Beipackzettel von Nisulid® 100 einsehen

Information für die Patientinnen und Patienten Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte Ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmal lesen.

Was ist Nisulid und wann wird es angewendet?

Nisulid ist ein entzündungshemmendes und schmerzstillendes Arzneimittel. Es wird bei akuten Schmerzen, sowie bei schmerzhaften Monatsblutungen angewendet. Nisulid ist auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin erhältlich. Bevor Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Nisulid verschreibt, wird er/sie Nutzen und Risiken von unerwünschten Nebenwirkungen gegeneinander abwägen.

Wann darf Nisulid nicht angewendet werden?

Nisulid darf nicht angewendet werden: –wenn Sie auf den Wirkstoff Nimesulid oder auf einen der Inhaltsstoffe allergisch reagieren oder nach der Einnahme von Acetylsalicylsäure (Aspirin) oder anderen Schmerz- oder Rheumamitteln, sogenannten nicht-steroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln Atemnot (Reaktionen wie keuchende Atmung, laufende oder verstopfte Nase), allergieähnliche Hautreaktionen (wie Nesselfieber) hatten, –falls Sie schon einmal bei der Anwendung von Nimesulid an einer Leberfunktionsstörung gelitten haben, –bei aktiven Magen- und/oder Zwölffingerdarmgeschwüren oder Magen-/Darm-Blutungen oder vorgehenden Geschwüren oder Blutungen im Magen-Darmbereich, –bei chronischen Darmentzündungen (Morbus Crohn, Colitis ulzerosa), –bei schwerer Nierenfunktionsstörung, –bei schwerer Herzleistungsschwäche oder bei Kreislaufkrankheiten, –zur Behandlung von Schmerzen nach einer Bypassoperation am Herzen (resp. Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine), –bei Kindern unter 12 Jahren, –ab dem 7. Schwangerschaftsmonat sowie während der Stillzeit. Auch in folgenden Fällen darf Ihnen Nisulid nicht verabreicht werden: –Wenn Sie andere Medikamente einnehmen, von denen bekannt ist, dass sie die Leberfunktion beeinträchtigen, z.B. Paracetamol bzw. irgendein anderes Schmerzmittel oder nicht-steroidales Antirheumatikum (NSAR). –Wenn Sie Drogen einnehmen oder von Drogen, Medikamenten oder anderen Substanzen abhängig sind. –Wenn Sie regelmässig grössere Mengen Alkohol zu sich nehmen. –Wenn Sie Fieber oder eine Grippe haben (mit allgemeinem Schmerzgefühl, Mattigkeit, Unwohlsein, Kälteattacken oder Schüttelfrost, Zittern).

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Nisulid Vorsicht geboten?

Die Behandlungsdauer soll so kurz wie möglich gehalten werden. In sehr seltenen Fällen kann Nisulid zu schweren Leberschädigungen führen (siehe «Welche Nebenwirkungen kann Nisulid haben?»). Kommt es zu allgemeinen Symptomen wie Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Gewichtsabnahme, Unwohlsein, Fieber, Müdigkeit und Schwäche, dunkler Urin, die Zeichen einer Leberschädigung sein können, oder zu entfärbtem Stuhl oder Gelbverfärbung der Haut sollten Sie Nisulid absetzen und sich umgehend mit dem Arzt bzw. der Ärztin in Verbindung setzen. Sollten während der Behandlung mit Nisulid Fieber oder grippeähnliche Symptome (Muskelschmerzen, Mattigkeit, Kältegefühl oder Schüttelfrost) auftreten, ist das Arzneimittel abzusetzen und der Arzt bzw. die Ärztin sofort zu konsultieren. Während der Behandlung mit Nisulid können im oberen Magen-Darm-Trakt Schleimhautgeschwüre, selten Blutungen oder in Einzelfällen Perforationen (Magen-, Darmdurchbrüche) auftreten. Diese Komplikationen können während der Behandlung jederzeit auch ohne Warnsymptome auftreten. Um dieses Risiko zu verringern, verschreibt Ihnen Ihr Arzt oder Ihre Ärtzin die kleinste wirksame Dosis während der kürzest möglichen Therapiedauer. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie Magenschmerzen haben und einen Zusammenhang mit der Einnahme des Arzneimittels vermuten. Für gewisse Schmerzmittel, die sogenannten COX-2-Hemmer, wurde unter hohen Dosierungen und/oder Langzeitbehandlung ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall festgestellt. Ob dieses erhöhte Risiko auch für Nisulid zutrifft, ist noch nicht bekannt. Überschreiten Sie nicht die empfohlene Dosis oder Behandlungsdauer. Falls Sie bereits einen Herzinfarkt, Schlaganfall oder eine Venenthrombose hatten, oder falls Sie Risikofaktoren haben (wie hoher Blutdruck, Diabetes [Zuckerkrankheit], hohe Blutfettwerte, Rauchen), wird Ihr Arzt oder Ihre Ärztin entscheiden, ob Sie Nisulid trotzdem anwenden können. Informieren Sie in jedem Fall Ihren Arzt oder Ihre Ärztin darüber. Die Einnahme von Nisulid kann die Funktion Ihrer Nieren beeinträchtigen, was zu einer Erhöhung des Blutdrucks und/oder zu Flüssigkeitsansammlungen (Ödemen) führen kann. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn Sie herzkrank oder nierenkrank sind, falls Sie Arzneimittel gegen Bluthochdruck (z.B. harntreibende Mittel, ACE-Hemmer) einnehmen oder bei einem erhöhten Flüssigkeitsverlust, z.B. durch starkes Schwitzen. Bei Herz-, Leber- oder Nierenerkrankungen, sowie bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Mitteln, von anderen nicht-steroidalen, entzündungshemmenden Arzneimitteln, Heparin, Furosemid, Lithium, Methotrexat, Cyclosporin, darf Nisulid nur auf ausdrückliche Anweisung des Arztes oder der Ärztin verwendet werden. Sollten solche Vorkommnisse im Vorfeld aufgetreten sein, müssen Sie Ihren Arzt vor der Einnahme von Nisulid unbedingt darüber informieren, denn derartige Erkrankungen können sich durch Nisulid verschlimmern. Bei älteren Leuten kann der behandelnde Arzt regelmässige Kontrolltermine vereinbaren, um sicherzustellen, dass Nisulid keine Probleme im Magen, an den Nieren, am Herzen oder an der Leber verursacht. Falls Sie schwanger werden möchten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Nisulid während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Sollten Sie schwanger sein oder eine Schwangerschaft planen, sollten Sie Nisulid nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen. Im letzten Drittel der Schwangerschaft und während der Stillzeit darf Nisulid nicht eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Nisulid?

Halten Sie sich bei der Einnahme von Nisulid immer an die ärztliche Verschreibung. Die übliche Dosierung ist 1 Tablette oder 1 Beutel Nisulid 2-mal täglich, vorzugsweise nach dem Essen mit etwas Wasser einzunehmen. Nehmen Sie Nisulid nur solange, wie unbedingt nötig. Die Behandlungsdauer darf 15 Tage pro Behandlungszyklus nicht überschreiten. Granulat: Inhalt des Beutels in einem halben Glas Wasser auflösen, gut umrühren und sofort einnehmen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Nisulid haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei Nisulid auftreten: Häufig (bei 1 bis 10 Patienten auf 100): Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Erhöhung der Leberwerte. Gelegentlich (bei 1 bis 10 Patienten auf 1000): Schwindelgefühl, Erhöhung des Blutdrucks, Atemnot, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Blähungen, Übersäuerung des Magens, Geschwüre, Blutungen im Magen-Darmbereich, Hautreaktionen (Juckreiz, Hautausschlag, Schwitzen), Ödeme. Selten (weniger als bei 1 Patienten auf 1000); Veränderung des Blutbildes, Anämie, allergische Reaktionen, Angstzustände, Nervosität, Alpträume, Sehstörungen, Herzklopfen, Hitzewallungen, Blutungen, Unwohlsein, Kraftlosigkeit, Blut im Urin, Harnverhaltung. Sehr selten (weniger als bei 1 Patienten auf 10’000): Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Asthma, Magendarmstörungen (Bauchschmerzen), Leberentzündung, möglicherweise schwerwiegend und in Einzelfällen mit tödlichem Ausgang; Gelbsucht, Funktionsstörungen der Nieren, Hautausschläge, (Nesselfieber, Schwellung des Gesichts), Unterkühlung. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren. Nisulid kann in seltenen Fällen zu Hautausschlägen sowie Leberschädigungen führen, die eventuell schwerwiegend verlaufen können. Beachten Sie die Anweisungen unter der Überschrift «Wann ist bei der Anwendung von Nisulid Vorsicht geboten?».

Was ist ferner zu beachten?

Nisulid sollte, wie andere Arzneimittel, vor Kinderhand geschützt aufbewahrt werden. Dieses Arzneimittel ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) aufzubewahren. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Was ist in Nisulid enthalten?

Tabletten: 1 Tablette enthält 100 mg Nimesulid sowie Hilfsstoffe. Granulat: 1 Beutel enthält 100 mg Nimesulid, Zucker, entsprechend 30 KJ oder 0,15 BE, ein Aroma sowie weitere Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Nisulid? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliches Rezept. Schachteln zu 15 und 30 Beutel. Schachteln zu 15 und 30 Tabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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