Beipackzettel von Albendazol Micro Labs 400 mg Kautabletten einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel sind zum Einnehmen bestimmt.
  • Albendazol sollte zu den Mahlzeiten (morgens oder morgens und abends, je nach Dosierung) eingenommen werden, vorzugsweise mit etwas Flüssigkeit und gekaut. Die Aufnahme von Albendazol in den Körper kann durch fetthaltige Lebensmittel erhöht werden, daher sollten Sie auf die richtige Zusammensetzung Ihrer Mahlzeiten achten. Wenn möglich, nehmen Sie das Fett in fester (nicht flüssiger) Form und achten Sie darauf, dass der Fettgehalt pro Mahlzeit über 40 g liegt.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
    • Die empfohlene Dosis beträgt:
      • Hunde- oder Fuchsbandwurmbefall
        • Wenn Sie Albendazol zur Behandlung eines Hunde- oder Fuchsbandwurmbefalls einnehmen, sollten Sie 28 Tage lang 1 Tablette Albendazol (400 mg) 2-mal täglich einnehmen. Danach beenden Sie die Behandlung für 14 Tage, bevor Sie erneut 2-mal täglich 1 Tablette für 28 Tage einnehmen.
        • Nach einer weiteren Pause kann bei Bedarf auch ein dritter Behandlungszyklus von 28 Tagen fortgesetzt werden.
      • Zur Vorbereitung auf die Operation (präoperativ)
        • Wenn Sie krankheitsbedingt operiert werden sollen, sollten zwei 28 tägige Behandlungen nach dem oben genannten Schema vor der Operation durchgeführt werden. Wenn die Operation vor dem Ende der beiden Behandlungszyklen durchgeführt werden soll, sollte Albendazol so lange wie möglich gegeben werden. Sie sollten Albendazol jedoch nicht länger als 28 aufeinander folgende Tage einnehmen.
      • Postoperative Nachbehandlung
        • Wenn Sie weniger als 14 Tage nach Beginn der Behandlung operiert werden, sollte Albendazol 2-mal für 28 Tage mit einer 14-tägigen Pause (wie oben beschrieben) eingenommen werden. Auch wenn vor der Operation noch Zysten (sackartige Tumore) vorhanden sind oder sich während der Operation auflösen, sollte dieses Behandlungsschema durchgeführt werden.
        • Das Arzneimittel sollte nicht bei Patienten mit einem Gewicht von < 60 kg verwendet werden.
      • Filariose
        • Zur Behandlung eines Fadenwurmbefalls (Trichinose) nehmen Sie 1 Tablette (bis 400 mg) 2-mal täglich für 6 Tage. In der Regel ist keine Wiederholung dieser Behandlung erforderlich.
      • Strongylbefall
        • Für eine bestätigte Diagnose oder den Verdacht auf Strongylbefall nehmen Sie 3 Tage lang 1 Tablette 1-mal täglich (400 mg).
    • Ältere Menschen
      • Die Erfahrung mit älteren Patienten (65 Jahre und älter) ist begrenzt. Berichte zeigen, dass keine Anpassung der Dosierung erforderlich ist.
    • Dosierung bei Niereninsuffizienz
      • Da die Ausscheidung von Albendazol und seinem Primärmetaboliten Albendazolsulfoxid über die Niere vernachlässigbar ist, ist keine Anpassung der Dosierung erforderlich.
    • Dosierung bei Leberinsuffizienz
      • Bei Patienten mit Leberinsuffizienz sollten die Warnhinweise befolgt werden (siehe Kategorie "Patientenhinweise").
  • Dauer der Behandlung
    • Die Dauer der Behandlung variiert je nach Art der Wurminfektion, für die Sie mit Albendazol behandelt werden (siehe Dosierung).
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Gehen Sie sofort zu Ihrem Arzt. Albendazol hat auch in hohen Dosen keine akuten Nebenwirkungen. Die Wahrscheinlichkeit von Nebenwirkungen ist jedoch höher, wenn Sie eine zu hohe Dosis Albendazol einnehmen. Deshalb sollten in diesem Fall Ihre Leber- und Blutwerte überprüft werden. Die weitere Behandlung sollte entsprechend der klinischen Manifestation oder nach den Empfehlungen der Informationszentren für Vergiftungsfälle durchgeführt werden.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Bitte nehmen Sie die nächste Dosis so schnell wie möglich ein. Sie sollten die nächste Tablette zur geplanten Zeit einnehmen.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen.
    • Der Erfolg der Behandlung kann in Frage gestellt werden. Daher sollten Sie die Anweisungen des Arztes genau befolgen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Albendazol und ist ein Arzneimittel (Anthelminthikum) gegen Wurmbefall.
  • Die Kautabletten werden bei Erwachsenen und Jugendlichen mit einem Körpergewicht von >/= 60 kg zur Behandlung der folgenden Wurmbefallarten (Helminthosen) angewendet
    • Hundebandwurm (Echinococcus granulosus Infektion, zystische Echinokokkose) sowie als Vorbereitung für anstehende Operationen oder zur Therapie bei Verlaufsformen, in Fällen, die nicht operiert werden können oder durch die Operation nicht vollständig geheilt werden können.
    • Fuchsbandwurmbefall (Echinococcus multilocularis- Infektion, alveoläre Echinokokkose) sowie als Vorbereitung für anstehende Operationen oder zur Therapie bei Verlaufsformen, in Fällen, die nicht operiert werden können oder durch die Operation nicht vollständig geheilt werden können.
    • Filariasis-Befall (Trichinella spiralis-Infektion, Trichinose)
    • Wurmbefall durch Strongylfäden (Strongyloides stercoralis). Hier kann ein Behandlungsversuch mit Albendazol gemacht werden.

Kontraindikation

  • Das Präparat darf nicht eingenommen werden
    • Wenn Sie allergisch gegen Albendazol oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die folgenden Häufigkeiten werden zur Beurteilung von Nebenwirkungen verwendet:
    • Sehr häufig: kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen.
    • Häufig: kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen.
    • Gelegentlich: kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen.
    • Selten: kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen.
    • Sehr selten: kann bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen.
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
  • Bisher wurden die folgenden Nebenwirkungen beobachtet:
    • Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
      • Gelegentlich:
        • Reduzierung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
      • Selten:
        • Vermindertes Hämoglobin und Hämatokrit
      • Sehr selten:
        • Reduktion einer bestimmten Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Agranulozytose), Reduktion aller Blutkörperchen (Panzytopenie), Reduktion insbesondere der roten Blutkörperchen (Aplastische Anämie)
        • Patienten mit Lebererkrankungen, einschließlich der Leberechokokkose, erscheinen anfälliger für eine Reduktion der Knochenmarkzellen
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Gelegentlich:
        • Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen) einschließlich Hautausschlag, Juckreiz und Nesselsucht (Urtikaria)
    • Erkrankungen des Nervensystems
      • Sehr häufig:
        • Kopfschmerzen
      • Häufig
        • Schwindelgefühl
      • Gelegentlich
        • Bei der Behandlung eines Wurmbefalls des Nervensystems (Neurozystizerkose) verschlimmerten sich bestehende Symptome oder es traten neue Störungen des Nervensystems auf (Krämpfe, Hirnentzündungen, Halbseitenlähmung oder auffällige Müdigkeit).
    • Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
      • Häufig:
        • Übelkeit
    • Leber-und Gallenerkrankungen
      • Sehr häufig:
        • Niedrige bis mäßig erhöhte Leberenzymwerte
      • Gelegentlich:
        • Entzündung der Leber (Hepatitis). Die Ergebnisse unterscheiden sich auch von der Norm in der Leberbiopsie. Diese waren jedoch wahrscheinlich die Folge des Wurmbefalls.
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig
        • Reversibler Haarausfall (Haarverdünnung, mäßiger Haarausfall)
      • Sehr selten
        • Lebensbedrohliche allgemeine Reaktionen mit großflächiger Blasenbildung (Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom).
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Häufig
        • Fieber
      • Gelegentlich
        • Nasenbluten
    • Im Falle einer Vergiftung/Überdosierung sollte die weitere Behandlung nach dem klinischen Erscheinungsbild oder nach den Empfehlungen der Informationszentren für Vergiftungsfälle erfolgen.
    • Als Folge von Vergiftungen sind Nebenwirkungen zu erwarten. Daher wird eine Kontrolle des Blutbildes und der Leberwerte empfohlen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Albendazol einnehmen.
    • Bei der Einnahme kann es vorübergehend zu einer leichten bis mittleren Erhöhung der Leberenzyme kommen
    • Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Termine für die Überwachung Ihrer Leberfunktionswerte mit Ihrem Arzt einhalten. Die Untersuchungen sollten vor jedem Behandlungszyklus, nach 5 und 10 Tagen und dann nach 14 Tagen der Behandlung durchgeführt werden. Steigen die Leberenzyme über das Doppelte der Obergrenze des Normalbereichs hinaus oder ändert sich das Blutbild signifikant, sollte die Albendazoltherapie abgebrochen werden.
    • In einigen Fällen kann die Therapie mit Albendazol erneut begonnen werden, wenn die Werte der Leberfunktion vor Beginn der Therapie wieder auf die Werte zurückgegangen sind. In diesem Fall sollten die Werte der Leberfunktion sorgfältig und in einem kürzeren Intervall (wöchentlich) überwacht werden.
    • Bei Patienten mit Leberinsuffizienz: Patienten, die vor Beginn der Behandlung mit Albendazol einen abnormalen Spiegel an Leberenzymen aufweisen, sollten sorgfältig überwacht und die Therapie abgebrochen werden, wenn die Enzymwertesignifikant erhöht sind.
    • Denn die Verwendung von Albendazol kann vorübergehend zu einer Reduktion der Blutkörperchen führ Sie sollten daher darauf achten, dass die Blutwerte (Anzahl der Blutkörperchen) auch an den Tagen ermittelt werden, an denen die Leberwerte überwacht werden sollen.
    • Bei älteren Patienten und Patienten mit Niereninsuffizienz.
    • Bei Patienten, die mit Albendazol behandelt werden, kann eine bereits bestehende Hirninfektion (Neurozysterkose) nachgewiesen werden, insbesondere in Gebieten mit ausgeprägter Taeniasis-Infektion. Bei diesen Patienten können neurologische Symptome auftreten, wie z.B. Anfälle, erhöhter Hirndruck oder spezifische neurologische Symptome, die sich aus einer Entzündungsreaktion durch den Tod der Parasiten im Gehirn ergeben. Die Symptome können kurz nach der Behandlung auftreten. Eine sofortige Behandlung mit Kortikosteroiden und Antikrampfmitteln (Arzneimittel zur Behandlung von Anfällen) sollte eingeleitet werden.
    • Kinder und Jugendliche
      • Albendazol sollte nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 60 kg verwendet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit bei diesen Patientengruppen nicht nachgewiesen werden konnte.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Eine Einschränkung der Fähigkeit, sich aktiv am Straßenverkehr zu beteiligen oder Maschinen zu bedienen, ist bisher nicht erkennbar.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Es gibt keine geeigneten Daten für die Anwendung von Albendazol bei schwangeren Frauen. Daten aus Tierversuchen haben gezeigt, dass die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigt ist und der Embryo im Mutterleib beschädigt werden kann. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt.
    • Albendazol sollte nicht während der Schwangerschaft eingenommen werden, es sei denn, es ist eindeutig notwendig.
    • Um eine Schwangerschaft auszuschließen, sollte bei Frauen im gebärfähigen Alter vor Beginn und regelmäßig während der Behandlung mit Albendazol ein Test durchgeführt werden. Wenn Sie im gebärfähigen Alter sind, sollten Sie auf jeden Fall eine effektive Verhütung während der Therapie durchführen. Beginnen Sie mit den Verhütungsmaßnahmen kurz vor der Therapie und setzen Sie sie bis 1 Monat nach Beendigung der Therapie fort. Neben der hormonellen Verhütung ("Pille") verwenden Sie bitte andere Mittel (z.B. Diaphragma, Kondom), da die Wirkung der "Pille" durch die Einnahme von Albendazol beeinträchtigt werden kann.
    • Sie sollten vor Beginn der Behandlung und vor Beginn der folgenden Behandlungszyklen einen Schwangerschaftstest machen.
  • Stillen
    • Albendazol sollte während der Stillzeit nicht verwendet werden, da es keine ausreichenden Daten für stillende Frauen oder aus Tierversuchen gibt. Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt und Apotheker um Rat.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Es gibt keine Daten über die Wirkung von Albendazol auf die menschliche Fortpflanzungsfähigkeit.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Die gleichzeitige Anwendung von Albendazol mit Cimetidin (Magensäureblocker), Praziquantel (Anthelminthikum) oder Dexamethason (Entzündungshemmer) kann dazu führen, dass sich der Wirkstoff von Albendazol im Blut ansammelt.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines dieser Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben.
    • Ritonavir (zur Behandlung von HIV-Infektionen), Phenytoin, Carbamazepin und Phenobarbital (zur Behandlung von Anfällen (epileptische Anfälle) und Epilepsie) können die Plasmakonzentrationen des aktiven Metaboliten von Albendazol, Albendazolsulfoxid, reduzieren. Die Bedeutung für den Krankheitsverlauf ist nicht bekannt, kann aber zu einer verminderten Wirksamkeit führen, insbesondere bei der Behandlung von systemischen Wurmbefallerkrankungen (Helminthosen).
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Die Aufnahme in den Körper kann durch fetthaltige Lebensmittel erhöht werden, daher sollten Sie auf die richtige Zusammensetzung Ihrer Mahlzeiten achten. Wenn möglich, nehmen Sie das Fett in fester (nicht flüssiger) Form und achten Sie darauf, dass der Fettgehalt pro Mahlzeit über 40 g liegt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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