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Was ist Nocdurna und wann wird es angewendet?

Nocurna enthält das antidiuretisch wirksame Desmopressin, das die Urinproduktion reduziert. Nocdurna wird bei Erwachsenen angewendet, um die Nykturie (häufiges Aufstehen während der Nacht, um Wasser zu lassen) zu behandeln. Nocdurna darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin eingenommen werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Die Flüssigkeitsaufnahme muss 1 Stunde vor bis 8 Stunden nach der Einnahme von Nocdurna auf ein Minimum eingeschränkt werden.

Wann darf Nocdurna nicht eingenommen werden?

Nocdurna darf nicht eingenommen werden, wenn -Sie überempfindlich (allergisch) gegen den Wirkstoff (Desmopressin) oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind; -Sie unter krankhaft gesteigertem Durstgefühl mit stark erhöhter Flüssigkeitsaufnahme leiden; -bei bekannter oder vermuteter Herzschwäche; -bei Erkrankungen, die eine Behandlung mit harntreibenden Substanzen (Diuretika) erfordern; -bei Natriummangel im Blut (Hyponatriämie); -bei mässig bis schwer eingeschränkter Nierenfunktion; -Sie unter dem Syndrom der übermässigen Sekretion des antidiuretischen Hormons (ADH) leiden; -Sie jünger als 18 Jahre alt sind.

Wann ist bei der Einnahme von Nocdurna Vorsicht geboten?

-Wenn Sie unter schweren Funktionsstörungen der Blase und Problemen beim Wasserlassen leiden; -wenn Sie 65 Jahre oder älter sind. Ihr Arzt wird dann den Natriumspiegel in Ihrem Blut überwachen; -wenn Sie an einem Natriummangel im Blut leiden; -wenn Sie an Störungen des Flüssigkeits- und Salzhaushalts leiden; -wenn Sie an Erkrankungen leiden, die durch Störungen des Flüssigkeits- und Salzhaushalts verschlimmert werden können; -bei akuten Erkrankungen wie zum Beispiel Infektionskrankheiten, Fieber, Erbrechen, Durchfall sollten Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenden, da möglicherweise die Behandlung mit Nocdurna unterbrochen werden muss; -wenn Sie unter zystischer Fibrose, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, chronischen Nierenerkrankungen, Präeklampsie (Bluthochdruck und vermehrte Eiweissausscheidung im Urin während der Schwangerschaft) oder an einem erhöhten Hirndruck (intrakranieller Druck) leiden. Sprechen Sie vor der Einnahme von Nocdurna mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine dieser Erkrankungen haben oder Sie sich nicht sicher sind. Die Behandlung mit Nocdurna kann ohne gleichzeitige Einschränkung der Flüssigkeitsaufnahme zu einer Überwässerung des Körpers und/oder Störungen Salzhaushalts führen. Zeichen davon sind Gewichtszunahme, Kopfschmerzen, Schwindel, Verwirrtheit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Muskelkrämpfe und in schweren Fällen Krampfanfälle. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bemerken, nehmen Sie das Arzneimittel nicht mehr ein und setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt resp. Ihrer Ärztin in Verbindung oder suchen Sie die Notfallstation im nächstgelegenen Krankenhaus auf. Bei gleichzeitiger Einnahme von Nocdurna und einem der folgenden Arzneimittel kann die Wirkung von Nocdurna verstärkt werden und sich damit das Risiko für eine Überwässerung des Körpers erhöhen: -Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen mit sogenannten trizyklischen Antidepressiva oder Serotoninwiederaufnahme-Hemmern; -Arzneimittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen mit dem Wirkstoff Chlorpromazin; -harntreibende Substanzen (Diuretika); -Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie oder bipolaren Störungen mit dem Wirkstoff Carbamazepin; -Nichtsteroidale Entzündungshemmer (NSAID); -Arzneimittel zur Förderung der Geburtswehen mit dem Wirkstoff Oxytocin; -Arzneimittel zur Behandlung von Durchfallerkrankungen mit dem Wirkstoff Loperamid. -Arzneimittel zur Senkung der Blutfette mit dem Wirkstoff Clofibrat. Bei gleichzeitiger Einnahme von Lithium (bei Manie) oder von blutzuckersenkenden Arzneimitteln zur Behandlung des Typ II Diabetes mit dem Wirkstoff Chlorpropamid oder Wirkstoffen der Sulfonylharnstoff-Gruppe kann die Wirkung von Nocdurna abgeschwächt sein. Beim Führen von Fahrzeugen oder Bedienen von Maschinen sollte berücksichtigt werden, dass häufig Kopfschmerzen oder Schwindel auftreten können (siehe „Welche Nebenwirkungen kann Nocdurna haben?“). Nocdurna sollte nicht zusammen mit Nahrung eingenommen werden, da die Wirkung vermindert sein kann. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen.

Darf Nocdurna während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen ist bei bestimmungsgemässer Anwendung kein Risiko für das Kind bekannt. Systematische wissenschaftliche Untersuchungen wurden aber nie durchgeführt. Vorsichtshalber sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst auf Arzneimittel verzichten oder den Arzt, Apotheker bzw. die Ärztin, Apothekerin um Rat fragen.

Wie verwenden Sie Nocdurna?

Erwachsene ab 18 Jahren: Frauen: 1 Sublingualtablette 25 µg täglich, eine Stunde vor dem Zubettgehen, sublingual ohne Wasser zu verabreichen. Männer: 1 Sublingualtablette 50 µg täglich, eine Stunde vor dem Zubettgehen, sublingual ohne Wasser zu verabreichen. Nocdurna wird unter die Zunge gelegt und löst sich auf, ohne dass Wasser eingenommen werden muss. Die Tablette soll nicht ganz geschluckt und nicht zerkaut werden. Die Anwendung und Sicherheit von Nocdurna bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden. Bei diesen Altersgruppen wird das Arzneimittel daher nicht angewendet. Wenn Sie eine größere Menge Nocdurna eingenommen haben als Sie sollten: Wenn Sie mehr Nocdurna eingenommen haben als Sie sollten, setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt resp. Ihrer Ärztin in Verbindung oder suchen Sie die Notfallstation im nächstgelegenen Krankenhaus auf. Wenn Sie die Einnahme von Nocdurna vergessen haben: Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis Nocdurna ein. Fahren Sie am nächsten Tag mit der Einnahme der verschriebenen Dosierung Nocdurna fort. Gebrauchsanweisung zum Öffnen der Blister: 1.Den Blisterstreifen entlang der Perforation entfernen, beginnend an der mit einer Hand markierten Ecke. 2.Den ersten Blister entlang der perforierten Linie abtrennen. 3.Die Abdeckung, beginnend an der mit einem Pfeil markierten Ecke, in Richtung des Pfeils anheben und entfernen. Die Tablette nicht durch die Abdeckung drücken. 4.Die Tablette kann nun entnommen werden. 5.Zur Entnahme der übrigen Tabletten folgen Sie Punkt 2. 6.Falls eine Tablette auseinander bricht, können die einzelnen Teile eingenommen werden. Falls eine Tablette in mehr als 3 Teile zerbricht, die Teile im Blister belassen und wegwerfen. Entnehmen Sie eine neue Tablette aus einem anderen Blister. Ändern sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Nocdurna haben?

Die Aufnahme zu grosser Flüssigkeitsmengen kann zu einer Überwässerung des Körpers führen, die in schweren Fällen eine Störung des Salzhaushalts verursacht. Dies kann zu schwerwiegenden Gesundheitsstörungen und Krämpfen führen. Sollten Sie eines oder mehrere der folgenden Symptome bemerken, nehmen Sie das Arzneimittel nicht mehr ein und setzen Sie sich sofort mit Ihrem Arzt resp. Ihrer Ärztin in Verbindung oder suchen Sie die Notfallstation im nächstgelegenen Krankenhaus auf: -Ungewöhnlich starke oder lange andauernde Kopfschmerzen -Schwindel, Verwirrtheit -Unerklärliche Gewichtszunahme -Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen -Muskelkrämpfe Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Nocdurna auftreten: Sehr häufig: Mundtrockenheit. Häufig: Zu niedriger Natriumspiegel im Blut, Übelkeit, Unwohlsein, Muskelschwäche, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schwindel, Durchfall. Gelegentlich: Verstopfung, Magenbeschwerden, Müdigkeit, Oedeme (Rückstau von Wasser) in den Gliedmassen. Nachfolgend sind die Nebenwirkungen angegeben, die mit höheren Dosierungen von Desmopressin beobachtet wurden: Sehr häufig: Kopfschmerzen. Häufig: Zu niedriger Natriumspiegel im Blut, Benommenheit, Müdigkeit, vorübergehender Abfall des Blutdruckes, Bluthochdruck, erhöhte Pulsfrequenz, Gesichtsrötungen mit Hitzegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall, Verstopfung, Beschwerden der Blase und Harnröhre, Wasseransammlung im Gewebe (Oedeme). Gelegentlich: Gewichtszunahme, Schlafstörungen, Schläfrigkeit, anomale Körperempfindungen (Kribbeln, Taubheitsgefühl), Sehbehinderung, Schwindel, Herzklopfen, Blutdruckabfall, Atembeschwerden, Magenbeschwerden, Blähungen, Völlegefühl, Schwitzen, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselfieber, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Schmerzen in der Brust, grippeähnliche Symptome, Unbehagen. Selten: Hirnödem, tiefe Bewusstlosigkeit (Koma), Verwirrtheitszustände, Krämpfe, allergische Hautentzündungen. Sehr selten: Wasservergiftung, Allergische Reaktionen, Überempfindlichkeitsreaktionen, wie z.B. Juckreiz, Hautausschläge, Fieber, Bronchialkrämpfe oder schockartige allergische Allgemeinreaktionen. Unbekannt: Austrocknung, Krampfanfälle, Kraftlosigkeit, Blutgerinnungsprobleme (Thrombosen in Hirn- und Herzkranzgefässen). Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin informieren

Was ist ferner zu beachten?

Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Bei Raumtemperatur (15–25°C) in der Originalverpackung vor Licht und Feuchtigkeit geschützt lagern Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit "Exp" bezeichneten Datum verwendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Nocdurna enthalten?

Nocdurna enthält 25 resp. 50 µg Desmopressin und Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Nocdurna? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Nocdurna 25 µg: 30 und 90 Sublingualtabletten. Nocdurna 50 µg: 30 und 90 Sublingualtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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