Beipackzettel von Butylscopolamin PUREN 10 MG überzogene Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Nehmen Sie die überzogenen Tabletten im Ganzen (ohne sie zu kauen oder zu zerbrechen) mit ausreichend Flüssigkeit ein.
  • Der Wirkungseintritt wurde 15 Minuten nach Einnahme beobachtet.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach der mit Ihrem Arzt oder Apotheker getroffenen Absprache ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren:
    • Die übliche Dosis für Erwachsene und Kinder ab 12 Jahren beträgt: 3 - 5-mal täglich 1 - 2 überzogene Tabletten (10 mg - 20 mg).
  • Bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich.
  • Kinder im Alter von 6 - 12 Jahren
    • Die übliche Dosis beträgt: 3-mal täglich 1 überzogene Tablette.
  • Das Arzneimittel ist nicht für Kinder unter 6 Jahren vorgesehen.
  • Dauer der Anwendung
    • Nehmen Sie das Arzneimittel nicht über einen längeren Zeitraum ein.
    • Das Arzneimittel sollte nicht kontinuierlich täglich oder über längere Zeiträume eingenommen werden, ohne die Ursache der Bauchschmerzen zu untersuchen.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht über die empfohlene Dosierung hinaus ein.
    • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten, können die in der Kategorie "Nebenwirkungen" genannten Effekte auftreten.
    • In diesem Fall beenden Sie die Einnahme von dem Präparat und wenden Sie sich sofort an Ihren Arzt.
    • Darüber hinaus sollten bei Bedarf geeignete unterstützende Maßnahmen durchgeführt werden.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, nehmen Sie sie ein, sobald Sie sich erinnern. Wenn es jedoch Zeit für die nächste Dosis ist, überspringen Sie die vergessene Dosis.
    • Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, um eine vergessene Dosis auszugleichen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Präparat enthält ein Arzneimittel namens „Butylscopolamin". Dies gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als „krampflösende Mittel" bezeichnet werden.
  • Es wird angewendet, um Krämpfe in den Muskeln
    • des Magens
    • des Darms zu lindern.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Butylscopolamin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • bei Vergrößerung der Vorsteherdrüse.
    • wenn Sie unter Harnverhaltung aufgrund einer Erkrankung der Harnröhre oder der Prostata leiden.
    • wenn bei Ihnen mechanische Verengungen (Stenosen) im Magen-Darm-Trakt oder am Magenpförtner (Pylorus) vorliegen.
    • wenn Sie einen paralytischen oder obstruktiven Ileus (Darmlähmung oder Darmverschluss) haben.
    • bei krankhaft beschleunigtem Herzschlag
    • bei Grünem Star (Engwinkelglaukom).
    • bei einer sogenannten „Myasthenia gravis" (besondere Form von krankhafter Muskelschwäche).
    • bei einer krankhaften Aufweitung des Dickdarms (Megakolon).
    • wenn Sie an einer seltenen Erbkrankheit leiden, die möglicherweise nicht mit einem Hilfsstoff dieses Arzneimittels vereinbar ist.
  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht ein, wenn einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft. Wenn Sie sich nicht sicher sind, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie dieses Arzneimittel einnehmen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Viele der bekannten unerwünschten Wirkungen sind auf die anticholinergen Eigenschaften von Butylscopolamin zurückzuführen. Diese anticholinergen Effekte sind im Allgemeinen mild und selbstlimitierend. Die folgenden Nebenwirkungen können auftreten:
    • Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen):
      • Steigerung der Herzfrequenz
      • Mundtrockenheit
      • Hemmung der Schweißsekretion
      • Hautreaktionen (Urtikaria, Pruritus)
    • Selten (kann bis zu 1 von 1000 Behandelten betreffen):
      • Harnverhaltung
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • anaphylaktischer Schock (eine plötzliche und schwere allergische Reaktion, die gekennzeichnet ist durch Schwierigkeiten beim Atmen, Kreislaufkollaps und plötzlich auftretendes Ödem)
      • anaphylaktische Reaktionen mit Episoden von Atemnot, Hautreaktionen (Hautausschlag, Rötung) und anderen Überempfindlichkeitsreaktionen
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen, wenn Sie
      • eine sehr schnelle Herzfrequenz oder andere Herzprobleme haben,
      • ein Problem mit Ihrer Schilddrüse haben, z. B. eine Überfunktion der Schilddrüse,
      • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen (Urin) haben, z. B. Männer mit Prostataproblemen,
      • Verstopfung haben,
      • Fieber haben.
    • Wenn Sie nicht sicher sind, ob einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Präparat einnehmen.
    • Sie sollten umgehend einen Arzt aufsuchen, wenn schwere Bauchschmerzen weiter bestehen bleiben, sich verschlimmern, oder zusammen mit anderen Symptomen auftreten, wie
      • Fieber
      • Übelkeit
      • Erbrechen
      • Veränderungen der Darmbeweglichkeit
      • Druckempfindlichkeit am Bauch
      • Blutdruckabfall
      • Benommenheit oder
      • Blut im Stuhl.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Bei der Anwendung von dem Präparat können Nebenwirkungen wie Verwirrtheit, gestörtes Nah-Sehen, Müdigkeit etc. auftreten, welche die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen können.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft:
    • Bisher liegen keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von diesem Arzneimittel bei Schwangeren vor. Es liegen keine ausreichenden tierexperimentellen Studien vor, die auf mögliche unerwünschte oder schädigende Effekte bei der Anwendung bei Schwangeren hinweisen. Deshalb sollten Sie das Präparat nicht anwenden, wenn Sie schwanger sind.
  • Stillzeit:
    • Der Übergang von Butylscopolaminiumbromid, dem Wirkstoff von diesem Präparat, in die Muttermilch ist nicht untersucht worden. Arzneimittel dieses Typs können die Milchbildung hemmen und Säuglinge können auf derartige Arzneimittel empfindlich reagieren. Bei der Entscheidung, ob Sie das Stillen oder die Behandlung mit dem Präparat abbrechen sollen, muss Ihr Arzt den Nutzen des Stillens für das Kind und den Nutzen der Behandlung für Sie gegeneinander abwägen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen. Dies schließt nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel und pflanzliche Arzneimittel ein. Dies liegt daran, dass Butylscopolamin die Wirkung anderer Arzneimittel beeinflussen kann. Auch andere Arzneimittel können die Wirkung von Butylscopolamin beeinflussen.
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, insbesondere wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen:
      • Arzneimittel gegen Depressionen, die als „tetrazyklische Antidepressiva" oder „trizyklische Antidepressiva" bezeichnet werden, wie Doxepin
      • Arzneimittel gegen Allergien und Reisekrankheit, sogenannte „Antihistaminika"
      • Arzneimittel zur Kontrolle Ihres Herzschlags, wie Chinidin oder Disopyramid
      • Arzneimittel gegen schwere psychische Erkrankungen, sogenannte „Antipsychotika", wie Haloperidol oder Fluphenazin
      • Arzneimittel, die normalerweise bei Atemproblemen angewendet werden, wie Tiotropium, Ipratropium oder Atropinartige Verbindungen
      • Amantadin, gegen Parkinson und Grippe
      • Metoclopramid, gegen Übelkeit (Nausea).
    • Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob einer der oben genannten Punkte auf Sie zutrifft, fragen Sie vor der Einnahme von diesem Präparat Ihren Arzt oder Apotheker.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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