Beipackzettel von Bramitob 300mg/4ml Lösung einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist zur Anwendung in einem Vernebler gedacht, wenden Sie es auf keine andere Weise an.
    • Waschen Sie Ihre Hände gründlich mit Wasser und Seife, bevor Sie das Einzeldosisbehältnis entsprechend der Anleitung öffnen.
    • Drücken Sie den Inhalt des Einzeldosisbehältnisses vorsichtig in die Verneblerkammer.
    • Stellen Sie den Kompressor an.
    • Überprüfen Sie, ob ein gleichmäßiger Nebel aus dem Mundstück austritt.
    • Stehen oder sitzen Sie in aufrechter Haltung, sodass Sie normal atmen können.
    • Nehmen Sie das Mundstück zwischen die Zähne und auf den Rücken Ihrer Zunge. Atmen Sie normal, jedoch nur durch den Mund (eine Nasenklammer kann Ihnen dabei helfen). Achten Sie darauf, das Ende des Mundstücks nicht mit Ihrer Zunge zu blockieren.
    • Setzen Sie die Inhalation fort, bis die gesamte Menge aufgebraucht ist; dies dauert etwa 15 Minuten.
    • Wenn Sie unterbrochen werden oder während der Behandlung husten oder sich ausruhen müssen, stellen Sie den Kompressor ab, um Ihr Arzneimittel zu behalten. Stellen Sie den Kompressor an, wenn Sie bereit sind, mit der Behandlung fortzufahren.
  • Pflege von Vernebler und Kompressor:
    • Bitte befolgen Sie die Anweisungen des Herstellers für die Reinigung und Handhabung Ihres Verneblers und Kompressors.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind. Eine Anleitung, wie das Präparat anzuwenden ist, finden Sie in Kategorie "Art der Anwendung".
  • Sie dürfen das Arzneimittel in Ihrem Vernebler nicht mit anderen Arzneimitteln mischen oder verdünnen.
  • Wenn Sie verschiedene Behandlungen für die Mukoviszidose erhalten, sollten Sie sie in der folgenden Reihenfolge anwenden:
    • Bronchodilatator (z. B. Salbutamol), dann
    • Brustkorbphysiotherapie, dann
    • andere zu inhalierende Arzneimittel, dann
    • dieses Arzneimittel.
  • Überprüfen Sie diese Reihenfolge auch mit Ihrem Arzt.
  • Das Arzneimittel sollte mit einem sauberen, trockenen wiederverwendbaren Vernebler (nur zu Ihrer persönlichen Verwendung) und einem geeigneten Kompressor angewendet werden. Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker um Rat, welchen Kompressor Sie verwenden sollten.
  • Das Einzeldosisbehältnis darf erst direkt vor der Anwendung geöffnet werden. Restlösung, die nicht sofort verwendet wird, ist zu verwerfen.
  • Dosierung:
    • Die Dosis (ein 4-ml-Einzeldosisbehältnis) ist für alle Personen ab einem Alter von 6 Jahren gleich.
    • Verwenden Sie zwei Einzeldosisbehältnisse pro Tag über einen Zeitraum von 28 Tagen. Inhalieren Sie den Inhalt eines Einzeldosisbehältnisses am Morgen und eines zweiten am Abend. Zwischen den beiden Dosierungen sollte ein Abstand von 12 Stunden liegen.
    • In den darauf folgenden 28 Tagen wenden Sie Ihr Arzneimittel nicht an, bevor Sie mit einem weiteren 28-tägigen Behandlungszyklus beginnen.
    • Es ist wichtig, dass Sie das Arzneimittel an jedem der 28 Behandlungstage zweimal täglich anwenden und dass Sie den Zyklusablauf 28 Tage mit Behandlung/28 Tage ohne Behandlung einhalten. Wenden Sie das Arzneimittel auf diese Weise an, bis Ihr Arzt Ihnen andere Anweisungen erteilt.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten:
    • Wenn Sie zu viel Tobramycin inhalieren, kann es sein, dass Sie sehr heiser werden. Teilen Sie dies Ihrem Arzt unbedingt und so bald wie möglich mit.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben:
    • Wenn es noch mehr als 6 Stunden bis zum nächsten geplanten Anwendungszeitpunkt sind, nehmen Sie das Arzneimittel sofort.
    • Wenn es keine 6 Stunden mehr bis zum nächsten geplanten Anwendungszeitpunkt sind, lassen Sie die vergessene Dosis aus.
  • Setzen Sie dann die Behandlung mit der normalen Dosierung fort.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Tobramycin - ein Antibiotikum aus der Familie der sogenannten Aminoglykoside. Es dient zur Bekämpfung von Infektionen, die durch Pseudomonas aeruginosa hervorgerufen werden.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung von Patienten mit chronischen Lungeninfektionen bei Mukoviszidose angewendet, die durch Pseudomonas-Bakterien ausgelöst werden. Es tötet die Bakterien ab und trägt zur Verbesserung Ihrer Atmung bei. Pseudomonas ist ein sehr häufig vorkommendes Bakterium, mit dem sich nahezu alle Patienten mit Mukoviszidose im Laufe ihres Lebens infizieren. Einige Menschen bekommen diese Krankheit erst später in ihrem Leben, während andere schon in sehr jungen Jahren betroffen sind. Wird die Infektion nicht richtig bekämpft, so führt sie zu einer zunehmenden Schädigung der Lunge und weiteren gesundheitlichen Problemen.
  • Wenn Sie das Arzneimittel einatmen, kann das Antibiotikum Tobramycin direkt in Ihre Lungen gelangen und dort gegen die Bakterien wirken, welche die Infektion verursachen.
  • Das Präparat ist nur für Patienten ab einem Alter von 6 Jahren angezeigt.
  • Damit Sie den bestmöglichen Behandlungserfolg erzielen, sollten Sie Ihr Arzneimittel bitte unbedingt entsprechend ärztlicher Anweisung einnehmen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden:
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Tobramycin oder einen der sonstigen Bestandteile oder irgendein anderes Aminoglykosid-Antibiotikum sind;
    • wenn Sie eines der Arzneimittel einnehmen, das in Kategorie "Wechselwirkungen" aufgeführt ist.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie nicht genau wissen, was die folgenden Nebenwirkungen sind, lassen Sie sie sich von Ihrem Arzt erklären.
  • Häufige Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 100 Behandelten auftreten können, sind:
    • Husten, Heiserkeit.
  • Gelegentliche Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 1000 Behandelten auftreten können, sind:
    • Ausschlag im Mund (Candida-Infektion), Schwindel, Hörverlust, erhöhter Speichelfluss, Entzündung der Zunge, Hautausschlag, Halsschmerzen und erhöhte Leberwerte im Blut, laute Atemgeräusche, Übelkeit, trockene Schleimhaut, Bluthusten, Rachenentzündung, Brustschmerzen, Kopfschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwäche, vermehrte Erzeugung von Sputum (die Substanz, die Sie abhusten) als gewöhnlich, Magenschmerzen und Pilzinfektionen.
  • Seltene Nebenwirkungen, die bei mehr als 1 von 10.000 Behandelten auftreten können, sind:
    • Appetitlosigkeit, Ohrgeräusche, Engegefühl in der Brust oder Atemschwierigkeiten, Stimmausfall, Nasenbluten, laufende Nase, Geschwürbildung im Mundbereich, Erbrechen, Geschmacksstörungen, Asthma, Benommenheit, Kraftverlust, Fieber und Schmerzen, Veränderung der spirometrischen Messwerte, Laryngitis (Veränderung der Stimme begleitet von Halsschmerzen und Schluckbeschwerden).
  • Sehr seltene Nebenwirkungen, die bei weniger als 1 von 10.000 Behandelten auftreten können, sind:
    • Lymphknotenschwellung, Schläfrigkeit, Ohrerkrankungen, Ohrenschmerzen, Hyperventilation, Nasennebenhöhlenentzündung, Durchfall, allergische Reaktionen einschließlich Nesselsucht und Juckreiz, Sauerstoffmangel des Blutes und der Gewebe (Hypoxie), Rückenschmerzen, Bauchschmerzen und allgemeines Unwohlsein.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel anwenden.
    • Das in diesem Arzneimittel enthaltene Tobramycin gehört zu einer Gruppe von Wirkstoffen, die gelegentlich zu Hörverlust, Schwindel und Nierenschäden führen können.
    • Es ist wichtig, dass Sie Ihren Arzt informieren, falls bei Ihnen einer der folgenden Punkte zutrifft:
      • Wenn Sie nach der Anwendung des Arzneimittels ein Engegefühl im Brustkorb verspüren. Ihr Arzt wird bei der ersten Anwendung anwesend sein und vor und nach der Anwendung Ihre Lungenfunktion überprüfen. Wenn Sie nicht schon ein bronchienerweiterndes Mittel verwenden (z. B. Salbutamol), wird Ihr Arzt Ihnen möglicherweise eines verordnen, damit sie dies vor der Anwendung des Arzneimittels benutzen.
      • Wenn Sie irgendwann einmal an neuromuskulären Störungen gelitten haben, wie beispielsweise der Parkinson-Krankheit oder anderen Erkrankungen mit Muskelschwäche einschließlich Myasthenia gravis.
      • Wenn Sie in der Vergangenheit bereits einmal Nierenprobleme hatten. Bevor Sie mit der Anwendung des Arzneimittels beginnen, prüft Ihr Arzt eventuell, ob Ihre Nieren richtig arbeiten, indem er Ihnen eine Blut- oder eine Urinprobe entnimmt. Möglicherweise wird Ihr Arzt dies während des Behandlungsverlaufs in regelmäßigen Abständen wiederholen.
      • Wenn Sie in der Vergangenheit eines der folgenden Symptome festgestellt haben:
        • Ohrensausen
        • andere Gehörprobleme
        • Schwindelgefühl.
      • Ihr Arzt wird möglicherweise vor Aufnahme der Tobramycin-Behandlung oder im Laufe der Behandlung Ihr Gehör überprüfen.
      • Wenn Sie zurzeit Blut mit Ihrem Auswurf abhusten. Das Inhalieren von Arzneimitteln könnte bei Ihnen zu Husten führen und Ihr Arzt wird Sie dann möglicherweise auffordern, die Anwendung von Tobramycin zu unterbrechen, bis Ihr Auswurf nur noch wenig oder gar kein Blut mehr enthält.
      • Wenn Sie den Eindruck haben, dass das Arzneimittel nicht so wirksam ist, wie es sein sollte. Bakterien können manchmal gegen antibiotische Behandlungen resistent werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat einen geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen. In seltenen Fällen kann es sein, dass Ihnen von dem Arzneimittel schwindelig wird. Es ist daher möglich, dass Ihre Fähigkeit, ein Fahrzeug zu steuern oder Maschinen zu bedienen, durch das Präparat beeinträchtigt wird.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Es ist nicht bekannt, ob die Inhalation dieses Arzneimittels in der Schwangerschaft zu Nebenwirkungen führen kann. Tobramycin und andere Antibiotika aus der Gruppe der Aminoglykoside können, wenn sie per Injektion verabreicht werden, Schäden wie Taubheit und Nierenprobleme am ungeborenen Kind verursachen.
  • Wenn Sie stillen, sollten Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt sprechen.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
      • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn Sie Diuretika (Entwässerungstabletten) einnehmen, die Furosemid oder Etacrynsäure enthalten, ohne vorher mit Ihrem Arzt darüber gesprochen zu haben.
      • Wenden Sie das Arzneimittel nicht an, wenn Sie Harnstoff einnehmen oder Ihnen Mannitol intravenös oder oral verabreicht wird (mit diesen Arzneimitteln werden schwere Krankheiten bei Klinikpatienten behandelt).
      • Manche andere Arzneimittel können eventuell die Nieren oder das Gehör schädigen, was durch eine Tobramycin-Behandlung verstärkt werden könnte.
    • Es kann sein, dass Sie nicht nur Tobramycin zur Inhalation erhalten, sondern auch Injektionen mit Tobramycin oder anderen Aminoglykosiden. Solche Injektionen können die sehr niedrigen Konzentrationen von Aminoglykosid, die durch die Inhalation von Tobramycin im Körper verursacht werden, erhöhen.
    • Sie sollten vermieden werden, wenn die folgenden Arzneimittel eingenommen werden:
      • Amphotericin B, Cefalotin, Cyclosporin, Tacrolimus, Polymyxine
      • Platinverbindungen (z. B. Carboplatin und Cisplatin)
      • Anticholinesterasen (z. B. Neostigmin und Pyridostigmin), Botulinumtoxin.
    • Wenn das für Sie zutrifft, müssen Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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