Beipackzettel von Anidulafungin Mylan 100 mg Plv.f.Konz.z.H.Inf.-L. einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird stets von einem Arzt oder von medizinischem Fachpersonal zubereitet und Ihnen verabreicht (in der Gebrauchsinformation befinden sich im Abschnitt, der nur für Ärzte und medizinisches Fachpersonal bestimmt ist, weitere Informationen zur Zubereitung).
  • Das Präparat wird Ihnen einmal täglich als langsame Infusion (tröpfchenweise) in eine Vene verabreicht. Dies wird mindestens 1,5 Stunden bei der Erhaltungsdosis und 3 Stunden bei der Anfangsdosis dauern.

Dosierung

  • Die Behandlung beginnt mit 200 mg am 1. Tag (Anfangsdosis). Anschließend beträgt die Tagesdosis dann 100 mg (Erhaltungsdosis).
  • Dauer der Anwendung
    • Ihr Arzt wird festlegen, wie lange die Behandlung dauern wird und wie viel Anidulafungin Sie täglich erhalten. Er wird Ihr Ansprechen und Ihren Gesundheitszustand kontrollieren.
    • Generell muss die Behandlung noch für mindestens 14 Tage über den Termin hinaus fortgesetzt werden, an dem zum letzten Mal Candida bei Ihnen im Blut festgestellt wurde.
  • Wenn Sie eine größere Menge erhalten haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie befürchten, dass man Ihnen zu viel von dem Arzneimittel gegeben hat, sprechen Sie umgehend Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal darauf an.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Da Sie dieses Präparat unter genauer medizinischer Beobachtung erhalten, ist es unwahrscheinlich, dass eine Dosis ausgelassen wird. Sprechen Sie dennoch mit Ihrem Arzt oder dem medizinischen Fachpersonal, wenn Sie meinen, dass eine Dosis vergessen wurde.
    • Ihr Arzt sollte Ihnen keine doppelte Dosis verabreichen.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Wenn Ihr Arzt die Behandlung beendet, sollte dies für Sie keine spürbaren Auswirkungen haben.
    • Möglicherweise wird Ihr Arzt Ihnen nach der Behandlung mit dem Präparat ein anderes Arzneimittel verschreiben, um Ihre Pilzinfektion weiterzubehandeln oder eine Rückkehr der Pilzinfektion zu verhindern.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal umgehend, wenn Ihre ursprünglichen Beschwerden wieder auftreten.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Anidulafungin und wird bei Erwachsenen zur Behandlung einer Pilzinfektion im Blut oder innerer Organe, einer sogenannten invasiven Candidose, verordnet. Diese Infektion wird durch Pilzzellen (Hefen) verursacht, die als Candida bezeichnet werden.
  • Das Präparat gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Echinocandine genannt werden. Mit diesen Arzneimitteln werden schwerwiegende Pilzinfektionen behandelt.
  • Es verhindert eine normale Ausbildung der Zellwand von Pilzen. Bei Kontakt mit dem Arzneimittel haben die Pilzzellen unvollständige oder fehlerhafte Zellwände, die sie zerbrechlich machen oder am Wachstum hindern.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Anidulafungin, andere Echinocandine (z.B Caspofungin-Acetat) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Einige dieser Nebenwirkungen wird Ihr Arzt bemerken, während er Ihr Ansprechen auf die Behandlung und Ihren Allgemeinzustand beobachtet.
  • Während der Anwendung des Präparates wurden selten lebensbedrohliche allergische Reaktionen berichtet, die Atembeschwerden mit keuchendem Atmen oder die Verschlimmerung eines bestehenden Hautausschlags einschließen können.
  • Schwere Nebenwirkungen - informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder sonstiges medizinisches Fachpersonal, wenn Folgendes bei Ihnen auftritt:
    • Krämpfe (epileptische Anfälle)
    • Hautrötung
    • Hautausschlag, Juckreiz
    • Hitzewallungen
    • Nesselfieber
    • plötzliche Anspannung der Muskeln rund um die Atemwege, was zu keuchendem Atmen oder Husten führt
    • Atemnot
  • Sonstige Nebenwirkungen
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen) sind:
      • niedrige Kaliumwerte im Blut (Hypokaliämie)
      • Durchfall
      • Übelkeit
    • Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen) sind:
      • Krämpfe (epileptische Anfälle)
      • Kopfschmerzen
      • Erbrechen
      • Veränderung der Leberfunktionswerte
      • Hautausschlag, Juckreiz
      • Veränderung der Nierenfunktionswerte
      • verminderter Gallenfluss aus der Gallenblase in den Darm (Cholestase)
      • hohe Blutzuckerwerte
      • Bluthochdruck
      • niedriger Blutdruck
      • plötzliche Anspannung der Muskeln rund um die Atemwege, was zu keuchendem Atmen oder Husten führt
      • Atemnot
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen) sind:
      • Störungen der Blutgerinnung
      • Hautrötung
      • Hitzewallungen
      • Magenschmerzen
      • Nesselfieber
      • Schmerzen an der Injektionsstelle
    • Die Häufigkeit ist nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) bei:
      • lebensbedrohliche allergische Reaktionen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
    • Ihr Arzt kann sich dazu entschließen,
      • Ihre Leberfunktion genauer zu kontrollieren, wenn es bei Ihnen während der Behandlung zu Leberproblemen kommt.
      • Sie genauer zu kontrollieren, wenn Sie während der Behandlung Anästhetika erhalten.
      • Sie auf Anzeichen einer allergischen Reaktion zu überwachen, z. B. Juckreiz, keuchende Atmung, fleckige Haut
      • Sie auf Anzeichen einer infusionsbedingten Reaktion zu überwachen, die mit Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz und Rötung einhergehen kann
      • Sie auf Atemnot/ Atembeschwerden, Schwindel oder Benommenheit zu überwachen
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Arzneimittel sollte nicht an Patienten unter 18 Jahren verabreicht werden.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Die Auswirkungen des Arzneimittels bei schwangeren Frauen sind nicht bekannt. Daher wird die Anwendung während der Schwangerschaft nicht empfohlen. Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine wirksame Verhütungsmethode anwenden. Nehmen Sie umgehend Kontakt mit Ihrem Arzt auf, wenn Sie während der Anwendung des Arzneimittels schwanger werden.
  • Stillzeit
    • Die Auswirkungen bei stillenden Frauen sind nicht bekannt. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, bevor Sie das Präparat in der Stillzeit anwenden.
  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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