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Art und Weise

  • Zur Anwendung auf der Kopfhaut.
  • Hinweis:
    • Die Lösung nicht in die Augen bringen.
    • Waschen Sie sich bitte nach Anwendung Ihre Hände, falls Ihre Hände mit dem Präparat in Berührung gekommen sind.
    • Aufgrund der Entflammbarkeit sollten Sie während und unmittelbar nach der Anwendung offene Flammen und Hitze (einschließlich des Gebrauchs von Haartrocknern) meiden und nicht rauchen.

Dosierung

  • Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt oder Apotheker an.
  • Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Falls vom Arzt nicht anders verordnet ist die übliche Dosis:
    • Dosierung
      • Das Präparat ist nur zur topischen Anwendung geeignet und wird einmal täglich dünn aufgetragen.
      • Die behandelte Fläche darf 10 % der Körperoberfläche nicht überschreiten.
      • Aus Sicherheitsgründen wird darauf hingewiesen, dass Patienten nicht mehr als 50 g Lösung pro Woche anwenden sollten.
      • Die Anwendung bei Kindern sollte über einen möglichst kurzen Behandlungszeitraum bei geringstmöglicher Dosierung, die noch Wirksamkeit gewährleistet, erfolgen.
      • Die Behandlung von Kindern von 3 bis 12 Jahren mit dem Arzneimittel soll nur im Ausnahmefall und für wenige Tage erfolgen.
      • Die Anwendung des Arzneimittels bei älteren Patienten, bei Patienten mit Nieren- oder Leberproblemen oder bei Patienten mit diabetogener Stoffwechsellage sollte über einen möglichst kurzen Behandlungszeitraum bei geringst möglicher Dosierung, die noch Wirksamkeit gewährleistet, erfolgen.
  • Dauer der Behandlung
    • Die Dauer der Behandlung ist auf maximal 2 Wochen zu beschränken. Falls danach keine Besserung eingetreten ist, sollte der Patient sich nochmals an den behandelnden Arzt wenden.
    • Sobald die Erkrankung unter Kontrolle ist, sollte die Behandlung mit topischen Corticosteroiden schrittweise abgesetzt werden. Die Beurteilung dessen und die Entscheidung über die Weiterbehandlung liegen beim behandelnden Arzt.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Eine akute Überdosierung ist unwahrscheinlich, dennoch kann sich nach chronischer Überdosierung oder Missbrauch das klinische Bild des Hypercortisolismus (verstärkte Cortisonproduktion) entwickeln. In diesem Fall sollte unter ärztlicher Aufsicht die Dosierung des Präparates aufgrund des möglichen Risikos einer Nebenniereninsuffizienz (Hemmung der Nebennierenrinde) durch Reduktion der Anwendungshäufigkeit oder Ersatz durch ein Corticosteroid geringerer Wirkstärke stufenweise herabgesetzt werden.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Wenn Sie das Präparat regelmäßig anwenden, brechen Sie die Behandlung nicht plötzlich ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt ab.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein corticoidhaltiges Arzneimittel zur Anwendung auf der Kopfhaut.
  • Das Präparat wird angewendet zur Behandlung bei Schuppenflechte (Psoriasis) der Kopfhaut.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Clobetasolpropionat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • im Gesicht oder in Augenumgebung.
    • bei Infektionen der Kopfhaut.
    • bei Säuglingen und Kleinkindern unter 3 Jahren (einschließlich der Behandlung von entzündlichen Veränderungen der Haut [Dermatosen]).

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 Behandelter von 10
    • Häufig: 1 bis 10 Behandelte von 100
    • Gelegentlich: 1 bis 10 Behandelte von 1.000
    • Selten: 1 bis 10 Behandelte von 10.000
    • Sehr selten: weniger als 1 Behandelter von 10.000
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Bisher wurden folgende Nebenwirkungen beobachtet:
    • Infektionen und parasitäre Erkrankungen
      • Sehr selten:
        • Opportunistische Infektion (Infektion begünstigt durch eine Schwächung des Immunsystems)
    • Erkrankungen des Immunsystems
      • Sehr selten:
        • Lokale Überempfindlichkeitsreaktionen
        • Örtlich begrenzte Überempfindlichkeitsreaktionen können möglicherweise bei Anwendung auftreten und den krankheitsbedingten Symptomen ähneln.
        • Treten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion auf, sollte die Anwendung sofort abgebrochen werden.
    • Endokrine Erkrankungen
      • Sehr selten:
        • Hemmung der Nebennierenrindenfunktion:
          • Cushingoide Erscheinungen (z. B. Mondgesicht, Stammfettsucht), verzögerte Gewichtszunahme/Wachstumsverzögerung bei Kindern, Verminderung der Knochendichte, erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), erhöhter Blutzuckerspiegel/erhöhte Uringlucosespiegel, Trübung der Augenlinse (Katarakt), Bluthochdruck, Übergewicht/Fettleibigkeit, verminderte körpereigene Cortisol Spiegel, Haarausfall, erhöhte Brüchigkeit der Haare
        • Die längerfristige (mehr als 2 Wochen) oder großflächige Anwendung (mehr als 10 % der Körperoberfläche) des Präparates kann zu einer systemischen Aufnahme des Wirkstoffes führen, daher kann das Risiko oben genannter systemischer Effekte bei der Anwendung nicht ausgeschlossen werden. Das Auftreten systemischer Effekte ist eher wahrscheinlich bei Kleinkindern und Kindern und bei Anwendung von luftdicht abschließenden Verbänden.
    • Augenerkrankungen
      • Sehr selten:
        • erhöhter Augeninnendruck (Glaukom), Trübung der Augenlinse (Katarakt)
      • Nicht bekannt:
        • Verschwommenes Sehen, Sehstörungen verursacht durch eine Ablösung der Netzhaut
          des Auges (zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC))
    • Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
      • Häufig:
        • Juckreiz, lokales Brennen/Schmerzen der Haut
      • Gelegentlich:
        • Lokale atrophische Veränderungen, Dehnungsstreifen (Striae), Erweiterung und Vermehrung kleiner, oberflächlicher Hautgefäße (Teleangiektasien)
      • Sehr selten:
        • Dünnerwerden der Haut, Faltenbildung der Haut, Trockenheit der Haut, Änderung der Hautpigmentierung, verstärkter Haarwuchs (Hypertrichose), Verstärkung (Exazerbation) der zugrunde liegenden Symptome, allergische Kontaktdermatitis/Dermatitis (einschließlich rosaceaartiger [perioraler] Dermatitis), pustulöse (entzündlich-pustelige) Schuppenflechte (Psoriasis), Rötung der Haut (Erythem), Hautausschlag, Nesselsucht (Urtikaria)
      • Häufigkeit nicht bekannt:
        • Steroidakne, Entzündung des Haarbalges (Follikulitis), Hautblutungen (Ekchymosen), Hautgriesbildung (Milienbildung)
      • Die längerfristige (mehr als 2 Wochen) oder großflächige Anwendung (mehr als 10 % der Körperoberfläche) hochpotenter corticosteroidhaltiger Präparate kann zu einem Dünnerwerden der Haut führen, vorzugsweise bei Anwendung von luftdicht abschließenden Verbänden.
    • Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
      • Sehr selten:
        • Reizung/Schmerz an der Auftragsstelle
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat anwenden,
      • bei Infektionen der Haut. Zur Behandlung einer entzündlichen Hautveränderung, bei der sich eine Infektion entwickelt, sollte eine geeignete antimikrobielle Therapie durchgeführt werden.
      • Jede Ausbreitung einer Infektion erfordert das Absetzen der topischen Glucocorticoidtherapie.
      • bei Behandlung der Schuppenflechte (Psoriasis), weil es zu einem erneuten Ausbrechen der Erkrankung nach Ende der Therapie kommen kann und weil infolge der gestörten Barrierefunktion der Haut eine verstärkte Aufnahme des Wirkstoffs möglich ist.
      • bei Anwendung unter okklusiven Bedingungen. Bakterielle Infektionen werden durch warme, feuchte, okklusive Bedingungen begünstigt. Wenden Sie das Präparat unter einem luftdicht abschließenden Verband nur auf Anweisung Ihres Arztes an. Wenn Sie die Lösung unter einem luftdicht abschließenden Verband anwenden, ist die Haut vor jedem Verbandswechsel zu reinigen.
      • bei neu auftretenden Knochenschmerzen oder Verschlimmerung bereits bestehender
        Knochenbeschwerden während einer Behandlung mit das Präparat, insbesondere, wenn Sie die lösung über einen längeren Zeitraum oder wiederholt angewendet haben.
      • bei Anwendung anderer oraler/topischer Arzneimittel, die Corticosteroide enthalten oder bei
        Anwendung von Arzneimitteln zur Unterdrückung Ihres Immunsystems(z.B. bei einer
        Autoimmunerkrankung oder nach einer Transplantation). Die gleichzeitige Anwendung mit diesen Arzneimitteln kann zu schweren Infektionen führen.
    • Wenn bei Ihnen verschwommenes Sehen oder andere Sehstörungen auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
    • Aufgrund der Entflammbarkeit des Arzneimittels sollten Sie während und unmittelbar nach der Anwendung offene Flammen und Hitze (einschließlich des Gebrauchs von Haartrocknern) meiden und nicht rauchen.
    • Früh-, Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und Kinder
      • Das Präparat darf bei Säuglingen und Kleinkindern unter 3 Jahren nicht angewendet werden.
      • Das Arzneimittel sollte nicht bei Kindern von 3 Jahren bis 12 Jahren angewendet werden. Eine Behandlung dieser Altersgruppe soll nur im Ausnahmefall und für wenige Tage erfolgen.
      • Eine kontinuierliche Langzeitbehandlung kann zu einer Störung des Hormonhaushaltes durch Aufnahme des Wirkstoffes durch die Haut (Resorption) führen.
    • Ältere Menschen
      • Das Präparat sollte nicht großflächig angewendet werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Es ist unwahrscheinlich, dass die Anwendung von Clobetasolpropionat Auswirkungen auf diese Fähigkeiten hat.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Während der Schwangerschaft soll die Anwendung des Arzneimittels so weit wie möglich vermieden werden und, falls unbedingt erforderlich, so kurz und so kleinflächig wie möglich erfolgen. Da bei einer Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden während der Schwangerschaft Wachstumsstörungen und Schädigungen des ungeborenen Kindes nicht ausgeschlossen werden können, informieren Sie bitte Ihren Arzt, wenn Sie schwanger werden wollen, schon schwanger sind oder vermuten, schwanger zu sein. Über die Anwendung in der Schwangerschaft wird dann Ihr behandelnder Arzt entscheiden.
  • Stillzeit
    • Glucocorticoide, dazu gehört auch Clobetasol, gehen in die Muttermilch über. Eine Schädigung des Säuglings ist bisher nicht bekannt geworden. Trotzdem sollten Sie das Präparat in der Stillzeit nur anwenden, wenn es dringend erforderlich ist. Konsultieren Sie bitte Ihren Arzt. Über die Anwendung des Arzneimittels in der Stillzeit wird dann Ihr behandelnder Arzt entscheiden.
    • Ein Kontakt des Säuglings mit den behandelten Körperstellen ist zu vermeiden. Wenden Sie das Präparat nicht auf den Brüsten an, um eine versehentliche Einnahme durch den Säugling zu vermeiden.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Anwendung des Arzneimittels und Substanzen, die das CYP 3A4 Enzymsystem (Abbausystem der Leber) hemmen. Solche Substanzen (u. a. Ritonavir, Itraconazol) hemmen den Abbau von Corticoiden, wodurch es zu einem Anstieg der systemischen Konzentration des Corticoids kommen kann. Dadurch kann sich unter Umständen das Risiko des möglichen Auftretens von Nebenwirkungen erhöhen.
    • Beachten Sie bitte, dass diese Angaben auch für vor kurzem angewendete Arzneimittel gelten können.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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