Beipackzettel von Panzytrat® 10'000/- 25'000 einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes, Apothekers oder Drogisten bzw. der Ärztin, Apothekerin oder Drogistin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Panzytrat und wann wird es angewendet?

Panzytrat enthält den Wirkstoff Pankreatin. Pankreatin ist ein Extrakt aus Bauchspeicheldrüsensaft, der die für die Verdauung der Nahrung im Dünndarm notwendigen Bauchspeicheldrüsenenzyme enthält (Lipase: fettverdauend; Amylase: stärkeverdauend; Protease: eiweissverdauend). Panzytrat ermöglicht insbesondere eine Verbesserung der Fettverdauung und damit verbunden die bessere Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E und K). Panzytrat wird zur Ergänzung von körpereigenen Verdauungsenzymen bei Verdauungsschwäche infolge ungenügender oder fehlender Funktion der Bauchspeicheldrüse z.B. bei chronischer Bauchspeicheldrüsenentzündung, zystischer Pankreasfibrose (Mukoviszidose) oder nach Operationen am Verdauungstrakt eingesetzt. In den Kapseln sind Mikrofilmtabletten enthalten, welche mit einem gegen den Magensaft resistenten Film überzogen sind, so dass das säureempfindliche Pankreatin im Magen geschützt ist und die Wirkung nicht vor Erreichen des Dünndarmes entfaltet wird.

Was sollte dazu beachtet werden?

Damit der Wirkstoff nicht schon vom Magensaft zersetzt wird und so der Wirkstoff frühzeitig verloren geht, dürfen diese Mikrofilmtabletten nicht zerkaut werden. Zusätzlich können beim Zerkauen der Mikrofilmtabletten Schleimhautschädigungen im Mund entstehen. Zur Einnahme dürfen sie aber der Kapsel entnommen werden, was insbesondere bei niedriger Dosierung notwendig ist. Auf eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit muss während der gesamten Behandlung geachtet werden. Liegt ein Mangel an Verdauungsenzymen vor, sollte die tägliche Nahrungsmenge auf mehrere kleine Mahlzeiten verteilt werden.

Wann darf Panzytrat nicht eingenommen werden?

Bei Allergie gegen Schweinefleisch oder einen der Inhaltsstoffe.

Wann ist bei der Einnahme von Panzytrat Vorsicht geboten?

Bei Kindern mit zystischer Pankreas-Fibrose sollen regelmässige Kontrollen in spezialisierten Zentren vorgenommen werden. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Kapsel, d.h. es ist nahezu «natriumfrei». Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie •an anderen Krankheiten leiden, •Allergien haben (speziell gegen Schweinefleisch) oder •andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.

Darf Panzytrat während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Panzytrat ist nur im Dünndarm wirksam. Die Enzyme werden nicht ins Blut aufgenommen. Auf Grund der bisherigen Erfahrung ist bei bestimmungsgemässer Anwendung kein Risiko für das Kind bekannt.

Wie verwenden Sie Panzytrat?

Die Dosierung richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung. Die für eine optimale Fettaufnahme notwendige Dosis sollte nicht überschritten werden und Menge als auch Zusammensetzung der Mahlzeit sollten berücksichtigt werden. Falls vom Arzt oder der Ärztin nicht anders verordnet, ist die empfohlene Dosis für Erwachsene: 20'000 bis 75'000 Einheiten* Lipase pro Mahlzeit (entsprechend 2-7 Kapseln Panzytrat 10'000 oder 1-3 Kapseln Panzytrat 25'000 pro Mahlzeit) und 10'000 bis 25'000 Einheiten* pro Zwischenmahlzeit (entsprechend 1-2 Kapseln Panzytrat 10'000 oder 1 Kapsel Panzytrat 25'000). Bei Kindern ist die empfohlene Dosis 500 bis 4000 Einheiten* Lipase pro Gramm Fett (entsprechend 50'000-100'000 Einheiten* Lipase pro Tag oder 5-10 Kapseln Panzytrat 10'000 oder 2-4 Kapseln Panzytrat 25'000 pro Tag). * Ph. Eur. Einheiten Bei bestimmten Erkrankungen kann der Arzt oder die Ärztin Ihnen jedoch auch eine höhere Dosis verordnen. Bei Kindern wird mit Vorteil Panzytrat 10'000 verwendet. Für Säuglinge und Kleinkinder ist die Kapsel wegen des niedrigen Körpergewichtes zu hoch dosiert. Für sie werden die Kapseln geöffnet und die darin enthaltenen Mikrofilmtabletten verwendet. Eine Mikrofilmtablette entspricht einem Enzymgehalt von 400 Einheiten Lipase. Dabei ist es wichtig, dass die vom Arzt oder von der Ärztin festgelegte Dosierung genau eingehalten wird. Um keinen Wirkungsverlust zu haben, ist es notwendig, die Kapseln bzw. die Mikrofilmtabletten richtig anzuwenden: Wichtig ist, dass die Tagesdosis auf alle Mahlzeiten und Zwischenmahlzeiten verteilt wird. Während der gesamten Behandlung ist auf eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit zu achten. Die Kapseln, resp. Mikrofilmtabletten werden während den Mahlzeiten mit einem Glas Wasser oder Saft (nicht mit Milch) oder für Säuglinge und Kleinkinder z.B. auch mit Apfelmus eingenommen. Die Mikrofilmtabletten dürfen nicht zerkaut werden, da sie Schleimhautschädigungen im Mund verursachen können. Halten Sie sich an die in dieser Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt bzw. von der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Welche Nebenwirkungen kann Panzytrat haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Panzytrat auftreten: Bei einer Überempfindlichkeit auf Schweineeiweiss (sehr seltene Allergie) kann eine Verstärkung der Beschwerden wie Bauchkrämpfe und Durchfall als Zeichen der allergischen Reaktion auftreten. Sollte eine derartige Verstärkung der Beschwerden auftreten, stoppen Sie die Einnahme des Arzneimittels und informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Auch kann es zu raschen allergischen Reaktionen wie Ausschlag, Niesen, tränenden Augen und Krampfzuständen der Bronchialmuskulatur kommen. Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern) Abdominalschmerzen. Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern) Verstopfung, Durchfall und Blähungen. Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern) Appetitlosigkeit, Dyspepsie, Motilitätsstörungen des Darmes, Übelkeit, Hautausschlag Unter hohen Tagesdosen von Pankreasenzympräparaten, wie sie manchmal bei der Behandlung der zystischen Pankreasfibrose (Mukoviszidose) notwendig sind, kann es in seltenen Fällen zu anhaltenden Bauchschmerzen mit Erbrechen und Verstopfung kommen. In diesem Fall muss die Behandlung abgebrochen und der Arzt oder die Ärztin sofort informiert werden. Bei Patienten mit zystischer Pankreasfibrose kann besonders unter hohen Tagesdosen die Ausscheidung von Harnsäure im Urin erhöht sein und sollte in diesen Fällen vom Arzt oder von der Ärztin überwacht werden. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Aufbrauchfrist nach Anbruch Nach Anbruch der Packung sind Panzytrat 10'000 3 Monate und Panzytrat 25'000 6 Monate haltbar. Lagerungshinweis Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Panzytrat vor Licht geschützt, trocken und bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern. Weitere Hinweise Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Panzytrat enthalten?

Wirkstoffe 1 Kapsel Panzytrat enthält magensaftresistent überzogene Mikrofilmtabletten mit dem Wirkstoff Pankreatin. 1 Kapsel Panzytrat 10'000 enthält 89.3-113.7 mg Pankreatin entsprechend 10'000 Einheiten (Ph.Eur.) Lipase, 9'000 Einheiten (Ph.Eur.) Amylase und 500 Einheiten (Ph.Eur.) Protease. 1 Kapsel Panzytrat 25'000 enthält 219-264 mg Pankreatin entsprechend 25'000 Einheiten (Ph.Eur.) Lipase, 22'500 Einheiten (Ph.Eur.) Amylase und 1'250 Einheiten (Ph.Eur.) Protease. 1 Mikrofilmtablette enthält Pankreatin entsprechend 400 Einheiten (Ph.Eur.) Lipase, 360 Einheiten (Ph.Eur.) Amylase und 20 Einheiten (Ph.Eur.) Protease. Hilfsstoffe Mikrokristalline Cellulose, Crospovidon, hochdisperses Silicumdioxid, Magnesiumstearat, Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)-Dispersion 30%, Triethylcitrat, Talk, Simethicon-Emulsion, Montanglykolwachs, Gelatine, Eisenoxid rot (E172), Eisenoxid schwarz (E172), Titaniumdioxid (E171), Natriumdodecylsulfat (dies entspricht in Panzytrat 10'000, 0.03 mg Natrium, in Panzytrat 25'000, 0.10 mg Natrium).

Wo erhalten Sie Panzytrat? Welche Packungen sind erhältlich?

Sie erhalten Panzytrat in Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung. Packungen Panzytrat 10'000 und 25'000 zu je 50 und 100 Kapseln.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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