Beipackzettel von Augmentan 50mg/12.5mg pro ml für Säuglinge Tr.Subs einsehen

Art und Weise

  • Die Flasche vor jeder Anwendung immer gut schütteln.
  • Anwendung mit einer Mahlzeit.
  • Wenden Sie die Dosen gleichmäßig über den Tag verteilt mit einem Abstand von mindestens 4 Stunden an. Nicht 2 Dosen innerhalb von 1 Stunde anwenden.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von 40 kg und darüber
    • Diese Suspension wird gewöhnlich nicht für Erwachsene und Kinder mit einem Körpergewicht von 40 kg und darüber empfohlen. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Kinder mit einem Körpergewicht unter 40 kg
    • Alle Dosen werden auf Grundlage des Körpergewichtes des Kindes in Kilogramm berechnet.
      • Ihr Arzt wird Ihnen Anweisung geben, wieviel Arzneimittel Sie Ihrem Kind verabreichen sollen.
      • Sie können einen Plastik-Messlöffel, einen Plastik-Messbecher oder eine Dosierspritze erhalten. Hinweise, wie die Dosierspritze anzuwenden ist, finden sich am Ende dieser Gebrauchsinformation. Sie sollten diese verwenden, um Ihrem Kind die korrekte Dosis zu verabreichen.
      • Empfohlene Dosis - 20 mg/5 mg/kg/Tag (0,4 ml Suspension/kg/Tag) bis 60 mg/15 mg/kg/Tag (1,2 ml Suspension/kg/Tag), aufgeteilt auf drei Gaben anzuwenden.
  • Patienten mit Nieren- oder Leberproblemen
    • Wenn Ihr Kind Nierenprobleme hat, kann die Dosis möglicherweise reduziert werden. Eine andere Stärke oder ein anderes Arzneimittel kann von Ihrem Arzt gewählt werden.
    • Wenn Ihr Kind Leberprobleme hat, kann es sein, dass häufiger Blutuntersuchungen vorgenommen werden, um die Funktion der Leber zu überwachen.
  • Dauer der Anwendung
    • Wenden Sie das Arzneimittel nicht länger als 2 Wochen bei Ihrem Kind an. Suchen Sie noch einmal Ihren Arzt auf, wenn Ihr Kind sich noch nicht besser fühlt.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie zu viel Arzneimittel bei Ihrem Kind angewendet haben, kann es zu Magenproblemen (Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall) oder Krampfanfällen kommen. Kontaktieren Sie so schnell wie möglich Ihren Arzt. Nehmen Sie die Flasche des Arzneimittels mit und zeigen Sie diese dem Arzt.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenn Sie eine Anwendung bei Ihrem Kind vergessen haben, wenden Sie eine Dosis an, sobald Sie daran denken. Sie dürfen die nächste Dosis dann nicht zu früh anwenden, sondern sollten anschließend etwa 4 Stunden mit der Anwendung der nächsten Dosis warten. Das Kind soll nicht die doppelte Menge einnehmen, wenn die vorherige Einnahme vergessen wurde.
  • Wenn Ihr Kind die Einnahme abbricht
    • Wenden Sie das Arzneimittel so lange bei Ihrem Kind an, bis die Behandlung abgeschlossen ist, auch wenn es sich sich bereits besser fühlt. Ihr Kind benötigt für die Bekämpfung der Infektion alle verordneten Dosen. Wenn einige Bakterien überleben, können diese dazu führen, dass die Infektion erneut auftritt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Antibiotikum und wirkt durch das Abtöten von Bakterien, die Infektionen verursachen. Es enthält zwei verschiedene Wirkstoffe, Amoxicillin und Clavulansäure. Amoxicillin gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die „Penicilline" genannt werden und die manchmal unwirksam (inaktiv) werden können. Der zweite Wirkstoff (Clavulansäure) verhindert dies.
  • Es wird bei Kleinkindern und Kindern bei der Behandlung folgender Infektionen angewendet:
    • Mittelohrentzündungen und Infektionen der Nasennebenhöhle
    • Atemwegsinfektionen
    • Harnwegsinfektionen
    • Haut- und Weichteilinfektionen einschließlich Infektionen im Zahnbereich
    • Knochen- und Gelenkinfektionen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf bei Ihrem Kind nicht angewendet werden,
    • wenn Ihr Kind allergisch gegen Amoxicillin, Clavulansäure, Penicillin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels ist.
    • wenn Ihr Kind schon einmal eine schwere allergische Reaktion gegen irgendein anderes Antibiotikum hatte. Dabei kann es sich um einen Hautausschlag oder Schwellungen von Gesicht oder Rachen gehandelt haben.
    • wenn Ihr Kind während der Einnahme eines Antibiotikums schon einmal Probleme mit der Leber oder Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut) hatte.
  • Wenden Sie das Arzneimittel nicht bei Ihrem Kind an, wenn eine dieser Aussagen auf Ihr Kind zutrifft. Sprechen Sie vor der Anwendung von dem Präparat mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Im Zusammenhang mit der Anwendung dieses Arzneimittels kann es zu den folgenden Nebenwirkungen kommen.
  • Nebenwirkungen, auf die Sie achten müssen
    • Allergische Reaktionen:
      • Hautausschlag
      • Entzündung von Blutgefäßen (Vaskulitis), die sich in roten oder violetten erhabenen Flecken auf der Haut äußern kann, aber auch andere Körperbereiche betreffen kann
      • Fieber, Gelenkschmerzen, vergrößerte Lymphknoten im Bereich von Hals, Achselhöhle oder Leistengegend
      • Schwellungen, manchmal im Gesicht oder Rachen (Angioödem), die Atemprobleme verursachen
      • Kollaps.
      • Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn eines dieser Anzeichen bei Ihrem Kind auftritt. Wenden Sie das Arzneimittel nicht mehr an.
    • Entzündung des Dickdarms
      • Eine Entzündung des Dickdarms, die wässrigen Durchfall in der Regel mit Blut und Schleim verursacht, Magenschmerzen und/oder Fieber.
      • Fragen Sie Ihren Arzt so schnell wie möglich um Rat, wenn diese Beschwerden bei Ihrem Kind auftreten.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen
    • Mehr als 1 Behandelter von 10
      • Durchfall (bei Erwachsenen).
  • Häufige Nebenwirkungen
    • 1 bis 10 Behandelte von 100
      • Pilzinfektion (Candida - Hefepilz-Infektion im Bereich von Scheide, Mund oder Hautfalten)
      • Übelkeit, insbesondere bei Einnahme hoher Dosen
        • Geben Sie das Arzneimittel mit einer Mahlzeit, wenn Ihr Kind hiervon betroffen ist
      • Erbrechen
      • Durchfall (bei Kindern).
  • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen
    • 1 bis 10 Behandelte von 1.000
      • Hautausschlag, Juckreiz
      • Erhabener juckender Hautausschlag (Quaddeln)
      • Magenverstimmung
      • Schwindel
      • Kopfschmerzen.
      • Gelegentlich auftretende Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen des Blutes zeigen können:
        • Zunahme einiger von der Leber gebildeter Substanzen (Enzyme) als Hinweis auf eine Leberschädigung.
  • Seltene Nebenwirkungen
    • 1 bis 10 Behandelte von 10.000
      • Hautausschlag, möglicherweise mit Blasen, der wie kleine Zielscheiben aussieht (zentraler dunkler Fleck mit umgebendem blasseren Bereich und einem dunklen Ring außen herum - Erythema multiforme)
      • Kontaktieren Sie dringend einen Arzt, wenn diese Nebenwirkung bei Ihrem Kind auftritt.
      • Seltene Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen des Blutes zeigen können:
        • Niedrige Anzahl der an der Blutgerinnung beteiligten Zellen
        • Niedrige Anzahl der weißen Blutkörperchen.
  • Häufigkeit nicht bekannt
    • Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar.
      • Allergische Reaktionen (siehe oben)
      • Entzündung des Dickdarms (siehe oben)
      • Entzündung der Hirnhaut (Aseptische Meningitis)
      • Schwerwiegende Hautreaktionen:
        • Ausgedehnter Hautausschlag mit Blasen und Abschälen der Haut, insbesondere um Mund, Nase, Augen und Geschlechtsorgane herum (Stevens-Johnson-Syndrom) sowie eine schwerwiegendere Form, die ein ausgedehntes Abschälen der Haut (mehr als 30 % der Körperoberfläche) verursacht (toxische epidermale Nekrolyse)
        • Ausgedehnter roter Hautausschlag mit kleinen eiterhaltigen Blasen (bullöse exfoliative Dermatitis)
        • Roter, schuppender Hautausschlag mit Beulen unter der Haut und Blasen (pustulöses Exanthem)
        • Grippeähnliche Symptome mit Hautausschlag, Fieber, geschwollenen Drüsen und anomalen Blutwerten (einschließlich erhöhter Spiegel der weißen Blutzellen [Eosinophilie] und der Leberenzyme) (Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen [DRESS]).
      • Kontaktieren Sie unverzüglich einen Arzt, wenn eine dieser Nebenwirkungen bei Ihrem Kind auftritt.
      • Entzündung der Leber (Hepatitis)
      • Gelbsucht, verursacht durch eine Zunahme des Bilirubins (einer von der Leber gebildeten Substanz) im Blut, was eine Gelbfärbung der Haut und der weißen Augenabschnitte Ihres Kindes verursachen kann
      • Entzündung von Nierenkanälchen
      • Verzögerung der Blutgerinnung
      • Überaktivität
      • Krampfanfälle (bei Personen, die hohe Dosen von dem Präparat einnehmen oder Nierenprobleme haben)
      • schwarze, behaart aussehende Zunge
      • Verfärbung von Zähnen (bei Kindern), in der Regel durch Zähneputzen entfernbar.
      • Nebenwirkungen, die sich in Untersuchungen des Blutes oder Urins zeigen können:
        • Starke Verringerung der Anzahl der weißen Blutkörperchen
        • Niedrige Anzahl der roten Blutkörperchen (hämolytische Anämie)
        • Kristalle im Urin.
  • Wenn bei Ihrem Kind Nebenwirkungen auftreten:
    • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel bei Ihrem Kind anwenden, wenn Ihr Kind:
      • Pfeiffer´sches Drüsenfieber hat
      • wegen Leber- oder Nierenproblemen behandelt wird
      • nur unregelmäßig Wasser lässt.
    • Sprechen Sie vor der Anwendung von dem Arzneimittel mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob eine dieser Aussagen auf Ihr Kind zutrifft.
    • In bestimmten Fällen kann Ihr Arzt den Bakterientyp bestimmen, der die Infektion Ihres Kindes verursacht. In Abhängigkeit von den Ergebnissen kann Ihrem Kind eine andere Stärke von dem Präparat oder ein anderes Arzneimittel verabreicht werden.
    • Zustände, auf die Sie achten müssen
      • Das Arzneimittel kann bestehende Zustände verschlechtern oder zu schwerwiegenden Nebenwirkungen führen. Diese schließen allergische Reaktionen, Krampfanfälle und Entzündung des Dickdarms ein.
      • Während Ihr Kind das Arzneimittel einnimmt, müssen Sie auf bestimmte Symptome achten, um das Risiko von Nebenwirkungen zu verringern. Siehe Kategorie „Nebenwirkungen".
    • Blut- und Urin-Untersuchungen
      • Wenn bei Ihrem Kind Blutuntersuchungen (solche wie ein Test zur Untersuchung der roten Blutzellen oder die Bestimmung der Leberwerte), oder eine Untersuchung des Urins (auf Glucose) vorgenommen werden, müssen Sie Ihren Arzt oder das Pflegepersonal darüber informieren, dass Ihr Kind das Arzneimittel einnimmt. Dies ist notwendig, weil das Präparat die Ergebnisse dieser Untersuchungen beeinflussen kann.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann Nebenwirkungen verursachen und diese Beschwerden können Ihre Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen.
    • Sie dürfen sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Maschinen bedienen, wenn Sie sich nicht wohl fühlen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Ihr Kind, bei dem dieses Arzneimittel angewendet werden soll, schwanger ist oder stillt, oder wenn es vermutet, schwanger zu sein oder beabsichtigt, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Ihr Kind andere Arzneimittel einnimmt/anwendet, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet hat oder beabsichtigt andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Wenn Ihr Kind Allopurinol (zur Behandlung der Gicht) mit dem Arzneimittel einnimmt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass es eine allergische Hautreaktion haben wird.
    • Wenn Ihr Kind Probenecid (zur Behandlung der Gicht) einnimmt, kann Ihr Arzt entscheiden, die Dosis von dem Präparat anzupassen.
    • Wenn Ihr Kind ein Arzneimittel zur Vermeidung von Blutgerinnseln (wie Warfarin) gemeinsam mit diesem einnimmt, sind möglicherweise zusätzliche Blutuntersuchungen erforderlich.
    • Das Arzneimittel kann die Wirksamkeit von Methotrexat (einem Arzneimittel zur Behandlung von Krebs oder rheumatischen Erkrankungen) beeinflussen.
    • Das Präparat kann die Wirksamkeit von Mycophenolatmofetil (einem Arzneimittel zur Verhinderung der Abstoßung von transplantierten Organen) beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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