Beipackzettel von Cabergolin - CT 1mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Die Tabletten sollten zusammen mit den Mahlzeiten eingenommen werden, um bestimmte Nebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen und Magenschmerzen zu verringern.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Erwachsene und ältere Patienten
    • Die Dosis wird von Ihrem Arzt bestimmt und individuell für Sie angepasst. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt täglich 0,5 - 1 mg Cabergolin. Die Dosis wird dann schrittweise nach Anweisung des Arztes bis zu einer geeigneten Erhaltungsdosis erhöht. Diese beträgt üblicherweise täglich 2 - 3 mg Cabergolin pro Tag.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Es ist wichtig nicht zu viele Tabletten einzunehmen. Wenden Sie sich an die Notaufnahme Ihres nächsten Krankenhauses oder an einen Arzt, wenn Sie zu viele Tabletten eingenommen haben oder wenn Sie vermuten, dass ein Kind eine oder mehrere Tabletten verschluckt hat. Die Krankheitszeichen einer Überdosierung können Übelkeit, Erbrechen, niedriger Blutdruck, Magenschmerzen, Veränderungen im Verhalten, Verwirrtheit oder Halluzinationen (Dinge sehen) umfassen. Nehmen Sie diese Packungsbeilage und alle Tabletten, die Sie noch haben mit, um sie dem Arzt zu zeigen.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Wenn Sie vergessen eine Dosis zum richtigen Zeitpunkt einzunehmen, können Sie diese einnehmen, sobald Sie es bemerken. Wenn es fast Zeit für die nächste Dosis ist, lassen Sie die vergessene Dosis aus und nehmen Sie die nächste Dosis wie gewohnt ein.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie die Einnahme abbrechen, können sich die Krankheitszeichen Ihrer Erkrankung verschlimmern. Deshalb sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen, bevor Sie die Behandlung beenden. Es benötigt viele Tage bis Cabergolin aus dem Blut ausgeschieden ist und die Wirkungen können innerhalb von 2 Wochen nachlassen, was zur Verschlechterung der Krankheitszeichen der Parkinson-Erkrankung führt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Dieses Präparat gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Dopaminagonisten bekannt sind. Das Präparat wirkt ähnlich wie eine im Nervensystem vorkommende Substanz, die Dopamin genannt wird. Bei Patienten mit der Parkinson-Erkrankung ist diese wichtige Substanz nicht ausreichend vorhanden.
  • Das Arzneimittel wird zur Behandlung der Parkinson-Krankheit angewendet. Es kann entweder allein oder in Kombination mit Levodopa/Decarboxylasehemmern als Mittel der zweiten Wahl nach Arzneimitteln, die nicht von Mutterkornalkaloiden abgeleitet sind, angewendet werden.
  • Es ist erforderlich, dass die Behandlung ein Facharzt durchführt.

Kontraindikation

  • Dieses Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Cabergolin, andere Mutterkornalkaloide (z. B. Bromocriptin) oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn bei Ihnen fibrotische (bindegewebsartige) Organveränderungen in der Vorgeschichte bekannt sind, die die Lunge, den hinteren Bauchbereich, die Nieren oder das Herz betreffen.
    • wenn Sie über längere Zeit hinweg mit diesem Präparat behandelt werden und fibrotische Reaktionen (Narbengewebe) vorhanden waren oder sind, die Ihr Herz betrafen bzw. betreffen.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Es könnte sein, dass Sie folgende Nebenwirkungen bemerken:
    • Die Unfähigkeit, dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung zu widerstehen, bestimmte Dinge zu tun, die Ihnen selbst oder anderen schaden können; dazu gehören:
      • Spielsucht ohne Rücksicht auf ernste persönliche oder familiäre Konsequenzen,
      • Verändertes oder vermehrtes sexuelles Interesse und Verhalten, das Sie oder andere stark beunruhigt, z. B. ein verstärkter Sexualtrieb,
      • Unkontrolliertes maßloses Einkaufen oder Geldausgeben,
      • Essattacken (Verzehr großer Nahrungsmittelmengen innerhalb kurzer Zeit) oder zwanghaftes Essen (Verzehr größerer Nahrungsmengen als normal und über das Sättigungsgefühl hinaus).
      • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine dieser Verhaltensweisen bei Ihnen auftritt; er wird mit Ihnen Maßnahmen zur Verhinderung oder Behebung der Symptome besprechen.
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können mehr als 1 von 10 Anwendern betreffen):
      • Herzklappenveränderungen und andere kardiale Erkrankungen, z. B. Herzbeutelentzündung (Perikarditis) oder Erguss von Flüssigkeit im Herzbeutel (Perikarderguss). Folgende Beschwerden können frühe Anzeichen dafür sein: Atembeschwerden, Kurzatmigkeit, Brust- oder Rückenschmerzen und geschwollene Beine. Dies können die ersten Anzeichen eines Leidens sein, das sich Fibrose nennt und die Lunge, Herz/Herzklappen oder Rücken betreffen kann. Wenn eine dieser Beschwerden bei Ihnen auftritt, müssen Sie dies sofort Ihrem Arzt mitteilen.
      • Übelkeit, Schwellungen in den Armen und Beinen als Folge von Flüssigkeitsansammlungen
    • Häufige Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10 Anwendern betreffen):
      • Erbrechen, Verdauungsbeschwerden, Verstopfung, Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
      • Brustschmerzen (Angina pectoris) (bei gleichzeitiger Anwendung einer Levodopa-Therapie)
      • Halluzinationen, Verwirrtheit, Schlafstörungen, gesteigertes sexuelles Verlangen
      • Kopfschmerzen, Schläfrigkeit (übermäßige Benommenheit), Schwindel/Drehschwindel, unwillkürliche Bewegungen
      • Körperliche Schwäche
      • Niedriger Blutdruck (der zu Schwindel führen kann, insbesondere beim Aufstehen)
      • Kurzatmigkeit
      • Störungen im Blutsystem einschließlich verminderter Anzahl von Blutzellen (äußert sich als Müdigkeit), anormaler Leberfunktionstest
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 100 Anwendern betreffen):
      • Rötung, Schwellungen und Schmerzen an den Enden von Armen und Beinen (Erythromelalgie)
      • Flüssigkeitsansammlung in der Lunge und Brusthöhle
      • Fibrotische (bindegewebsartige) Organveränderungen, die die Lunge betreffen
      • Hautausschlag
      • Schwellungen als Folge von Flüssigkeitsansammlungen, Müdigkeit
      • Allergische Reaktionen (Überempfindlichkeit)
      • Wahnvorstellungen, psychotische Störungen
      • Anormale Leberfunktion
    • Sehr seltene Nebenwirkungen (können bis zu 1 von 10.000 Anwendern betreffen):
      • Fibrotische (bindegewebsartige) Organveränderungen (einschließlich fibrotische Veränderungen des Rippenfells)
    • Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar):
      • Aggressives Verhalten, verstärkter Sexualtrieb, krankhafte Spielsucht
      • Plötzliche Schlafattacken, Ohnmacht, Zittern
      • Sehstörungen
      • Krampfartige Verengung von Blutgefäßen in den Fingern und Zehen
      • Atemwegserkrankungen, Lungenversagen, Rippenfellentzündung, Brustschmerzen
      • Haarausfall
      • Beinkrämpfe
      • Erhöhte Blutwerte eines bestimmten Enzyms, die sogenannte Kreatininphosphokinase
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Wenn Sie irgendeine der folgenden Erkrankungen haben, müssen Sie vor der Einnahme des Arzneimittels Ihren Arzt darüber informieren, da dieses Arzneimittel für Sie dann möglicherweise nicht geeignet ist.
      • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
      • Magengeschwür oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt (es kann zu schwarzem Stuhlgang oder blutigem Erbrechen kommen)
      • schwere psychische Erkrankung in der Vergangenheit, insbesondere psychotische Erkrankungen
      • eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion
      • wenn Sie eine Psychose haben oder in der Vergangenheit gehabt haben oder wenn bei Ihnen das Risiko besteht, nach der Entbindung eine Psychose zu bekommen
      • Raynaud-Krankheit (bei Kälte werden die Finger und Zehen bläulich-weiß, haben keinen Puls, sind kalt, gefühllos und ungelenk)
      • niedriger Blutdruck
      • schwerwiegende Beschwerden in der Brust (z. B. Brustschmerzen beim Atmen, Flüssigkeit in der Lunge, Entzündung oder Infektion der Lunge)
      • wenn bei Ihnen fibrotische Reaktionen (Narbengewebe) vorhanden waren oder sind, die Ihr Herz, Ihre Lunge oder Ihren Bauchraum betrafen bzw. betreffen. Falls Sie Cabergolin über längere Zeit erhalten, prüft Ihr Arzt vor Beginn der Behandlung, ob Ihr Herz, Ihre Lunge und Ihre Nieren in gutem Zustand sind. Er/sie erstellt außerdem vor Beginn der Behandlung und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung ein Echokardiogramm (Durchführung einer Ultraschalluntersuchung des Herzens). Sollten fibrotische Reaktionen (Narbengewebe) auftreten, muss die Behandlung abgebrochen werden.
    • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie oder Ihre Familie bzw. Betreuer bemerken, dass Sie einen Drang oder ein Verlangen entwickeln, sich in einer für Sie ungewöhnlichen Weise zu verhalten, und Sie dem Impuls, dem Trieb oder der Versuchung nicht widerstehen können, bestimmte Dinge zu tun, die Ihnen selbst oder anderen schaden können. Dies nennt man Impulskontrollstörungen und dazu gehören Verhaltensweisen wie zum Beispiel Spielsucht, übermäßiges Essen oder Geldausgeben, ein abnorm starker Sexualtrieb oder eine Zunahme sexueller Gedanken oder Gefühle.
    • Ihr Arzt muss möglicherweise Ihre Dosis anpassen oder das Arzneimittel absetzen.
    • Bei Frauen, die Cabergolin einnehmen, kann eine Unfruchtbarkeit aufgehoben werden und es kann zu einer Schwangerschaft kommen, bevor sich der Menstruationszyklus normalisiert hat. Deshalb sollten, falls erforderlich, während der Behandlung geeignete Methoden zur Empfängnisverhütung angewendet werden.
  • Kinder und Jugendliche
    • Die Sicherheit und Wirksamkeit von Cabergolin bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren ist nicht erwiesen.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Cabergolin kann bei einigen Menschen die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen. Dies sollte in Fällen, bei denen ein hohes Maß an Aufmerksamkeit erforderlich ist, z. B. beim Autofahren und bei Präzisionsarbeit, beachtet werden. Zu Beginn der Behandlung sollten Sie bei Tätigkeiten, die schnelle und genaue Reaktionen erfordern, vorsichtig sein.
    • Cabergolin kann Schläfrigkeit (übermäßige Benommenheit) und Episoden plötzlichen Einschlafens verursachen. Betroffene Personen dürfen deshalb so lange kein Fahrzeug führen oder Tätigkeiten ausüben, bei denen eine verminderte Aufmerksamkeit ein Risiko von schweren Verletzungen (z. B. das Bedienen von Maschinen) bedeuten könnte, bis die Episoden und die Schläfrigkeit nicht mehr auftreten.
    • Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, falls Sie davon betroffen sind.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Zur Anwendung von Cabergolin während der Schwangerschaft liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
    • Wenn Sie während der Behandlung mit Cabergolin schwanger werden, müssen Sie sobald wie möglich Ihren Arzt aufsuchen. Empfängnisverhütende Maßnahmen müssen nach Absetzen von Cabergolin für mindestens 4 Wochen fortgesetzt werden.
  • Stillzeit
    • Da Cabergolin die Milchproduktion unterbindet, sollten Sie es nicht einnehmen, wenn Sie beabsichtigen zu stillen. Wenn Sie Cabergolin einnehmen müssen, sollten Sie Ihr Kind auf andere Weise ernähren.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen.
    • Bestimmte Arzneimittel zur Senkung des Blutdrucks und bestimmte Arzneimittel (z. B. Phenothiazine, Butyrophenone, Thioxanthene) zur Behandlung psychischer Erkrankungen (Schizophrenie oder Psychosen) können bei gleichzeitiger Einnahme von Cabergolin die Wirkung von Cabergolin beeinträchtigen. Der behandelnde Arzt sollte daher von der gleichzeitigen Einnahme solcher Arzneimittel wissen.
    • Es gibt andere Arzneimittel, wie z. B. andere Mutterkornalkaloide (z. B. Pergolid, Bromocriptin, Lisurid, Ergotamin, Dihydroergotamin, Ergometrin oder Methysergid), Arzneimittel gegen Erbrechen (Metoclopramid) und Makrolid-Antibiotika (wie z. B. Erythromycin), die die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Cabergolin beeinflussen können.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken
    • Cabergolin sollte vorzugsweise mit den Mahlzeiten eingenommen werden, um die Nebenwirkungen zu reduzieren.

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Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

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