Beipackzettel von Tetralysal 300 mg Kapseln einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden, und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Tetralysal und wann wird es angewendet?

Tetralysal enthält ein halbsynthetisches Tetrazyklinderivat und gehört somit zu den Antibiotika. Es darf nur auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin zur innerlichen Langzeitbehandlung von Akne vulgaris eingenommen werden. Tetralysal hemmt die Vermehrung der Aknebakterien in den Haarfollikeln und Talgdrüsen. So wird die Entstehung von entzündlichen Bläschen, Pusteln und Zysten verhindert.

Was sollte dazu beachtet werden?

Vergessen Sie nicht, dass Ihnen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin dieses Präparat für die Behandlung Ihrer gegenwärtigen Erkrankung verschrieben hat. Es darf nicht für die Behandlung einer anderen Krankheit oder von anderen Personen als von Ihnen selbst eingenommen werden.

Wann darf Tetralysal nicht eingenommen werden?

Tetralysal darf bei bekannter Tetrazyklin-Überempfindlichkeit nicht angewendet werden. Der Wirkstoff kann sich an Kalzium binden und so im knochenbildenden Gewebe einlagern, was zu vorübergehenden Wachstumsstörungen, zu einer Missbildung des Zahnschmelzes und Zahnverfärbung bei Kindern unter 8 Jahren führen kann. Kinder unter acht Jahren sollen deshalb kein Tetralysal einnehmen. Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Tetralysal nicht eingenommen werden. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie Tetralysal einnehmen dürfen, wenden Sie sich an Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Tetralysal darf nicht gleichzeitig mit oralen Retinoiden (darunter gewisse andere Arzneimittel zur Behandlung der Akne) oder hohen Dosen an Vitamin A eingenommen werden.

Wann ist bei der Einnahme von Tetralysal Vorsicht geboten?

Wenn Sie unter einer schweren Nieren- und/oder Leberschädigung leiden, sollten Sie Tetralysal nur einnehmen, falls Ihr Arzt oder Ihre Ärztin Ihnen dies ausdrücklich verschrieben hat und Sie unter ärztlicher Kontrolle stehen. Um das Risiko von Reizungen oder Geschwürbildung im Rachen bzw. In der Speiseröhre zu vermindern, muss Tetralysal immer mit einer ausreichenden Menge Wasser zum Hinunterspülen der Kapsel eingenommen werden. Während der Behandlung mit Tetralysal sollte auf zu langes Sonnenbaden verzichtet werden. Wenn es unter direkter Einwirkung von UV- oder Sonnenbestrahlung zu Hautrötungen kommt, sollten Sie das Arzneimittel absetzen und unverzüglich Ihren Arzt oder Ihre Ärztin aufsuchen. Die Wirkung von Antikoagulantien (Blutverdünner) kann durch die gleichzeitige Einnahme von Tetralysal verstärkt werden. Tetralysal kann bestimmte Antibiotika, einschliesslich Penicillin, in ihrer Wirkung beeinträchtigen. Die Einnahme von Barbituraten (Schlaftabletten oder kurzfristig wirkende Schmerzmittel), Carbamazepin (gegen Epilepsie) oder Phenytoin (gegen partielle Epilepsieanfälle) kann die Wirkungsdauer von Tetralysal in Ihrem Körper verkürzen. Die Anwendung von Tetralysal zusammen mit dem Allgemeinanästhetikum Methoxyfluran kann eine schwere Nierenschädigung hervorrufen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Ihre Ärztin falls Sie sich einer Anästhesie unterziehen müssen. Tetralysal kann den Schutz der Antibabypille beeinträchtigen. Frauen sollten deshalb während der Einnahme von Tetralysal zusätzlich andere Verhütungsmethoden anwenden. Patientinnen und Patienten, welche säurebindende Arzneimittel gegen Magenbeschwerden (sogenannte Antacida, welche Aluminium, Calcium, Magnesium, Aktivkohle enthalten) , sowie Eisen-haltige und Wismut-haltige Präparate, Sucralfat und Colestyramin (Mittel zur Senkung von Cholesterin) einnehmen, sollten diese Arzneimittel nicht zusammen mit Tetralysal einnehmen, da diese Arzneimittel eine ungünstige Wirkung auf die Resorption von Tetralysal haben (d.h. auf ihre Aufnahme ins Blut). Nach Einnahme von Tetralysal sollten Sie 3 Stunden warten bis Sie diese Arzneimittel einnehmen dürfen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·wenn Sie andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte) einnehmen!

Darf Tetralysal während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Tetralysal darf in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder stillen. Während einer Tetralysal-Therapie darf nicht gestillt werden.

Wie verwenden Sie Tetralysal?

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin legt die Dosierung fest. Soweit nicht anderes verordnet, wird 1× täglich 1 Kapsel Tetralysal 300 eingenommen. Um Reizungen in Rachen und Speiseröhre zu vermeiden, soll Tetralysal zusammen mit einem ganzen Glas Wasser eingenommen werden. Die Tetralysal-Therapie ist als Langzeitbehandlung bis zu 12 Wochen durchzuführen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Tetralysal haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Tetralysal auftreten: Unerwünschte Wirkungen die häufig auftreten können (bei bis zu 1 von 10 Personen): ·Kopfschmerzen ·Übelkeit ·Oberbauchschmerzen Unerwünschte Wirkungen die gelegentlich auftreten können (bei bis zu 1 von 100 Personen): ·Hautausschlag ·Krampfanfall ·Müdigkeit ·Ängstlichkeit ·Erbrechen ·Durchfall ·Verdauungsstörungen (Dyspepsie) ·Rachenentzündung ·Hautreaktionen (Dermatitis) ·Muskelschmerzen Unerwünschte Wirkungen für deren Auftreten keine Häufigkeitsangaben bekannt sind (deren Häufigkeit von den vorliegenden Daten nicht abgeleitet werden kann): ·Änderungen in Anzahl oder Aufteilung von gewissen Blutzellen ·Jucken, Hautausschlag oder Nesselausschlag ·Allergische Reaktionen mit einem Anschwellen des Gesichts (inklusive Augen und Lippen), welches auf Zunge und Rachen übergehen kann ·Plötzlich auftretende und ernsthafte, generalisierte Allergiereaktion mit möglichem Unwohlsein ·Schwindelgefühl ·Erhöhter Hirndruck ·Sehstörungen ·Zungenentzündung ·Darmentzündung ·Gelbfärbung der Haut oder der Augen (Gelbsucht) ·Leberentzündung (Hepatitis) ·Änderungen in gewissen Lebertest-Blutwerten ·Erhöhte Sonnenlichtempfindlichkeit der Haut ·Auftreten von Blasen oder Abschilferungen auf grossen Hautflächen, Geschwüre oder Verletzungen an Mund oder Lippen, bzw. im anogenitalen Bereich ·Fieber Nachfolgend aufgezeichnet sind unerwünschte Wirkungen, die währen einer Behandlung mit Präparaten aus der Arzneimittelklasse der Tetrazykline (denen Tetralysal angehört) auftreten können: ·Pilzbefall (Kandidose) ·Veränderte Blutwerte (verminderte Anzahl an roten Blutzellen, erhöhte Anzahlen für bestimmte weisse Blutzellen) ·Purpura anaphylactoides ·Autoimmune Störung ·Lupus erythematodes (Verschlechterung) ·Herzbeutelentzündung (Perikarditis) ·Mundentzündung ·Entzündung, Geschwür der Speiseröhre ·Entzündung der Bauchspeicheldrüse ·Zahnverfärbung und eingeschränkte Entwicklung von Zahnschmelz wenn bei Kindern unter 8 Jahren angewendet ·Erhöhte Harnstoffwerte im Blut, was durch die gleichzeitige Einnahme von Diuretika und Tetralysal gesteigert werden kann ·Bei einem Anzeichen von erhöhtem Hirndruck sollten Sie die Tetralysal-Behandlung abbrechen Bei Auftreten eines Hautausschlages oder anderer allergischer Erscheinungen (z.B. Schwellungen im Gesicht und an anderen Körperstellen) ist die Behandlung abzubrechen und der Arzt bzw. die Ärztin aufzusuchen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Die Kapseln sollten in der verschlossenen Originalpackung bei Raumtemperatur (15°–25 °C) und an einem für Kinder unerreichbaren Ort aufbewahrt werden. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Tetralysal enthalten?

1 Kapsel enthält 408 mg Lymecyclin entsprechend 300 mg Tetracyclinbase, die Farbstoffe E104, E127, und E132 sowie weitere Hilfsstoffe zur Herstellung einer Kapsel.

Wo erhalten Sie Tetralysal? Welche Packungen sind erhältlich?

Tetralysal erhalten Sie in Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt. Packungen mit 28 Kapseln.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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