Beipackzettel von ACARIZAX 12 SQ-HDM Lyophilisat zum Einnehmen einsehen

Art und Weise

  • Achten Sie darauf, dass Ihre Hände beim Umgang mit der Tablette immer trocken sind. Nehmen Sie es wie folgt ein:
    • Reißen Sie den mit den Dreiecken gekennzeichneten Streifen am oberen Rand des Blisterstreifens ab.
    • Trennen Sie ein Quadrat aus dem Blisterstreifen entlang den perforierten Linien heraus.
    • Drücken Sie die Lyo-Tablette nicht durch die Folie heraus, da sie dadurch leicht zerbrechen kann. Klappen Sie stattdessen die Ecke der Folie zurück und ziehen an dieser Stelle die Folie ab.
    • Nehmen Sie die Lyo-Tablette vorsichtig aus dem Blister heraus und nehmen Sie sie sofort ein.
    • Legen Sie die Lyo-Tablette unter die Zunge und lassen sie dort für einige Sekunden liegen, bis sie sich aufgelöst hat. Vermeiden Sie es, während der ersten Minute zu schlucken. Für mindestens fünf Minuten dürfen Sie nichts essen oder trinken.

Dosierung

  • Nehmen Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung Ihres Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die übliche Dosis ist eine Lyo-Tablette täglich. Ihr Arzt wird Sie beraten, für wie lange Sie das Präparat einnehmen sollten.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viele Lyo-Tabletten eingenommen haben, kann es zu allergischen Symptomen einschließlich lokaler Symptome in Mund und Rachen kommen. Wenn bei Ihnen schwere Symptome auftreten, wenden Sie sich bitte umgehend an einen Arzt oder an ein Krankenhaus.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie die Einnahme einer Lyo-Tablette vergessen haben, holen Sie diese im späteren Tagesverlauf nach.
    • Nehmen Sie an einem Tag nicht die doppelte Dosis ein, um die Einnahme einer vergessenen Lyo-Tablette nachzuholen.
    • Wenn Sie das Arzneimittel für mehr als 7 Tage nicht genommen haben, kontaktieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie es wieder einnehmen.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie dieses Arzneimittel nicht wie vorgeschrieben einnehmen, hat die Behandlung möglicherweise keine Wirkung.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält einen Allergenextrakt aus Hausstaubmilben. Es ist ein Lyophilisat zum Einnehmen (im Text bezeichnet als Lyo-Tablette), ähnlich einer Tablette, nur weicher. Es wird unter die Zunge gelegt, wo der Wirkstoff in den Körper aufgenommen wird.
  • Das Präparat wird bei Erwachsenen und Jugendlichen (12 - 65 Jahre) zur Behandlung von einem durch Hausstaubmilben ausgelösten allergischen Schnupfen (Entzündung der Nasenschleimhaut) verwendet. Bei Erwachsenen (18 - 65 Jahre) wird es auch bei damit im Zusammenhang stehendem allergischen Asthma eingesetzt. Das Arzneimittel wirkt durch eine Erhöhung der immunologischen Toleranz gegenüber Hausstaubmilben (Ihr Körper lernt, mit dem Allergen umzugehen). Es kann sein, dass Sie die Lyo-Tablette 8 bis 14 Wochen einnehmen müssen, bevor Sie eine Besserung spüren.
  • Der Arzt wird Ihre allergischen Symptome überprüfen und einen Hauttest durchführen und/oder eine Blutprobe entnehmen, um zu entscheiden, ob das Arzneimittel eine geeignete Behandlung für Sie ist.
  • Die erste Einnahme soll unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Nach der ersten Einnahme sollen Sie für mindestens eine halbe Stunde unter medizinischer Überwachung bleiben. Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, um Ihre Reaktion auf das Medikament zu überwachen. Das gibt Ihnen auch die Möglichkeit, mit Ihrem Arzt eventuell auftretende Nebenwirkungen zu besprechen.
  • Das Arzneimittel wird von Ärzten mit Erfahrung in der Behandlung von Allergien verschrieben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.
    • wenn Sie eine schlechte Lungenfunktion haben (nach ärztlicher Beurteilung).
    • wenn Sie eine deutliche Verschlechterung Ihres Asthmas innerhalb der letzten drei Monate gehabt haben (nach ärztlicher Beurteilung).
    • wenn Sie Asthma haben und am Tag der geplanten ersten Einnahme eine Atemwegsinfektion, wie eine gewöhnliche Erkältung, Halsschmerzen oder eine Lungenentzündung, besteht. Ihr Arzt wird den Beginn der Behandlung verschieben, bis es Ihnen wieder besser geht.
    • wenn Sie eine Erkrankung des Immunsystems haben, Medikamente einnehmen, die das Immunsystem unterdrücken oder Sie Krebs haben.
    • wenn Ihnen vor kurzem ein Zahn gezogen wurde, eine andere Operation im Mund durchgeführt wurde sowie bei Wunden oder Entzündungen im Mund. Ihr Arzt kann Ihnen empfehlen, den Beginn der Behandlung zu verschieben oder die Behandlung zu unterbrechen, bis Ihre Mundhöhle abgeheilt ist.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die Nebenwirkungen können eine allergische Reaktion auf das Allergen sein, mit dem Sie behandelt werden. In den meisten Fällen halten die Nebenwirkungen nach der Einnahme jeweils einige Minuten bis Stunden an. Die meisten Nebenwirkungen treten im Laufe der weiteren Behandlung nach einem bis drei Monaten nicht mehr auf.
  • Schwerwiegendste Nebenwirkungen:
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Schwerwiegende allergische Reaktionen
  • Beenden Sie die Einnahme und wenden Sie sich umgehend an einen Arzt oder ein Krankenhaus, wenn Sie mindestens eines der folgenden Symptome bei sich bemerken:
    • Verschlechterung eines bestehenden Asthmas
    • Rasches Anschwellen von Gesicht, Mund oder Rachen oder Haut
    • Schwierigkeiten beim Schlucken
    • Schwierigkeiten beim Atmen
    • Veränderungen der Stimme
    • niedriger Blutdruck
    • Engegefühl im Rachen (wie ein Schwellungsgefühl)
    • Nesselsucht und Juckreiz der Haut
  • Weitere mögliche Nebenwirkungen:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Gefühl der Rachenreizung
      • Schwellung im Mund und der Lippen
      • Juckreiz im Mund und der Ohren
      • Atemwegsinfektionen
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Kribbeln oder Taubheitsgefühl der Zunge oder im Mund
      • Jucken der Augen
      • Jucken der Zunge oder der Lippen
      • Schwellung der Zunge oder des Rachens
      • Entzündung, Beschwerden oder Brennen im Mund
      • Rötung im Mund oder Wunden in der Mundschleimhaut
      • Schmerzen im Mund
      • veränderter Geschmack
      • Magenschmerzen oder Unwohlsein
      • Durchfall
      • Übelkeit und Erbrechen
      • Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Schlucken
      • Asthmasymptome
      • Kurzatmigkeit
      • Beschwerden im Brustraum
      • Magenverstimmung und Sodbrennen
      • Heiserkeit
      • Müdigkeit
      • Nesselsucht und Juckreiz der Haut
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Augenentzündung
      • Gefühl eines schnellen kräftigen oder unregelmäßigen Herzschlages
      • Ohrenbeschwerden
      • Engegefühl im Rachen
      • Beschwerden der Nase, verstopfte oder laufende Nase, Niesen
      • Bläschen im Mund
      • Reizung der Speiseröhre
      • Fremdkörpergefühl im Rachen
      • Schwindel
      • Allgemeines Unwohlsein
      • Trockener Mund
      • Kribbeln der Haut
      • Rötung im Rachen
      • Vergrößerung der Mandeln
      • Lippenschmerzen
      • Lippenwunden
      • Vergrößerung der Speicheldrüsen
      • vermehrter Speichelfluss
      • Rötung der Haut
    • Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
      • Schnelles Anschwellen von Gesicht oder Haut
  • Wenn Sie Nebenwirkungen haben, die Sie beunruhigen oder die Ihnen Schwierigkeiten bereiten, kontaktieren Sie Ihren Arzt, der über eine möglicherweise für Sie erforderliche Behandlung mit antiallergischen Arzneimitteln wie Antihistaminika entscheiden wird.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen,
      • wenn Sie wegen einer Depression mit trizyklischen Antidepressiva, Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmer) oder wegen der Parkinson-Krankheit mit COMT-Inhibitoren behandelt werden.
      • wenn Sie schon früher eine schwere allergische Reaktion nach einer Injektion eines Hausstaubmilben-Allergenextraktes hatten.
      • wenn Sie eine Fischallergie haben. Das Arzneimittel kann Spuren von Fischeiweiß enthalten. Die vorhandenen Daten zeigen kein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen bei Patienten mit einer Fischallergie.
      • wenn Sie starke allergische Symptome haben wie Schwierigkeiten beim Schlucken oder Atmen, Veränderungen in der Stimme, niedriger Blutdruck oder Engegefühl im Hals. Brechen Sie die Behandlung ab und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
      • wenn Ihre Asthma-Symptome deutlich schlechter sind als üblich. Brechen Sie die Behandlung ab und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
    • Wenn Sie Asthma haben, nehmen Sie Ihre üblichen Asthma-Medikamente weiter, während Sie mit der Behandlung beginnen. Ihr Arzt wird mit Ihnen besprechen, wie Sie Ihre Asthma-Medikamente über die Zeit schrittweise reduzieren können.
    • Wenn Sie anhaltendes Sodbrennen oder Schwierigkeiten beim Schlucken haben, kontaktieren Sie Ihren Arzt.
    • Während der Behandlung sind leichte bis mittelschwere lokale allergische Reaktionen zu erwarten. Sollten jedoch schwere Reaktionen auftreten, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie antiallergische Medikamente wie Antihistaminika benötigen.
    • Kinder und Jugendliche
      • Allergischer Schnupfen (Entzündung der Nasenschleimhaut):
        • Das Arzneimittel wird bei Jugendlichen (12 - 17 Jahre) zur Behandlung eines allergischen Schnupfens angewendet. Es ist nicht für die Behandlung von Kindern unter 12 Jahren zugelassen.
      • Allergisches Asthma:
        • Das Arzneimittel ist nicht für die Behandlung von allergischem Asthma bei Kindern unter 18 Jahren zugelassen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Die Behandlung hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
    • Jedoch können nur Sie beurteilen, ob Sie beeinträchtigt sind. Deshalb lesen Sie bitte alle Informationen dieser Anweisung und sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie unsicher sind.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Zurzeit gibt es keine klinischen Erfahrungen mit der Anwendung während der Schwangerschaft. Die Behandlung mit dem Arzneimittel soll nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Wenn Sie während der Behandlung schwanger werden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob Sie die Behandlung fortsetzen können.
  • Stillzeit
    • Zurzeit gibt es keine klinischen Erfahrungen mit der Anwendung während der Stillzeit. Es sind keine Wirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten. Sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt, ob Sie die Einnahme während der Stillzeit Ihres Kindes fortsetzen können.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen bzw. vor kurzem eingenommen haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Wenn Sie gegen Ihre allergischen Symptome andere Arzneimittel wie Antihistaminika, Asthma-Bedarfsmedikation oder Kortisonpräparate nehmen, informieren Sie Ihren Arzt darüber, so dass er mit Ihnen die Anwendung dieser Medikamente während der Behandlung besprechen kann. Wenn Sie die Medikamente gegen Ihre allergischen Symptome absetzen, könnten mehr Nebenwirkungen auftreten.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Nach der Einnahme dürfen Sie 5 Minuten nichts essen und trinken.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.