Beipackzettel von Urocit® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Urocit und wann wird es angewendet?

Gewisse Erkrankungen und Behandlungen führen zu einer Erhöhung der Harnsäureausscheidung im Urin und dadurch zur Bildung von Harnsteinen. Urocit wird zur Alkalisierung des Urins beziehungsweise zur Verhinderung ihrer erneuten Bildung eingesetzt. Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Was sollte dazu beachtet werden?

Die Tabletten sollen mit oder nach dem Essen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden.

Wann darf Urocit nicht eingenommen/angewendet werden?

Wenn Sie an folgenden Beschwerden oder Erkrankungen leiden dürfen Sie Urocit nicht einnehmen: Nierenfunktionsstörungen, Nierenversagen, erhöhte Kalium-Blutspiegel (Hyperkaliämie), Harnverhalten, unkontrollierter Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Störungen des Wasserhaushaltes (Dehydratation), Störungen der Nebennierenfunktion (z.B. unbehandelter Morbus Addison), Magen-Darm-Geschwüre, Verengung des Magen-Darm-Traktes (Stenose) oder eine, infolge gewisser Krankheiten oder Behandlungen stark reduzierte Magen-Darm-Motilität (beeinträchtigter Magendarmtransit oder Magenentleerungsstörungen). Patienten mit aktiven Harnwegsinfektionen und gestörter Nierenfunktion sollen ebenfalls kein Urocit erhalten.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Urocit Vorsicht geboten?

Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie §an anderen Krankheiten leiden, besonders an einer Herzkrankheit oder an Muskelkrämpfen (angeborene Myotonie, Thomsen-Krankheit) §Allergien haben oder §andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden Ferner wenn Sie gewisse Diuretika (harntreibende Substanzen) einnehmen, welche die Einbehaltung von Kalium fördern, oder gewisse Arzneimittel zur Blutdrucksenkung (ACE-Hemmer) sowie Spironolakton oder Triamteren enthalten, oder wenn Sie Acetylsalicylsäure (z.B. Aspirin) sowie Rheuma- und Schmerzmittel anwenden. Aufgrund der Hyperkaliämiegefahr ist Vorsicht geboten bei herzkranken Patienten, die Störungen der Kaliumausscheidung aufweisen. Daher ist der Einsatz von Urocit bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder allgemein mit Störungen der Kaliumausscheidung zu vermeiden. Beim Auftreten von schwerem Erbrechen, Bauchschmerzen oder Magendarmblutungen muss Urocit sofort abgesetzt und geeignete Untersuchungen eingeleitet werden. Präparate, die eine Verlangsamung der Magendarm-Transitzeit bewirken (wie Anticholinergika) erhöhen die Reizbarkeit des Magendarmtraktes durch Kaliumsalze. Die gleichzeitige Einnahme von Citrat und aluminiumhaltigen Präparaten kann zu einer gesteigerten Aluminiumresorption führen. Daher sollte zwischen der Einnahme solcher Präparate und jener von Urocit ein Intervall von mindestens 2 Stunden eingehalten werden. Dieses Arzneimittel enthält 10.6 mmol (oder 413.4 mg) Kalium pro Tablette. Wenn Sie an eingeschränkter Nierenfunktion leiden oder eine kontrollierte Kalium-Diät (Diät mit niedrigem Kaliumgehalt) einhalten müssen, sollten Sie dies berücksichtigen.

Darf Urocit während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Urocit sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit mit Vorsicht und nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Wie verwenden Sie Urocit?

Die Dosierung muss jedem Patienten/jeder Patientin individuell angepasst werden. Folgen Sie gewissenhaft den Anweisungen Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin. Die tägliche Dosis sollte auf 2–3 über den Tag verteilten Einnahmen während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Übliche Dosierung Zur Erhöhung des Urin-pH auf 6 bis 7 (Neutralisierung des Urins): 3-6 Tabletten täglich in 2 bis 3 über den Tag verteilten Einnahmen zu je 1–2 Tabletten. Die Anwendung und Sicherheit von Urocit bei Kindern und Jugendlichen wurden bisher nicht geprüft. Urocit Tabletten werden unzerkaut mit oder nach dem Essen mit reichlich Flüssigkeit eingenommen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Urocit haben?

Folgende unerwünschte Wirkungen können bei der Einnahme von Urocit auftreten: Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern) Störungen und Reizungen im Bereich des Magendarmtraktes wie Blähungen, Bauchschmerzen, Brechreiz, Erbrechen, Durchfall. Diese Symptome können weitgehend vermieden werden, wenn das Präparat mit genügend Flüssigkeit oder während der Mahlzeiten eingenommen wird. Selten (betrifft 1 bis 10 von 10‘000 Anwendern) Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Haltbarkeit Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Urocit ist bei Raumtemperatur (15–25 °C), in der Originalverpackung und für Kinder unerreichbar aufzubewahren. Weitere Hinweise Die Wachsmatrix der Urocit Tabletten führt zu einer verzögerten Wirkstofffreisetzung. Diese Matrix ist unlöslich und wird nach Freisetzung des Wirkstoffes mit dem Stuhl ausgeschieden. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Urocit enthalten?

1 Urocit Tablette enthält: Wirkstoffe 1080 mg (10 mEq.) Kaliumcitrat Hilfsstoffe Carnaubawachs, Magnesiumstearat

Wo erhalten Sie Urocit? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Packungen zu 100 Tabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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