Beipackzettel von Carboplat onkovis 10mg/ml Konz.z.Her.e.Inf. 50mg einsehen

Art und Weise

  • Ihre Infusion wird immer durch eine Krankenschwester oder einen Arzt verabreicht. In der Regel wird es in einer Tropfinfusion als langsame Injektion in eine Vene, gegeben und zwischen 15 und 60 Minuten dauern. Wenn Sie weitere Informationen benötigen, fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Krankenschwester, der/die Ihnen die Injektion verabreichen wird oder verabreicht hat.
  • Vor der Anwendung wird die Injektion normalerweise verdünnt.
  • Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation.

Dosierung

  • Die Dosis wird von Ihrem Körpergewicht, Ihrer Größe, der Funktion Ihres Blutsystems (hämatopoetischen Systems) und Ihrer Nierenfunktion abhängen. Ihr Arzt wird über die für Sie beste Dosierung entscheiden.
  • Erwachsene
    • Die übliche Dosis beträgt 400 mg/m2 Ihrer Körperoberfläche (berechnet aus Ihrer Größe und Ihrem Körpergewicht).
  • Ältere Patienten
    • Die für Erwachsene üblichen Dosen können angewendet werden, der Arzt kann sich jedoch auch für eine abweichende Dosis entscheiden.
  • Nierenfunktionsstörungen
    • Die Menge, die Ihnen gegeben wird, kann, je nachdem wie gut Ihre Nieren arbeiten. abweichen. Wenn Sie unter Nierenproblemen leiden, kann Ihr Arzt die Dosis verringern und häufige Blutuntersuchungen sowie eine Überwachung Ihrer Nierenfunktion durchführen. Die Injektion wird durch einen in der Krebsbehandlung erfahrenen Arzt gegeben.
  • Kinder
    • Es gibt keine ausreichende Anwendung von Carboplatin bei Kindern, die die Empfehlung einer spezifischen Dosis erlaubt.
    • Während Sie mit Carboplatin behandelt werden, kann es zu Übelkeit kommen. Um diese Wirkungen zu mindern, kann Ihr Arzt Ihnen, bevor Sie mit Carboplatin behandelt werden, ein weiteres Arzneimittel geben.
    • Zwischen jeder Dosis Carboplatin wird gewöhnlich ein Abstand von 4 Wochen liegen. Ihr Arzt wird jede Woche, nachdem er Ihnen Carboplatin gegeben hat, einige Blutuntersuchungen durchführen wollen, damit er/sie über die nächste richtige Dosierung entscheiden kann.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Es ist unwahrscheinlich, dass Ihnen zu viel Carboplatin gegeben wird. Im Falle, dass dies jedoch vorkommt, könnte es bei Ihnen zu einigen Problemen mit Ihren Nieren kommen. Wenn Sie in Sorge sind, dass zu viel Carboplatin verabreicht wurde, oder Sie Fragen über die angewendete Dosis haben, sollten Sie mit dem Arzt sprechen, der Ihnen das Arzneimittel verabreicht hat.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Es ist sehr unwahrscheinlich, dass Sie eine Dosis Ihrer Arzneimittel verpassen werden, da Ihr Arzt Anleitungen haben wird, wann Ihnen Ihr Arzneimittel gegeben werden soll. Wenn Sie glauben, dass Sie eine Dosis ausgelassen haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.
  • Wenn Sie weitere Frage zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Carboplatin, dass zu einer Gruppe von Arzneimitteln gehört, die als Platinkoordinationsverbindungen bekannt sind und eingesetzt werden, um Krebs zu behandeln.
  • Es wird eingesetzt gegen fortgeschrittenen Eierstockkrebs und kleinzelligen Lungenkrebs.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden
    • Wenn Sie allergisch gegen Carboplatin oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind.
    • Wenn Sie allergisch gegen ein anderes Arzneimittel sind, das zur Gruppe der Platin-haltigen Verbindungen gehört.
    • Wenn Sie schwere Nierenprobleme haben (Kreatinin-Clearance von oder unter 20 ml/min).
    • Wenn Sie eine Beeinträchtigung der Blutbildung im Knochenmark haben (schwere Myelosuppression).
    • Wenn Sie einen blutenden Tumor haben.
    • Wenn Sie schwanger sind oder stillen.
  • Falls eines von diesen auf Sie zutrifft und Sie dies noch nicht mit Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenschwester diskutiert haben, sollten Sie es so schnell wie möglich und vor Beginn der Infusion tun.
  • Im Allgemeinen wird Carboplatin den Patienten im Krankenhaus gegeben. Normalerweise sollten Sie dieses Arzneimittel nicht handhaben. Ihr Arzt oder Ihre Krankenschwester werden Ihnen das Arzneimittel verabreichen und Sie sorgfältig und häufig während und nach der Behandlung überwachen. Vor jeder Verabreichung werden normalerweise Blutuntersuchungen durchgeführt.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Informieren Sie Ihren Arzt sofort, wenn Sie eine der aufgeführten Nebenwirkungen feststellen:
    • Ungewöhnliche blaue Flecken, Blutungen oder Anzeichen für eine Infektion, wie Halsschmerzen und Rachenentzündung und Fieber.
    • Schweres Jucken der Haut (mit Blasenbildung) oder Anschwellen von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals, was zu Schluck- oder Atembeschwerden führen kann (Angioödem).
    • Stomatitis/Mukositis (z. B. schmerzhafte Lippen oder Geschwüre im Mund).
  • Sehr häufige Nebenwirkungen (treten bei mehr als 1 Behandelten von 10 auf):
    • Veränderungen Ihrer roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen (Myelosuppression), die Ihr Arzt überwachen wird.
    • Anämie (ein Zustand, bei dem die Anzahl der roten Blutkörperchen verringert ist und der zu Müdigkeit führt).
    • Anstieg der Spiegel von Kreatinin und Harnstoff in Ihrem Blut. Ihr Arzt wird dies überwachen.
    • Geringfügiger Verlust des Hörvermögens.
    • anormale Leberenzym-Spiegel. Ihr Arzt wird dies überwachen.
    • Erhöhte Harnsäure-Spiegel im Blut, die zu Gicht führen können.
    • Übelkeit oder Erbrechen.
    • Bauchschmerzen und -krämpfe.
    • Ungewöhnliche Gefühle von Müdigkeit oder Schwäche.
    • Abfall der Spiegel von Salzen in Ihrem Blut. Ihr Arzt wird dies überwachen.
    • Schädigung der Nieren (Nierentoxizität).
  • Häufige Nebenwirkungen (treten bei 1 bis 10 von 100 Behandelten auf)
    • Ungewöhnliche blaue Flecken oder Blutungen (hämorrhagische Komplikationen).
    • Herabgesetzte Funktion Ihrer Nieren.
    • Durchfall, Verstopfung, schmerzhafte Lippen oder Geschwüre im Mund (Mukositis).
    • allergische Reaktion einschließlich Hautausschlag, Nesselsucht, Hautrötung, Juckreiz, erhöhte Temperatur.
    • Klingeln in den Ohren (Tinnitus), Hörminderung und Hörverlust.
    • Kribbeln (periphere Neuropathie).
    • Haarausfall
    • Gefühl des Unwohlseins.
    • Herabgesetzte Calciumspiegel im Serum.
    • Grippeähnliches Syndrom.
    • Verlust oder Mangel an körperlicher Kraft.
    • Fieber
  • Gelegentliche Nebenwirkungen (treten 1 bis 10, von 1000 auf)
    • Sekundäre Malignome.
    • Symptome des zentralen Nervensystems, häufig verbunden mit Arzneimitteln, die Sie einnehmen um Übelkeit oder Erbrechen zu verhindern.
    • Fieber und Schüttelfrost ohne Anzeichen für eine Infektion.
    • Rötung, Schwellung und Schmerzen oder abgestorbene Haut rund um die Einstichstelle (Reaktion am Injektionsort).
    • Infektion
  • Seltene Nebenwirkungen (treten bei 1 von 10 Behandelten von 10 000 auf):
    • Unwohlsein mit hoher Temperatur, bedingt durch niedrige Spiegel weißer Blutkörperchen (febrile Neutropenie).
    • Lebensbedrohende Infektionen und Blutung
    • Veränderungen des Geschmacksempfindens.
    • Appetitverlust (Anorexie).
    • Schwer beeinträchtigte Leberfunktion, Schädigung oder Absterben von Leberzellen. Ihr Arzt wird dies überwachen.
    • Vorübergehende Sehstörungen einschließlich vorübergehendem Sehverlust.
    • Entzündung des Sehnervs, die einen vollständigen oder teilweisen Sehverlust verursachen kann (optische Neuritis).
    • Hämolytisch-urämisches Syndrom (eine Erkrankung gekennzeichnet durch akutes Nierenversagen, verringerte Anzahl roter Blutkörperchen [mikroangiopathische hämolytische Anämie] und geringe Anzahl an Blutplättchen).
    • Schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie/anaphylaktoide Reaktionen). Symptome einer schweren allergischen Reaktion, keuchendes Atmen oder Engegefühl in der Brust, Anschwellen der Augenlider, des Gesichts oder der Lippen, Gesichtsrötung, Hypotension, Tachykardie, Nesselsucht, Atemnot, Schwindelgefühl und anaphylaktischer Schock.
  • Sehr seltene Nebenwirkungen (treten bei weniger als 1 Behandelten von 10 000 auf)
    • Herzinsuffizienz, Blockierung eines Herzgefäßes, hoher Blutdruck.
    • Hirnblutung, die zu einem Schlaganfall oder Verlust des Bewusstseins führen kann.
    • Narbenbildung in der Lunge, die Kurzatmigkeit und/oder Husten verursacht (Lungenfibrose).
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie dieses Arzneimittel anwenden.
    • Besondere Vorsicht während der Behandlung mit Carboplatin ist erforderlich
      • Wenn Sie schwanger sind oder die Möglichkeit besteht, dass Sie schwanger sein könnten.
      • Wenn Sie stillen.
      • Wenn Sie wahrscheinlich Alkohol trinken werden, während Sie mit dieser Injektion behandelt werden.
    • Wenn Ihre Nieren nicht richtig funktionieren, ist die Wirkung von Carboplatin auf das blutbildende System ausgeprägter und länger anhaltend als bei Patienten mit normaler Nierenfunktion. Wenn Ihre Nieren nicht richtig funktionieren, wird Ihr Arzt Sie regelmäßiger überwachen.
    • Falls eines von diesen auf Sie zutrifft und Sie dies noch nicht mit Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenschwester diskutiert haben, sollten Sie es so schnell wie möglich und vor Beginn der Infusion tun.
    • Bevor sie verabreicht wird kann Ihre Injektion mit einer anderen Lösung verdünnt werden. Sie sollten dies mit Ihrem Arzt besprechen und sicherstellen, dass dies für Sie geeignet ist.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Carboplatin hat keinen Einfluss auf Ihre Fähigkeit, Auto zu fahren und Maschinen zu bedienen. Sie sollten jedoch, wenn Ihnen die Injektion erstmalig gegeben wurde, besonders vorsichtig sein, vor allem wenn Sie sich schwindelig oder unsicher fühlen.

Schwangerschaftshinweis

  • Informieren Sie Ihren Arzt vor der Behandlung mit Carboplatin, wenn Sie schwanger werden möchten, bereits schwanger sind oder stillen.
  • Sollte eines hiervon auf Sie zutreffen und haben Sie dies noch nicht mit Ihrem Arzt oder Ihrer Krankenschwester diskutiert, dann sollten Sie es so schnell wie möglich und vor Beginn der Infusion nachholen.
  • Schwangerschaft
    • Sie dürfen während der Schwangerschaft nicht mit Carboplatin behandelt werden, es sei denn, Ihr Arzt hat dies eindeutig verordnet. Tierstudien haben gezeigt, dass ein mögliches Risiko für Missbildungen des ungeborenen Kindes besteht. Wenn Sie während der Schwangerschaft mit Carboplatin behandelt werden, sollten Sie mit Ihrem Arzt die möglichen Risiken für Ihr ungeborenes Kind diskutieren.
    • Vor und während der Behandlung mit Carboplatin müssen Frauen im gebärfähigen Alter eine wirksame Methode zur Schwangerschaftsverhütung anwenden. Da Carboplatin erbgutschädigend wirken kann, wird bei Eintreten einer Schwangerschaft unter der Behandlung mit Carboplatin eine genetische Beratung empfohlen. Eine genetische Beratung sollte auch von Patienten in Anspruch genommen werden, die nach der Behandlung mit Carboplatin Kinder haben möchten.
  • Stillzeit
    • Es ist nicht bekannt, ob Carboplatin in die Muttermilch übertritt. Daher müssen Sie während der Behandlung mit dem Arzneimittel abstillen.
  • Fruchtbarkeit
    • Carboplatin kann erbgutschädigend wirken. Frauen im gebärfähigen Alter sollten angewiesen werden, durch wirksame Verhütungsmaßnahmen dafür zu sorgen, dass sie nicht schwanger werden. Frauen, die während der Therapie schwanger sind oder schwanger werden, ist eine genetische Beratung anzubieten.
    • Männern, die mit Carboplatin behandelt werden, wird empfohlen, während der Behandlung und bis zu 6 Monate nach deren Abschluss kein Kind zu zeugen. Wegen der Möglichkeit einer bleibenden Unfruchtbarkeit, sollten sich Männer vor Beginn der Behandlung über eine Spermakonservierung beraten lassen.
  • Fragen Sie vor der Anwendung oder Einnahme von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Anwendung zusammen mit anderen Arzneimitteln:
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Sie sollten Ihrem Arzt berichten, wenn Sie eines der folgenden Arzneimittel einnehmen/anwenden, da diese mit Carboplatin Wechselwirkungen haben könnten.
      • Andere Arzneimittel, die bekanntermaßen die Bildung von Blutzellen im Knochenmark beeinflussen.
      • Andere Arzneimittel, die bekanntermaßen giftig für Ihre Nieren sind ( z. B. Aminoglykosid-Antibiotika).
      • Andere Arzneimittel, die bekanntermaßen das Hörvermögen oder die Gleichgewichtsfunktionen des Ohres schädigen (z. B. Aminoglykosid-Antibiotika, Furosemid [angewendet zur Behandlung einer Herzinsuffizienz und von Ödemen]).
      • Komplexbildner (Stoffe, die an Carboplatin binden und auf diese Weise die Wirkung von Carboplatin verringern).
      • Phenytoin (angewendet zur Behandlung verschiedener Formen von Krämpfen und Krampfanfällen).
      • Warfarin (angewendet, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern).
  • Anwendung von Carboplatin zusammen mit Alkohol
    • Es gibt keine bekannte Wechselwirkung zwischen Carboplatin und Alkohol. Sie sollten jedoch mit Ihrem Arzt sprechen, da Carboplatin die Fähigkeit der Leber, Alkohol abzubauen, beeinflusst.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

Sie leiden auch an Nebenwirkungen?

Melden Sie Ihre Erfahrung - in nur 2 Minuten.