Beipackzettel von Zurampic® 200 mg Filmtabletten einsehen

Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen bzw. anwenden. Dieses Arzneimittel ist Ihnen persönlich verschrieben worden und Sie dürfen es nicht an andere Personen weitergeben. Auch wenn diese die gleichen Krankheitssymptome haben wie Sie, könnte ihnen das Arzneimittel schaden. Bewahren Sie die Packungsbeilage auf, Sie wollen sie vielleicht später nochmals lesen.

Was ist Zurampic und wann wird es angewendet?

Zurampic enthält den Wirkstoff Lesinurad, der den Harnsäurespiegel im Blut senkt. Zurampic wird zur Behandlung von Gicht bei erwachsenen Patienten in Kombination mit Allopurinol (ein so genannter „Xanthinoxidasehemmer“) angewendet. Ihr Arzt oder Ihre Ärztin wird Ihnen Zurampic verschreiben, wenn sich Ihre Gicht mit Allopurinol alleine nicht ausreichend behandeln lässt. Sie müssen Zurampic zusammen mit Allopurinol einnehmen. Gicht ist eine entzündliche Gelenkerkrankung und tritt dann auf, wenn sich im Blut zu viel Harnsäure (eine körpereigene Substanz) befindet. Bei manchen Menschen sammelt sich die Harnsäure im Blut an und kann Kristalle im Bereich der Gelenke und in den Gelenken selbst bilden. Dies kann zu einem Gichtanfall führen. Die Anzeichen sind plötzliche starke Gelenkschmerzen mit Rötung, Erwärmung und Schwellung. Ohne Behandlung können Ihre Gelenke und Knochen mit der Zeit durch grosse Ansammlungen von Kristallen, so genannte Gichtknoten (Tophi), geschädigt werden. Zurampic senkt den Harnsäurespiegel in Ihrem Blut. Zu diesem Zweck wird Zurampic zusammen mit Allopurinol angewendet. Zurampic unterstützt dabei die Nieren bei der Harnsäureausscheidung aus dem Körper in dem es den Harnsäurerücktransport über ein bestimmtes Transportprotein hemmt (sogenannter URAT1-Inhibitor). Allopurinol (Xanthinoxidasehemmer) verringert die körpereigene Harnsäureproduktion.

Wann darf Zurampic nicht eingenommen/angewendet werden?

Zurampic darf nicht eingenommen werden, • wenn Sie allergisch gegen Lesinurad oder einen der Hilfsstoffe sind. • wenn Sie am Tumorlyse-Syndrom leiden – das ist ein schneller Zerfall von  Krebszellen, der einen hohen Harnsäurespiegel verursachen kann. • wenn Sie am Lesch-Nyhan-Syndrom leiden – das ist eine seltene Erbkrankheit, die  im Kindesalter beginnt und bei der sich zu viel Harnsäure im Blut befindet. ·wenn Ihre Nierenfunktion sehr stark beeinträchtigt ist oder Sie unter einer Nierenerkrankung im Endstadium leiden, ·wenn bei Ihnen eine Nierentransplantation durchgeführt wurde, ·wenn Sie dialysepflichtig sind.

Wann ist bei der Einnahme von Zurampic Vorsicht geboten?

Auswirkungen auf die Nieren Nehmen Sie Zurampic nicht mehr ein und suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn während der Behandlung mit diesem Arzneimittel Schmerzen in der Seite (unterhalb der Rippen und oberhalb des Beckens), Übelkeit oder Erbrechen, Veränderungen in der Urinausscheidung oder Probleme beim Urinieren sowie Müdigkeit, Unwohlsein oder Appetitlosigkeit auftreten. Diese Beschwerden können Anzeichen für ein Nierenproblem sein. Schwerwiegende Nierenprobleme treten häufiger auf, wenn Zurampic ohne ein anderes Arzneimittel gegen Gicht eingenommen wird. Kardiovaskuläre Ereignisse und vorbestehende kardiovaskuläre Erkrankungen In klinischen Studien mit Zurampic wurden schwerwiegende unerwünschte Ereignisse bezüglich des Herz-Kreislauf-Systems (Herz-Kreislauf-bedingte Todesfälle, nicht-tödliche Herzinfarkte oder nicht-tödliche Schlaganfälle) beobachtet. Ein ursächlicher Zusammenhang mit Zurampic wurde jedoch nicht hergestellt. Akute Gichtanfälle Wenn sich Ihre Gicht während der Behandlung mit Zurampic verschlechtert, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin. Bei manchen Menschen können zu Beginn und während der ersten Wochen oder Monate der Zurampic-Behandlung häufiger Gichtanfälle auftreten. Brechen Sie die Einnahme dieses Arzneimittels während eines Gichtanfalls nicht ab – es wirkt weiterhin harnsäuresenkend! Wenn Sie Zurampic weiterhin nach Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin einnehmen, werden Ihre Gichtanfälle im Lauf der Zeit seltener auftreten. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen möglicherweise andere Arzneimittel verschreiben, welche dabei helfen, die Symptome der Gichtanfälle (plötzliche oder starke Schmerzen und Schwellungen in einem Gelenk) zu verhindern oder zu behandeln. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen sagen, wie lange Sie diese anderen Arzneimittel einnehmen müssen. Untersuchungen und Kontrollen Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird vor und während der Behandlung mit Zurampic kontrollieren, wie gut Ihre Nieren arbeiten. Wenn Ihre Blutwerte eine Veränderung der Nierenfunktion anzeigen (Anstieg des Kreatininspiegels im Blut) oder wenn bei Ihnen Symptome auftreten, die auf Nierenprobleme hindeuten, wird Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin vielleicht erwägen, Zurampic abzusetzen. Einnahme von Zurampic zusammen mit anderen Arzneimitteln Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin insbesondere dann, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen: • Acetylsalicylsäure in Dosen über 325 mg pro Tag, • Fluconazol – zur Behandlung von Pilzinfektionen, • Amiodaron – zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen, • Rifampicin – zur Behandlung von Tuberkulose, • Carbamazepin – zur Behandlung von Krampfanfällen, • Valproinsäure oder Valproat– zur Behandlung von Krampfanfällen und  Stimmungsschwankungen, • Sildenafil – zur Behandlung von Erektionsstörungen, • Kontrazeptiva – zur Schwangerschaftsverhütung; hierzu zählen Mittel zum  Einnehmen (orale Kontrazeptiva, z. B. „die Pille“), Injektionen, Pflaster und Implantate; wenn Sie als Frau Zurampic einnehmen, sollten Sie zusätzliche Verhütungsmethoden anwenden und sich nicht allein auf die hormonelle Empfängnisverhütung verlassen. • Arzneimittel gegen Bluthochdruck, z. B. Amlodipin, • Arzneimittel zur Senkung eines hohen Cholesterinspiegels. Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es ist nicht zu erwarten, dass Zurampic Ihre Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen beeinträchtigt. Zurampic enthält Lactose (Milchzucker). Bitte nehmen Sie Zurampic daher erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin ein, wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie unter einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Zuckern leiden. Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbst gekaufte!) einnehmen.

Darf Zurampic während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Vorsichtshalber sollten Sie während der Schwangerschaft und Stillzeit möglichst auf Arzneimittel verzichten. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin um Rat.

Wie verwenden Sie Zurampic?

Erwachsene Die empfohlene Dosis beträgt 1 Tablette Zurampic zu 200 mg 1x täglich. Dies ist auch die tägliche Höchstdosis. Zurampic muss immer morgens zusammen mit Allopurinol eingenommen werden. Wenn Sie dies nicht beachten, kann sich das Risiko von Nebenwirkungen auf die Nieren erhöhen. • Nehmen Sie Zurampic morgens zusammen mit Ihrem Frühstück mit Wasser ein. • Nehmen Sie Zurampic zur gleichen Zeit wie Ihre Morgendosis von Allopurinol ein. • Trinken Sie während des Tages viel Wasser. Zwei Liter ist eine gute Menge. Wenn Sie die Einnahme von Allopurinol abbrechen, müssen Sie auch die Einnahme von Zurampic beenden. Zurampic darf niemals ohne Allopurinol eingenommen werden! Wenn Sie Zurampic allein einnehmen, kann sich das Risiko für Nierenprobleme erhöhen. Wenn Sie eine grössere Menge dieses Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten, wenden Sie sich unverzüglich an einen Arzt bzw. eine Ärztin oder begeben Sie sich sofort in ein Krankenhaus. Wenn Sie die Einnahme von Zurampic vergessen haben, nehmen Sie nicht die doppelte Menge Zurampic ein. Warten Sie und nehmen Sie die nächste Zurampic-Dosis mit Ihrer nächsten Morgendosis von Allopurinol ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. Ihrer Ärztin oder Apothekerin nach, wenn Sie sich nicht sicher sind, wie die nächste Dosis einzunehmen ist. Hören Sie mit der Einnahme von Zurampic nicht ohne Anweisung Ihres Arztes bzw. Ihrer Ärztin auf, auch wenn Sie sich besser fühlen. Wenn Sie dies tun, • kann sich Ihre Gicht verschlechtern und Sie bekommen vielleicht einen Gichtanfall. • kann Ihr Harnsäurespiegel wieder ansteigen. Kinder und Jugendliche Die Anwendung und Sicherheit von Zurampic bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist nicht geprüft worden. Die Anwendung von Zurampic bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wird nicht empfohlen. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Zurampic haben?

Wenn bei Ihnen eine der folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen auftritt, brechen Sie die Einnahme von Zurampic sofort ab und suchen Sie einen Arzt auf – Sie benötigen möglicherweise dringend eine Behandlung: Schmerzen in der Seite (unterhalb der Rippen und oberhalb des Beckens), Übelkeit, Erbrechen, Veränderungen in der Urinausscheidung oder Probleme beim Urinieren, Müdigkeit, Unwohlsein oder Appetitlosigkeit. Diese Beschwerden können Anzeichen für ein Nierenproblem sein. Während der Behandlung mit Zurampic können folgende andere Nebenwirkungen auftreten: Häufig: Grippe (Influenza), Kopfschmerzen,  Anstieg der Kreatininkonzentration in Ihrem Blut (wird durch Tests festgestellt), Sodbrennen (saures Aufstossen). Gelegentlich: Dehydratation (Austrocknung), Abnahme der Nierenfunktion, Nierenversagen, Nierensteine. Selten: Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Lichtdermatose (Hautschädigung unter Sonnenbestrahlung), Lichtempfindlichkeitsreaktion, allergischer Hautausschlag, Juckreiz und Nesselsucht. Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren. Im Originalbehälter nicht über 25°C lagern. Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt, Apotheker bzw. Ihre Ärztin, Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Zurampic enthalten?

Zurampic 200 mg sind ovale, blaue Filmtabletten, 5,7 x 12,9 mm gross, mit der Prägung „LES200“ auf einer Seite. Zurampic enthält als Wirkstoff 200 mg Lesinurad, den Hilfsstoff Lactose, die Farbstoffe Indigocarmin (E 132) und Brillantblau FCF (E 133) sowie weitere Hilfsstoffe.

Wo erhalten Sie Zurampic? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung. Packungen mit 30 Filmtabletten à 200 mg. Packung mit 100 Filmtabletten à 200 mg.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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