Beipackzettel von Actilyse Cathflo 2 mg einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird in den verschlossenen Katheter eingebracht (instilliert). Nach 30 Minuten wird Ihr Arzt überprüfen, ob der Katheter wieder durchgängig ist. Falls dies zutrifft, wird er die Behandlung beenden. Falls dies noch nicht zutrifft, wird er das Arznemittel weitere 90 Minuten im Katheter belassen.
  • Nach der Behandlung wird das Arzneimittel aus dem Katheter entfernt. Der Katheter wird mit einer sterilen Kochsalzlösung gespült.

Dosierung

  • Das Arzneimittel wird von Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal zubereitet und Ihnen von diesen gegeben. Es ist nicht zur Selbstbehandlung bestimmt.
  • Die Ihnen verabreichte Dosis ist abhängig von Ihrem Gewicht. Die Maximaldosis ist 2 mg, wenn Sie weniger als 30 Kilogramm wiegen ist sie niedriger.
  • Falls der Katheter nach der ersten Behandlung weiterhin verschlossen ist, kann die Behandlung einmalig wiederholt werden.
  • Alteplase darf nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Der Wirkstoff des Arzneimittels ist Alteplase. Er gehört zu der Gruppe von Arzneimitteln, die als thrombolytische Arzneimittel bekannt sind. Diese Arzneimittel wirken, indem sie Blutgerinnsel auflösen.
  • Es wird eingesetzt, um verschlossene Katheter wieder durchgängig zu machen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Alteplase, einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels oder Gentamicin (Spurenrückstand aus dem Herstellungsprozess) sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die unten aufgeführten Nebenwirkungen traten bei Personen auf, die behandelt wurden:
    • Gelegentlich (tritt bei weniger als 1 von 100 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf)
      • Verschleppung einer Infektion vom Katheter in die Blutbahn mit nachfolgender Blutvergiftung (Sepsis)
      • Beschädigung des Katheters, wie z. B.:
        • Blockade
        • Undichtwerden
        • Platzen
    • Selten (tritt bei weniger als 1 von 1.000 Behandelten, die dieses Arzneimittel erhalten, auf)
      • Fieber
  • Grundsätzlich können alle Nebenwirkungen, die bei der Anwendung bei Herzinfarkt, Lungenembolie oder Schlaganfall aufgetreten sind, auch bei der Anwendung bei verschlossenen Kathetern auftreten. Dies ist jedoch nur möglich, falls das Arzneimittel in den Blutkreislauf gelangt. Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten: z. B. Blutungen, plötzlicher Verschluss eines Blutgefäßes (Embolie), allergische Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen, anaphylaktoide Reaktionen), Blutdruckabfall, Übelkeit, Erbrechen, Anstieg der Körpertemperatur. Bisher wurde jedoch keine dieser Nebenwirkungen beobachtet. Aufgrund der geringen Menge des Arzneimittels, die zur Anwendung kommt, ist es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass diese Nebenwirkungen auftreten - außer allergische Reaktionen, bei denen eine geringe Menge ausreichen könnte. Bei Anwendung des Arzneimittels wurden allergische Reaktionen selten beobachtet.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Ihr Arzt wird das Arzneimittel nur mit besonderer Vorsicht einsetzen,
    • wenn Sie zuvor allergische Reaktionen - und zwar andere als plötzliche lebensbedrohliche allergische Reaktionen (schwere Überempfindlichkeiten) - gegen den Wirkstoff Alteplase, gegen Gentamicin (Spurenrückstand aus dem Herstellungsprozess) oder gegen einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels hatten.
    • wenn Sie eine Blutung in irgendeinem Teil Ihres Körpers haben
    • wenn Sie in den letzten 48 Stunden ein Ereignis hatten, das Ihr Blutungsrisiko erhöht, wie z. B.:
      • Operation
      • Biopsien (Entnahme von Gewebe)
      • Punktion (Einstich)
      • Geburt
    • wenn Sie eine Gerinnungsstörung oder erhöhte Blutungsneigung haben
    • wenn Sie eine schwere Leber- oder Nierenerkrankung haben
    • wenn ein Blutgefäß in der Nähe des Katheters durch ein Blutgerinnsel verstopft ist (venöse Thrombose)
    • wenn der Katheter infiziert ist oder infiziert sein könnte

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie Ihren Arzt um Rat. Ihr behandelnder Arzt wird Ihnen dieses Arzneimittel nur geben, wenn der mögliche positive Nutzen das mögliche Risiko für Ihr Kind überwiegt.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Besonders wichtig ist es, Ihren Arzt darüber zu informieren, wenn Sie folgende Arzneimittel zurzeit anwenden oder kürzlich angewendet haben:
    • jedes Arzneimittel, das das Blut "verdünnt", einschließlich
      • ASS (Acetylsalicylsäure)
      • Warfarin
      • Cumarine
      • Heparin
    • bestimmte Arzneimittel, die zur Behandlung von hohem Blutdruck eingesetzt werden (ACE-Hemmer).

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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