Beipackzettel von Valoron® einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Valoron und wann wird es angewendet?

Valoron enthält den Wirkstoff Tilidin. Es eignet sich zur Behandlung mittelstarker bis starker akuter und andauernder Schmerzen bzw. bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika und/oder schwacher Opioide. Die schmerzlindernde Wirkung tritt rasch ein (innerhalb von ca. 10 Minuten nach Einnahme) und hält ca. 4-6 Stunden an. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin verschreibt Ihnen Valoron zur Behandlung starker Schmerzen, wie sie nach Operationen und im Gefolge von Verletzungen auftreten können. Valoron eignet sich auch zur Behandlung von anhaltenden starken Schmerzen wie Tumor- oder Nervenschmerzen sowie von starken krampfartigen Schmerzen bei Koliken. Valoron kann ausserdem zur Schmerzverhütung bei schmerzhaften Eingriffen zur Abklärung oder Behandlung von Erkrankungen angewendet werden. Auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin.

Wann darf Valoron nicht angewendet werden?

Falls Sie auf den Wirkstoff Tilidin, ähnliche Arzneimittel oder einen der Hilfsstoffe überempfindlich reagieren, sollten Sie Valoron nicht einnehmen. Bei schwerer Beeinträchtigung der Atmung, Darmlähmung, Bauchschmerzen ungeklärter Ursache, Schädel-Hirn-Verletzungen sowie bei Behandlung mit gewissen Arzneimitteln gegen Depressionen oder Parkinson (sog. «MAO-Hemmern») oder wenn Sie stillen dürfen Sie Valoron nicht einnehmen. Valoron darf nicht von Personen eingenommen werden, die an akuter Porphyrie (einer Stoffwechselerkrankung) leiden. Bei Kindern unter 1 Jahr soll Valoron aufgrund fehlender Erfahrungen nicht angewendet werden.

Wann ist bei der Einnahme von Valoron Vorsicht geboten?

Wenn Sie an eingeschränkter Nierenfunktion leiden, teilen Sie es dem Arzt bzw. der Ärztin mit. Valoron gehört zu den stark wirksamen Schmerzmitteln. Bei Dauereinnahme können diese Arzneimittel zu Abhängigkeit führen. Befolgen Sie deshalb genau die Einnahmevorschriften Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin und ändern Sie die Dosierung nicht selbständig. Valoron kann die Wirkung von Arzneimitteln oder Stoffen verstärken, welche auf gewisse Funktionen des Gehirns eine dämpfende Wirkung haben. Dazu gehören Beruhigungsmittel (z.B. Benzodiazepine), Schlafmittel, angstlösende Medikamente, Muskelrelaxantien, Allgemeinanästhetika, Medikamente gegen Psychosen, andere Opioide oder Alkohol. Die Kombination kann Atembeschwerden mit verlangsamter oder flacher Atmung, starke Benommenheit, Koma und Tod hervorrufen. Teilen Sie daher Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin unbedingt mit, wenn Sie derartige Arzneimittel anwenden und verzichten Sie während der Behandlung mit Valoron auf den Genuss alkoholhaltiger Getränke. Bestimmte Arzneimittel können zu einer Verstärkung der Wirkung und der Nebenwirkungen von Valoron führen, insbesondere Arzneimittel mit den Wirkstoffen Voriconazol, Ketoconazol und Itraconazol (gegen Pilzerkrankungen), Clarithromycin und Erythromycin (gegen bakterielle Infektionen bzw. Akne), Valproinsäure (gegen Epilepsie), Ritonavir (zur HIV-Behandlung) sowie Cimetidin und Ranitidin (gegen Sodbrennen und Magen-Darm-Geschwüre). Bestimmte Arzneimittel gegen Depressionen, Stimmungsschwankungen, Angststörungen und/oder Schmerzen (z.B. sogenannte selektive Serotonin bzw. Norepinephrin Wiederaufnahme Inhibitoren, trizyklische Antidepressiva, Serotonin-3 Rezeptor Antagonisten, Monoaminoxidase Hemmer, Mirtazapin, Trazodon oder Tramadol) sowie Triptane (gegen Migräne) und Valoron können sich gegenseitig beeinflussen und unter Umständen zu lebensbedrohlichen Nebenwirkungen führen (Serotonin-Syndrom). Informieren Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie gleichzeitig solche Arzneimittel einnehmen. Arzneimittel wie Valoron können eine Schlaf-Apnoe (zeitweises Aussetzen der Atmung während des Schlafens) verursachen. Wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer solchen Schlaf-Apnoe leiden, teilen Sie dies Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit, damit die Dosierung von Valoron entsprechend angepasst werden kann. Bei Anwendung von Arzneimitteln wie Valoron, vor allem bei Anwendung über längere Zeit und/oder in hohen Dosen, wurde über eine gesteigerte Schmerzempfindlichkeit (sog. Hyperalgesie) berichtet. Wenn Sie den Eindruck haben, dass sich die Schmerzen verstärken oder dass sich die Art Ihres Schmerzempfindens verändert (wenn Sie zum Beispiel Schmerzen in einem anderen Teil Ihres Körpers bzw. überall wahrnehmen), teilen Sie dies Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin mit, damit Ihre Behandlung entsprechend angepasst werden kann. Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fähigkeit Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen und die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen! Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Valoron während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin wenn Sie schwanger sind, stillen oder eine Schwangerschaft planen. Während Schwangerschaft und Stillzeit dürfen Sie Valoron nicht einnehmen, ausser wenn der Arzt bzw. die Ärztin es für unerlässlich hält und es Ihnen trotzdem ausdrücklich verschreibt. Während der Stillzeit dürfen Sie Valoron nicht einnehmen, oder es muss abgestillt werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin.

Wie verwenden Sie Valoron?

Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes bzw. der Ärztin ein. Fragen Sie bei lhrem Arzt/Ihrer Ärztin bzw. Ihrem Apotheker/Ihrer Apothekerin nach, wenn Sie nicht ganz sicher sind. Halten Sie sich grundsätzlich an die von Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin verordnete Dosis. Sie beträgt für Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren im Allgemeinen: bis 4mal täglich 20-40 Tropfen (übliche Tagesdosis 80 Tropfen). Halten Sie das Fläschchen zur Entnahme senkrecht nach unten. Für Kinder nach dem vollendeten ersten Lebensjahr wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin Valoron entsprechend niedriger dosieren. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Valoron haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Valoron auftreten: Sehr häufig (betrifft mehr als einen von 10 Anwendern) Übelkeit, Erbrechen. Häufig (betrifft 1 bis 10 von 100 Anwendern) Schwindelgefühl, Benommenheit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Nervosität, Bauchschmerzen, Durchfall, Verstopfung, vermehrtes Schwitzen. Gelegentlich (betrifft 1 bis 10 von 1000 Anwendern) Schläfrigkeit, Verlangsamung und Abflachung der Atmung (Atemdepression). Selten (betrifft 1 bis 10 von 10'000 Anwendern) Halluzinationen, Verwirrung, Euphorie, Zittern, überstarke Reflexe, Krämpfe. Bei chronischer Anwendung kann verminderter Geschlechtstrieb, Impotenz, Ausbleiben der Monatsblutung und Unfruchtbarkeit auftreten. Um Schwindelgefühl soweit wie möglich zu vermeiden, sollten Sie sich nach Einnahme von Valoron nicht körperlich anstrengen. Wenn Ihnen trotzdem schwindlig wird, sollten Sie sich hinlegen. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Lagerungshinweis Bei Raumtemperatur (15-25 °C) und ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Weitere Hinweise Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Valoron enthalten?

Wirkstoffe 40 Tropfen (= 1 ml) enthalten 100 mg Tilidinhydrochlorid als Tilidinhydrochlorid-Hemihydrat. Hilfsstoffe Ethanol 96%, Sorbitol-Lösung 70% (nicht kristallisierend), Salzsäure 10%, Saccharin-Natrium, Natriumpropyl-4-Hydroxybenzoat (E 217), Natriummethyl-4-Hydroxybenzoat (E 219), Levomenthol, gereinigtes Wasser. Valoron Tropfen enthalten 19 Volumenprozent Alkohol.

Wo erhalten Sie Valoron? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt. Tropfen zum Einnehmen, Lösung: Fläschchen zu 10 und 20 ml.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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