Beipackzettel von Beclorhinol aquosum 50 ug Nasenspray Susp. 2x200d einsehen

Art und Weise

  • Nasale Anwendung
  • Das Arzneimittel ist zum Einsprühen in die Nase bestimmt.
  • Hinweis
    • Um eine falsche Anwendung zu vermeiden, sollten Sie von Ihrem behandelnden Arzt in den korrekten Gebrauch eingewiesen werden. Kinder sollten dieses Arzneimittel nur unter Aufsicht eines Erwachsenen anwenden.
  • Anleitung zur Anwendung:
    • Die Nasenlöcher durch sanftes Naseputzen freimachen. Vor jedem Gebrauch das Behältnis schütteln.
    • Schutzkappe abziehen.
    • Sicherungsring entfernen.
    • Wenn Sie das Nasenspray zum ersten Mal benutzen, und jedes Mal, wenn Sie es für einige Tage nicht angewendet haben, sollten Sie vor der Anwendung die Dosierpumpe mehrmals betätigen, bis ein sichtbarer Sprühstoß freigesetzt wird, dabei Daumen am Boden des Behälters und Zeige- und Mittelfinger auf dem Ring der Dosierpumpe halten.
    • Den Kopf leicht zurücklegen und ein Nasenloch zuhalten. Das Nasenrohr vorsichtig in das andere Nasenloch einführen. Ruhig und gleichmäßig einatmen und dabei einen Sprühstoß auslösen. Dadurch wird eine genau abgemessene Dosis freigegeben. Unbedingt durch den Mund ausatmen, das Nasenrohr aus der Nase nehmen. Danach in der gleichen Weise einen weiteren Sprühstoß in das andere Nasenloch einsprühen.
    • Das Nasenrohr sollte nach jedem Gebrauch mit einem Tuch abgewischt werden. Anschließend setzen Sie die Schutzkappe wieder auf.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation!

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach der Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Dosierung
    • Die Dosierung orientiert sich an den Erfordernissen des Einzelfalls und Ihrem klinischen Ansprechen. Die Tagesdosis sollte in 2 Gaben aufgeteilt werden. Es sollte die niedrigste Dosis, mit der eine wirksame Kontrolle der Beschwerden möglich ist, verabreicht werden.
    • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, beträgt die empfohlene Dosis für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren:
      • 2 Sprühstöße (100 Mikrogramm Beclometason-17,21-dipropionat) 2-mal täglich oder 1 Sprühstoß (50 Mikrogramm Beclometason-17,21-dipropionat) bis zu 4-mal täglich in jedes Nasenloch einsprühen. In vielen Fällen genügt ein weniger häufiges Einsprühen in jedes Nasenloch.
      • Eine Tagesdosis von 8 Sprühstößen (4 Sprühstöße in jedes Nasenloch) sollte normalerweise nicht überschritten werden.
      • Sobald die Krankheitszeichen (z.B. Fließschnupfen, verstopfte Nase) sich gebessert haben, sollte die Behandlung mit der niedrigsten Dosis fortgesetzt werden, mit der eine wirksame Kontrolle der Beschwerden aufrechterhalten werden kann. Dies gilt vor allem bei allergischem Dauerschnupfen.
  • Dauer der Anwendung
    • Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art und Schwere der Erkrankung.
    • Die Wirkung tritt nicht sofort ein. Für einen vollen therapeutischen Nutzen muss das Arzneimittel regelmäßig angewendet werden.
    • Bei Patienten mit Nasenpolypen und fortbestehenden Beschwerden sollte nach längstens 6 Monaten geprüft werden, ob eine Weiterbehandlung angezeigt ist oder ob andere Maßnahmen eingeleitet werden sollen.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung zu stark oder zu schwach ist.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Es ist wichtig, dass Sie die vom Arzt verordnete Dosis anwenden. Eine Über- oder Unterdosierung kann bewirken, dass Ihre Symptome sich verschlechtern. Bei einer Überdosierung können zudem die unter Kategorie "Nebenwirkungen" genannten unerwünschten Wirkungen in verstärktem Maße auftreten. In diesen Fällen sollte ein Arzt zurate gezogen werden, der das weitere Vorgehen bestimmt.
    • Nach einer kurzfristigen Überschreitung der angegebenen Höchstdosis sind in der Regel keine Maßnahmen erforderlich.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben. Setzen Sie bei der nächsten Anwendung die Behandlung mit der verordneten Dosis fort.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Nehmen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt Kontakt auf. Er bespricht mit Ihnen, ob Sie die Behandlung sofort oder allmählich beenden können.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat ist ein Glukokortikoid zur örtlichen nasalen Anwendung und wirkt entzündungshemmend.
  • Es wird angewendet bei Erwachsenen und Kindern ab 6 Jahren zur
    • Vorbeugung und Behandlung von jahreszeitlich gebundenem allergischem Schnupfen, einschließlich Heuschnupfen (saisonale allergische Rhinitis),
    • Behandlung von allergischem Dauerschnupfen (perenniale allergische Rhinitis) bei Patienten, die auf andere Behandlungen nicht ausreichend ansprechen,
    • Behandlung von kleinen bis mittelgroßen Nasenpolypen.
  • Hinweis
    • Das Arzneimittel eignet sich nicht zur sofortigen Behebung akut auftretender Krankheitszeichen beim allergischen Schnupfen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Beclometason-17,21-dipropionat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Sprechen Sie umgehend mit Ihrem Arzt, wenn bei Ihnen Überempfindlichkeitsreaktionen wie Ausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Rötung, Schwellung der Haut oder der Schleimhaut, insbesondere im Bereich der Augen, des Gesichts, der Lippen und des Rachens (Angioödem) auftreten. Die Häufigkeit dieser Nebenwirkungen ist nicht bekannt.
  • Andere mögliche Nebenwirkungen sind nachstehend entsprechend ihrer Häufigkeit aufgelistet.
  • Häufigkeit nicht bekannt (Häufigkeit ist auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
    • Kopfschmerzen
    • Beschwerden an der Nase (einschließlich Brennen, Reizung)
    • trockene Nasenschleimhaut
    • Nasenbluten
    • Schädigung der Nasenscheidewand
    • Verschwommenes Sehen
  • Systemische Effekte können vor allem dann auftreten, wenn nasal anzuwendende Kortikosteroide in hohen Dosen über lange Zeit angewendet werden. Die Häufigkeit für das Auftreten systemischer Nebenwirkungen ist nicht bekannt. Zu ihnen können zählen:
    • Funktionsstörungen der Nebennieren (Nebennierenrindensuppression)
    • verminderte Knochenmineraldichte
    • Wachstumsverzögerungen bei Kindern und Jugendlichen
    • erhöhter Augeninnendruck (Glaukom)
    • grauer Star (Katarakt)
    • Schlafprobleme, Depressionen, Angstzustände, Ruhelosigkeit, Nervosität, Übererregung, Reizbarkeit, Verhaltensauffälligkeiten (Das Auftreten dieser Nebenwirkungen ist eher bei Kindern wahrscheinlich)
  • Diese systemischen Nebenwirkungen sind aber aufgrund der niedrigen Dosierungen, in denen dieses Arzneimittel angewendet wird, extrem unwahrscheinlich. Bei Langzeittherapie sollte dennoch auf mögliche systemische Nebenwirkungen geachtet werden.
  • Bei Umstellung von Kortikoidtabletten oder -injektionen können Überempfindlichkeits-reaktionen auftreten, die durch die bisherige Behandlung unterdrückt waren, wie z.B. allergische Bindehautentzündungen, allergische Hauterscheinungen und/oder rheumatoide Beschwerden. Diese Erscheinungen sollen mit geeigneten Arzneimitteln zusätzlich behandelt werden.
  • Bei Gabe dieses Arzneimittels kann die Hypothalamus-Hypophysenvorderlappen-Nebennierenrinden-Achse unterdrückt werden, und es können weitere glukokortikoidübliche Wirkungen, wie z.B. eine erhöhte Infektanfälligkeit, auftreten. Die Stressanpassung kann behindert sein.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Nasal anzuwendende Glukokortikoide können systemische Nebenwirkungen verursachen, insbesondere wenn hohe Dosen über lange Zeiträume gegeben werden.
    • Bei Überschreitung der empfohlenen Dosierung kann eine klinisch relevante Funktionsminderung der Nebennierenrinde mit einer verminderten Produktion bzw. einer bei gesteigertem Bedarf (Stresssituationen) nicht mehr ausreichend steigerbaren Produktion körpereigener Glukokortikoide auftreten. In solchen Fällen sollte in Stresssituationen (z. B. vor Operationen) eine vorübergehende zusätzliche Glukokortikoidgabe zum Ausgleich der verminderten natürlichen Glukokortikoidproduktion erwogen werden.
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bevor Sie das Präparat anwenden,
      • wenn es einen Anhaltspunkt dafür gibt, dass Ihre Nebennierenrindenfunktion durch eine frühere systemische Kortikosteroidtherapie (z. B. ein kortikosteroidhaltiges Arzneimittel zum Einnehmen oder zur Injektion) eingeschränkt ist. In diesem Fall sollte nur mit Vorsicht auf dieses Arzneimittel umgestellt werden.
      • wenn Sie an Lungentuberkulose leiden. Das Präparat darf dann nur angewendet werden, wenn gleichzeitig eine wirksame Behandlung der Tuberkulose durchgeführt wird.
      • wenn Sie Pilzerkrankungen oder andere Infektionen im Bereich der Atemwege haben. In diesen Fällen darf das Arzneimittel nur eingesetzt werden, wenn diese angemessen behandelt werden.
      • wenn Sie virale Infektionen sowie andere Infektionen im Bereich der Nase und der Nebenhöhlen haben. Diese Infektionen müssen vor der Anwendung von diesem Präparat ausreichend diagnostiziert und der jeweiligen Infektion entsprechend spezifisch behandelt werden.
    • Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
    • Kinder und Jugendliche
      • Es wurden Wachstumsverzögerungen bei Kindern berichtet, die nasal anzuwendende Glukokortikoide in der empfohlenen Dosierung erhalten haben. Es wird empfohlen, das Wachstum von Kindern, die eine Langzeittherapie mit nasal anzuwendenden Glukokortikoiden erhalten, regelmäßig zu kontrollieren.
      • Kinder unter 6 Jahren sind von der Behandlung auszuschließen, weil keine ausreichenden Erfahrungen bei der Anwendung des Wirkstoffes Beclometason-17,21-dipropionat in dieser Patientengruppe vorliegen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein, oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Der Arzt muss die Notwendigkeit einer Anwendung während der Schwangerschaft besonders sorgfältig abwägen. Obwohl nach den bisherigen Erfahrungen bei Schwangeren keine Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass die im Tierversuch beobachteten Fehlbildungen durch den Wirkstoff Beclometason für den Menschen von Bedeutung sind, können andere Formen der Schädigung (z. B. Wachstumsstörungen im Mutterleib, Gewebsschwund und/oder Veränderungen der Nebennierenrinde) und Spätfolgen bei Langzeittherapie nicht sicher ausgeschlossen werden.
  • Stillzeit
    • Es liegen keine Daten zum Übergang des Wirkstoffes Beclometason in die Muttermilch vor. Andere Glukokortikoide gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Sollten beim Säugling Wirkungen des Arzneimittels beobachtet werden, ist abzustillen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind bisher nicht bekannt.
    • Bei gleichzeitiger Anwendung von Kortikoiden als Tabletten, als Spritzen oder zur Inhalation addiert sich die unterdrückende Wirkung auf die Nebennierenrindenfunktion.
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um Arzneimittel handelt, die ohne ärztliche Verschreibung erhältlich sind.
    • Einige Arzneimittel können die Wirkungen verstärken und Ihr Arzt wird Sie möglicherweise sorgfältig überwachen, wenn Sie diese Arzneimittel einnehmen (einschließlich einiger Arzneimittel gegen HIV: Ritonavir, Cobicistat).

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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