Beipackzettel von Alluzience 200 Speywood-Einheiten/ml ILO einsehen

Art und Weise

  • Ihr Arzt wird Ihnen die Injektionen verabreichen. Eine Durchstechflasche mit dem Präparat darf nur für Sie und nur bei einer einzigen Behandlungssitzung verwendet werden.

Dosierung

  • Das Arzneimittel darf nur von Ärzten mit geeigneter Qualifikation angewendet werden, die die entsprechende Erfahrung mit dieser Behandlung haben und über die erforderliche Ausstattung verfügen.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation!
  • Die Wirkung der Behandlung sollte innerhalb weniger Tagen nach Injektion feststellbar sein und könnte bis zu 6 Monate andauern.
  • Der Abstand zwischen den Behandlungen mit dem Präparat wird von Ihrem Arzt festgelegt. Die Behandlung sollte bei Ihnen nicht öfter als alle 3 Monate durchgeführt werden.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
    • Das Arzneimittel wird für Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen.
  • Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie mehr von dem Arzneimittel erhalten haben, als Sie benötigen, können andere Muskeln als die, an denen die Injektion durchgeführt wurde, beginnen, eine Schwäche aufzuweisen. Überdosierungen können eine Lähmung der Atemmuskulatur verursachen. Dies muss nicht sofort erfolgen. Falls dies eintritt, sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Botulinum-Toxin Typ A zur Injektion (Ph.Eur.), der eine Entspannung einzelner Muskeln bewirkt. Es wirkt an der Verbindungsstelle zwischen Nerven und Muskeln und verhindert auf diese Weise die Freisetzung eines chemischen Botenstoffes mit der Bezeichnung Acetylcholin aus den Nervenendigungen. Dies hindert die Muskeln daran, sich zusammenzuziehen. Die Muskelentspannung ist vorübergehend und lässt allmählich wieder nach.
  • Für einige Menschen stellt das Auftreten von Falten im Gesicht eine Belastung dar. Das Präparat kann bei Erwachsenen unter 65 Jahren für die vorübergehende Verbesserung des Aussehens bei mittelstarken bis starken Glabellafalten (senkrechte Stirnfalten zwischen den Augenbrauen) angewendet werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Botulinum-Toxin Typ A zur Injektion (Ph.Eur.) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind,
    • wenn Sie eine Infektion an der vorgesehenen Injektionsstelle haben
    • wenn Sie an Myesthenia gravis, Lambert-Eaton Syndrom oder amyotropher Lateralsklerose leiden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sehr selten (kann bis zu 1 von 10000 Behandelten betreffen) wurde nach Anwendung von Botulinum-Toxin über Nebenwirkungen, die in anderen als den behandelten Muskeln auftraten, berichtet. Dazu gehörten übermäßige Schwächung der Muskulatur sowie Schluckstörungen, Husten und Verschlucken beim Schlucken (wenn beim Schlucken Nahrung oder Flüssigkeit in Ihre Atemwege geraten, können Atemwegserkrankungen, wie Lungenentzündung, auftreten). Sollte dies vorkommen, informieren Sie sofort Ihren Arzt.
  • Suchen Sie dringend ärztliche Hilfe,
    • wenn Sie Atem-, Schluck- oder Sprechstörungen haben,
    • wenn Ihr Gesicht anschwillt oder Ihre Haut rot wird oder wenn Sie einen juckenden, knotigen Hautausschlag bekommen. Dies kann bedeuten, dass Sie eine allergische Reaktion auf das Arzneimittel haben.
  • Informieren Sie Ihren Arzt, falls Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken:
    • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • Kopfschmerzen
      • Reaktionen an der Einstichstelle (z. B. Schmerzen, Kribbeln, Bluterguss, Rötung, Schwellung, Juckreiz, Ausschlag, Reizung, Unwohlsein, Stechen), allgemeine Schwäche und grippeähnliche Symptome.
    • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
      • vorübergehende Gesichtslähmung
      • Herunterhängen des Oberlids, Schwellung des Augenlids, Herunterhängen der Augenbraue, müde Augen oder Verschwommensehen, Muskelzucken um das Auge herum, tränende Augen
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
      • Zucken des Augenlids, Sehstörungen, Verschwommen- oder Doppeltsehen
      • Augenallergie, Überempfindlichkeit, Ausschlag
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor das Arzneimittel angewendet wird,
      • wenn Sie neuromuskuläre Erkrankungen haben,
      • wenn Sie häufig Schluckstörungen beim Essen haben (Dysphagie),
      • wenn Sie häufig Probleme damit haben, dass Nahrungsmittel oder Getränke in Ihre Luftröhre gelangen, so dass Sie husten müssen oder keine Luft mehr bekommen,
      • wenn Sie eine Entzündung an der vorgesehenen Injektionsstelle haben,
      • wenn die Muskeln an der vorgesehenen Injektionsstelle schwach sind,
      • wenn Sie an einer Blutgerinnungsstörung, z. B. einer Hämophilie (erbliche Blutungsstörung, hervorgerufen durch Gerinnungsfaktor-Mangel), leiden, das heißt, wenn Sie länger bluten als normal,
      • wenn bei Ihnen eine Operation im Gesicht durchgeführt wurde oder wenn es wahrscheinlich ist, dass bei Ihnen bald eine Gesichtsoperation oder eine Operation anderer Art durchgeführt wird,
      • wenn bei Ihnen nach der letzten Behandlung mit Botulinum-Toxin keine wesentliche Verbesserung eingetreten ist.
    • Diese Angaben werden dazu beitragen, dass Ihr Arzt eine fundierte Entscheidung bezüglich des Risikos und Nutzens Ihrer Behandlung treffen kann.
    • Besondere Warnhinweise
      • Sehr selten kann die Wirkung von Botulinum-Toxin Auswirkungen auf Bereiche haben, die von der Einstichstelle entfernt liegen (z. B. Muskelschwäche, Schluckbeschwerden oder unerwünschte Nahrung oder Flüssigkeit in den Atemwegen).
      • Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie Schwierigkeiten beim Schlucken, Sprechen oder Atmen haben.
      • Wenn Botulinum-Toxin häufiger als in Abständen von 3 Monaten oder in höheren Dosierungen zur Behandlung anderer Erkrankungen angewendet wird, wurde in seltenen Fällen bei den Patienten eine Antikörperbildung festgestellt. Die Bildung neutralisierender Antikörper kann die Wirksamkeit der Behandlung verringern.
      • Falls Sie aus irgendeinem Grund einen Arzt aufsuchen, achten Sie darauf, ihn darüber zu informieren, dass Sie mit diesem Präparat behandelt worden sind.
    • Kinder und Jugendliche
      • Das Arzneimittel ist nicht für die Anwendung bei Personen unter 18 Jahren empfohlen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Nach der Behandlung mit diesem Arzneimittel können bei Ihnen vorübergehend Verschwommensehen oder Muskelschwäche auftreten. Führen Sie kein Fahrzeug und bedienen Sie keine Maschinen, wenn dies bei Ihnen der Fall ist.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft oder Stillzeit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel anzuwenden, da einige Arzneimittel die Wirkung von dem Präparat verstärken können, insbesondere
      • Antibiotika (zur Behandlung von Infektion, z. B. Aminoglykosidantibiotika wie z. B. Gentamicin oder Amikacin) oder
      • andere muskelentspannende Arzneimittel.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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