Beipackzettel von AmoxClav HEXAL i.v.1000/200mg P.z.H.e.Inj.o.Inf.L. einsehen

Art und Weise

  • Sie werden sich dieses Arzneimittel nie selbst verabreichen.
  • Eine geschulte Person wie ein Arzt oder das medizinische Fachpersonal wird Ihnen dieses Arzneimittel verabreichen.
  • Wie Ihnen das Arzneimittel verabreicht wird
    • Das Arzneimittel wird als Injektion in eine Vene oder als intravenöse Infusion verabreicht.
    • Achten Sie darauf, dass Sie während der Behandlung mit diesem Präparat viel Flüssigkeit zu sich nehmen.

Dosierung

  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von 40 kg und darüber
      • Standarddosis
        • 1000 mg/200 mg alle 8 Stunden.
      • Hemmung von Infektionen während oder nach einer Operation
        • 1000 mg/200 mg, die Ihnen vor der Operation verabreicht werden, wenn Sie die Narkose erhalten.
        • Die Dosis kann abhängig von der Art der bei Ihnen vorgesehenen Operation unterschiedlich ausfallen.
        • Ihr Arzt kann Ihnen eine weitere Dosis geben, wenn Ihre Operation länger als 1 Stunde dauert.
    • Kinder mit einem Körpergewicht unter 40 kg
      • Alle Dosen werden auf der Grundlage des Körpergewichts des Kindes in Kilogramm (kg) berechnet.
      • Kinder im Alter von 3 Monaten und älter
        • 25 mg/5 mg pro kg Körpergewicht alle 8 Stunden.
      • Kinder im Alter von unter 3 Monaten oder Kinder, die weniger als 4 kg wiegen
        • 25 mg/5 mg pro kg Körpergewicht alle 12 Stunden.
    • Patienten mit Nieren- oder Leberproblemen
      • Wenn Sie Nierenprobleme haben, erhalten Sie möglicherweise eine andere Dosis. Eine andere Stärke oder ein anderes Arzneimittel kann von Ihrem Arzt gewählt werden.
      • Wenn Sie Leberprobleme haben, wird Ihr Arzt Sie sorgfältig überwachen und möglicherweise öfter Ihre Leberwerte bestimmen.
    • Sie werden das Präparat normalerweise nicht länger als 2 Wochen erhalten, ohne dass Ihr Arzt die Behandlung überprüft.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als empfohlen wird
    • Es ist unwahrscheinlich, dass Sie zu viel erhalten werden. Informieren Sie jedoch unverzüglich Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie den Eindruck haben, dass Sie zu viel erhalten haben. In diesem Fall kann es zu Magenproblemen (Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall) oder Krampfanfällen kommen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Antibiotikum und wirkt durch das Abtöten von Bakterien, die Infektionen verursachen.
  • Es enthält zwei verschiedene Wirkstoffe, Amoxicillin und Clavulansäure. Amoxicillin gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die „Penicilline" genannt werden und die manchmal unwirksam (inaktiv) werden können. Der zweite Wirkstoff (Clavulansäure) verhindert dies.
  • Das Arzneimittel wird bei Erwachsenen und Kindern bei der Behandlung folgender Infektionen angewendet:
    • schwere Infektionen im Hals-, Nasen- und Ohrenbereich
    • Atemwegsinfektionen
    • Harnwegsinfektionen
    • Haut- und Weichteilinfektionen einschließlich Infektionen im Zahnbereich
    • Knochen- und Gelenkinfektionen
    • Infektionen der Bauchhöhle
    • Infektionen der weiblichen Geschlechtsorgane
  • Das Arzneimittel wird bei Erwachsenen und Kindern zur Prophylaxe von Infektionen im Zusammenhang mit größeren operativen Eingriffen angewendet.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Amoxicillin, Clavulansäure, Penicillin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie schon einmal eine schwere allergische Reaktion gegen irgendein anderes Antibiotikum hatten. Dabei kann es sich um einen Hautausschlag oder Schwellungen von Gesicht oder Rachen gehandelt haben.
    • wenn Sie schon einmal während der Einnahme eines Antibiotikums Probleme mit der Leber oder Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut) hatten.
  • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn eine dieser Aussagen auf Sie zutrifft. Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Im Zusammenhang mit der Anwendung dieses Arzneimittels kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen.
  • Nebenwirkungen, auf die Sie achten müssen
    • Allergische Reaktionen:
      • Hautausschlag
      • Entzündung von Blutgefäßen (Vaskulitis), die sich in roten oder violetten erhabenen Flecken auf der Haut äußern kann, aber auch andere Körperbereiche betreffen kann
      • Fieber, Gelenkschmerzen, vergrößerte Lymphknoten im Bereich von Hals, Achselhöhle oder Leistengegend
      • Schwellungen, manchmal im Gesicht oder im Mund (Angioödem), die Atemprobleme verursachen
      • Kollaps
    • Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn eines dieser Anzeichen bei Ihnen auftritt.
    • Die Anwendung muss beendet werden.
    • Entzündung des Dickdarms:
      • Eine Entzündung des Dickdarms, die zu wässrigem Durchfall und in der Regel Blut und Schleim im Stuhl führt, Magenschmerzen und/oder Fieber.
      • Fragen Sie Ihren Arzt so schnell wie möglich um Rat, wenn diese Beschwerden bei Ihnen auftreten.
  • Häufige Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
    • Pilzinfektion (Candida - Hefepilz-Infektion im Bereich von Scheide, Mund oder Hautfalten)
    • Durchfall
  • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
    • Hautausschlag, Juckreiz
    • Erhabener juckender Hautausschlag (Quaddeln)
    • Übelkeit, insbesondere bei Anwendung hoher Dosen
    • Erbrechen
    • Magenverstimmung
    • Schwindel
    • Kopfschmerzen
  • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen Ihres Blutes zeigen können:
    • Zunahme einiger von der Leber gebildeter Substanzen (Enzyme) als Hinweis auf eine Leberschädigung.
  • Seltene Nebenwirkungen (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
    • Hautausschlag, möglicherweise mit Blasen, der wie kleine Zielscheiben aussieht (zentraler dunkler Fleck mit umgebendem blasseren Bereich und einem dunklen Ring außen herum - Erythema multiforme)
      • Kontaktieren Sie dringend einen Arzt, wenn diese Nebenwirkung bei Ihnen auftritt.
    • Schwellung und Rötung entlang einer Vene, die bei Berührung sehr schmerzempfindlich ist
  • Seltene Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen Ihres Blutes zeigen können:
    • Niedrige Anzahl der an der Blutgerinnung beteiligten Zellen
    • Niedrige Anzahl der weißen Blutkörperchen
  • Weitere Nebenwirkungen
    • Weitere Nebenwirkungen traten bei sehr wenigen Patienten auf, ihre genaue Häufigkeit ist jedoch nicht bekannt.
      • Allergische Reaktionen (siehe oben)
      • Entzündung des Dickdarms (siehe oben)
      • Entzündung der Hirnhaut (aseptische Meningitis)
      • Schwerwiegende Hautreaktionen:
        • Ausgedehnter Hautausschlag mit Blasen und Abschälen der Haut, insbesondere um Mund, Nase, Augen und Genitalien herum (Stevens-Johnson-Syndrom) sowie eine schwerwiegendere Form, die ein ausgedehntes Abschälen der Haut (mehr als 30 % der Körperoberfläche) verursacht (toxische epidermale Nekrolyse)
        • Ausgedehnter roter Hautausschlag mit kleinen eiterhaltigen Blasen (bullöse exfoliative Dermatitis)
        • Roter, schuppender Hautausschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen (pustulöses Exanthem)
        • Grippeähnliche Symptome mit Hautausschlag, Fieber, geschwollenen Drüsen und anomalen Blutwerten (einschließlich erhöhter Spiegel der weißen Blutzellen [Eosinophilie] und der Leberenzyme) (Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen [DRESS])
      • Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn eine dieser Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt.
      • Entzündung der Leber (Hepatitis)
      • Gelbsucht, verursacht durch eine Zunahme des Bilirubins (einer von der Leber gebildeten Substanz) im Blut, was eine Gelbfärbung Ihrer Haut und der weißen Augenabschnitte verursachen kann
      • Entzündung von Nierenkanälchen
      • Verzögerung der Blutgerinnung
      • Krampfanfälle (bei Personen, die hohe Dosen dieses Arzneimittels erhalten oder Nierenprobleme haben)
  • Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen Ihres Blutes oder Urins zeigen können:
    • Starke Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen
    • Niedrige Anzahl der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie)
    • Kristalle im Urin
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden, wenn Sie
      • Pfeiffer`sches Drüsenfieber haben,
      • wegen Leber- oder Nierenproblemen behandelt werden,
      • nur unregelmäßig Wasser lassen.
    • Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine dieser Aussagen auf Sie zutrifft.
    • In bestimmten Fällen kann Ihr Arzt den Bakterientyp bestimmen, der Ihre Infektion verursacht. In Abhängigkeit von den Ergebnissen kann Ihnen eine andere Stärke vonAmoxicillin/Clavulansäure i. v. oder ein anderes Arzneimittel verabreicht werden.
    • Zustände, auf die Sie achten müssen
      • Das Arzneimittel kann bestehende Zustände verschlechtern oder zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Diese schließen allergische Reaktionen, Krampfanfälle und Entzündung des Dickdarms ein.
      • Während der Anwendung müssen Sie auf bestimmte Symptome achten, um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern.
    • Blut- und Urin-Untersuchungen
      • Wenn bei Ihnen Blutuntersuchungen (wie z.B. ein Test zur Untersuchung der roten Blutzellen oder die Bestimmung der Leberwerte), oder eine Untersuchung Ihres Urins (auf Glucose) vorgenommen werden, müssen Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal darüber informieren, dass Sie dieses Präparat erhalten. Dies ist notwendig, weil das Arzneimittel die Ergebnisse dieser Untersuchungen beeinflussen kann.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann Nebenwirkungen verursachen und diese Beschwerden können Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
    • Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Maschinen bedienen, wenn Sie sich nicht wohl fühlen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel oder pflanzliche Arzneimittel handelt.
    • Wenn Sie Allopurinol (zur Behandlung der Gicht) mit diesem Präparat einnehmen, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass Sie eine allergische Hautreaktion haben werden.
    • Wenn Sie Probenecid (zur Behandlung der Gicht) einnehmen, kann Ihr Arzt entscheiden, die Dosis dieses Arzneimittels anzupassen.
    • Wenn Sie ein Arzneimittel zur Vermeidung von Blutgerinnseln (wie Warfarin) gemeinsam mit diesem Präparateinnehmen, sind möglicherweise zusätzliche Blutuntersuchungen erforderlich.
    • Das Arzneimittel kann die Wirksamkeit von Methotrexat (einem Arzneimittel zur Behandlung von Krebs oder rheumatischen Erkrankungen) beeinflussen.
    • Das Arzneimittel kann die Wirksamkeit von Mycophenolatmofetil (einem Arzneimittel zur Verhinderung der Abstoßung von transplantierten Organen) beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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