Beipackzettel von Aimovig 70 mg Injektionslösung im Fertigpen einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird als Injektion unter die Haut verabreicht (auch subkutane Injektion genannt). Sie oder eine andere Person können die Injektion im Bauchbereich (Abdomen) oder am Oberschenkel vornehmen. Die Außenseite Ihres Oberarms kann auch als Injektionsstelle verwendet werden, aber nur wenn die Injektion durch jemand anderes verabreicht wird. Wenn Sie zwei Injektionen brauchen, sollten diese immer an verschiedenen Stellen erfolgen, um eine Verhärtung der Haut zu verhindern. Injektionen dürfen nicht in empfindliche, verletzte, gerötete oder verhärtete Hautpartien verabreicht werden.
  • Ihr Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Sie oder eine andere Person, die Ihnen bei der Injektion helfen wird, darin schulen, wie die Injektion richtig vorbereitet und das Arzneimittel korrekt injiziert wird. Versuchen Sie nicht, das Präparat ohne vorherige Schulung zu injizieren.
  • Die Fertigspritzen sind nur für den einmaligen Gebrauch vorgesehen.
  • Eine ausführliche Anleitung, wie das Arzneimittel zu injizieren ist, finden Sie in der Packungsbeilage.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Wenn Sie nach 3 Monaten keinen Behandlungseffekt bemerkt haben, informieren Sie Ihren Arzt. Dieser wird entscheiden, ob Sie die Behandlung fortsetzen sollen.
  • Wenn Ihr Arzt Ihnen die 70 mg Dosis verschreibt, müssen Sie einmal alle 4 Wochen eine Injektion bekommen. Wenn Ihr Arzt Ihnen die 140 mg Dosis verschreibt, müssen Sie einmal alle 4 Wochen zwei Injektionen bekommen. Die zweite Injektion muss unmittelbar nach der ersten verabreicht werden, allerdings an einer anderen Injektionsstelle. Achten Sie darauf, dass Sie den Inhalt beider Spritzen vollständig injizieren.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie mehr verabreicht bekommen haben, als Sie sollten, oder wenn die Dosis früher verabreicht wurde als vorgesehen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, holen Sie diese nach, sobald Ihnen dies auffällt.
    • Informieren Sie anschließend Ihren Arzt, der Ihnen den Zeitpunkt Ihrer nächsten Dosis mitteilen wird. Halten Sie den neuen mit Ihrem Arzt besprochenen Zeitplan genau ein.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Brechen Sie die Anwendung nicht ab, ohne vorher mit Ihrem Arzt darüber gesprochen zu haben. Wenn Sie die Behandlung beenden, können Ihre Symptome zurückkehren.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Erenumab. Er gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als monoklonale Antikörper bezeichnet werden.
  • Erenumab wirkt durch Blockierung der Aktivität des CGRP-Moleküls, welches mit Migräne in Zusammenhang gebracht wird (CGRP steht für Calcitonin Gene-Related Peptide).
  • Es wird zur Prophylaxe von Migräne bei Erwachsenen angewendet, die zu Beginn der Behandlung mindestens 4 Migränetage pro Monat haben.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Erenumab oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Mögliche Nebenwirkungen sind nachfolgend aufgeführt. Bei den meisten handelt es sich um leichte bis mittelschwere Nebenwirkungen.
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Verstopfung
      • Juckreiz
      • Muskelkrämpfe
      • Reaktionen an der Injektionsstelle (wie zum Beispiel Schmerzen, Rötung und Schwellung an der Injektionsstelle).
    • Das Arzneimittel kann zu Hautreaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz führen, die in der Regel mild sind.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie Erenumab anwenden:
      • wenn Sie an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden. Das Präparat wurde bei Patienten mit bestimmten Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht untersucht.
    • Kinder und Jugendliche
      • Dieses Arzneimittel darf Kindern oder Jugendlichen (unter 18 Jahren) nicht verabreicht werden, da die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht untersucht wurde.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist nicht zu erwarten, dass das Arzneimittel Ihre Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Ihr Arzt wird entscheiden, ob Sie während der Schwangerschaft mit der Anwendung aussetzen sollten.
  • Stillzeit
    • Monoklonale Antikörper wie dieses Präparat sind dafür bekannt, dass sie in den ersten Tagen nach der Geburt in die Muttermilch übergehen, nach Ende dieser ersten Phase kann das Präparat aber angewendet werden. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt über die Anwendung während des Stillens, um Ihnen bei der Entscheidung, ob Sie das Stillen oder die Anwendung beenden sollten, zu helfen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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