Beipackzettel von Bicalutamid Devatis 50 mg Filmtabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tablette mit einem Glas Wasser ein.
  • Sie dürfen die Tablette nicht zerkauen.
  • Versuchen Sie, die Tablette jeden Tag zur gleichen Tageszeit einzunehmen.
  • Die Einnahme kann zu oder unabhängig von den Mahlzeiten erfolgen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Erwachsene (einschließlich ältere Patienten):
    • Die empfohlene Dosis beträgt 1 Tablette täglich.
  • Anwendung bei Kindern und Jugendlichen:
    • Geben Sie das Arzneimittel nicht an Kinder oder Jugendliche.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge Ihres Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie das nächstgelegene Krankenhaus auf.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Nehmen Sie Ihr Arzneimittel ein, sobald Sie sich an die vergessene Einnahme erinnern, außer es ist bereits Zeit für Ihre nächste Dosis. Wenn dies der Fall ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und nehmen Ihre nächste Dosis zum üblichen Einnahmezeitpunkt. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein (zwei Dosen gleichzeitig), wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Setzen Sie die Behandlung mit diesem Arzneimittel nicht ab, auch wenn es Ihnen gut geht, es sei denn, dies erfolgt auf Anweisung Ihres Arztes.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Ihr Arzneimittel enthält den Wirkstoff Bicalutamid. Bicalutamid ist ein nichtsteroidales Antiandrogen, das die Wirkungen von Androgen (männliches Sexualhormon), das in Ihrem Körper natürlich freigesetzt wird, hemmt.
  • Bicalutamid wird angewendet zur Behandlung bei fortgeschrittenem Karzinom der Prostatadrüse. Es wird zusammen mit einem Arzneimittel, bekannt als luteinisierendes Hormon-Releasing-Hormon (LHRH)-Analogon (einer zusätzlichen Hormonbehandlung wie Goserelin, Buserelin, Leuprorelin oder Triptorelin) angewendet oder nach der chirurgischen Entfernung der Hoden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Bicalutamid oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • wenn Sie bereits andere Arzneimittel wie z. B. bestimmte Antihistaminika (Terfenadin, Astemizol) oder Cisaprid (für bestimmte Formen von Verdauungsstörungen) einnehmen.
    • wenn Sie eine Frau, ein Kind oder ein Jugendlicher sind. Bicalutamid wird zur Behandlung einer Erkrankung angewendet, die nur bei Männern auftritt.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Setzen Sie die Behandlung mit dem Arzneimittel ab und informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt oder suchen Sie das nächstgelegene Krankenhaus auf, wenn folgende Nebenwirkungen bei Ihnen auftreten:
    • Herzinfarkt (die Symptome beinhalten Brustschmerzen, die sich anfühlen, als ob sie in andere Körperteile wandern wie den linken Arm, Kiefer und Nacken; Atemlosigkeit und Angstgefühle). Dies kann bis zu 1 von 10 Behandelte betreffen.
    • Schwellung der Lippen, Zunge, des Rachens oder des Gesichts, Atem- oder Schluckbeschwerden, oder ein Hautausschlag, geschwollene juckende Haut. Sie sind möglicherweise allergisch gegen dieses Arzneimittel. Dies sind gelegentlich auftretende Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen).
  • Wenn Sie eine der folgenden Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich ebenso sofort an Ihren Arzt:
    • Herzinsuffizienz (reduzierte Herzfunktion mit Kurzatmigkeit, Schwellung der Füße oder Beine aufgrund von Flüssigkeitsansammlung). Dies kann bis zu 1 von 10 Behandelte betreffen.
    • Entwicklung eines Diabetes (ein Zustand, bei dem der Körper unfähig ist, die Blutzuckerspiegel normal zu kontrollieren. Sie könnten sich müde oder sehr durstig fühlen, während Sie mehr Urin produzieren als normal, und Gewichtsverlust bemerken). Dies kann bis zu 1 von 10 Behandelte
      betreffen.
    • Gelbfärbung der Haut oder des Augenweiß (Gelbsucht), dunkel gefärbter Urin. Dies können Anzeichen für Leberprobleme oder Probleme im Gallengang (häufige Nebenwirkungen, können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen) oder in seltenen Fällen (können bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen) für Leberversagen sein.
    • Schwere Atemnot oder Kurzatmigkeit, die sich plötzlich verschlimmern. Dies kann mit Husten oder erhöhter Temperatur (Fieber) einhergehen. Diese Symptome können Anzeichen einer Lungenentzündung, genannt „interstitielle Lungenerkrankung", sein. Diese Nebenwirkungen sind selten (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen).
    • Engegefühl in der Brust (das sich verschlimmern kann, wenn Sie sich bewegen), ein unregelmäßiger Herzschlag, Veränderungen der Art, mit der das Herz schlägt oder der elektrischen Aktivität des Herzens (die sich in Tests der Herzfunktion zeigen können, die als EKG bekannt sind). Dies ist sehr selten (kann bis zu 1 von 10.000 Behandelte betreffen)
  • Andere Nebenwirkungen:
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Vergrößerung oder Empfindlichkeit der Brustdrüsen.
      • Schwindel
      • Magenschmerzen oder Unwohlsein
      • Verstopfung (Schwierigkeiten oder Verzögerungen bei der Darmentleerung)
      • Übelkeit (sich krank fühlen)
      • Blut im Urin
      • Schwächegefühl
      • Ödeme (Schwellung des Gesichts, der Hände oder Füße)
      • Anämie (verminderte Zahl roter Blutkörperchen, was zu blasser Haut und Schwäche oder Atemnot führen kann), Hitzewallungen
    • Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
      • Appetitverlust
      • Verminderung des Sexualtriebs
      • Unfähigkeit eine Erektion zu bekommen oder aufrechtzuerhalten
      • sich deprimiert fühlen
      • Schläfrigkeit
      • Verdauungsstörungen
      • Blähungen (Flatulenz), Durchfall
      • Haarausfall
      • Haarwachstum oder vermehrtes Haarwachstum
      • Hautausschlag (der kleine erhöhte Beulen an der Oberfläche haben kann)
      • trockene oder juckende Haut
      • Gewichtszunahme
      • erhöhte Leberenzymwerte im Blut
      • Schmerzen, Schmerzen im Becken, Brustschmerzen
      • Schüttelfrost, Schwitzen
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Kopfschmerzen
      • Nacken- oder Rückenschmerzen
      • Unfähigkeit einzuschlafen
      • Mundtrockenheit
      • Erhöhte Blutzuckerspiegel
      • Gewichtsverlust
      • Kurzatmigkeit
      • Gesteigertes Bedürfnis, in der Nacht Wasser zu lassen
    • Seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
      • Erbrechen (Übelkeit)
    • Sehr seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen):
      • Eine Verringerung der Anzahl der Zellen, die an der Blutgerinnung beteiligt sind, was dazu führen kann, dass sie schneller blaue Flecken bekommen oder bluten (Thrombozytopenie)
    • In klinischen Studien mit Patienten, die Bicalutamid zusammen mit einer LHRH-Analogon-Behandlung (wie Goserelin, Buserelin, Leuprorelin und Triptorelin) erhielten, wurde Herzinsuffizienz und Herzinfarkte berichtet, nicht aber bei Patienten, die Bicalutamid allein erhielten. Deshalb ist nicht bekannt, ob diese Ereignisse durch Bicalutamid allein verursacht wurden.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • wenn Sie Leberfunktionsstörungen haben. Ihr Arzt wird regelmäßige Blutuntersuchungen veranlassen, um Ihre Leberfunktion zu kontrollieren.
      • wenn Sie an Diabetes leiden oder gefährdet sind, Diabetes zu entwickeln (zum Beispiel, wenn Ihr Arzt Ihnen gesagt hat, dass sie erhöhte Zuckerspiegel im Blut haben, nachdem Sie gegessen haben). Wenn Sie Bicalutamid einnehmen, während Sie bereits ein LHRH-Analogon (wie Goserelin, Buserelin, Leuprorelin und Triptorelin) erhalten, kann Ihr Blutzuckerspiegel steigen. Ihr Blutzuckerspiegel muss deshalb möglicherweise sorgfältig überwacht werden.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn einer dieser Punkte auf Sie zutrifft.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bicalutamid sollte Ihre Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Werkzeugen oder Maschinen nicht beeinflussen. Bicalutamid kann jedoch bei einigen Patienten Schwindel oder Schläfrigkeit verursachen. Wenn dies bei Ihnen auftritt, sollten Sie vorsichtig sein, wenn Sie ein Kraftfahrzeug führen oder Maschinen bedienen.

Schwangerschaftshinweis

  • Nehmen Sie Bicalutamid nicht ein, wenn Sie eine Frau sind. Bicalutamid darf nicht an schwangere oder stillende Frauen gegeben werden.
  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt:
    • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht ein, wenn Sie bereits folgende Arzneimittel einnehmen:
      • Cisaprid (angewendet für bestimmte Formen von Verdauungsstörungen)
      • bestimmte Antihistaminika (Terfenadin oder Astemizol)
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Cimetidin (zur Behandlung von Sodbrennen oder Magengeschwüren).
      • Ketoconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen der Haut oder Nägel).
      • Ciclosporin (zur Unterdrückung des Immunsystems, um die Abstoßung von transplantierten Organen oder Knochenmark zu verhindern und zu behandeln). Ihr Arzt wird Sie möglicherweise zu Beginn und nach Absetzen der Behandlung mit diesem Arzneimittel überwachen.
      • Arzneimittel zur Verhinderung von Blutgerinnseln (orale Antikoagulantien, z. B. Warfarin). Ihr Arzt wird möglicherweise vor und während der Behandlung mit dem Arzneimittel Bluttests durchführen.
      • Calcium-Kanal-Blocker (zur Behandlung von zu hohem Blutdruck oder bestimmten Herzerkrankungen).
      • Midalozam (das bei Patienten mit schweren epileptischen Anfällen angewendet werden kann, während Operationen oder um Patienten zu helfen, sich zu entspannen und zu schlafen)

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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