Beipackzettel von Amoxi-Clavulan STADA TS 125/31.25mg P z H e Susp einsehen

Art und Weise

  • Einnahme nur nach Zubereitung der Suspension.
  • Zubereitung der gebrauchsfertigen Suspension
    • Schütteln Sie das Pulver in der geschlossenen Flasche kurz auf. Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht an, wenn vor der Zubereitung noch Pulverklumpen in der Flasche sichtbar sind.
    • Stellen Sie nach dem Öffnen der Flasche sicher, dass die Versiegelung des Flaschenverschlusses intakt und fest mit dem Flaschenrand verbunden ist. Wenden Sie dieses Arzneimittel nicht an, wenn die Versiegelung nicht intakt ist.
    • Nach dem Öffnen der Flasche die Membran vorsichtig und vollständig entfernen und vor der Zubereitung der Suspension entsorgen.
    • Die Flasche mit Trinkwasser bis knapp unter die Ringmarke (Füllhöhenmarkierung) füllen, verschließen und sofort kräftig schütteln.
    • Danach Wasser exakt bis zur Ringmarke (Füllhöhenmarkierung) nachfüllen und nochmals kräftig schütteln.
    • Die Flasche anschließend im Kühlschrank aufbewahren (bei +2 bis +8°C) und vor jeder Entnahme von Suspension gut schütteln!
  • Hinweis: Für die Zubereitung von 100 ml gebrauchsfertiger Suspension zum Einnehmen werden 95 ml Wasser benötigt.
  • Nach der Zubereitung ist die gebrauchsfertige Suspension zum Einnehmen gebrochen weiß gefärbt. Wenden Sie die gebrauchsfertige Suspension nicht an, wenn sie nicht gebrochen weiß ist.
    • Anwendung zu Beginn oder kurz vor einer Mahlzeit.
    • Wenden Sie die Dosen gleichmäßig über den Tag verteilt mit einem Abstand von mindestens 4 Stunden an. Nicht 2 Dosen innerhalb von 1 Stunde anwenden.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von 40 kg und darüber
    • Diese Suspension wird gewöhnlich nicht für Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von 40 kg und darüber empfohlen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Kinder mit einem Körpergewicht unter 40 kg
    • Alle Dosen werden auf Grundlage des Körpergewichtes des Kindes in Kilogramm berechnet.
      • Ihr Arzt wird Ihnen Anweisung geben, wie viel Sie Ihrem Kind verabreichen sollen.
      • Übliche Dosis: 20 mg/5 mg bis 60 mg/15 mg pro Kilogramm Körpergewicht am Tag, aufgeteilt auf drei Gaben anzuwenden.
  • Patienten mit Nieren- oder Leberproblemen
    • Wenn Ihr Kind Nierenprobleme hat, kann die Dosis möglicherweise reduziert werden. Eine andere Stärke oder ein anderes Arzneimittel kann von Ihrem Arzt gewählt werden.
    • Wenn Ihr Kind Leberprobleme hat, kann es sein, dass häufiger Blutuntersuchungen vorgenommen werden, um die Funktion der Leber zu überwachen.
  • Dauer der Anwendung
    • Wenden Sie das Arzneimittel nicht länger als 2 Wochen bei Ihrem Kind an. Suchen Sie noch einmal Ihren Arzt auf, wenn Ihr Kind sich noch nicht besser fühlt.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel bei Ihrem Kind angewendet haben, kann es zu Magenproblemen (Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall) oder Krampfanfällen kommen. Kontaktieren Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt. Nehmen Sie die Flasche des Arzneimittels mit und zeigen Sie diese dem Arzt.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenn Sie eine Anwendung bei Ihrem Kind vergessen haben, wenden Sie eine Dosis an, sobald Sie daran denken. Sie dürfen die nächste Dosis dann nicht zu früh anwenden, sondern sollten anschließend etwa 4 Stunden mit der Anwendung der nächsten Dosis warten.
  • Wenn Ihr Kind die Einnahme abbricht
    • Wenden Sie das Arzneimittel so lange bei Ihrem Kind an, bis die Behandlung abgeschlossen ist, auch wenn es sich bereits besser fühlt. Ihr Kind benötigt für die Bekämpfung der Infektion alle verordneten Dosen. Wenn einige Bakterien überleben, können diese dazu führen, dass die Infektion erneut auftritt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Antibiotikum und wirkt durch das Abtöten von Bakterien, die Infektionen verursachen. Es enthält zwei verschiedene Wirkstoffe, Amoxicillin und Clavulansäure. Amoxicillin gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die „Penicilline" genannt werden und die manchmal unwirksam (inaktiv) werden können. Der zweite Wirkstoff (Clavulansäure) verhindert dies.
  • Das Präparat wird bei Kleinkindern und Kindern bei der Behandlung folgender Infektionen angewendet:
    • Mittelohrentzündungen und Infektionen der Nasennebenhöhlen,
    • Atemwegsinfektionen,
    • Harnwegsinfektionen,
    • Haut- und Weichteilinfektionen einschließlich Infektionen im Zahnbereich,
    • Knochen- und Gelenkinfektionen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht bei Ihrem Kind angewendet werden
    • wenn Ihr Kind allergisch gegen Amoxicillin, Clavulansäure oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels ist,
    • wenn Ihr Kind schon einmal eine schwere Überempfindlichkeitsreaktion (allergische Reaktion) gegen irgendein anderes Antibiotikum hatte. Dabei kann es sich um einen Hautausschlag oder Schwellungen von Gesicht oder Rachen gehandelt haben.
    • wenn Ihr Kind während der Einnahme eines Antibiotikums schon einmal Probleme mit der Leber oder Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut) hatte.
  • Wenden Sie das Arzneimittel nicht bei Ihrem Kind an, wenn eine dieser Aussagen auf Ihr Kind zutrifft. Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Im Zusammenhang mit der Anwendung dieses Arzneimittels kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen.
  • Nebenwirkungen, auf die Sie achten müssen
    • Allergische Reaktionen
      • Hautausschlag,
      • Entzündung von Blutgefäßen (Vaskulitis), die sich in roten oder violetten erhabenen Flecken auf der Haut äußern kann, aber auch andere Körperbereiche betreffen kann,
      • Fieber, Gelenkschmerzen, vergrößerte Lymphknoten im Bereich von Hals, Achselhöhle oder Leistengegend,
      • Schwellungen, manchmal im Gesicht oder Mund (Angioödem), die Atemprobleme verursachen,
      • Kollaps,
      • Brustschmerzen im Zusammenhang mit allergischen Reaktionen, die ein Symptom eines allergisch bedingten Herzinfarktes sein können (Kounis-Syndrom).
    • Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn eines dieser Anzeichen bei Ihrem Kind auftritt. Wenden Sie das Arzneimittel nicht mehr an.
    • Entzündung des Dickdarms
      • Eine Entzündung des Dickdarms, die wässrigen Durchfall, in der Regel mit Blut und Schleim, verursacht, Magenschmerzen und/oder Fieber.
    • Akute Entzündung der Bauchspeicheldrüse (akute Pankreatitis)
      • Wenn Sie starke und anhaltende Schmerzen im Bauchraum haben, könnten diese ein Anzeichen für eine akute Pankreatitis sein.
    • Arzneimittelbedingtes Enterokolitissyndrom (DIES)
      • DIES wurde hauptsächlich bei Kindern berichtet, die Amoxicillin/Clavulansäure erhalten haben. Es handelt sich um eine bestimmte Art von allergischer Reaktion mit dem Leitsymptom anhaltenden Erbrechens (1-4 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels). Weitere Symptome können Bauchschmerzen, Lethargie, Durchfall und niedriger Blutdruck sein.
    • Fragen Sie Ihren Arzt so schnell wie möglich um Rat, wenn diese Beschwerden bei Ihrem Kind auftreten.
  • Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Durchfall (bei Erwachsenen).
  • Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
    • Pilzinfektion (Candida - Hefepilz-Infektion im Bereich von Scheide, Mund oder Hautfalten),
    • Übelkeit, insbesondere bei Einnahme hoher Dose
      • Nehmen Sie das Arzneimittel vor einer Mahlzeit ein, wenn Sie hiervon betroffen sind.
    • Erbrechen,
    • Durchfall (bei Kindern).
  • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
    • Hautausschlag, Juckreiz,
    • erhabener juckender Hautausschlag (Quaddeln),
    • Magenverstimmung,
    • Schwindel,
    • Kopfschmerzen.
  • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen des Blutes zeigen können:
    • Zunahme einiger von der Leber gebildeter Substanzen (Enzyme) als Hinweis auf eine Leberschädigung.
  • Seltene Nebenwirkungen (1 bis 10 Behandelte von 10.000):
    • Hautausschlag, möglicherweise mit Blasen, der wie kleine Zielscheiben aussieht (zentraler dunkler Fleck mit umgebendem blasseren Bereich und einem dunklen Ring außen herum - Erythema multiforme)
      • Kontaktieren Sie dringend einen Arzt, wenn diese Nebenwirkung bei Ihrem Kind auftritt.
  • Seltene Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen des Blutes zeigen können:
    • Niedrige Anzahl der an der Blutgerinnung beteiligten Zellen,
    • niedrige Anzahl der weißen Blutkörperchen.
  • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
    • Allergische Reaktionen,
    • Entzündung des Dickdarms,
    • Entzündung der Häute, die das Gehirn und das Rückenmark umgeben (aseptische Meningitis),
    • Ausschlag mit kreisförmig angeordneten Bläschen mit zentraler Verkrustung oder ähnlich einer Perlenkette (lineare IgA-Krankheit),
    • schwerwiegende Hautreaktionen:
      • ausgedehnter Hautausschlag mit Blasen und Abschälen der Haut, insbesondere um Mund, Nase, Augen und Geschlechtsorgane herum (Stevens-Johnson-Syndrom) sowie eine schwerwiegendere Form, die ein ausgedehntes Abschälen der Haut (mehr als 30% der Körperoberfläche) verursacht (toxische epidermale Nekrolyse),
      • ausgedehnter roter Hautausschlag mit kleinen eiterhaltigen Blasen (bullöse exfoliative Dermatitis),
      • roter, schuppender Hautausschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen (pustulöses Exanthem),
      • grippeähnliche Symptome mit Hautausschlag, Fieber, geschwollenen Drüsen und anomalen Blutwerten (einschließlich erhöhter Spiegel der weißen Blutzellen [Eosinophilie] und der Leberenzyme) (Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen [DRESS]).
    • Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn eine dieser Nebenwirkungen bei Ihnen auftritt.
      • Entzündung der Leber (Hepatitis),
      • Gelbsucht, verursacht durch eine Zunahme des Bilirubins (einer von der Leber gebildeten Substanz) im Blut, was eine Gelbfärbung der Haut und der weißen Augenabschnitte Ihres Kindes verursachen kann,
      • Entzündung von Nierenkanälchen,
      • Verzögerung der Blutgerinnung,
      • Überaktivität,
      • Krampfanfälle (bei Personen, die hohe Dosen einnehmen oder Nierenprobleme haben),
      • schwarze, behaart aussehende Zunge,
      • Verfärbung von Zähnen (bei Kindern), in der Regel durch Zähneputzen entfernbar.
      • Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen des Blutes oder Urins zeigen können:
        • Starke Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen,
        • niedrige Anzahl der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie),
        • Kristalle im Urin, die zu einer akuten Nierenschädigung führen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel anwenden, wenn Ihr Kind:
      • Pfeiffer'sches Drüsenfieber hat,
      • wegen Leber- oder Nierenproblemen behandelt wird,
      • nur unregelmäßig Wasser lässt.
    • Sprechen Sie vor der Anwendung mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine dieser Aussagen auf Ihr Kind zutrifft.
    • In bestimmten Fällen kann Ihr Arzt den Bakterientyp bestimmen, der die Infektion Ihres Kindes verursacht. In Abhängigkeit von den Ergebnissen kann Ihrem Kind eine andere Stärke oder ein anderes Arzneimittel verabreicht werden.
    • Zustände, auf die Sie achten müssen
      • Das Arzneimittel kann bestehende Zustände verschlechtern oder zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Diese schließen allergische Reaktionen, Krampfanfälle und Entzündung des Dickdarms ein. Während Ihr Kind das Präparat einnimmt, müssen Sie auf bestimmte Symptome achten, um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern.
    • Blut- und Urin-Untersuchungen
      • Wenn bei Ihrem Kind Blutuntersuchungen (solche wie ein Test zur Untersuchung der roten Blutzellen oder die Bestimmung der Leberwerte) oder eine Untersuchung des Urins (auf Glucose) vorgenommen werden, müssen Sie Ihren Arzt oder das Pflegepersonal darüber informieren, dass Ihr Kind das Arzneimittel einnimmt. Dies ist notwendig, weil das Präparat die Ergebnisse dieser Untersuchungen beeinflussen kann.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Ihr Kind, bei dem dieses Arzneimittel angewendet werden soll, schwanger ist oder stillt, vermutet, schwanger zu sein oder beabsichtigt, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel anwendet, kürzlich andere Arzneimittel angewendet hat oder beabsichtigt ist, andere Arzneimittel bei ihm anzuwenden.
    • Wenn Ihr Kind Allopurinol (zur Behandlung der Gicht) mit dem Arzneimittel einnimmt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es eine allergische Hautreaktion haben wird.
    • Wenn Ihr Kind Probenecid (zur Behandlung der Gicht) einnimmt, kann Ihr Arzt entscheiden, die Dosis des Präparates anzupassen.
    • Wenn Ihr Kind ein Arzneimittel zur Vermeidung von Blutgerinnseln (wie Warfarin) gemeinsam mit dem Präparat einnimmt, sind möglicherweise zusätzliche Blutuntersuchungen erforderlich.
    • Das Arzneimittel kann die Wirksamkeit von Methotrexat (einem Arzneimittel zur Behandlung von Krebs oder rheumatischen Erkrankungen) beeinflussen.
    • Das Präparat kann die Wirksamkeit von Mycophenolatmofetil (einem Arzneimittel zur Verhinderung der Abstoßung von transplantierten Organen) beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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