Beipackzettel von Sanotussin einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten, oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes oder des Apothekers bzw. der Ärztin oder der Apothekerin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was sind Sanotussin Filmtabletten und wann werden sie angewendet?

Sanotussin wirkt dem Hustenreiz bei akutem Husten ohne Auswurf (unproduktiver Husten) entgegen und erweitert die Bronchien. Sanotussin enthält die Wirkstoffe Ephedrin, Codein und Thymianextrakt.

Was sollte dazu beachtet werden?

Rauchen trägt zum Auftreten von Schleim in den Atem-wegen und von Husten („Raucherhusten“) bei. Wenn Sie rauchen, können Sie durch Verzicht darauf die Wirkung von Sanotussin, Filmtabletten unterstützen.

Wann darf Sanotussin nicht angewendet werden?

Bei schweren Erkrankungen der Atmungsorgane (Atem-insuffizienz, Atemdepression) akutem Asthmaanfall, Koma, nahender Geburt, drohender Frühgeburt, Schilddrüsen-Erkrankungen, bei Überempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe und bei Abhängigkeit von Codein und ähnlichen Substanzen. Bei einer Behandlung mit gewissen Arzneimitteln gegen Depressionen (sogenannte Mono-Amino-Oxidasehemmer, MAO-Hemmer) darf Sanotussin nicht angewendet werden. Codein-haltige Arzneimittel dürfen bei Kindern unter 12 Jahren aufgrund des Risikos für schwerwiegende Neben-wirkungen, einschliesslich Atemstörungen, nicht angewendet werden. Chronischer Husten kann ein Frühsymptom eines Asthma bronchiale sein, daher soll Sanotussin zur Dämpfung dieses Hustens – insbesondere bei Kindern – nicht ange-wendet werden. Suchen Sie in diesen Fällen Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin auf. Patientinnen und Patienten jeden Alters, die bekannter-massen „ultraschnelle Metabolisierer“ sind, also Codein sehr schnell in Morphin umwandeln, dürfen Codein nicht zur Behandlung von Husten und Erkältung anwenden, da bei ihnen ein höheres Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen aufgrund von Codein vorliegt. Stillende Frauen dürfen Codein nicht einnehmen, da Codein dem Säugling schaden kann, weil es in die Muttermilch übergeht.

Wann ist bei der Einnahme von Sanotussin Vorsicht geboten?

Husten ist ein Abwehrmechanismus des Körpers, der bestimmte Ursachen hat. Bei hartnäckiger Schleim-absonderung und dem damit einhergehenden Husten sollte der Arzt oder die Ärztin zu Beginn der Behandlung die Ursache des Hustens abklären und gegebenenfalls eine spezifische Behandlung einleiten. Wenn sie unter chronischer Darmverstopfung leiden, kann diese durch Codein verstärkt werden. Bei Patienten mit Myasthenia gravis kann es zu vermehrter Muskel-spannung kommen. Bei Zuständen mit erhöhtem Hirn-druck, vermindertem Blutvolumen (z.B. durch starke Blut-verluste) und bei Bewusstseinsstörungen soll Sanotussin nur mit Vorsicht eingenommen werden. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird die Vorsichtsmassnahmen erklären, die in diesen Fällen zu beachten sind. Die gleichzeitige Einnahme anderer Arzneimittel, die wie Sanotussin auf das zentrale Nervensystem wirken, können die durch Codein verursachte Müdigkeit und Dämpfung der Atmung verstärken. Dazu zählen gewisse Arzneimittel gegen Schlafstörungen, Erregungszustände oder Depres-sionen sowie gewisse Mittel gegen Allergien. Auch wenn Sie Arzneimittel gegen gewisse Herzkrankheiten und zur Behandlung von Atemwegserkrankungen (z.B. Asthma oder „Raucherlunge“) oder Erkrankungen der Leber einnehmen, ist Vorsicht geboten. Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin wird Ihnen erklären, bei welchen Arzneimitteln das der Fall ist und was zu beachten ist, wenn eine gleichzeitige Einnahme notwendig ist. Bei Einnahme über längere Zeit kann Gewöhnung und Abhängigkeit eintreten. Wenn sie an einer Leber- oder Nierenerkrankung leiden, oder wenn sich zeigen sollte, dass bei Ihnen aufgrund einer erblichen Veranlagung der Wirkstoff Codein langsamer als bei den meisten anderen Personen ausge-schieden wird, sollten Sie Sanotussin Filmtabletten vorsichtshalber nur während weniger Tage ohne ärztliche Verordnung einnehmen. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahr-tüchtigkeit und die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Dies gilt in verstärktem Masse bei gleichzeitiger Einnahme alkoholischer Getränke. Bei Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren, die an Atemstörungen leiden, wird Codein nicht empfohlen, da diese Patientenpopulation unter Umständen anfälliger für durch Codein bedingte Atemstörungen ist. Sanotussin Filmtabletten enthalten Lactose. Bitte nehmen Sie dieses Arzneimittel daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Zuckerunverträglichkeit leiden. Dieses Arzneimittel enthält weniger 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei». Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie - an anderen Krankheiten leiden, - Allergien haben oder - andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen!

Darf Sanotussin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Sanotussin Filmtabletten dürfen während der Schwanger- schaft (insbesondere in den ersten drei Monaten) nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin und einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden. Bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt darf Sanotussin nicht eingenommen werden. Während der Stillzeit dürfen Sanotussin Filmtabletten nicht eingenommen werden, da die Wirkstoffe Ephedrin und Codein in die Muttermilch übergehen und dem Säugling schaden können.

Wie verwenden Sie Sanotussin?

Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: Nehmen Sie bis zu 4 mal täglich eine Filmtablette unzerkaut mit etwas Flüssigkeit ein. Wenn der Husten über 2 Wochen lang anhält, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultieren, damit der Grund abgeklärt werden kann. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage ange-gebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Sanotussin haben?

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Übelkeit (bis zum Erbrechen, insbesondere bei Therapiebeginn) und Verstopfung, sowie leichte Kopfschmerzen und leichte Schläfrigkeit. Gelegentlich können Schlafstörungen, Atem-probleme, Mundtrockenheit und allergische Reaktionen auf der Haut (Ausschläge, selten schwer, sog. Stevens-Johnson-Syndrom) auftreten. Selten kann es bei Patienten mit Prostatabeschwerden zu Schwierigkeiten beim Harn-lassen kommen. Bei höheren Dosen und besonders empfindlichen Patienten können Euphorie, eine Beeinträchtigung des Sehvermögens, Blutdruckabfall oder Lungenfunktions-störungen auftreten. Ausserdem können nervöse Symptome (z.B. Spannungs-gefühle, Unruhe Reizbarkeit, Schwächezustände u.a.), Herzrhythmusstörungen (bei Patienten, die Herzglykoside bekommen oder an organischen Herzerkrankungen leiden, kann es selten zu gefährlichen Arrhythmien kommen), Bluthochdruck und Lungenödeme (bei Patienten mit Lungenfunktionsstörungen) auftreten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Bei Raumtemperatur (15-25°C) und für Kinder unerreich-bar aufbewahren. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Sanotussin enthalten?

1 Filmtablette enthält: Wirkstoffe 15 mg Ephedrinhydrochlorid, 20 mg Codeinphosphat, 50 mg Thymian Trockenextrakt (DEV 7-13:1, Auszugsmittel: Wasser). Hilfsstoffe Lactose-Monohydrat, Copovidon, Talkum, Stearinsäure, Croscarmellose-Natrium, mikrokristalline Cellulose, Hypromellose, Macrogol 6000, Titandioxid (E171), Chinolingelb (E104), Erythrosin (E127).

Wo erhalten Sie Sanotussin? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken ohne ärztliche Verschreibung nach persönlicher Fachberatung durch die Apothekerin/den Apotheker erhältlich. Packungen zu 20 Filmtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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