Beipackzettel von Asacol 800mg einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten mit einer niedrigeren Wirkstärke (400 mg) stehen zur genaueren Anpassung der Kinderdosierung zur Verfügung.
  • Nehmen Sie die Tabletten unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nüchtern oder zwischen den Mahlzeiten ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis bei Erwachsenen und älteren Menschen beträgt
    • Zur Behandlung akuter Schübe der Colitis ulcerosa
      • 2 x täglich 3 Tabletten.
  • Anwendung bei Kindern (6 Jahre und älter) und Jugendlichen
    • Die Dosierung ist vom Körpergewicht Ihres Kindes abhängig.
    • Zur Behandlung akuter Schübe der Colitis ulcerosa:
      • Körpergewicht: 22 - 40 kg
        • Dosierung: 2 x täglich 1 Tablette
      • Körpergewicht: > 40 kg
        • Dosierung: 2 x täglich 2 Tabletten
    • Die Dauer der Behandlung akuter Schübe der Colitis ulcerosa wird von ihrem Arzt festgelegt
      und beträgt in der Regel 10 Wochen.
    • Die Tabletten mit einer niedrigeren Wirkstärke (400 mg) stehen zur genaueren Anpassung der Kinderdosierung zur Verfügung.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung des Arzneimittel zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Verständigen Sie im Zweifelsfall einen Arzt, damit dieser über das weitere Vorgehen entscheiden kann. Nehmen Sie beim nächsten Mal die für diesen Zeitpunkt verordnete Dosis und keine kleinere Menge ein.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Sprechen Sie auf jeden Fall mit Ihrem Arzt bevor Sie eigenmächtig die Behandlung mit diesem Präparat abbrechen - z. B. wenn die Symptome Ihrer Erkrankung zurückgegangen sind.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein entzündungshemmendes Darmmittel.
  • Es wird angewendet bei einem akuten Schub einer Colitis ulcerosa (chronisch-entzündliche Darmerkrankung).
  • Wenn Sie sich nach 10 bis 14 Tagen nicht besser oder gar schlechter fühlen, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Mesalazin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie allergisch sind gegen Aspirin oder ähnliche Fieber- und Schmerzmittel (sogenannte Salicylate).
    • bei schweren Leberfunktionsstörungen.
    • bei schweren Nierenfunktionsstörungen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Es wurde über organspezifische Nebenwirkungen, die das Herz, die Lungen, die Leber, die Nieren, die Bauchspeicheldrüse, die Haut und das Unterhautgewebe betreffen, berichtet.
  • Beenden Sie die Einnahme sofort und suchen Sie unverzüglich ärztlichen Rat auf
    • wenn Sie blaue Flecken (ohne Verletzung), kleinfleckige Blutergüsse oder Flecken unter der Haut, Blutarmut (Sie fühlen sich müde, schwach und sind blass, vor allem an den Lippen, Nägeln und innerhalb der Augenlider), Fieber, Halsschmerzen oder ungewöhnliche Blutungen (z. B. Nasenbluten) haben.
    • wenn Sie die Einnahme der Tabletten nicht vertragen und Bauchkrämpfe, akute Bauchschmerzen, Fieber, starke Kopfschmerzen oder Hautausschlag bekommen.
  • Die folgenden Nebenwirkungen sind gemeldet worden:
    • Sehr häufig
      • Kopfschmerzen.
    • Häufig:
      • Hautausschlag.
      • Gefühl von Unbehagen und Beschwerden im Magen mit Brechreiz und Erbrechen.
      • Gelenkschmerzen.
      • Magenschmerzen.
      • Magenverstimmung.
      • Schwindel.
    • Gelegentlich:
      • Atemnot oder pfeifender Atmung.
      • Allergische Reaktionen wie Hautausschlag und Nesselfieber.
      • Brustschmerzen.
      • Arzneimittelfieber (während der Arzneimitteleinnahme auftretendes Fieber).
      • Gefühl von Nadelstichen, Kribbeln oder Taubheit auf der Haut.
      • Erhöhte Anzahl der weissen Blutkörperchen (eosinophile Granulocyten).
      • Muskelschmerzen.
      • Husten.
      • Fieber.
      • Juckreiz, Nesselfieber.
      • Haarausfall.
    • Selten
      • Entzündung des Herzes mit Anzeichen wie Brustschmerzen oder Herzflattern.
      • Durchfall.
      • Blähungen (Flatulenz).
    • Sehr Selten
      • Starke Verminderung der Zahl aller Blutzellen, welche Schwäche oder Blutergüsse verursachen kann, oder Infektionen begünstigt, Erniedrigung der Zahl der Blutzellen, Verringerung der Anzahl Blutplättchen mit erhöhtem Risiko für Blutungen.
      • Lungenerkrankung (Vernarbung des Lungengewebes, allergische Reaktion), verbunden mit Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge, Lungenentzündung.
      • Nierenerkrankungen (z. B. Entzündung und Vernarbung der Niere), Nierenversagen, welches nach frühem Absetzen des Medikamentes reversibel sein kann.
      • Erkrankung des Immunsystems, welche Organe und Gelenke betreffen kann.
      • Erhöhung der Leberwerte, Hepatitis (Entzündung der Leber mit Grippe-ähnlichen Symptomen und Gelbsucht).
      • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (verbunden mit Schmerzen im Oberbauch und Rücken sowie Übelkeit).
      • Taubheit/Kribbeln durch abnormale oder geschädigte Nerven
      • Abnahme der Samenproduktion, die sich nach Absetzen des Arzneimittels wieder normalisiert.
      • Colitis ulcerosa des gesamten Dickdarms.
    • Nicht bekannt
      • Schmetterlingsflechten-ähnliche Erkrankung des Immunsystems mit z. B.: Entzündung des Herzbeutels oder Entzündung des Brustfells und des Herzbeutels, Hautausschlag und/oder Gelenkschmerzen.
      • Entzündung der Membranen der Pleurahöhle, die die Lunge umgeben (Rippenfellentzündung).
      • Unverträglichkeit gegen Mesalazin manchmal mit Verschlechterung der Symptome der Grunderkrankung.
      • Laborwerte außerhalb des normalen Bereichs.
      • Gewichtsreduktion.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig : kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen.
    • Häufig : kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen.
    • Gelegentlich : kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen.
    • Selten : kann bis zu 1 von 1'000 Behandelten betreffen.
    • Sehr selten : kann bis zu 1 von 10'000 Behandelten betreffen.
    • Nicht bekannt : Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen, insbesondere falls sie unter einer sonstigen Erkrankung leiden wie z. B.:
      • Lungenerkrankung, z. B. Asthma
      • Überempfindlichkeit gegenüber sulfasalazinhaltigen Präparaten
      • Frühere Überempfindlichkeitsreaktionen des Herzens, unabhängig von deren Ursache. Falls bei Ihnen früher Überempfindlichkeitsreaktionen des Herzens aufgetreten sind, die auf Mesalazin zurückzuführen waren, sollten Sie das Präparat nicht mehr einnehmen.
      • Bei Vorliegen von Magen- oder Darmgeschwüren sollte die Behandlung mit Vorsicht begonnen werden.
    • Vor und während der Behandlung wird Ihr Arzt die Notwendigkeit von regelmäßigen Untersuchungen in Erwägung ziehen um zu überprüfen, dass Ihre Leber, Nieren, Lungen und das Blut in Ordnung sind. Es wird empfohlen alle von Ihrem Arzt vorgesehenen Untersuchungen termingerecht wahrzunehmen.
    • Es liegen Berichte über das Auftreten intakter Tabletten im Stuhl vor. Es könnte sich dabei auch um die Reste einer sich nicht vollständig aufgelösten Tablettenumhüllung handeln. Wenn Sie des Öfteren intakte Tabletten oder Reste der Tablettenumhüllung im Stuhl beobachten, sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt.
  • Kinder und Jugendliche
    • Es gibt nur begrenzte Informationen zur Wirksamkeit und Sicherheit bei Kindern und Jugendlichen (6 bis 18 Jahre).
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es sind keine besonderen Vorsichtsmassnahmen erforderlich.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Beispiele von Arzneimitteln die eine Wechselwirkung mit Asacol aufweisen können sind:
      • Arzneimittel zur Herabsetzung der Aktivität des Immunsystems (z. B. Azathioprin oder 6-Mercaptopurin oder Thioguanin).
      • Arzneimittel zur Blutverdünnung (z. B. Warfarin).
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Es liegen keine Informationen zu Einschränkungen oder Vorsichtsmaßnahmen bei Einnahme des Arzneimittels zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken oder Alkohol vor.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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