Beipackzettel von Baqsimi 3 mg Nasenpulver i.e.Einzeldosisbehältnis einsehen

Art und Weise

  • Erklären Sie Ihrer Familie, Ihren Freunden, Arbeitskollegen und Pflegekräften, wie das Präparat anzuwenden ist. Diese müssen wissen, wie es anzuwenden ist, bevor Sie es benötigen.
  • Anweisungen zur Verabreichung
    • siehe Gebrauchsinformation
  • Verabreichen der Dosis
    • 1. Halten Sie das Einzeldosisbehältnis zwischen Fingern und Daumen. Testen Sie es nicht vor der Anwendung, da es nur eine Dosis Glucagon beinhaltet und nicht wiederverwendet werden kann.
    • 2. Schieben Sie die Spitze behutsam in eines der Nasenlöcher, bis die Finger die Außenseite der Nase berühren.
    • 3. Drücken Sie den Kolben mit dem Daumen vollständig durch. Die Dosis wurde vollständig verabreicht, wenn der Streifen am Kolben nicht mehr sichtbar ist.
    • 4. Falls die Person mit niedrigem Blutzucker bewusstlos ist, drehen Sie diese auf die Seite, um ein Ersticken zu verhindern.
    • 5. Nach Verabreichen der Dosis fordern Sie umgehend medizinische Hilfe an.
    • 6. Halten Sie die Person mit niedrigem Blutzucker dazu an, sobald wie möglich zu essen. Ein Imbiss mit hohem Zuckergehalt verhindert einen erneuten Blutzuckerabfall.
    • Lesen Sie die „Bedienungsanleitung" aufmerksam durch, bevor Sie das Präparat anwenden.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Das Präparat wird als 3 mg Einzeldosis verabreicht.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Zu viel kann zu Übelkeit und Erbrechen führen. Es kann auch zu einer Erhöhung des Blutdrucks oder Pulses führen. Eine spezielle Behandlung ist meist nicht notwendig.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder Ihr medizinisches Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Glucagon, der zu der Arzneimittelgruppe der glykogenolytischen Hormone gehört. Es wird angewendet, um eine schwere Hypoglykämie (sehr stark erniedrigten Blutzucker) bei Personen mit Diabetes zu behandeln. Es ist zur Anwendung bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 4 Jahren vorgesehen.
  • Glucagon ist ein natürliches Hormon, das von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird. Es zeigt die gegenteilige Wirkung von Insulin und erhöht den Blutzucker, indem es den in der Leber gespeicherten Zucker, mit der Bezeichnung Glykogen, in Glucose (eine Form des Zuckers, die vom Körper als Energiequelle eingesetzt wird) umwandelt. Die Glucose kommt dann ins Blut, erhöht den Blutzuckerspiegel und reduziert so die Wirkungen einer Hypoglykämie.
  • Sie sollten das Präparat immer bei sich tragen und Ihre Freunde und Familie darüber informieren.

Kontraindikation

  • Wichtige Information
    • Wenn bei Ihnen ein Risiko für eine schwere Hypoglykämie besteht, sollten Sie das Präparat immer verfügbar bei sich haben:
      • zeigen Sie Ihren Familienmitgliedern, Freunden oder Arbeitskollegen, wo Sie das Arzneimittel aufbewahren und erklären Sie ihnen, wann und wie es anzuwenden ist. Eine Verzögerung der Behandlung kann gefährlich sein. Es ist wichtig, dass Ihr persönliches Umfeld weiß, wie das Arzneimittel angewendet wird, bevor Sie es benötigen.
  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Glucagon oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie ein Phäochromozytom - einen Tumor in den Nebennieren (der Drüse über Ihren Nieren) haben.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sehr häufige Nebenwirkungen, die mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen können, die dieses Arzneimittel anwenden:
    • Nausea (Übelkeit) und Erbrechen
    • Kopfschmerzen
    • Beschwerden im Bereich der Nase einschließlich Juckreiz, Niesen, laufende oder verstopfte Nase und Nasenbluten
    • Veränderter Geruchssinn
    • Reizung des Rachens und Husten
    • Tränende Augen
  • Häufige Nebenwirkungen, die bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen können, die dieses Arzneimittel anwenden:
    • Erhöhter Blutdruck
    • Juckende und gerötete Augen
    • Juckende Haut
    • Veränderter Geschmackssinn
    • Gelegentliche Nebenwirkungen, die bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen können, die dieses Arzneimittel anwenden
    • Erhöhter Puls
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Präparat anwenden,
      • wenn Sie einen Tumor in Ihrer Bauchspeicheldrüse, Insulinom genannt, haben.
      • wenn Sie keine ausreichende Menge an Leberglykogen haben. Dies kann auftreten:
        • bei Hungerzuständen
        • wenn Ihre Nebenniere nicht genug Cortisol oder Aldosteron produziert
        • wenn Sie an chronischer Hypoglykämie leiden
    • Wenn Sie nicht sicher sind, ob einer oder mehrere der oben angeführten Punkte auf Sie zutreffen, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.
    • Nach der Anwendung essen Sie so rasch wie möglich, um ein erneutes Auftreten von niedrigem Blutzucker zu vermeiden. Nehmen Sie eine rasch wirkende Zuckerquelle zu sich, wie etwa einen Fruchtsaft oder ein zucker- und kohlensäurehaltiges Getränk.
    • Kinder
      • Das Arzneimittel wird für Kinder unter 4 Jahren nicht empfohlen, da es bei dieser Altersgruppe nicht untersucht wurde.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Warten Sie, bis die Auswirkungen eines sehr niedrigen Blutzuckers abgeklungen sind, bevor Sie ein Fahrzeug lenken oder Werkzeuge oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Ihr Blutzucker während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit stark abfällt, können Sie das Arzneimittel anwenden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden, kürzlich andere Arzneimittel angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel anzuwenden.
    • Die folgenden Arzneimittel können Einfluss auf die Wirkung haben:
      • Insulin, wird zur Behandlung von Diabetes angewendet. Insulin hat die gegenteilige Wirkung von Glucagon auf den Blutzucker.
      • Indometacin, wird zur Behandlung von Schmerzen und Steifheit in den Gelenken angewendet.
        Indometacin vermindert die Wirkung von Glucagon.
    • Die Wirkung folgender Arzneimittel kann durch Glucagon beeinflusst werden:
      • Warfarin, wird zur Vermeidung von Blutgerinnseln angewendet. Glucagon kann die gerinnungshemmende Wirkung von Warfarin verstärken.
      • Beta-Blocker, werden angewendet, um einen hohen Blutdruck und unregelmäßigen Herzschlag zu behandeln. Glucagon kann den Blutdruck oder Puls erhöhen. Diese Wirkung ist nur von kurzer Dauer.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

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