Beipackzettel von Brimozept 2mg/ml Augentropfen einsehen

Art und Weise

  • Bei dem Präparat handelt es sich um Augentropfen. Waschen Sie sich vor der Anwendung von Augentropfen immer die Hände. Wenn Sie das Präparat zusammen mit anderen Augentropfen anwenden, sollten Sie 5 - 15 Minuten warten, bevor Sie die zweiten Augentropfen anwenden.
  • Die Augentropfen sind folgendermaßen anzuwenden:
    • Neigen Sie den Kopf nach hinten und sehen Sie an die Decke.
    • Ziehen Sie das Unterlid vorsichtig nach unten, bis sich eine kleine Tasche bildet.
    • Drücken Sie auf die umgedrehte Tropfflasche, bis ein Tropfen in das Auge fällt.
    • Während Sie das betroffene Auge geschlossen halten, drücken Sie mit dem Finger 1 Minute lang auf den Augenwinkel des geschlossenen Auges (an der inneren, zur Nase hin verlaufenden Seite).
  • Achten Sie darauf, dass die Tropferspitze weder Ihr Auge noch irgend etwas anderes berührt.
  • Flaschenverschluss sofort nach der Anwendung wieder aufsetzen und festdrehen.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung des Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Erwachsene
    • Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis zweimal täglich im Abstand von ungefähr 12 Stunden jeweils ein Tropfen in das/die betroffene(n) Auge(n).
  • Kinder unter 12 Jahren
    • Das Präparat darf bei Kleinkindern unter 2 Jahren nicht angewendet werden.
    • Es wird zur Anwendung bei Kindern (von 2 bis 12 Jahren) nicht empfohlen.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Erwachsene
      • Bei Erwachsenen, die mehr Tropfen als verordnet eintropften, entsprachen die berichteten Nebenwirkungen denen, deren Auftreten mit dem Präparat bereits bekannt war.
      • Erwachsene, die das Arzneimittel versehentlich verschluckten erlitten einen Blutdruckabfall, auf den bei manchen Patienten ein Blutdruckanstieg folgte.
    • Kinder
      • Für Kinder, die das Arzneimittel versehentlich verschluckten, wurden schwerwiegende Nebenwirkungen berichtet. Zu den Anzeichen einer Überdosierung gehörten Schläfrigkeit, Schlappheit, niedrige Körpertemperatur, Blässe und Atembeschwerden. Sollten diese Anzeichen auftreten, verständigen Sie sofort Ihren Arzt.
    • Erwachsene und Kinder
      • Falls die Augentropfen versehentlich verschluckt wurde oder Sie mehr angewendet haben als Sie sollten, verständigen Sie bitte umgehend Ihren Arzt.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Wenn Sie eine Anwendung vergessen haben, holen Sie diese nach, sobald Sie das Versäumnis bemerken. Wenn es jedoch schon fast Zeit für die nächste Anwendung ist, lassen Sie die vergessene Dosis ganz aus und setzen Sie dann die Behandlung wie gewohnt fort.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Das Präparat muss jeden Tag angewendet werden, damit es richtig wirken kann. Beenden Sie die Anwendung erst, wenn Ihr Arzt Ihnen dies mitteilt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Präparat wird zur Senkung des Augeninnendrucks angewendet.
  • Es kann entweder allein, wenn Betablocker-haltige Augentropfen kontraindiziert sind, oder zusammen mit anderen Augentropfen, wenn ein einzelnes Arzneimittel nicht ausreicht, um den erhöhten Augeninnendruck zu senken, zur Behandlung des Offenwinkelglaukoms (Grüner Star) oder bei okulärer Hypertension (erhöhter Augeninnendruck) angewendet werden.
  • Der in dem Präparat enthaltene Wirkstoff ist Brimonidin[(R,R)-tartrat], der durch Senkung des Drucks im Inneren des Auges wirkt.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Brimonidin[(R,R)-tartrat] oder einen der sonstigen Bestandteile des Präparates sind.
    • wenn Sie Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer) oder bestimmte Antidepressiva einnehmen. Wenn Sie ein Arzneimittel gegen Depressionen einnehmen, müssen Sie dieses Ihrem Arzt mitteilen.
    • wenn Sie stillen.
    • bei Säuglingen/Kleinkindern (von der Geburt bis zu 2 Jahren).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei den Häufigkeiten zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: Auftreten bei mehr als 1 Behandelten von 10
    • Häufig: Auftreten bei weniger als 1 Behandelten von 10
    • Gelegentlich: Auftreten bei weniger als 1 Behandelten von 100
    • Selten: Auftreten bei weniger als 1 Behandelten von 1.000
    • Sehr selten: Auftreten bei weniger als 1 Behandelten von 10.000
  • Die folgenden Nebenwirkungen können mit dem Arzneimittel auftreten.
    • Nebenwirkungen am Auge:
      • Sehr häufig:
        • Augenreizung (Augenrötung, Augenbrennen, Augenstechen, Fremdkörpergefühl im Auge, Juckreiz, Bläschen oder weiße Flecke auf der durchsichtigen Schicht auf der Augenoberfläche (Bindehautfollikel))
        • Verschwommenes Sehen
        • Allergische Reaktion im Auge
      • Häufig:
        • Örtliche Reizung (Entzündung und Schwellung des Augenlids, Schwellung der durchsichtigen Schicht auf der Augenoberfläche (Bindehautschwellung), verklebte Augen, Schmerzen und Tränen der Augen)
        • Lichtempfindlichkeit
        • Veränderungen der Augenoberfläche (Hornhauterosion) und Verfärbungen
        • Trockenes Auge
        • Blässe der durchsichtigen Schicht auf der Augenoberfläche (Bindehautblässe)
        • Sehstörungen
        • Entzündung der durchsichtigen Schicht auf der Augenoberfläche (Bindehautentzündung)
      • Sehr selten:
        • Entzündung im Auge
        • Pupillenverengung
      • Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht bekannt ist:
        • Jucken der Augenlider
    • Nebenwirkungen auf den Körper:
      • Sehr häufig:
        • Kopfschmerzen
        • Mundtrockenheit
        • Müdigkeit/Schläfrigkeit
      • Häufig:
        • Schwindel
        • Erkältungsähnliche Symptome
        • Magen-Darm-Beschwerden
        • Geschmacksveränderungen
        • Allgemeine Schwäche
      • Gelegentlich:
        • Depressionen
        • Herzklopfen oder veränderte Herzfrequenz
        • Trockene Nase
        • Allgemeine allergische Reaktionen
      • Selten:
        • Kurzatmigkeit
      • Sehr selten:
        • Schlaflosigkeit
        • Ohnmacht
        • Hoher Blutdruck
        • Niedriger Blutdruck
      • Nebenwirkungen, deren Häufigkeit nicht bekannt ist:
        • Hautreaktionen einschließlich Rötung, Gesichtsschwellung, Juckreiz, Hautausschlag und Erweiterung der Blutgefäße
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung des Arzneimittels ist erforderlich
    • Sprechen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels mit Ihrem Arzt,
      • wenn Sie an Depressionen, Hirnleistungsstörungen, verminderter Gehirndurchblutung, Herzproblemen, Durchblutungsstörungen der Gliedmaßen oder Blutdruckstörungen leiden oder früher einmal gelitten haben.
      • wenn Sie Nieren- oder Leberprobleme haben oder früher einmal gehabt haben.
      • wenn das Arzneimittel bei einem Kind im Alter zwischen 2 und 12 Jahren angewendet werden soll, da die Anwendung in dieser Altersgruppe nicht empfohlen wird.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann verschwommenes Sehen oder Sehstörungen verursachen. Dieser Effekt kann nachts oder bei verminderter Beleuchtung verstärkt auftreten.
    • Ebenso kann das Präparat bei manchen Patienten Schläfrigkeit oder Müdigkeit verursachen.
    • Wenn eines dieser Symptome bei Ihnen auftritt, dürfen Sie sich solange nicht an das Steuer eines Fahrzeuges setzen oder Maschinen bedienen, bis die Symptome abgeklungen sind.

Schwangerschaftshinweis

  • Fragen Sie vor der Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder eine Schwangerschaft planen.
  • Das Arzneimittel darf während der Stillzeit nicht angewendet werden.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung des Präparates mit anderen Arzneimitteln
    • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, Opiate, Barbiturate oder wenn Sie regelmäßig Alkohol zu sich nehmen.
      • Narkosemittel.
      • Arzneimittel zur Behandlung von Herzerkrankungen oder zur Blutdrucksenkung.
      • Arzneimittel, die den Stoffwechsel beeinflussen können, wie Chlorpromazin, Methylphenidat und Reserpin.
      • Arzneimittel, die an demselben Rezeptor wie dieses Präparat wirken, wie z. B. Isoprenalin und Prazosin.
      • Monoaminoxidasehemmer (MAO-Hemmer) und andere Antidepressiva.
      • Arzneimittel zur Behandlung einer anderen Erkrankung, auch wenn diese nicht mit Ihrer Augenerkrankung in Zusammenhang steht.
      • oder wenn sich die Dosis eines Arzneimittels ändert, das Sie zur Zeit einnehmen oder anwenden.
    • Diese Arzneimittel könnten Ihre Behandlung mit dem Präparat beeinflussen.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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