Beipackzettel von Minocin® Akne einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Minocin Akne und wann wird es angewendet?

Minocin Akne enthält ein halbsynthetisches Tetrazyklinderivat und gehört somit zu den Antibiotika. Es darf nur auf Verschreibung des Arztes bzw. der Ärztin zur innerlichen Langzeitbehandlung der schweren Akne vulgaris eingenommen werden. Minocin Akne hemmt die Vermehrung der Aknebakterien in den Haarfollikeln und Talgdrüsen. So wird die Entstehung von entzündlichen Bläschen, Pusteln und Zysten verhindert.

Wann darf Minocin Akne nicht eingenommen werden?

Patientinnen und Patienten, die auf Tetrazykline oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates überempfindlich reagieren, sollen Minocin Akne nicht einnehmen. Eine Überempfindlichkeit äussert sich z.B. durch Asthma, Atemnot, Kreislaufbeschwerden, Schwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und der Schleimhäute oder Hautausschläge. Ebenso sollte das Präparat bei schweren Nieren- und Leberfunktionsstörungen, in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Minocin Akne darf bei Kindern unter 8 Jahren nicht angewendet werden. Der Wirkstoff kann sich an Kalzium binden und so im knochenbildenden Gewebe einlagern, was zu vorübergehenden Wachstumsstörungen und Zahnverfärbung bei Kindern unter 8 Jahren führen kann. Kinder unter acht Jahren sollen deshalb kein Minocin Akne einnehmen. Kurz vor, während und kurz nach einer Akne-Behandlung mit Isotretionin ist auf eine Behandlung mit Minocin Akne zu verzichten, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen vorübergehende Drucksteigerungen in der Schädelhöhle bewirken können, was sich durch Kopfschmerzen und unscharfes Sehen bemerkbar machen kann.

Wann ist bei der Einnahme von Minocin Akne Vorsicht geboten?

Während der Behandlung mit Minocyclin wurden sehr selten schwere Hautreaktionen (DRESS-Syndrom) beobachtet. Diese können sich zunächst als Hautausschlag oder allergische Erscheinungen (z.B. Schwellungen im Gesicht oder anderen Körperstellen) zeigen. Oft treten begleitend grippeähnliche Symptome (Fieber) auf. Minocyclin ist bei den ersten Anzeichen solcher allergischen Reaktionen abzusetzen und der Arzt bzw. die Ärztin zu kontaktieren (siehe auch Rubrik «Welche Nebenwirkungen kann Minocin Akne haben?»). Zudem sollte während der Behandlung mit Minocin Akne auf Sonnenbaden verzichtet werden. Die Wirkung des Antibiotikums kann durch andere Präparate wie Antikoagulantien (Blutverdünner) oder Sulfonylharnstoffe (Arzneimittel, die den Blutzuckerspiegel senken), verstärkt werden. Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- und Gerinnungsparameter erfolgen und gegebenenfalls muss der Arzt bzw. die Ärztin eine Dosisverringerung vornehmen. Bitte informieren Sie umgehend Ihren Arzt bzw. ihre Ärztin, wenn Sie Zeichen einer Unterzuckerung bei sich feststellen. Eine gleichzeitige Einnahme von Mitteln gegen Epilepsie sowie von Barbituraten (in einigen Schlaf- und Beruhigungsmitteln enthalten) kann die Wirkung von Minocin Akne vermindern. Präparate, die Aluminium, Magnesium, Kalzium oder Eisen enthalten, sowie Präparate zur Behandlung erhöhter Blutfettwerte (Colestyramin), sollten wegen gegenseitiger Beeinträchtigung der Wirkstoffaufnahme nicht gleichzeitig mit Minocin Akne verabreicht werden. Minocin Akne kann den Schutz der Antibabypille beeinträchtigen. Frauen sollten deshalb während der Einnahme von Minocin Akne zusätzlich andere Verhütungsmethoden anwenden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin sollte regelmässig Ihr Blut sowie Ihre Leber- und Nierenfunktionen untersuchen. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Dieses Arzneimittel enthält 2.5 mg Sorbitol und 1.8 mg Laktose pro Filmtablette. Bitte nehmen Sie Minocin Akne erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie: ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen!

Darf Minocin Akne während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder stillen, sollen Sie Minocin Akne nicht einnehmen. Der Wirkstoff geht auch in die Muttermilch über, deshalb darf Minocin Akne in der Stillzeit ebenfalls nicht verwendet werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder stillen.

Wie verwenden Sie Minocin Akne?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin legt die Dosierung fest. Soweit nicht anders verordnet wird je 1 Filmtablette morgens und abends mit reichlich Flüssigkeit eingenommen. Die Filmtablette sollte mindestens 1 Stunde vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (mind. 100 ml Wasser) ganz geschluckt werden. Wegen der Gefahr von Entzündungen bzw. Geschwüren der Speiseröhre soll Minocin Akne nicht im Liegen oder unmittelbar vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Sollten bei der empfohlenen Art der Einnahme erhebliche Magenbeschwerden auftreten, kann die Filmtablette zusammen mit Nahrung oder einem Glas Milch eingenommen werden, wodurch allerdings die Resorption (Aufnahme ins Blut) geringfügig verringert wird. Die Minocin Akne-Therapie ist als Langzeitbehandlung über mindestens 4–6 Wochen durchzuführen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Minocin Akne haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Minocin Akne auftreten: Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern): Es kann, wie auch andere Antibiotika, zu Magen-Darm-Störungen (vor allem Durchfällen) führen. Weiter können auch Appetitlosigkeit, Schwindelgefühl, Benommenheit, Schläfrigkeit, Übelkeit, Sodbrennen, Erbrechen, Zungenbrennen, Schluckstörungen, Heiserkeit, Entzündungen der Mundschleimhaut und der Speiseröhre, Mastdarmreizungen, Juckreiz im Anogenitalbereich und Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Eine Überempfindlichkeit äussert sich z.B. durch Asthma, Atemnot, Kreislaufbeschwerden, Schwellungen der Haut (z.B. Nesselfieber) und der Schleimhäute oder Hautausschläge. Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern): Kurzsichtigkeit Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kann der erhöhte Tetracyclin-Blutspiegel (der Wirkstoff von Minocin Akne 50 mg) zu Erhöhung des Harnstoff-Stickstoff-Werts im Blut (dosisabhängig, kein Problem bei normaler Nierenfunktion), Erhöhung des Phosphatspiegels und Übersäuerung des Blutes (Azidose) führen. Akute Nierenentzündung mit akutem Nierenversagen, mit Komplikationen eines erniedrigten Kalium- und Phosphatspiegels (Hypokalämie und Hypophosphatämie) können ebenfalls auftreten. Selten (betrifft 1 bis 10 von 10.000 Anwendern): Intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri) mit Symptomen wie: Kopfschmerzen, unscharfes Sehen. Während diese beiden Nebenwirkungen und ihre Symptome bald nach Absetzen der Tetracycline verschwinden, besteht die Möglichkeit von permanenten Folgeerscheinungen. Im Laufe der Behandlung kann es zu Verschlechterung des Gehörs, Tinnitus, Alopezie, sowie schwere und teils lebensbedrohliche Hautreaktionen (Erythema nodosum, Exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme) kommen. Veränderungen des Blutbildes wurden beobachtet: Thrombozytopenie, Eosinophilie, hämolytische Anämie, Neutropenie sowie Agranulozytose. Sich wiederholende Krampferscheinungen, verminderte Reizempfindlichkeit und Missempfindungen (Kribbeln, „Pelzig sein“) können auftreten. Sonnenallergien können bei der Behandlung überempfindlicher Patienten und Patientinnen mit anderen Tetracyclinen nach intensiver Sonnen- und UV-Bestrahlung hervorgerufen werden. Deshalb sollten Sie auch während der Behandlung mit Minocin Akne auf Sonnenbäder verzichten. Da Ihre Haut während der Behandlung empfindlicher reagiert, kann es bei Sonnenbestrahlung eher als sonst zu Beschwerden wie bei einem Sonnenbrand kommen. Verfärbungen von Zähnen (gelb-grau-braun), Schädigung des Zahnschmelzes (Zahnschmelzhypoplasie) sind möglich. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10.000 Anwendern): Lebensbedrohliche Hautreaktionen (DRESS-Syndrom) wurden beobachtet. In diesem Fall ist das Arzneimittel abzusetzen und sofort der Arzt oder die Ärztin aufzusuchen (siehe auch Rubrik «Wann ist bei der Einnahme von Minocin Akne Vorsicht geboten?»). Mögliche Symptome allergischer bzw. immunologischer Reaktionen sind Gelenkschmerzen und Gelenkschwellungen, Muskelschmerzen, Entzündungen des Herzmuskels und des Herzbeutels, der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), der Niere (Nephritis, inkl. akutes Nierenversagen), der Lunge (Pneumonitis), Erhöhung der Bilirubinkonzentration im Blut (Hyperbilirubinämie) und Gelbsucht, Anstieg der Leberenzyme, Hepatitis, akutes Leberversagen (auch mit Todesfolge), Fieber, Entzündung der Skelettmuskulatur, Hirnhautentzündung, Asthma, Erkrankung der Lymphknoten (Lymphadenopathie) sowie Kopfschmerzen. Nach langdauernder Einnahme kann eine Verfärbung des Schilddrüsengewebes (ohne abnormale Schilddrüsenfunktion) und der Bindehaut (Konjunktiva) auftreten, sowie eine Gefässentzündung (Vasculitis). Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie sollte der Arzt verständigt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss. Pilzinfektionen der männlichen und weiblichen Geschlechtsorgane (Vagina, Balanitis), Verfärbungen der Nägel, Pigmentierung der Haut und Schleimhäute sowie akute lebensbedrohliche Hauterkrankung (toxisch epidermale Nekrolyse). Konsultieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin bei: ·Auftreten allergischer Reaktionen, wie z.B. Nesselfieber, grossflächigem Hautausschlag, Hautrötungen ·Gelblicher Farbe der Haut oder des weissen Teils der Augen ·Plötzlich einsetzender Bauchschmerzen oder Erbrechen, schweren blutigen oder anhaltenden Durchfällen ·Atemproblemen in Form von Asthmaanfällen oder Heuschnupfen, Schwellungen im Gesicht und an anderen Körperstellen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Alkoholgenuss kann bisweilen zu Unverträglichkeitserscheinungen führen. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden. Dies ist besonders wichtig, da aus Minocin Akne eventuell giftige Abbauprodukte entstehen können. Lagerungshinweis Für Kinder unzugänglich, bei Raumtemperatur (15°C-25°C) und in der Originalverpackung aufbewahren. Weitere Hinweise Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Minocin Akne enthalten?

1 Filmtablette zu 50 mg enthält: Wirkstoffe: 50 mg Minocyclin Hilfsstoffe: Maisstärke, Povidon K 25, vorverkleisterte Stärke, Alginsäure, Sorbitol (E420), Laktose-Monohydrat, Hypromellose, Titandioxid (E171), Stearinsäure, Magnesiumstearat, Macrogol 4000, Eisenoxid Gelb (E172), Eisenoxid Rot (E172), Eisenoxid Schwarz (E172)

Wo erhalten Sie Minocin Akne? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt. Minocin Akne 50 mg: Packungen mit 50 und 100 Filmtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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