Beipackzettel von Calciumcarbonat 500 Sertürner einsehen

Art und Weise

  • Kautablette zum Einnehmen.
  • Die Kautabletten werden sorgfältig gekaut und mit einem 1/2 Glas Wasser heruntergeschluckt.
  • Bei Bedarf können Sie das Arzneimittel auch zum Essen oder zwischen den Mahlzeiten einnehmen.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau wie beschrieben bzw. genau nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt:
    • Mehrmals täglich, 1 - 2 Stunden nach den Mahlzeiten je 2 Kautabletten.
    • Bei Bedarf können Sie das Arzneimittel auch zum Essen oder zwischen den Mahlzeiten einnehmen.
    • Die Gesamtdosis sollte 10 Kautabletten pro Tag nicht überschreiten.
  • Dauer der Anwendung
    • Die Dauer der Behandlung richtet sich nach der Art und Schwere sowie Verlauf der Erkrankung. Bleiben die Beschwerden unter der Behandlung länger als zwei Wochen bestehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Wenn Sie eine größere Menge des Arzneimittels eingenommen haben, als Sie sollten
    • Eine Überdosierung ist in der Regel folgenlos. Wenn Beschwerden auftreten, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt.

Indikation

  • Zur symptomatischen Therapie (Behandlung von Krankheitszeichen) bei Sodbrennen und säurebedingten Magenbeschwerden.
  • Hinweis:
    • Das Arzneimittel soll nur in Verbindung mit anderen Antacida angewendet werden.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden
    • bei zu hohen Calciumkonzentratrationen im Blut oder im Urin
    • bei längerer Ruhigstellung von Gliedmaßen (Immobilisation)
    • bei calciumhaltigen Nierensteinen oder Verkalkung der Niere
    • wenn Sie allergisch gegen Calciumcarbonat oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Bei der Bewertung von Nebenwirkungen werden folgende Häufigkeitsangaben zurgrunde gelegt:
    • Sehr häufig: mehr als 1 von 10 Behandelten
    • Häufig: weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten
    • Gelegentlich: weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1000 Behandelten
    • Selten: weniger als 1 von 1000, aber mehr als 1 von 10000 Behandelten
    • Sehr selten: weniger als 1 von 10000 Behandelten
    • Nicht bekannt: Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar
  • Mögliche Nebenwirkungen:
    • selten:
      • Nach der Einnahme des Arzneimittels können selten Verstopfung, Blähungen, Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall auftreten.
      • Selten können Juckreiz, Nesselsucht und Hautausschlag auftreten.
    • nicht bekannt:
      • In den ersten Monaten der Gabe von Calcium kommt es zu einer vermehrten Calciumausscheidung im Urin, die eine Steinbildung begünstigen kann.
      • Bei Niereninsuffizienz und langfristiger Einnahme kann es zu einer Erhöhung der Calciumkonzentration im Blut (Hypercalcämie), zu einer vermehrten Calciumausscheidung im Urin (Hypercalciurie) und zur Untersäuerung des Blutes (metabolische Alkalose) kommen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen.
    • Wann dürfen Sie das Präparat erst nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einnehmen?
      • bei eingeschränkter Nierenfunktion
      • bei erniedrigter Phosphatkonzentration im Blut (Hypophosphatämie)
    • Fragen Sie Ihren Arzt auch um Rat, wenn in Ihrer Familie calciumhaltige Nierensteine vorgekommen sind.
    • Durch die Einnahme des Arzneimittels erhöht sich die Aus-scheidung von Calcium im Urin. In den ersten Monaten nach Einnahmebeginn wird dadurch auch die Neigung zur Ausfällung von Calciumsalzen und unter Umständen die Neigung zur Bildung von Steinen in Niere und Harnblase gesteigert. Dies kann durch eine reichliche Zufuhr von Flüssigkeit vermieden werden.
    • Bei Niereninsuffizienz sollte das Präparat nur unter laufender Überwachung der Calcium- und Phosphatkonzentrationen im Blut und Urin angewandt werden.
    • Während einer Therapie mit hohen Dosen des Arzneimittels, insbesondere wenn zusätzlich mit Vitamin D therapiert wird, besteht die Gefahr einer Hypercalcämie, der eine Störung der Nierenfunktion folgen kann. Bei solchen Patienten sollten der Serum-Calcium-Spiegel und die Nierenfunktion überwacht werden.
    • Calcium- und Alkaliaufnahme aus anderen Quellen (Milch und Milchprodukte, angereicherte Lebensmittel oder andere Arzneimittel) sollte beachtet werden, wenn das Präparat verschrieben wird. Wenn hohe Dosen an Calcium zusammen mit alkalischen Agentien (wie Carbonaten) gegeben werden, kann dies zu einem Milch-Alkali-Syndrom (Burnett-Syndrome) mit Hypercalcämie (Erhöhung der Calciumkonzentration des Blutes), metabolischer Alkalose (Untersäuerung des Blutes), Nierenversagen und Weichteilverkalkung führen. Bei Gabe hoher Dosen sollte der Calciumspiegel in Serum und Urin kontrolliert werden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

Schwangerschaftshinweis

  • Schwangerschaft
    • Das Arzneimittel sollte während der Schwangerschaft nur dann eingenommen werden, wenn ein Calcium-Mangel besteht oder Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden auftreten. Falls Sie schwanger sind, sollten Sie vor der Einnahme von Calciumcarbonat Ihren Arzt kontaktieren.
  • Stillzeit
    • Das Arzneimittel sollte während der Stillzeit nur dann eingenommen werden, wenn ein Calcium-Mangel besteht oder Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden auftreten. Falls Sie Ihr Kind stillen, sollten Sie vor der Einnahme von Calciumcarbonat Ihren Arzt kontaktieren.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen, andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Welche anderen Arzneimittel beeinflussen die Wirkung des Präparates?
      • Vitamin D steigert die Wirkung des Präparates (Resorbtionssteigerung).
      • Bestimmte harntreibende Mittel (Diuretika von Thiazid-Typ) verminderung die Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme des Präparates und solchen Arzneimitteln sollte deshalb der Serum-Calcium-Spiegel regelmäßig überwacht werden.
    • Wie beeinflusst das Arzneimittel die Wirkung von anderen Arzneimitteln?
      • Wenn durch die Einnahme des Präparates der Calcium-Blutspiegel steigt, wird die Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln, die die Herzkraft steigern (herzwirksame Glykoside) erhöht und das Risiko von Herzrhythmusstörungen gesteigert. Patienten unter gleichzeitiger Behandlung mit herzwirksamen Glycosiden und Calcium sollten mittels EKG und Kontrolle der Serum-Calciumpiegel überwacht werden.
      • Die Resorption und damit auch die Wirksamkeit von verschienenen Antibiotika wie z .B. Teracylinen, Chinolonen, einigen Cefalosporinen sowie vielen anderen Arzneimitteln (z. B. Pilzmitteln Ketoconazol, Eisen-, Natriumflourid-, Estramustin-, Bisphosphonatpräparaten) wird durch die gleichzitige Einnahme des Präparates vermindert. Zwischen der Einnahme des Arzneimittels und der Einnahme anderer Präparate sollte daher in der Regel ein Abstand von mindestens 2 Stunden eingehalten werden.
      • Wenn Sie Corticosteroide einnehmen, kann das die Aufnahme von Calcium verringern und es kann notwendig werden, die Dosis des Arzneimittels zur erhöhen.
      • Calciumsalze vermindern die Aufnahme von Phosphat durch Bildung von schwer löslichen Salzen.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsergänzungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Bitte beachten Sie, dass Milchprodukte einen hohen Calciumgehalt haben. Ein Liter Milch kann bis zu 1200mg Calcium enthalten. Dies sollte bei der Einnahme des Arzneimittels berücksichtigt werden.
    • Wechselwirkungen können auch mit Nahrungsmitteln auftreten die Oxalsäure, Phytinsäure oder Phosphate enthalten, wie z. B. Spinat, Rhabarber, Getreideprodukte.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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