Beipackzettel von Tarivid® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Tarivid und wann wird es angewendet?

Tarivid ist ein Medikament zur Behandlung bakterieller Infektionskrankheiten. Tarivid gehört zur Antibiotika-Gruppe der sogenannten Fluorchinolone und wirkt gegen eine Vielzahl von Bakterien. Tarivid eignet sich zur Behandlung folgender Infektionskrankheiten: ·Infektionen der Niere, ·Infektionen der männlichen Geschlechtsorgane, ·Infektionen des kleinen Beckens (Pelvis) Tarivid ist als Mittel der zweiten Wahl bei Infektionskrankheiten Erwachsener wie den folgenden geeignet: ·Komplizierte Infektionen der Haut und Weichteile, ·Infektionen von Knochen und Gelenken, ·Infektionen der Atemwege, ·Infektionen der Harnwege, ·Infektionsprophylaxe bei Patienten mit Neutropenie (verminderte Anzahl bestimmter weisser Blutkörperchen). Tarivid darf nur auf ärztliche Verschreibung verwendet werden.

Was sollte dazu beachtet werden?

Dieses Medikament wurde Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zur Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben. Das Antibiotikum Tarivid ist nicht gegen alle Mikroorganismen wirksam, die Infektionskrankheiten verursachen. Die Anwendung eines falsch gewählten oder nicht richtig dosierten Antibiotikums kann Komplikationen verursachen. Wenden Sie es deshalb nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an.

Wann darf Tarivid nicht eingenommen/angewendet werden?

Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Tarivid oder ähnliche Arzneimittel (Arzt oder Ärztin befragen) dürfen Tarivid nicht einnehmen. Tarivid sollte nicht bei Patienten angewendet werden, bei denen in der Vergangenheit schon einmal schwerwiegende Nebenwirkungen unter der Einnahme von Tarivid oder anderen Arzneimitteln dieses Typs aufgetreten sind. Patientinnen und Patienten, bei denen dies der Fall ist, sollen umgehend ihren Arzt oder ihre Ärztin informieren. Patienten, bei welchen während einer früheren Therapie mit Antibiotika der Klasse der Chinolone Sehnenbeschwerden aufgetreten sind, sollten Tarivid nicht einnehmen, da bei der Einnahme von Tarivid dasselbe Risiko (inkl. Sehnenriss) besteht. Epileptiker sowie Patienten mit einer Vorschädigung des Zentralnervensystems (wie z.B. nach Schädel-Hirn-Verletzung, entzündlichen Prozessen im Hirnbereich, Schlaganfall) dürfen Tarivid nicht einnehmen. Bei Myasthenia gravis (krankhafte Muskelschwäche und -ermüdbarkeit) darf Tarivid nicht angewandt werden. Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase (unter 18 Jahren) sowie Schwangeren oder Stillenden darf Tarivid nicht verabreicht werden.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Tarivid Vorsicht geboten?

Dieses Medikament kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen und Werkzeugen beeinträchtigen! Bei bestimmten Patienten wurde von schweren Hautreaktionen berichtet. Wenn Sie Haut- und/oder Schleimhautreaktionen bemerken, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, bevor Sie die Behandlung fortsetzen. Bei Überempfindlichkeitsreaktionen und Allergien unterbrechen Sie die Behandlung und wenden sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Fluorchinolone wie Tarivid können zu schweren unerwünschten Wirkungen führen, die möglicherweise irreversibel sind und zur Invalidität führen und bei einem Patienten ein einzelnes Organ oder mehrere Organe gleichzeitig betreffen können. Hierzu zählen insbesondere Schmerzen in den Sehnen, Muskeln und Gelenken der oberen und unteren Gliedmassen, Gehstörungen, Empfindungsstörungen wie ein kribbelndes, stechendes, kitzelndes, taubes oder brennendes Hautgefühl (Parästhesie), Störungen der Sinneswahrnehmung wie Seh-, Geschmacks-, Geruchs- und Hörstörungen, Depression, Gedächtnisstörungen, starke Müdigkeit und schwere Schlafstörungen. Diese Reaktionen können Stunden oder Wochen nach der Einnahme von Tarivid auftreten. Zu diesen unerwünschten Wirkungen kam es bei Patienten aller Altersgruppen bzw. ohne vorbestehende Risikofaktoren. Wenn Sie während der Behandlung mit Tarivid eine dieser Nebenwirkungen bei sich bemerken, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, bevor Sie die Behandlung fortsetzen. Sie entscheiden dann gemeinsam mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wie Ihre Behandlung fortgesetzt werden soll, gegebenenfalls auch mit einem Antibiotikum einer anderen Wirkstoffklasse. Tarivid kann zu Sehnenentzündungen bis hin zur Ruptur (Riss) der Achillessehne führen. Dies gilt besonders bei Menschen über 60 Jahren, bei Patientinnen bzw. Patienten, welche gleichzeitig Kortikosteroide (z.B. Prednison oder ähnliche Mittel) einnehmen, oder auch bei transplantierten Patientinnen und Patienten. Diese unerwünschte Wirkung kann beidseitig innerhalb von 48 Stunden nach Beginn der Behandlung und auch noch mehrere Monate nach Ende der Behandlung auftreten. In diesem Fall müssen Sie unverzüglich Ihren Arzt kontaktieren sowie den betroffenen Körperteil ruhigstellen, um eine Schädigung der Sehnen zu verhindern. Bevor Sie Tarivid einnehmen, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Ärztin, wenn, ·bei Ihnen schon einmal eine Erweiterung oder «Aussackung» eines grossen Blutgefässes (Aortenaneurysma oder peripheres Aneurysma eines grossen Blutgefässes) diagnostiziert wurde; ·bei Ihnen schon einmal eine Aortendissektion (Riss in der Wand der Hauptschlagader) aufgetreten ist; ·Bei Ihnen eine Schädigung der Herzklappen (Herzklappenregurgitation) diagnostiziert wurde; ·es in Ihrer Familie Fälle von Aneurysma oder Aortendissektion oder angeborenen Herzklappenerkrankungen gab oder andere Risikofaktoren oder Veranlagungen bekannt sind, die ein Aortenaneurysma und eine Aortendissektion begünstigen (z.B. Bindegewebserkrankungen wie Marfan-Syndrom, Ehler-Danlos-Syndrom, Turner-Syndrom, Sjögren-Syndrom [eine entzündliche Autoimmunerkrankung], Takayasu-Arteriitis, Riesenzellarteriitis, Morbus Behçet, Hypertonie, bekannte Atherosklerose, rheumatoide Polyarthritis [eine Gelenkerkrankung] oder Endokarditis [eine Herzinfektion]). Ausserdem gilt: Wenn Sie plötzlich starke Schmerzen im Bauch, in der Brust oder im Rücken bekommen, die Symptome eines Aortenaneurysmas oder einer Aortendissektion sein können, wenden Sie sich sofort an die nächste Notaufnahme. Ihr Risiko kann erhöht sein, wenn Sie mit systemischen Kortikosteroiden behandelt werden. Wenn Sie schnell ausser Atem kommen, insbesondere wenn Sie flach im Bett liegen, oder wenn Sie eine Schwellung Ihrer Knöchel, Ihrer Füsse oder Ihres Bauches bemerken oder Herzpalpitationen erneut auftreten (Gefühl schneller oder unregelmässiger Herzschläge), müssen Sie sofort Ihren Arzt oder Ihre Ärztin informieren. Bei Behandlungen mit Fluorchinolonen wie Ofloxacin kam es Berichten zufolge zu Schädigungen des peripheren Nervensystems. Die klinischen Symptome unterscheiden sich von Fall zu Fall, beinhalten jedoch neurologische Ausfallerscheinungen im sensomotorischen bzw. sensorischen Bereich (z.B. Schmerzen, Brennen, Taubheits- oder Schwächegefühl, «Ameisenlaufen» (Kribbeln), Verlust der Tast-, Wärme- oder Schmerzempfindung in den Gliedmassen oder aber im Gegenteil eine Überempfindlichkeit). Solche Nervenerkrankungen können rasch auftreten. In derartigen Fällen muss Tarivid abgesetzt werden. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Symptome einer Nervenerkrankung aufweisen, und brechen Sie die Behandlung ab. Das mögliche Risiko irreversibler Nervenschädigungen kann so vermindert werden. Fluorchinolone dürfen bei Patienten mit Nervenerkrankungen in der Vorgeschichte nicht angewendet werden. Auch psychiatrische Reaktionen (z.B. Nervosität, Agitation, Schlaflosigkeit, Angstzustände, Alpträume, paranoide Gedanken, Verwirrtheit, Zittern, Halluzinationen und Depressionen) können bereits bei der ersten Einnahme von Fluorchinolonen wie Ofloxacin auftreten. In sehr seltenen Fällen wurde eine Verschlimmerung von Depressionen oder psychotischen Reaktionen beobachtet, die zu Selbstmordgedanken oder selbstgefährdendem Verhalten wie Selbstmordversuchen führten. Besondere Vorsicht ist geboten, wenn Sie psychische Erkrankungen hatten oder haben oder unter einer Geisteserkrankung leiden. Bei Auftreten dieser Symptome beenden Sie sofort die Behandlung und sprechen Sie darüber mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin. Fluorchinolone wie Tarivid können zu Krämpfen führen oder die Krampfschwelle herabsetzen. Bei Krämpfen müssen Sie die Behandlung mit Tarivid unverzüglich abbrechen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie unter Epilepsie oder anderen Störungen des zentralen Nervensystems wie einer erniedrigten Krampfschwelle, Krämpfen in der Vorgeschichte, einer verminderten Hirndurchblutung, Veränderungen der Hirnstruktur oder einem Schlaganfall leiden. Brechen Sie die Behandlung bei den ersten Anzeichen oder Symptomen schwerer Nebenwirkungen ab. Die Einnahme von Tarivid kann bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion zu Leberschädigungen bis hin zur Leberinsuffizienz führen. Wenn Sie Anzeichen einer Lebererkrankung (z.B. Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, druckempfindlicher Bauch) feststellen, beenden Sie die Behandlung und wenden sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Wenn Ihre Nierenfunktion eingeschränkt ist (Niereninsuffizienz), passt Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihre Tagesdosis an Wenn bei einem Patienten ein Risikofaktor für einen verlangsamten Herzrhythmus (z.B. bei älteren Menschen oder Patienten mit Herzerkrankungen) vorliegt oder wenn ein Patient ein Medikament einnimmt, das bekanntermassen das sogenannte Q-T-Intervall verlängert (z.B. Mittel gegen Herzrhythmusstörungen, trizyklische Antidepressiva , Makrolid-Antibiotika oder Antipsychotika), dürfen Chinolone nur mit Vorsicht angewandt werden. Ausserdem sollte die Dosierung entsprechend angepasst werden. Die gleichzeitige Einnahme von Mitteln gegen Magenübersäuerung oder eisenhaltigen Präparaten sollte vermieden werden, da sie die Wirkung von Tarivid abschwächen können. Aus diesem Grund muss Tarivid etwa 2 Stunden vor solchen Medikamenten eingenommen werden. Einige Chinolon-Antibiotika lösen bei Patienten, die ihre Haut unbedacht der UV-Strahlung aussetzen, Lichtempfindlichkeitsreaktionen aus. Daher sollten während der gesamten Dauer der Behandlung ausgedehnte Sonnenbäder und Solariumbesuche vermieden werden. Tritt Lichtempfindlichkeit auf, muss die Behandlung abgebrochen werden. Wie bei allen Antibiotika dieser Gruppe gibt es Berichte über Probleme aufgrund von Blutzuckerstörungen (Unterzuckerung und Überzuckerung), meistens bei Diabetikern, die mit einem oralen Blutzuckersenker (z.B. Glibenclamid) oder Insulin behandelt werden, und/oder bei älteren Patienten. In diesem Fall empfiehlt sich eine strenge Überwachung des Blutzuckerspiegels. Wenn eine Blutzuckerstörung auftritt, muss die Tarivid-Behandlung sofort abgesetzt und auf ein Nicht-Fluorchinolonantibiotikum umgestellt werden. Von der Anwendung von Tarivid bei Patienten mit Myasthenie (Muskelerkrankung) in der Vorgeschichte wird abgeraten. Es kann die Muskelschwäche verstärken. Wenn Sie mit einem Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Warfarin) behandelt werden und Tarivid einnehmen, ist es möglich, dass Ihre Gerinnungswerte (PT/INR) steigen und es zu Blutungen kommt. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker bzw. Ihre Apothekerin, wenn Sie Vitamin-K-Antagonisten einnehmen. Wenn Sie unter einem latenten oder nachgewiesenen Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenasemangel (G6PDH-Mangel) leiden, besteht unter der Behandlung mit Chinolonen das Risiko hämolytischer Reaktionen. Daher ist Tarivid bei Patienten mit G6PDH-Mangel mit Vorsicht anzuwenden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie bereits andere Medikamente wie krampfauslösende Medikamente (wie etwa Theophyllin, Fenbufen oder nichtsteroidale Entzündungshemmer), Probenecid (zur Behandlung von Gichtarthritis: erhöhter Harnsäurespiegel im Blut), Cimetidin (zur Behandlung von Rückfluss aus der Speiseröhre), Furosemid (zur Behandlung von Wassereinlagerungen: Ödemen), Methotrexat (z.B. zur Behandlung von Polyarthritis oder Schuppenflechte) oder potenziell blutdrucksenkende Medikamente einnehmen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder wenn Sie andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen. Unter anderem betrifft dies Mittel gegen Bluthochdruck, zu hohen Blutzucker, Magenübersäuerung oder Durchfall sowie Eisenpräparate, Entzündungshemmer und Theophyllin (ein Asthmamittel).

Darf Tarivid während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Tarivid nicht eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Tarivid?

Wie bei allen Antibiotika sind die vom Arzt oder der Ärztin verordnete Dosierung und Therapiedauer strikt einzuhalten. Nur so lässt sich die optimale Wirksamkeit von Tarivid garantieren. Selbst wenn Sie sich besser fühlen, brechen Sie die Therapie nicht vorzeitig ab, denn Krankheitszeichen klingen oft vor der vollständigen Heilung der Infektion ab. Tarivid kann sowohl auf nüchternen Magen als auch mit dem Essen eingenommen werden. Schlucken Sie die Tabletten unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit (½ Glas Wasser). Die Dosierung von Tarivid richtet sich nach der Empfindlichkeit des Erregers und dem Ort der Infektion. Erwachsene Folgende Dosierungen können Ihnen von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben werden: Infektionen der Harnwege 2× 100 bis 200 mg pro Tag akute Sinusitis 2× 200 mg pro Tag Lungenentzündung 2× 200 bis 400 mg pro Tag Infektionen der Haut und Weichteile 2× 200 mg pro Tag Infektionen der männlichen Geschlechtsorgane 2× 100 bis 200 mg pro Tag Infektionen von Knochen und Gelenken 2× 200 mg pro Tag Infektionsprophylaxe bei Patienten mit Neutropenie 400 bis 600 mg pro Tag Verschlimmerung einer chronischen oder rezidivierenden Bronchitis 2× 200 bis 400 mg pro Tag Infektion des kleinen Beckens (Pelvis) 2× 400 mg pro Tag Der Arzt oder die Ärztin kann die Dosierung bis auf 2 x 400 mg täglich erhöhen. In den meisten Fällen ist bei akuten Infektionen eine Behandlungsdauer von 7 bis 10 Tagen ausreichend. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Medikament wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin. Kinder und Jugendliche Tarivid darf bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase (unter 18 Jahren) nicht angewendet werden. Sollten Sie eine Einnahme von Tarivid vergessen haben, so nehmen Sie die Tablette so bald als möglich ein, sofern nicht schon Zeit für die nächste Dosis ist. Sollte dies der Fall sein, nehmen Sie die vorgeschriebene und nicht die doppelte Dosis ein, d.h. die vergessene(n) Tablette(n) wird (werden) nicht eingenommen. Wenn Sie versehentlich eine Tablette zuviel eingenommen haben, sind keine Nebenwirkungen zu erwarten. Sollten Sie jedoch versehentlich mehrere Tabletten zuviel eingenommen haben, kontaktieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Tarivid haben?

Mögliche Nebenwirkungen sind: Beschwerden des Magen-Darm-Traktes wie Schluckbeschwerden, Mundtrockenheit, Magenschmerzen, Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall. Bei schweren, anhaltenden (manchmal blutigen) Durchfällen während oder nach der Behandlung konsultieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin. Versuchen Sie nicht, solche Durchfälle selber zu behandeln, z.B. mit Präparaten, welche die Darmbewegung hemmen. Es wurden Einzelfälle einer Bauchspeicheldrüsen- oder Magenentzündung berichtet. Es können allergische Erscheinungen auftreten, insbesondere Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut in Form von Ekzemen, Juckreiz, Hautrötungen (auch im Zusammenhang mit starker Sonneneinwirkung), Nesselsucht, brennende Augen, Reizhusten und Schnupfen, erhöhter Blutdruck, allergische Lungen- oder Nierenentzündung sowie Fieber. Allergische Reaktionen wie Schwellungen des Gesichts, der Zunge oder des Kehlkopfes, in schweren Einzelfällen auch mit Atemnot und Schock, wurden sehr selten beobachtet. In einem solchen Fall müssen Sie Tarivid sofort absetzen und den Arzt oder die Ärztin alarmieren, damit die erforderliche Behandlung (z.B. Schocktherapie) eingeleitet werden kann. Gelegentlich kann es zu Schlafstörungen oder auch Schlaflosigkeit kommen. Sehr selten kommt es zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Schwindel, Unruhe, Erregtheit, Herzklopfen, Angstzuständen, Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen, Delirium, Benommenheit, Halluzinationen, Depressionen bis hin zur Selbstgefährdung einschliesslich Selbstmordgedanken bzw. Selbstmordversuchen, intensiven Träumen bis hin zum Albtraum, Gangunsicherheit, Zittern, Krampfanfällen, Empfindlichkeitsstörungen der Gliedmassen, Seh-, Hör-, Geschmacks-, Geruchs- oder Gleichgewichtsstörungen sowie Muskelschwäche. Es wurden Einzelfälle einer Entzündung des Auges oder eines Teils des Auges (Uveitis) und von Herzrhythmusstörungen beobachtet. Bei der Einnahme von Tarivid kann es zu Nebenwirkungen im Bereich der Atemwege kommen. Bei den Patienten können gelegentlich Husten oder eine Entzündung der Nasen-/Rachenschleimhaut und selten Atembeschwerden oder Atemnot auftreten. In sehr seltenen Fällen könnte die Nieren- und Leberfunktion beeinträchtigt werden. Wenn derartige Reaktionen auftreten – was schon ab der ersten Einnahme des Medikaments der Fall sein kann –, setzen Sie das Präparat sofort ab und verständigen Sie den Arzt oder die Ärztin. Sehr selten wurden Erkrankungen des peripheren Nervensystems beobachtet. Selten wurde über Gelenk- oder Muskelschmerzen sowie Sehnenbeschwerden, Muskelfaserriss, Muskelriss, Bänderriss oder Gelenkentzündung berichtet (siehe «Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Tarivid Vorsicht geboten?»). In Einzelfällen kann der Blutzuckerspiegel übermässig steigen oder fallen, insbesondere bei Diabetikern. Ebenso kam es in Einzelfällen zu einem hypoglykämischem Schock. In sehr seltenen Fällen kann es auch zu Veränderungen des Blutbilds wie einer verminderten Anzahl roter Blutkörperchen oder bestimmter weisser Blutkörperchen kommen (Anämie, Leukopenie). In sehr seltenen Fällen sind im Zusammenhang mit der Anwendung von Antibiotika aus der Familie der Chinolone und Fluorchinolone schwere, anhaltende (mehrere Monate bis Jahre andauernde) oder dauerhaft bleibende Nebenwirkungen beobachtet worden, zum Teil auch unabhängig von vorbestehenden Risikofaktoren; unter anderem in Form von Sehnenentzündung, Sehnenriss, Gelenkschmerzen, Gliederschmerzen, Gehstörungen, Empfindungsstörungen wie ein kribbelndes, stechendes, kitzelndes, taubes oder brennendes Hautgefühl oder Schmerzen (Neuropathie), Depression, Müdigkeit, Schlafstörungen, Gedächtnisstörungen und Störungen des Hör-, Seh-, Geschmacks- und Geruchssinns). Bei Patienten, die Fluorchinolone erhielten, wurden Fälle einer Erweiterung und Schwächung der Aortenwand oder Risse in der Aortenwand (Aneurysmen und Dissektionen), die zum Aufreissen und zum Tod führen können, sowie die Schädigung der Herzklappen gemeldet (siehe «Wann ist bei der Einnahme / Anwendung von Tarivid Vorsicht geboten?»). Falls Sie an sich Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Arzneimittel ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Tarivid in der Originalpackung bei Raumtemperatur (15-25°C) und vor Licht geschützt aufbewahren. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Nach Beendigung der Behandlung bringen Sie das Medikament mit dem restlichen Inhalt zurück zu Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker bzw. Ärztin oder Apothekerin) zur fachgerechten Entsorgung. Weitere Auskünfte und Ratschläge erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Tarivid enthalten?

Wirkstoffe 1 Filmtablette Tarivid enthält 200 mg Ofloxacin. Hilfsstoffe 1 Filmtablette Tarivid enthält Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Tarivid? Welche Packungen sind erhältlich?

Tarivid erhalten Sie in Apotheken gegen ärztliches Rezept, das nur zum einmaligen Bezug berechtigt. Tarivid 200 mg: Packungen zu 10 und 20 Filmtabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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