Beipackzettel von Motilium® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Motilium und wann wird es angewendet?

Motilium dient zur symptomatischen Behandlung von Übelkeit und Erbrechen bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren und mit einem Körpergewicht über 35 kg. Motilium, Filmtabletten (100er Packung) und Motilium, Suspension dürfen nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin angewendet werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Im Zusammenhang mit der Einnahme von Motilium können einige, seltene Nebenwirkungen auftreten, die es erforderlich machen, die Behandlung sofort abzubrechen und unverzüglich einen Arzt zu kontaktieren. Detaillierte Angaben finden sich im Abschnitt «Welche Nebenwirkungen kann Motilium haben?».

Wann darf Motilium nicht angewendet werden?

Sie dürfen Motilium nicht anwenden: ·wenn Sie allergisch (überempfindlich) sind gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Inhaltsstoffe (z.B. Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit oder Gesichtsschwellungen). ·wenn Sie an einer Erkrankung der Hirnanhangsdrüse, genannt Prolaktinom, leiden. ·bei schweren Magen-Darmkrankheiten (Blutungen, mechanischem Darmverschluss oder Darmdurchbruch). Solche Erkrankungen können sich in Form von schweren Bauchkrämpfen oder anhaltend dunklem Stuhl bemerkbar machen. ·wenn Sie eine Lebererkrankung haben oder hatten. ·wenn Ihr EKG (Elektrokardiogramm) auf ein Herzproblem hinweist, das als «verlängertes QT-Intervall» bezeichnet wird. ·wenn Sie ein Problem haben oder hatten, bei dem Ihr Herz das Blut nicht so gut durch den Körper pumpen kann, wie es sollte (Herzinsuffizienz). ·wenn Sie ein Problem haben, bei dem Ihre Kalium- oder Magnesiumspiegel erniedrigt sind oder der Kaliumspiegel in Ihrem Blut erhöht ist. ·wenn Sie gleichzeitig folgende Arzneimittel anwenden, die das Leberenzym CYP3A4 hemmen, den Metabolismus anderer Arzneimittel im Körper verlangsamen oder Ihren Herzrhythmus beeinträchtigen können: ·gewisse Arzneimittel (sog. Azol-Antimykotika) zur Behandlung von Pilzinfektionen wie z.B. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol oder Voriconazol; ·gewisse Antibiotika wie Erythromycin, Clarithromycin, oder Telithromycin, welche gegen bakterielle Infektionen eingesetzt werden; ·bestimmte Arzneimittel gegen Infektionen mit dem HIV-Virus (HIV-Proteinase-Hemmer) wie Ritonavir oder Saquinavir. Motilium, Filmtabletten sind für Kinder unter 12 Jahren sowie Erwachsene und Jugendliche, die weniger als 35 kg wiegen, nicht geeignet. Motilium, Suspension ist für Kleinkinder und Kinder unter 12 Jahren, die ein Körpergewicht von weniger als 35 kg haben, nicht geeignet.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Motilium Vorsicht geboten?

Bei der Verabreichung von Motilium an kleine Kinder ist besondere Vorsicht geboten: Das Risiko von neurologischen Nebenwirkungen (wie unwillkürliche Bewegungen) ist bei kleinen Kindern höher. Deshalb darf Motilium bei Kindern unter zwölf Jahren nur nach genauer ärztlicher Untersuchung und unter strenger ärztlicher Kontrolle abgegeben werden. Um eine Überdosierung zu vermeiden, sollte bei Kindern die orale Suspension verwendet werden. Eine genaue Einhaltung der vom Arzt bzw. Ärztin verschriebenen Dosis und Einnahmedauer ist unbedingt erforderlich. Wenn Sie gleichzeitig andere Arzneimittel (auch Präparate aus Heilpflanzen) einnehmen, müssen Sie dies unbedingt mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin besprechen, da Motilium bei der gleichzeitigen Einnahme von Arzneimitteln, die ein bestimmtes Eiweiss, das Leberenzym CYP-3A4 beeinflussen, zu Wechselwirkungen führen kann. Sie sollten Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin informieren, wenn Sie früher Probleme mit dem Herzen hatten oder aktuell an einer Herzkrankheit leiden, einschliesslich Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzinfarkt, Angina pectoris (Herzenge) oder Herzrhythmusstörungen (schneller, langsamer oder unregelmässiger Herzschlag). Falls Sie während der Behandlung einen abnormalen Herzrhythmus feststellen, sollten Sie die Behandlung mit Motilium beenden und umgehend Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin aufsuchen. Patienten mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Herzrhythmusstörungen (QT Verlängerung) sollten mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin sprechen, bevor sie Motilium einnehmen. Motilium sollte bei Patienten mit Lebererkrankungen nicht angewendet werden. Bei Patienten mit einer Nierenerkrankung wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin evtl. eine Dosisanpassung vornehmen, insbesondere dann, wenn Sie Motilium über einen längeren Zeitraum einnehmen. Spezielle Darreichungsformen Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Arzneimittel einnehmen, die die Magensäure vermindern. Motilium, Filmtabletten und Suspension sollten nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln, welche die Magensäure vermindern, eingenommen werden. Nehmen Sie Motilium, Filmtabletten resp. die Suspension vor und das Arzneimittel gegen die Magensäure nach der Mahlzeit ein. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Anticholinergika (Arzneimittel zur Behandlung von Allergien, Asthma, Inkontinenz, Magendarmkrämpfen, Muskelspasmen, Depression oder Schlafstörungen, beispielsweise Dextromethorphan oder Diphenhydramin) einnehmen, da diese Motilium beeinflussen könnten. Lenken Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn Sie sich müde, schläfrig oder schwindlig fühlen, nachdem Sie Ihr Medikament eingenommen haben. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen oder bakteriellen Infektionen, Herzproblemen, Malaria, AIDS/HIV, Depressionen, psychischen Erkrankungen, Magen-Darm-Problemen, Krebserkrankungen, Schmerzen oder Abhängigkeit nehmen; ·Aprepitant nehmen, ein Arzneimittel zur Linderung von Übelkeit im Zusammenhang mit einer Chemotherapie. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird entscheiden, ob diese Arzneimittel zusammen mit Motilium eingenommen werden können oder ob Sie engmaschig auf das Auftreten von Herzproblemen überwacht werden müssen. Motilium, Filmtabletten ·erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin einnehmen, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden. ·enthalten weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Filmtablette, d.h. sie sind nahezu «natriumfrei». Motilium, orale Suspension ·kann allergische Reaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen. ·enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 1 ml, d.h. ist nahezu «natriumfrei». ·enthält 318,5 mg Sorbitol (E 420) per 1 ml entsprechend 273 mg/kg/Tag. Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin bevor Sie (oder Ihr Kind) dieses Arzneimittel einnehmen oder erhalten, wenn Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Ihnen mitgeteilt hat, dass Sie (oder Ihr Kind) eine Unverträglichkeit gegenüber einigen Zuckern haben oder wenn bei Ihnen eine hereditäre Fructoseintoleranz (HFI) - eine seltene angeborene Erkrankung, bei der eine Person Fructose nicht abbauen kann - festgestellt wurde. Sorbitol kann Magen-Darm-Beschwerden hervorrufen und kann eine leicht abführende Wirkung haben. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen.

Darf Motilium während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Schwangerschaft Es ist nicht bekannt, ob eine Anwendung von Motilium während der Schwangerschaft schädlich ist. Wenn Sie schwanger sind oder meinen, schwanger zu sein, fragen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, der bzw. die entscheiden wird, ob Sie Motilium einnehmen können. Stillzeit Geringe Mengen von Motilium wurden in der Muttermilch festgestellt. Die Anwendung bei stillenden Müttern wird daher nicht empfohlen.

Wie verwenden Sie Motilium?

Motilium wirkt am besten, wenn Sie das Arzneimittel 15-30 Minuten vor den Mahlzeiten zusammen mit etwas Flüssigkeit und falls nötig vor dem Schlafengehen einnehmen. Sie sollten Motilium nur so lange wie notwendig einnehmen. Motilium sollte ununterbrochen nicht länger als eine Woche eingenommen werden. Die folgenden Dosen sind Richtdosen und können von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin auf Ihre persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene, die 35 kg oder mehr wiegen Motilium, Filmtabletten/Suspension 1 Filmtablette zu 10 mg oder 10 ml Suspension 3× täglich. Die Wirksamkeit von Motilium, Suspension bei Kleinkindern und Kindern unter 12 Jahren mit einem Körpergewicht von <35 kg konnte nicht gezeigt werden. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Motilium haben?

Beenden Sie sofort die Behandlung mit Motilium und wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen eine der unten aufgeführten unerwünschten Nebenwirkungen eintritt. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern) ·Schwindelgefühl, ·Krämpfe, ·unkontrollierte Bewegungen des Gesichts oder der Arme und Beine, starkes Zittern, extreme Muskelsteifheit oder Muskelspasmen, ·allergische Reaktion, die kurz nach der Verabreichung auftreten kann und sich in Form von Hautausschlag, Juckreiz, Kurzatmigkeit und/oder einem geschwollenen Gesicht äussert, ·starke Überempfindlichkeitsreaktionen, die kurz nach der Verabreichung auftreten und sich neben anderen Symptomen in Form von Nesselausschlag, Juckreiz, Erröten, Ohnmacht und Schwellungen der Hände, Füsse, des Gesichtes oder im Bereich des Kehlkopfes äussern können, die zu Schluck – und Atemproblemen führen können, ·Herzrhythmusstörungen. In Einzelfällen wurde ein plötzlicher Tod aufgrund eines plötzlichen Verlusts der Herzfunktion beschrieben, insbesondere bei Personen, die vorher möglicherweise eine Herzkrankheit hatten. Andere unerwünschte Nebenwirkungen, die mit Motilium festgestellt wurden, sind unten aufgeführt: Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern) ·Depression, ·Angstzustände, ·Verlust des Interesses an Sex oder verringertes Interesse an Sex, ·Kopfschmerzen, ·Schläfrigkeit, ·Ruhelosigkeit, ·Durchfall, ·Ausschlag, ·Juckreiz, ·Vergrösserung der Brust, ·Schmerzen oder Druckempfindlichkeit der Brust, ·Milchausfluss aus den Brüsten oder Probleme beim Brustgeben, ·unregelmässige oder unterbrochene Menstruation bei Frauen, ·allgemeines Schwächegefühl, ·trockener Mund. Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1'000 Anwendern) ·Überempfindlichkeitsreaktion, ·Nesselausschlag, ·geschwollene Brüste, ·ungewöhnlicher Ausfluss aus den Brüsten. Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern) ·erhöhter Prolaktinspiegel. Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10'000 Anwendern) ·Erregtheit, ·Nervosität, ·Unfähigkeit zu urinieren, ·vorübergehende Darmkrämpfe, ·abnormale Leberfunktionswerte. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Bei Raumtemperatur (15-25 °C) lagern. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Weitere Hinweise Schütteln Sie die Suspension gut durch, bevor Sie die notwendige Menge mit dem beiliegenden Messbecher abmessen. Ein voller Messbecher enthält 10 ml Suspension, entsprechend 10 mg Wirkstoff. Die Flasche von Motilium, Suspension ist mit einem kindersicheren Verschluss versehen und muss wie folgt geöffnet werden: Drücken Sie den Plastikschraubverschluss nach unten, während Sie ihn im Gegenuhrzeigersinn drehen. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Motilium enthalten?

1 Filmtablette enthält: Wirkstoffe 10 mg Domperidon. Hilfsstoffe Lactose-Monohydrat, Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, vorgequollene Kartoffelstärke, Povidon K 90, Magnesiumstearat, hydriertes Baumwollsamenöl (aus gentechnisch veränderten Baumwollsamen hergestellt), Natriumdodecylsulfat, Hypromellose. 1 ml Suspension zum Einnehmen enthält: Wirkstoffe 1 mg Domperidon. Hilfsstoffe Sorbitol-Lösung 70% (nicht kristallisierend; E 420), mikrokristalline Cellulose und Carmellose-Natrium, Methyl-4-hydroxybenzoat (E 218), Propyl-4-hydroxybenzoat, Saccharin-Natrium, Polysorbat 20, Natriumhydroxid, gereinigtes Wasser.

Wo erhalten Sie Motilium? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Motilium, Filmtabletten: Packung mit 100 Filmtabletten. Motilium, orale Suspension (inklusive beigepacktem 10 ml Messbecher): Flasche 200 ml.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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