Beipackzettel von Vermox® 100 mg einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, denn sie enthält wichtige Informationen. Dieses Arzneimittel haben Sie entweder persönlich von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin verschrieben erhalten oder Sie haben es ohne ärztliche Verschreibung in der Apotheke oder Drogerie bezogen. Wenden Sie das Arzneimittel gemäss Packungsbeilage beziehungsweise nach Anweisung des Arztes, Apothekers oder Drogisten bzw. der Ärztin, Apothekerin oder Drogistin an, um den grössten Nutzen zu haben. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Vermox 100 mg und wann wird es angewendet?

Vermox 100 mg ist ein Arzneimittel gegen Wurmkrankheiten im Darm, welche durch Maden-, Spul-, Peitschen-, «Palisaden-» und/oder Hakenwürmer verursacht sind. Vermox 100 mg ist ebenfalls wirksam gegen gewisse Bandwurmarten (Rinder- und Schweinebandwurm). Vermox 100 mg stört den Stoffwechsel der Parasiten, diese sterben dadurch ab und werden einige Tage später mit dem Stuhl ausgeschieden. Da Madenwürmer leicht übertragen werden können, ist es ohne weiteres möglich, dass andere Familienangehörige unerkannt ebenfalls erkrankt sind. Unter diesen Umständen ist es ratsam, sämtliche Angehörige einer Familie, bzw. einer Personengruppe, zu behandeln.

Was sollte dazu beachtet werden?

Um eine Übertragung der Parasiten zu vermeiden, sind strikte hygienische Massnahmen erforderlich. Jeder direkte Kontakt der Hände mit dem After ist zu vermeiden. Nach jedem Stuhlgang müssen die Hände (einschliesslich Fingernägel) gewissenhaft gereinigt werden. Die Unterwäsche ist oftmals zu wechseln. Die Wäsche wird durch Vermox 100 mg nicht verfärbt.

Wann darf Vermox 100 mg nicht eingenommen werden?

Bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe, die in Vermox 100 mg enthalten sind, dürfen Sie Vermox 100 mg nicht einnehmen.

Wann ist bei der Einnahme von Vermox 100 mg Vorsicht geboten?

Kindern unter 2 Jahren darf Vermox 100 mg nur auf Verordnung des Arztes oder der Ärztin gegeben werden. Vermox 100 mg enthält den Azofarbstoff Gelborange S (E110), welcher allergische Reaktionen hervorrufen kann. Patientinnen und Patienten, die auf Azofarbstoffe, Acetylsalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel (Prostaglandinhemmer) überempfindlich reagieren, sollen Vermox 100 mg nicht einnehmen. Wenn Sie gleichzeitig ein Präparat mit Cimetidin (ein Arzneimittel gegen übermässige Sekretion von Magensäure), Carbamazepin oder Phenytoin anwenden müssen, sollten Sie dies Ihrem Arzt/Apotheker/Drogisten, Ihrer Ärztin/Apothekerin/Drogistin vorsichtshalber mitteilen. Die gleichzeitige Verabreichung von Vermox mit Präparaten, die Metronidazol enthalten, soll vermieden werden. Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu «natriumfrei». Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin, wenn Sie ·an anderen Krankheiten leiden, ·Allergien haben oder ·andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen!

Darf Vermox 100 mg während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Wenn Sie schwanger sind, es werden möchten oder stillen, sollten Sie Vermox 100 mg nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin einnehmen. Im Tierversuch führte Vermox bei Ratten und Mäusen zu Missbildungen. Beim Menschen liegen bisher nur begrenzte Erfahrungen vor. Frauen im gebärfähigen Alter sollen Vermox 100 mg deshalb nur einnehmen, wenn eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden kann. Wenn eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen ist, darf Vermox 100 mg nicht eingenommen werden, es sei denn auf Verordnung des Arztes bzw. der Ärztin. Fallberichte zeigen, dass eine kleine Menge von Mebendazol nach der Einnahme in der Muttermilch nachweisbar ist. Bei der Einnahme von Vermox 100 mg während der Stillzeit wird empfohlen abzustillen.

Wie verwenden Sie Vermox 100 mg?

Wenn vom Arzt oder der Ärztin nicht anders verordnet, wird Vermox 100 mg wie folgt angewendet: Vermox 100 mg Tabletten können zerkaut oder unzerkaut mit etwas Flüssigkeit oder mit dem Essen eingenommen werden; Kindern können sie auch zerdrückt gegeben werden. Die folgenden Dosierungen gelten für Erwachsene und Kinder über 1 Jahr, unabhängig vom Körpergewicht: Befall mit Madenwürmern: 1 Tablette als einmalige Dosis. Es empfiehlt sich, die Behandlung nach 2 Wochen zu wiederholen. Befall mit verschiedenen Wurmarten, Spul-, Peitschen-, «Palisaden-» und Hakenwürmer: Je 1 Tablette morgens und abends an 3 aufeinanderfolgenden Tagen. Bandwurmarten: 2× täglich 1 - 2 Tabletten während 3 Tagen. Zusätzliche diätetische Massnahmen oder die Einnahme von Abführmitteln sind nicht erforderlich. Halten Sie sich an die in der Packungsbeilage angegebene oder vom Arzt oder der Ärztin verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu stark oder zu schwach, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. mit Ihrer Ärztin, Apothekerin oder Drogistin.

Welche Nebenwirkungen kann Vermox 100 mg haben?

Folgende Nebenwirkungen wurden festgestellt und können bei der Einnahme von Vermox 100 mg auftreten: Gelegentlich können Schmerzen und Beschwerden im Bauchraum, Durchfall, Blähungen sowie Übelkeit und Erbrechen (diese können auch vom Wurmbefall selbst stammen) auftreten. Selten kann ein Hautausschlag beobachtet werden. Schwere Hauterkrankungen (Stevens-Johnsons-Syndrom) und Überempfindlichkeitsreaktionen können nicht ganz ausgeschlossen werden; diese äussern sich durch Hautausschläge, Juckreiz, Nesselsucht und örtlich begrenzte Schwellungen im Gesicht, des Mundes oder des Rachens (Angioödem). Informieren Sie in diesem Fall sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin. Dieser/diese wird entscheiden, wie die Behandlung fortzusetzen ist. In seltenen Fällen können auch Nierenentzündungen (Glomerulonephritis) auftreten. Die Symptome einer Nierenentzündung können u.a. Blut oder Eiweiss im Urin sein. Konsultieren Sie in diesen Fällen sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie Anzeichen einer Nierenentzündung bei sich bemerken. In sehr seltenen Fällen sind Krämpfe (insbesondere bei Kindern und Kleinkindern), Schwindelgefühl und Haarausfall beobachtet worden. Sehr selten können auch Blutbildveränderungen auftreten, welche sich durch Fieber, Halsschmerzen und andere Zeichen einer Angina äussern können. Es können auch sehr selten Leberentzündungen auftreten, welche sich durch Schmerzen im Oberbauch, vor allem unter dem rechten Rippenbogen, durch Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Fieber, Gelbfärbung von Augäpfeln und Haut, dunkle Verfärbung des Urins und Hellfärbung des Stuhls äussern können. Konsultieren Sie in diesen Fällen sofort Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, bevor Sie die Behandlung fortsetzen. Ausserdem kann auch der Farbstoff E 110 (Gelborange S) eine Überempfindlichkeitsreaktion an Haut und Atmungsorganen auslösen, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit Asthma, Nesselfieber (chronischer Urtikaria) oder mit bekannter Überempfindlichkeit auf Acetylsalicylsäure und andere Rheuma- und Schmerzmittel. Wird Vermox in höheren als den empfohlenen Mengen oder über längere Zeiträume hinweg eingenommen, kann dies Blut-, Nieren- und Lebererkrankungen zur Folge haben, die in einigen Fällen schwere Formen annehmen können. Daneben kann Haarausfall auftreten, der in einigen Fällen dauerhaft sein kann. Wenn Sie zu viel Vermox eingenommen haben, können Sie an Magenkrämpfen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindel leiden. Wenn dies der Fall ist, sollten Sie sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin wenden. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Drogisten bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Dies gilt insbesondere auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Was ist ferner zu beachten?

Ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Vermox 100 mg ist in der verschlossenen Originalpackung an einem trockenen Ort bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) aufzubewahren. Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden. Bringen Sie nach Beendigung der Behandlung das Arzneimittel mit dem restlichen Inhalt Ihrer Abgabestelle zur fachgerechten Entsorgung. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker oder Drogist bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin oder Drogistin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Vermox 100 mg enthalten?

Leicht orangefarbene runde, abgeflachte Tabletten zu 100 mg Mebendazol pro Tablette. 1 Tablette Vermox 100 mg enthält als Wirkstoff 100 mg Mebendazol. Hilfsstoffe: Mikrokristalline Cellulose, Natriumstärke-Glykolat, Talk, Maisstärke, Magnesiumstearat, gehärtetes Baumwollsamenöl (aus gentechnisch veränderten Baumwollsamen hergestellt), kolloidales Siliziumoxid, Natriumlaurylsulfat (E 487), Aroma (Orangenaroma), Saccharin-Natrium, Gelborange S (E110).

Wo erhalten Sie Vermox 100 mg? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken und Drogerien, ohne ärztliche Verschreibung. Packungen zu 6 Tabletten.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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