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Was ist Nervifène und wann wird es angewendet?

Nervifène enthält Chloralhydrat. Dieser Wirkstoff hat eine einschläfernde und beruhigende Wirkung. Nervifène führt den Schlaf herbei, der anschliessend zwischen 5 und 8 Stunden dauert. Nervifène darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin verwendet werden und kann nur während kurzer Dauer bei Unruhe und Schlaflosigkeit eingenommen werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Eine Änderung der Lebensweise, die Beseitigung von Spannungszuständen, eine Umstellung der Essgewohnheiten, der Verzicht auf anregende Getränke (z.B. Kaffee, Alkohol) tragen dazu bei, die Unruhe zu verringern und wieder einen guten Schlaf zu erreichen.

Wann darf Nervifène nicht angewendet werden?

Nervifène darf bei Überempfindlichkeit oder Allergie gegen einen seiner Bestandteile, bei schweren Leber-, Nieren- und Herzerkrankungen, bei bestimmten Stoffwechselstörungen («Porphyrien») sowie bei Magengeschwüren nicht angewendet werden. Nervifène ist auch bei Atemproblemen kontraindiziert, insbesondere wenn Sie nachts wegen Atembeschwerden (Schlafapnoe) erwachen.

Wann ist bei der Einnahme von Nervifène Vorsicht geboten?

Eine gewohnheitsmässige Einnahme kann zu Abhängigkeit führen. Wie jedes andere Schlafmittel darf Nervifène nicht während längerer Zeit eingenommen werden. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Das gilt vor allem bei gleichzeitigem Alkoholkonsum. Während der Behandlung mit Nervifène sollte daher auf Alkoholkonsum verzichtet werden. Nervifène kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, die gleichzeitig eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Nervifène zusammen mit anderen Medikamenten, insbesondere Schlafmitteln, Medikamenten gegen Depressionen, gegen Epilepsie oder gegen zu hohen Blutdruck oder Antikoagulantien (Medikamente zur Blutverdünnung), einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an andern Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden (bei Externa)! Darf Nervifène während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werde? Während der Schwangerschaft dürfen Sie Nervifène nicht einnehmen. Nervifène geht in die Muttermilch über und sollte daher nicht während der Stillzeit eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Nervifène?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin legt die für Sie richtige Dosierung und Behandlungsdauer fest. Bei Erwachsenen wird das Medikament als Schlafmittel in der Regel in der folgenden Dosierung verabreicht: 1 bis 2 Messlöffel zu 5 ml vor dem Schlafengehen (d.h. 0,5 bis 1 g Chloralhydrat); als Beruhigungsmittel während des Tages: ein halben Messlöffel (= 2,5 ml) 1–3 Mal täglich nach dem Essen ( d.h. 0,25 zu 0,75 g Chloralhydrat). Bei Kindern nach Verordnung des Arztes bzw. der Ärztin. Nervifène vor der Einnahme mit kaltem Wasser verdünnen. Der bittere Geschmack von Nervifène, der durch aromatische Extrakte etwas verdeckt wird, kann leicht nach der Einnahme durch etwas Zuckerwasser beseitigt werden. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Die Therapie sollte ohne vorherige Benachrichtigung des Arztes bzw. der Ärztin nicht unterbrochen werden. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Nervifène haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Anwendung von Nervifène auftreten: Magendarmstörungen (Blähungen, Durchfall, Erbrechen, Verwirrtheit), Übelkeit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit. Es können auch Erregungszustände oder Verwirrtheit auftreten. Bei Überempfindlichkeit kann es zu Hautrötungen kommen. Eine zu hohe Dosierung kann zu einem Blutdruckabfall oder zu Herzrhythmusstörungen führen, die unverzüglich dem behandelnden Arzt gemeldet werden müssen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Nervifène muss in der Originalpackung verschlossen, vor Wärme geschützt und ausser Reichweite von Kindern aufbewahrt werden. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, der/die über die ausführliche Fachinformation verfügt.

Was ist in Nervifène enthalten?

1 ml Nervifène enthält 100 mg Chloralhydrat, Saccharose, Aromastoffe, einen Farbstoff (E 150) und Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Nervifène? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliches Rezept. Flaschen zu 125 ml und 300 ml.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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