Beipackzettel von Bisoprolol-ratiopharm 1.25 mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die Tablette morgens mit etwas Wasser ein, unabhängig von den Mahlzeiten. Die Tabletten dürfen nicht zerdrückt oder zerkaut werden.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Während der Behandlung mit dem Arzneimittel müssen Sie regelmäßig von Ihrem Arzt untersucht werden. Dies ist besonders zu Beginn der Behandlung, während einer Dosiserhöhung und beim Beenden der Behandlung notwendig.
  • Die Behandlung mit dem Arzneimittel ist für gewöhnlich langfristig.
    • Erwachsene einschließlich ältere Patienten:
      • Die Behandlung mit Bisoprolol muss mit einer niedrigen Dosis begonnen werden, die schrittweise erhöht wird.
      • Ihr Arzt wird bestimmen, wie die Dosis zu erhöhen ist; in der Regel geschieht dies folgendermaßen:
        • 1,25 mg Bisoprolol einmal täglich für eine Woche
        • 2,5 mg Bisoprolol einmal täglich für eine weitere Woche
        • 3,75 mg Bisoprolol einmal täglich für eine weitere Woche
        • 5 mg Bisoprolol einmal täglich für weitere vier Wochen
        • 7,5 mg Bisoprolol einmal täglich für weitere vier Wochen
        • 10 mg Bisoprolol einmal täglich als Erhaltungsdosis (Dauerbehandlung)
  • Die empfohlene Höchstdosis beträgt 10 mg Bisoprolol einmal täglich.
  • Je nachdem, wie gut Sie das Medikament vertragen, kann Ihr Arzt auch beschließen, den zeitlichen Abstand zwischen den Dosissteigerungen zu verlängern. Wenn sich Ihr Zustand verschlechtert oder Sie das Arzneimittel nicht mehr vertragen, muss vielleicht die Dosis wieder verringert oder die Behandlung unterbrochen werden. Bei einigen Patienten kann eine Erhaltungsdosis von weniger als 10 mg Bisoprolol ausreichen. Ihr Arzt wird Sie darüber informieren.
  • Wenn Sie die Behandlung gänzlich beenden müssen, wird Ihr Arzt Sie für gewöhnlich anweisen, die Dosis schrittweise zu reduzieren, da sich andernfalls Ihre Krankheit verschlechtern kann.
  • Wenn Sie eine größere Menge von Bisoprolol eingenommen haben, als Sie sollten
    • Wenn Sie eine größere Menge von Bisoprolol eingenommen haben, als Sie sollten, kontaktieren Sie bitte sofort Ihren Arzt. Ihr Arzt wird entscheiden, welche Maßnahmen notwendig sind.
    • Als Symptome einer Überdosierung können verlangsamte Herzfrequenz, schwere Atemprobleme, Benommenheit oder Zittern (durch zu niedrigen Blutzucker) auftreten.
  • Wenn Sie die Einnahme von Bisoprolol vergessen haben
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Dosis ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
    • Nehmen Sie am nächsten Morgen Ihre gewohnte Dosis ein.
  • Wenn Sie die Einnahme von Bisoprolol abbrechen
    • Beenden Sie die Einnahme von Bisoprolol niemals ohne Anweisung Ihres Arztes. Ihre Krankheit kann sich sonst gravierend verschlechtern.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Bisoprolol gehört zur Arzneimittelklasse der Betablocker. Diese Arzneimittel wirken, indem sie die Reaktion des Körpers auf bestimmte Nervenimpulse - insbesondere im Herzen - beeinflussen.
  • Auf diese Weise verlangsamt Bisoprolol die Herzfrequenz und macht das Herz leistungsfähiger, so dass es das Blut besser durch den Körper pumpen kann.
  • Eine Herzinsuffizienz tritt dann auf, wenn der Herzmuskel geschwächt ist und nicht genug Blut pumpen kann, um den Körper zu versorgen.
  • Bisoprolol wird in Kombination mit anderen Arzneimitteln verwendet, die zur Behandlung dieser Erkrankung geeignet sind (zum Beispiel ACE-Hemmer, Diuretika und Herzglykoside).

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden, wenn Sie:
    • überempfindlich (allergisch) gegen Bisoprolol oder einen der sonstigen Bestandteile sind
    • an schwerem Asthma oder einer schweren chronischen Lungenkrankheit leiden
    • an schweren Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen leiden (z. B. Raynaud-Syndrom), wobei Ihre Finger und Zehen kribbeln bzw. sich weiß oder blau verfärben können
    • ein unbehandeltes Phäochromocytom (seltener Nebennierentumor) haben
    • an metabolischer Azidose leiden (ein Zustand, bei dem sich zu viel Säure im Blut befindet)
  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden, wenn Sie an einem der folgenden Herzprobleme leiden:
    • akute Herzinsuffizienz
    • sich verschlechternde Herzinsuffizienz, bei der Medikamente in eine Vene injiziert werden müssen, die die Kontraktionskraft des Herzens erhöhen
    • niedrige Herzfrequenz
    • niedriger Blutdruck
    • bestimmte Herzerkrankungen, bei denen die Herzfrequenz sehr niedrig oder der Herzschlag unregelmäßig ist
    • kardiogener Schock (eine zu niedrigem Blutdruck und Kreislaufversagen führende akute schwere Herzerkrankung)

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie bitte sofort einen Arzt, wenn eine Nebenwirkung Sie erheblich beeinträchtigt, plötzlich auftritt oder sich rasch verschlechtert; auf diese Weise können schwerwiegende Reaktionen verhindert werden.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
    • sehr häufig mehr als 1 von 10 Behandelten
    • häufig weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • gelegentlich weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • selten weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10.000 Behandelten
    • sehr selten weniger als 1 von 10.000 Behandelten, einschließlich Einzelfälle
    • nicht bekannt Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mögliche Nebenwirkungen
    • Die schwerwiegendsten Nebenwirkungen betreffen die Herzfunktion:
      • verlangsamte Herzfrequenz (betrifft mehr als 1 von 10 Behandelten)
      • Verschlechterung der Herzinsuffizienz (betrifft weniger als 1 von 10 Behandelten)
      • langsamer oder unregelmäßiger Herzschlag (betrifft weniger als 1 von 100 Behandelten)
      • Wenn Sie sich benommen oder schwach fühlen oder Atemprobleme auftreten, kontaktieren Sie bitte sobald wie möglich Ihren Arzt.
    • Nachstehend sind weitere Nebenwirkungen entsprechend ihrer Häufigkeit aufgelistet:
      • Häufig (betrifft weniger als 1 von 10 Behandelten):
        • Müdigkeit, Schwächegefühl, Schwindel, Kopfschmerzen
        • Kälte- oder Taubheitsgefühl in Händen oder Füßen
        • niedriger Blutdruck
        • Magen- oder Darmbeschwerden, z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung
      • Gelegentlich (betrifft weniger als 1 von 100 Behandelten):
        • Schlafstörungen
        • Depressionen
        • Schwindelanfall beim Aufstehen
        • Atemprobleme bei Patienten mit Asthma oder chronischer Lungenkrankheit
        • Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
      • Selten (betrifft weniger als 1 von 1000 Behandelten):
        • Hörstörungen
        • allergischer Schnupfen
        • verminderter Tränenfluss
        • Leberentzündungen, die eine Gelbfärbung von Haut oder Augen (Gelbsucht) verursachen
        • abnorme Leber- oder Fettwerte bei Blutuntersuchungen
        • allergieähnliche Reaktionen wie Juckreiz, Hitzegefühl und Ausschlag
        • Erektionsstörungen
        • Alpträume, Halluzinationen
        • kurzfristiger Bewußtseinsverlust
      • Sehr selten (betrifft weniger als 1 von 10.000 Behandelten):
        • gereizte und gerötete Augen (Konjunktivitis)
        • Haarausfall
        • Auftreten oder Verschlechterung eines schuppenden Hautausschlags (Psoriasis); psoriasiformer Ausschlag
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Informieren Sie bitte Ihren Arzt vor der Einnahme des Arzneimittels, wenn einer der folgenden Zustände auf Sie zutrifft; er/sie möchte möglicherweise besondere Vorsichtsmaßnahmen ergreifen (beispielsweise eine zusätzliche Behandlung anwenden oder häufigere Untersuchungen durchführen):
    • Diabetes
    • strenges Fasten
    • bestimmte Herzkrankheiten wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder starke Brustschmerzen im Ruhezustand (Prinzmetal-Angina)
    • Nieren- oder Leberprobleme
    • leichtere Durchblutungsstörungen in Ihren Gliedmaßen
    • leichteres Asthma oder leichtere chronische
    • Lungenkrankheit
    • schuppender Hautausschlag (Psoriasis) in der Vorgeschichte
    • Nebennierentumor (Phäochromocytom)
    • Schilddrüsenerkrankung
  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt auch, wenn
    • bei Ihnen eine Desensibilisierungsbehandlung durchgeführt wird (z. B. gegen Heuschnupfen), da das Arzneimittel in diesem Fall das Auftreten einer allergischen Reaktion begünstigen bzw. diese Reaktion verstärken kann.
    • Sie sich einer Anästhesie unterziehen müssen (z. B. im Rahmen einer Operation), da das Arzneimittel die Reaktionen Ihres Körpers auf diese Situation beeinflussen kann.
  • Kinder und Jugendliche
    • Das Arzneimittel wird nicht für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen empfohlen.
  • Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
    • Die Anwendung des Arzneimittels kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
    • Die Anwendung des Arzneimittels als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Abhängig davon, wie gut Sie das Medikament vertragen, können Ihre Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Besondere Vorsicht ist geboten zu Beginn der Behandlung, wenn die Dosis erhöht oder die Medikation verändert wird sowie in Kombination mit Alkohol.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft und Stillzeit
    • Wenn das Arzneimittel während der Schwangerschaft angewendet wird, kann dies das Baby gefährden. Informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen. Er/sie wird entscheiden, ob Sie das Arzneimittel während der Schwangerschaft weiter einnehmen können.
    • Es ist nicht bekannt, ob Bisoprolol beim Menschen in die Muttermilch ausgeschieden wird. Daher wird das Stillen während der Behandlung mit dem Arzneimittel nicht empfohlen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme des Arzneimittels zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
  • Folgende Arzneimittel dürfen nicht ohne ausdrückliche Anweisung Ihres Arztes zusammen mit dem Arzneimittel eingenommen werden:
    • Bestimmte Medikamente zur Behandlung von unregelmäßigem oder abnormalem Herzschlag (Antiarrhythmika der Klasse I wie z. B. Chinidin, Disopyramid, Lidocain, Phenytoin, Flecainid, Propafenon).
    • Bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck, Angina pectoris oder unregelmäßigem Herzschlag (Kalziumantagonisten, z. B. Verapamil und Diltiazem).
    • Bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck, z. B. Clonidin, Methyldopa, Moxonidin, Rilmenidin.
    • Beenden Sie jedoch die Einnahme dieser Arzneimittel nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt.
  • Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt nach, bevor Sie die folgenden Arzneimittel zusammen mit dem Arzneimittel einnehmen; Ihr Arzt wird vielleicht Ihren Zustand öfters überprüfen wollen:
    • Bestimmte Medikamente gegen Bluthochdruck oder Angina pectoris (Kalziumantagonisten vom Dihydropyridin-Typ, z. B. Felodipin und Amlodipin)
    • Bestimmte Medikamente zur Behandlung von unregelmäßigem oder abnormalem Herzschlag (Antiarrhythmika der Klasse III, z. B. Amiodaron)
    • Betablocker zur örtlichen Anwendung (z. B. Timolol- Augentropfen zur Behandlung eines Glaukoms)
    • Bestimmte Medikamente z. B. zur Behandlung der Alzheimer Krankheit oder zur Glaukombehandlung (Parasympathomimetika, z. B. Tacrin oder Carbachol) oder zur Behandlung akuter Herzprobleme (Sympathomimetika, z. B. Isoprenalin und Dobutamin)
    • Antidiabetika einschließlich Insulin
    • Narkosemittel (z. B. während einer Operation)
    • Digitalis zur Behandlung einer Herzinsuffizienz
    • Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) zur Behandlung von Arthritis, Schmerzen oder Entzündungen (z. B. Ibuprofen oder Diclofenac)
    • Andere Medikamente, die eine erwünschte oder unerwünschte Blutdrucksenkung bewirken können, wie zum Beispiel Antihypertensiva, bestimmte Medikamente gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva wie z. B. Imipramin oder Amitriptylin), bestimmte Medikamente zur Behandlung von Epilepsie bzw. Narkosemittel (Barbiturate wie z. B. Phenobarbital) oder bestimmte Medikamente zur Behandlung mentaler Erkrankungen, gekennzeichnet durch einen Verlust an Realitätsnähe (Phenothiazine wie z. B. Levomepromazin)
    • Mefloquin zur Vorbeugung oder Behandlung von Malaria
    • Medikamente gegen Depressionen, so genannte Monoaminoxidase-Hemmer (ausgenommen MAO-BHemmer wie z. B. Moclobemid)

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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