Beipackzettel von Alkindi 2 mg Granulat zur Entnahme aus Kapseln einsehen

Art und Weise

  • Das Granulat muss in den Mund gegeben werden und darf nicht gekaut werden. Die Kapselhülle darf nicht geschluckt werden.
  • Sie muss vorsichtig geöffnet werden: siehe Gebrauchsinformation

Dosierung

  • Verwenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Endokrinologen, dem medizinischen Fachpersonal oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Endokrinologen, dem medizinischen Fachpersonal oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Ihr Endokrinologe wird die richtige Dosis anhand des Gewichts oder der Größe (Körperoberfläche) Ihres Kindes bestimmen und die Dosis anpassen, während Ihr Kind weiter wächst. Während Erkrankungen, bei operativen Eingriffen oder in Zeiten mit hoher Stressbelastung wird Ihr Endokrinologe möglicherweise die Gabe zusätzlicher Dosen empfehlen.
  • Eventuell wird er Ihrem Kind statt oder zusätzlich zu diesem Präparat auch Hydrocortison in anderen Darreichungsformen verordnen.
  • Wenn Sie Ihrem Kind eine größere Menge gegeben haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie Ihrem Kind eine größere Menge gegeben haben, als Sie sollten, fragen Sie so bald wie möglich Ihren Endokrinologen oder Apotheker um Rat.
  • Wenn Sie die Verabreichung vergessen haben
    • Wenn Sie vergessen haben, Ihrem Kind eine Dosis zu geben, geben Sie ihm die vergessene Dosis, sobald Sie sich daran erinnern, und geben Sie ihm die nächste Dosis zur gewohnten Zeit, auch wenn dies bedeutet, dass Ihr Kind zwei Dosen gleichzeitig erhält.
  • Wenn Sie die Verabreichung abbrechen
    • Brechen Sie die Verabreichung an Ihr Kind nicht ab, ohne vorher Ihren Endokrinologen zu fragen. Durch ein abruptes Absetzen des Arzneimittels könnte Ihr Kind schnell sehr stark erkranken.
  • Wenn Ihr Kind erkrankt
    • Informieren Sie Ihren Endokrinologen oder Apotheker, wenn Ihr Kind erkrankt, starkem Stress ausgesetzt ist, eine Verletzung erleidet oder operiert werden muss. In diesen Fällen muss Ihr Endokrinologe die Dosis möglicherweise erhöhen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält einen Wirkstoff namens Hydrocortison. Hydrocortison gehört zu einer Arzneimittelgruppe, die als Corticosteroide bezeichnet werden.
  • Hydrocortison ist eine synthetisch hergestellte Version des Hormons Cortisol. Cortisol wird im Körper natürlich von den Nebennieren gebildet. Das Präparat wird angewendet, wenn der Körper selbst nicht ausreichend Cortisol herstellt, weil ein Teil der Nebenniere nicht arbeitet (Nebenniereninsuffizienz, oft verursacht durch eine erbliche Erkrankung namens adrenogenitales Syndrom).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht verabreicht werden:
    • wenn Ihr Kind allergisch gegen Hydrocortison oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels ist.
    • wenn Ihr Kind Schwierigkeiten beim Schlucken von Nahrung hat oder ein frühgeborener Säugling ist, der noch nicht über den Mund ernährt werden kann.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
    • Wenn bei Ihrem Kind nach der Gabe des Präparates irgendwelche Reaktionen wie Schwellungen oder Atemnot auftreten, holen Sie sofort ärztlichen Rat ein und informieren Sie so bald wie möglich Ihren Endokrinologen, da dies Anzeichen einer allergischen Reaktion sein können.
  • Bei der Anwendung wurden keine Nebenwirkungen beobachtet; die folgenden Nebenwirkungen wurden jedoch bei anderen Hydrocortison-haltigen Arzneimitteln gemeldet, die zum Ersatz von Cortisol verwendet werden:
    • Häufigkeit nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Verhaltensänderungen einschließlich:
        • Verlust des Realitätsbezugs (Psychose) mit Wahrnehmung von Dingen, die nicht wirklich vorhanden sind, (Halluzinationen) und geistiger Verwirrtheit (Delirium)
        • Übererregung und Überaktivität (Manie)
        • intensives Glücks- und Erregungsgefühl (Euphorie).
        • Wenn bei Ihrem Kind dramatische Verhaltensänderungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Endokrinologen.
      • Bauchschmerzen (Gastritis) oder Übelkeit.
        • Wenden Sie sich an Ihren Endokrinologen, wenn Ihr Kind über diese Beschwerden klagt.
      • Veränderungen des Kaliumspiegels im Blut, die zu einer Übersäuerung von Körpergeweben oder -flüssigkeiten (hypokaliämische Azidose) führen.
        • Ihr Endokrinologe wird die Kaliumspiegel Ihres Kindes überwachen, um eventuelle Veränderungen festzustellen.
      • Eine langfristige Behandlung mit Hydrocortison kann zu Veränderungen in der Knochenentwicklung und zu vermindertem Wachstum führen. Ihr Endokrinologe wird das Wachstum und die Knochen Ihres Kindes überwachen.
  • Wenn Sie bei Ihrem Kind Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Endokrinologen oder Apotheker, bevor Sie Ihrem Kind das Präparat geben, wenn:
      • Ihr Kind krank ist oder eine Infektion hat. In diesem Fall muss der Endokrinologe die Dosis möglicherweise zeitweilig erhöhen; sprechen Sie mit Ihrem Endokrinologen, wenn Ihr Kind krank ist. Wenn Ihr Kind erbricht oder stark erkrankt ist, benötigt es möglicherweise eine Hydrocortison-Injektion. Ihr Endokrinologe wird Ihnen zeigen, wie Sie im Notfall eine solche Injektion verabreichen.
      • bei Ihrem Kind eine Impfung ansteht. Die Anwendung des Präparates steht einer Impfung Ihres Kindes normalerweise nicht im Wege. Informieren Sie Ihren Endokrinologen, wenn bei Ihrem Kind eine Impfung ansteht.
      • bei Ihrem Kind eine Operation ansteht. Informieren Sie den Narkosearzt vor der Operation darüber, dass Ihr Kind dieses Arzneimittel erhält.
      • Ihr Kind über eine transnasale Magensonde ernährt wird. Das Arzneimittel ist nicht zur Anwendung über eine transnasale Magensonde geeignet, da es die Sonde blockieren kann.
    • Brechen Sie die Gabe des Arzneimittels nicht ohne entsprechende Anweisung Ihres Endokrinologen ab, da Ihr Kind in diesem Fall sehr schnell stark erkranken könnte.
    • Da das Präparat ein natürliches Hormon ersetzt, das Ihrem Kind fehlt, sind Nebenwirkungen selten. Es ist jedoch Folgendes zu beachten:
      • Zu viel kann das Wachstum Ihres Kindes beeinträchtigen. Ihr Endokrinologe wird daher die Dosis entsprechend der Größe Ihres Kindes anpassen und das Wachstum Ihres Kindes sorgfältig überwachen. Sprechen Sie mit Ihrem Endokrinologen, wenn Sie bezüglich des Wachstums Ihres Kindes besorgt sind.
      • Zu viel kann die Knochen Ihres Kindes beeinflussen. Ihr Endokrinologe wird daher die Dosis entsprechend der Größe Ihres Kindes anpassen.
      • Bei manchen erwachsenen Patienten sind nach der Anwendung von Hydrocortison (ähnlichen Präparaten wie diesem) Angstgefühle, Depression oder Verwirrheit aufgetreten. Es ist nicht bekannt, ob dies auch bei Kindern der Fall sein könnte. Informieren Sie jedoch Ihren Endokrinologen, wenn Ihr Kind nach Beginn der Anwendung ungewöhnliche Verhaltensweisen entwickelt.
      • Bei manchen Patienten, die gegen andere Arzneimittel allergisch sind, wurde auch eine Allergie gegen Hydrocortison beobachtet. Informieren Sie Ihren Endokrinologen umgehend, wenn bei Ihrem Kind nach der Gabe des Präparates irgendwelche Reaktionen wie Schwellungen oder Atemnot auftreten.
      • Wenden Sie sich an Ihren Endokrinologen, wenn bei Ihrem Kind verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten.
    • Manchmal sind nach der Anwendung Reste des Granulats in der Windel oder im Stuhl des Kindes erkennbar. Der Grund dafür ist, dass nach Freisetzung des Wirkstoffs der innere Teil der Körnchen nicht vom Darm resorbiert wird. Es bedeutet nicht, dass das Arzneimittel nicht wirkt, und Sie brauchen dem Kind keine zusätzliche Dosis zu geben.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keine Auswirkungen auf die Fähigkeit von Kindern, Geschick erfordernde Aufgaben (z.B. Fahrrad fahren) auszuführen oder Maschinen zu bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Hydrocortison kann in der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden, wenn der Körper nicht ausreichend Cortisol herstellt.
  • Zu etwaigen Auswirkungen des Präparates auf die Fortpflanzungsfähigkeit liegen keine Informationen vor.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel einnimmt, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen hat oder wenn beabsichtigt wird, dass es andere Arzneimittel einnimmt, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Manche Arzneimittel können die Wirkungsweise des Präparates beeinträchtigen; deshalb muss Ihr Endokrinologe die Dosis, die bei Ihrem Kind angewendet wird, möglicherweise ändern.
    • Arzneimittel, bei denen Ihr Endokrinologe die bei Ihrem Kind angewendete Dosis von Hydrocortison möglicherweise erhöhen muss, sind:
      • Arzneimittel zur Behandlung von Epilepsie: Phenytoin, Carbamazepin und Oxcarbazepin.
      • Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen (Antibiotika): Rifampicin und Rifabutin.
      • Arzneimittel namens Barbiturate, die zur Behandlung von Krampfanfällen verwendet werden können (einschließlich Phenobarbital und Primidon).
      • Arzneimittel zur Behandlung von AIDS: Efavirenz und Nevirapin.
    • Arzneimittel, bei denen Ihr Endokrinologe die bei Ihrem Kind angewendete Dosis von Hydrocortison möglicherweise verringern muss, sind:
      • Arzneimittel zur Behandlung von Pilzinfektionen: Itraconazol, Posaconazol und Voriconazol.
      • Arzneimittel zur Behandlung von Infektionen (Antibiotika): Erythromycin und Clarithromycin.
      • Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen und AIDS: Ritonavir.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Manche Nahrungsmittel und Getränke können die Wirkungsweise des Präparates beeinträchtigen; deshalb muss Ihr Endokrinologe die bei Ihrem Kind angewendete Dosis möglicherweise verringern. Hierzu zählen:
      • Grapefruitsaft
      • Lakritz

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