ergometrin – zur Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen; ·Fentanyl – als starkes Schmerzmittel während der Krebsbehandlung; ·Quetiapin – zur Behandlung von Schizophrenie und Bipolarer Störung; ·Cyclosporin, Sirolimus, Tacrolimus – wird angewendet, um das Immunsystem zu unterdrücken; ·Cisplatin – zur Behandlung von Krebs; ·Methotrexat – zur Behandlung von Krebs, rheumatoider Arthritis und Psoriasis. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Lynparza während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Sie dürfen Lynparza nicht einnehmen, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden könnten. Lynparza Kapseln können für das ungeborene Kind schädlich sein und zu einer Fehlgeburt führen. Gebärfähige Frauen müssen deswegen während der Einnahme und während eines Monats nach der letzten Einnahme von Lynparza Kapseln eine wirksame Methode der Schwangerschaftsverhütung anwenden. Vor Beginn, regelmässig während der Behandlung sowie ein Monat nach der letzten Einnahme ist ein Schwangerschaftstest durchzuführen. Sollten Sie während dieser Zeit schwanger werden, müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin umgehend darüber informieren. Während der Behandlung mit Lynparza und bis einen Monat nach Einnahme der letzten Dosis, dürfen Sie nicht stillen.

Wie verwenden Sie Lynparza?

Nehmen Sie Lynparza Kapseln immer genau nach den Anweisungen Ihres Arztes resp. Ihrer Ärztin ein. Lynparza ist auch als 100 mg und 150 mg Filmtablette erhältlich. Lynparza Kapseln (50 mg) dürfen aufgrund von Unterschieden in der Dosierung und der unterschiedlichen Verfügbarkeit im Körper nicht Milligramm per Milligramm durch Lynparza Tabletten (100 mg und 150 mg) ersetzt werden. Die übliche empfohlene Dosis beträgt 8 Kapseln (400 mg) zweimal täglich (insgesamt 16 Kapseln täglich). Nehmen Sie Lynparza immer ungefähr zur selben Zeit jeden Morgen und Abend ein. Nehmen Sie je eine Dosis (8 Kapseln) von Lynparza mit Wasser ein. Abhängig von Ihrer Erkrankung, Ihrer aktuellen Behandlung und Ihren persönlichen Risikofaktoren kann Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin die Dosierung reduzieren. Wenn Sie an einer Nieren- oder Lebererkrankung leiden, informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit die Dosis ggf. angepasst werden kann. Nehmen Sie Lynparza auf nüchternen Magen ein, d.h. frühestens eine Stunde nach einer Mahlzeit. Nach der Einnahme dürfen Sie während zwei Stunden nichts essen. Trinken Sie keinen Grapefruitsaft während Sie mit Lynparza behandelt werden. Es kann Auswirkungen auf die Wirkung von Lynparza haben. Wenn Sie eine grössere Menge Lynparza eingenommen haben, als Ihnen verschrieben wurde, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt bzw. eine Ärztin oder ein Krankenhaus. Wenn Sie die Einnahme von Lynparza vergessen haben, nehmen Sie Ihre nächste normale Dosis zum vorgesehenen Zeitpunkt ein. Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin. Die Anwendung und Sicherheit von Lynparza bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden. Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Lynparza haben?

Schwerwiegende Reaktionen, die unter Behandlung mit Lynparza auftreten können, sind in der Rubrik «Wann ist bei der Einnahme von Lynparza Vorsicht geboten?» beschrieben. Nachstehend sind Nebenwirkungen, die unter Behandlung mit Lynparza auftreten können, nach Häufigkeit aufgeführt. Sehr häufig (betrifft mehr als 1 von 10 Anwenderinnen) Verminderter Appetit, Kopfschmerzen, Veränderung des Geschmacksempfinden, Schwindel, Husten, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall (wenn es zu schwerem Durchfall kommt, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt.), Verdauungsprobleme oder Sodbrennen (Dyspepsie), Müdigkeit/Schwäche, Kurzatmigkeit. Folgende Nebenwirkungen werden sehr häufig in Blutproben gezeigt: ·Verminderte Anzahl roter Blutzellen (Anämie). Die Symptome können unter anderem Atemnot, starke Müdigkeit, blasse Haut oder schneller Herzschlag sein. ·Verminderte Anzahl gewisser weisser Blutzellen (Neutropenie und Leukozytopenie). Dies kann mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen und/oder Fieber verbunden sein. ·Verminderte Anzahl von Blutplättchen (Thrombozytopenie). Die Symptome können ungewöhnlich langandauernde Blutergüsse oder Blutungen bei Verletzungen sein. Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwenderinnen) Akut auftretender Hautausschlag (Rash), Schmerzen im Bauchraum unterhalb der Rippen und Entzündung der Mundschleimhaut (Stomatitis), schwerwiegende Probleme mit dem Knochenmark (myelodysplastisches Syndrom (MDS) oder akute myeloide Leukämie (AML)). Blutgerinnsel in einer tiefen Vene, normalerweise im Bein (Venenthrombose), die Symptome wie Schmerzen oder Schwellung der Beine verursachen kann, oder ein Blutgerinnsel in der Lunge (Lungenembolie), das Symptome wie Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, schnellere Atmung als normal oder Herzschlag schneller als normal. Folgende Nebenwirkungen werden häufig in Blutproben gezeigt: ·Verminderte Anzahl gewisser weisser Blutzellen (Lymphozytopenie). Dies kann mit einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen verbunden sein. ·Erhöhte Kreatinin-Werte (diese Werte zeigen, wie gut Ihre Nieren arbeiten.) Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwenderinnen) Überempfindlichkeit, Hautentzündung (Dermatitis). Folgende Nebenwirkungen werden gelegentlich in Blutproben gezeigt: ·Grössenzunahme der roten Blutkörperchen (nicht mit Symptomen verbunden). Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern) Gesichtsschwellung (Angioödem), schmerzhafte Entzündung in einem Teil der Fettschicht der Haut (Erythema nodosum). Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Im Kühlschrank (2–8°C) lagern. Nicht einfrieren. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Kapseln, die eingefroren waren, müssen vernichtet werden. Patientinnen können Lynparza Kapseln bis zu 3 Monate bei Temperaturen von nicht über 30°C lagern. Danach müssen die Kapseln vernichtet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Lynparza enthalten?

Weisse Kapseln der Grösse 0, beschriftet mit «OLAPARIB 50 mg» und AstraZeneca Logo in schwarzer Schrift. Wirkstoffe 1 Kapsel Lynparza enthält 50 mg Olaparib. Hilfsstoffe Macrogolglycerollaurat Hypromellose Titandioxid (E171) Gellan (E418) Kaliumacetat Schellack Schwarzes Eisenoxid (E172)

Wo erhalten Sie Lynparza? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt. Lynparza 50 mg Kapseln: Packung mit 448 Kapseln (4 Plastikflaschen mit kindersicherem Verschluss à 112 Kapseln).

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.