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Sanofi-Aventis (Suisse) SA

Was ist Tranxilium und wann wird es angewendet?

Tranxilium ist ein Medikament aus der Gruppe der «Benzodiazepine». Es wirkt beruhigend auf das Nervensystem und mildert Angstgefühle, welche durch psychische oder körperliche Störungen bedingt sind. Die Ursachen der Angst können jedoch nicht beseitigt werden. Der Arzt bzw. die Ärztin verordnet Ihnen Tranxilium bei Angst- und Spannungszuständen, welche allein oder gemeinsam mit anderen körperlichen und seelischen Erkrankungen auftreten können.

Was sollte dazu beachtet werden?

Versuchen Sie, während der Behandlung mit Tranxilium, die Ursachen Ihrer Angst und/oder Schlaflosigkeit zu erkennen und zu beheben, so dass Sie nach einiger Zeit - auf Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin hin - mit der Einnahme aufhören können. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin kann eine Wiederholung der Behandlung, zu einem späteren Zeitpunkt, durchaus als sinnvoll erachten.

Wann darf Tranxilium nicht angewendet werden?

Patienten mit einer schweren Beeinträchtigung der Atmung, Kinder unter 9 Jahren sowie Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit auf Benzodiazepine oder andere Inhaltsstoffe sollten Tranxilium nicht einnehmen. Personen, die an fortschreitendem Muskelschwund (Myasthenia gravis) leiden, dürfen Tranxilium nicht einnehmen.

Wann ist bei der Anwendung von Tranxilium Vorsicht geboten?

Schwere psychische Erkrankungen können mit Tranxilium allein nicht behandelt werden. Sie müssen Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin unbedingt informieren, wenn Sie das Auftreten momentanen Atemstillstands während des Schlafes beobachten (Schlafapnoe-Syndrom genannt). Die Einnahme von Tranxilium kann – wie alle Präparate, die Benzodiazepine enthalten – zu psychiatrischen und paradoxen Reaktionen führen. Dazu zählen unter anderem: Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Aggressivität, Sinnestäuschungen, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere unerwünschte Wirkungen auf das Verhalten. Die Behandlung ist beim Auftreten entsprechender Symptome auszusetzen. Die genannten Reaktionen treten bei Kindern und älteren Patienten häufiger auf. Eine alleinige Anwendung von Benzodiazepinen bei depressiven Patienten oder zur Behandlung der ängstlichen Komponente der Depression wird nicht empfohlen. Abhängigkeitsgefährdung: Die Einnahme von Tranxilium kann - wie bei allen benzodiazepinhaltigen Medikamenten - zu einer Abhängigkeit führen. Diese kann vor allem bei einer ununterbrochenen Einnahme über längere Zeit (in gewissen Fällen bereits nach einigen Wochen) auftreten und hat nach abruptem Absetzen des Medikamentes Entzugssymptome zur Folge. Es können dann Unruhe, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen und Schweissausbrüche auftreten. Diese Erscheinungen klingen in der Regel nach zwei bis drei Wochen ab. Um das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit möglichst klein zu halten, beachten Sie bitte folgende Hinweise: ·Nehmen Sie Tranxilium nur auf Anordnung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin ein. ·Erhöhen Sie auf keinen Fall die vom Arzt bzw. Ärztin verschriebene Dosis. ·Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie ihr Medikament absetzen wollen. ·Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird periodisch darüber entscheiden, ob die Behandlung weitergeführt werden muss. ·Eine Einnahme über längere Zeit (in der Regel mehr als 4 Wochen) darf nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung erfolgen. Beruhigungsmittel, Schlafmittel, starke Schmerzmittel und andere auf Gehirn und Nervensystem dämpfendwirkende Medikamente sowie muskelrelaxierende Substanzen können die Wirkung von Tranxilium verstärken und umgekehrt. Unabhängig davon, ob Sie unter Depressionen leiden, kann die Einnahme von Benzodiazepinen und anderen Sedativa (Beruhigungsmitteln), darunter auch Tranxilium, das Suizidrisiko erhöhen. Tranxilium kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen. Da diese Wirkung durch Alkohol verstärkt wird, sollten während der Behandlung mit Tranxilium keine alkoholischen Getränke eingenommen werden. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie ·an andere Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden. Bei älteren Patienten treten leichter Nebenwirkungen wie Somnolenz, Schwindel und Muskelschwäche auf, wodurch es leichter zu Stürzen mit in dieser Population schweren Folgen kommt. Daher wird empfohlen, die Dosis zu verringern. Die gleichzeitige Anwendung von Benzodiazepinen und Natriumoxybat ist zu vermeiden, da sie möglicherweise das Risiko einer Atemdepression erhöht. Die gleichzeitige Einnahme von Tranxilium und Opidoiden kann zu einer Sedierung oder zu Atemnot bis hin zu Koma und Tod führen. Es ist daher wichtig, dass Sie alle Anzeichen oder Symptome einer Atemnot oder Sedierung erkennen und sich dann in einem solchen Fall umgehend an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenden. Tranxilium Filmtabletten enthalten Laktose. Patienten mit der seltenen hereditären Galaktose-Intoleranz, einem Laktase-Mangel oder einer Glukose-Galaktose-Malabsorption sollten dieses Medikament nicht einnehmen. Wenn Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden, kontaktieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie mit der Einnahme dieses Medikaments beginnen.

Darf Tranxilium während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie schwanger sind oder werden können. Während einer Schwangerschaft soll Tranxilium grundsätzlich nicht eingenommen werden, ausser wenn Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin es trotzdem für absolut unerlässlich hält. Es gibt Hinweise, dass solche Medikamente zu Risiken für das Ungeborene führen könnten. Bei Anwendung bei der Entbindung kann die Einnahme des Medikamentes zu Störungen beim Neugeborenen führen. Tranxilium tritt in die Muttermilch über und kann Ihren Säugling schläfrig und trinkfaul machen. Verzichten Sie deshalb während der Stillperiode auf die Einnahme von Tranxilium.

Wie verwenden Sie Tranxilium?

Die übliche Dosis für Erwachsene beträgt zwischen 5 und 30 mg täglich. Der Arzt bzw. die Ärztin kann, falls nötig, eine höhere oder eine niedrigere Dosis (insbesondere bei Kindern und älteren Patienten) verschreiben. Nehmen Sie die verordnete Anzahl Kapseln, Tabs oder Filmtabletten - je nach Anweisung - mehrmals über den Tag verteilt oder als Einzeldosis zwischen 18 und 20 Uhr unzerkaut mit einem Glas Wasser ein. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Tranxilium haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Tranxilium auftreten: Sehr häufige unerwünschte Wirkungen: Schläfrigkeit (insbesondere bei älteren Menschen). Häufige unerwünschte Wirkungen: geistige Verlangsamung, Müdigkeit, Schwindel. Gelegentliche unerwünschte Wirkungen: allergische und Überempfindlichkeitsreaktionen auf das Medikament, Reizbarkeit, Unruhe, Albträume. Solche Symptome erfordern eine sofortige Konsultation des Arztes bzw. der Ärztin. Unerwünschte Wirkungen mit nicht bekannter Häufigkeit: Halluzinationen, Muskelschwäche, unsicherer Gang, Stürze, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Sprachstörungen, Blutdrucksenkung, Verlangsamung des Herzrhythmus und Atmungsstörungen. Die Einnahme von Tranxilium kann, insbesondere in hohen Dosen, zu einer Abhängigkeit führen und bei einem plötzlichen Behandlungsabbruch Entzugssyndrome auslösen (siehe «Wann ist bei der Einnahme von Tranxilium Vorsicht geboten?»). Nebenwirkungen, die bei allen Benzodiazepine enthaltenden Präparaten auftreten, wurden ebenfalls berichtet: emotionale Gefühllosigkeit, verringerte Aufmerksamkeit, Kopfschmerzen, Koordinationsstörungen, Doppelbilder, gastrointestinale Störungen, Störungen der Libido, das Gedächtnis beeinträchtigende Wirkungen, die mit einem unangemessenen Verhalten in Zusammenhang gebracht werden können. Psychiatrische und paradoxe Reaktionen: Ruhelosigkeit, Reizbarkeit, Aggressivität, Sinnestäuschungen, Wutanfälle, Alpträume, Halluzinationen, Psychosen, unangemessenes Verhalten und andere unerwünschte Wirkungen auf das Verhalten. Eine vor der Behandlung bestehende Depression kann durch die Behandlung mit Benzodiazepinen hervortreten. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Tranxilium muss ausserhalb der Reichweite von Kindern, in der verschlossenen Originalpackung (Schutz vor Feuchtigkeit!) und bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahrt werden. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Sollten Sie Packungen besitzen, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, so bringen Sie diese bitte in Ihre Apotheke zurück. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Tranxilium enthalten?

Der Wirkstoff von Tranxilium ist Dikaliumclorazepat. 1 Kapsel Tranxilium 5 resp. 10 enthält 5 mg resp. 10 mg Dikaliumclorazepat, den Farbstoff Erythrosin (E 127) und Hilfsstoffe. 1 Kapsel Tranxilium 20 enthält 20 mg Dikaliumclorazepat, den Farbstoff Indigotin (E 132) und Hilfsstoffe. 1 Tabs enthält 20 mg Dikaliumclorazepat, den Farbstoff Indigotin (E 132), Laktose, Diethylphthalat und sonstige Hilfsstoffe. Die Tabs können dank der drei Bruchrillen in vier Portionen zu je 5 mg Wirkstoff zerteilt werden. 1 Filmtablette enthält 50 mg Dikaliumclorazepat, den Farbstoff Erythrosin (E 127), Laktose, Diethylphthalat und sonstige Hilfsstoffe. Die Tabletten mit einer Bruchrille können in zwei Portionen zu je 25 mg Wirkstoff zerteilt werden.

Wo erhalten Sie Tranxilium? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Kapseln zu 5, 10 und 20 mg: Packungen zu 20 und 50 Kapseln. Tabs zu 20 mg (mit 3 Bruchrillen): Packungen zu 20 und 50 Tabletten. Filmtabletten (teilbar) zu 50 mg: Packung zu 30 Tabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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