Beipackzettel von Ceftazidim Qilu 2 g Plv.z.Her.e.Inj-/Inf.-Lsg. einsehen

Art und Weise

  • Ceftazidim wird normalerweise von einem Arzt oder einer Pflegekraft gegeben. Es kann als Tropf (intravenöse Infusion) oder als Injektion direkt in eine Vene angewendet werden.
  • Ceftazidim wird unter Verwendung von Wasser für Injektionszwecke oder einer geeigneten Infusionsflüssigkeit durch den Arzt, Apotheker oder die Pflegekraft hergestellt.

Dosierung

  • Ceftazidim wird normalerweise von einem Arzt oder einer Pflegekraft gegeben. Es kann als Tropf (intravenöse Infusion) oder als Injektion direkt in eine Vene oder einen Muskel angewendet werden.
  • Übliche Dosis
    • Ihr Arzt entscheidet über die richtige Dosis für Sie. Sie ist abhängig von: der Schwere und Art der Infektion; davon, ob Sie irgendwelche anderen Antibiotika einnehmen; von Ihrem Alter und Gewicht; davon, wie gut Ihre Nieren arbeiten.
  • Neugeborene (0 - 2 Monate)
    • Neugeborene bekommen 25 bis 60 mg Ceftazidim pro kg Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf zwei Gaben.
  • Säuglinge (ab 2 Monaten) und Kinder unter 40 kg Körpergewicht
    • Säuglinge oder Kinder bekommen 100 bis 150 mg Ceftazidim pro kg Körpergewicht pro Tag verabreicht, aufgeteilt auf drei Gaben.
    • Höchstdosis: 6 g pro Tag.
  • Erwachsene und Jugendliche ab 40 kg Körpergewicht
    • 1 bis 2 g Ceftazidim dreimal täglich.
    • Höchstdosis: 9 g pro Tag.
  • Patienten ab 65 Jahren
    • Die tägliche Dosis sollte normalerweise 3 g pro Tag nicht überschreiten, besonders wenn Sie über 80 Jahre alt sind.
  • Patienten mit Nierenproblemen
    • Ihnen kann eine von der allgemeinen Dosierungsempfehlung abweichende Dosis gegeben werden. Der Arzt oder die Pflegekraft entscheidet je nach Schwere der Nierenerkrankung wie viel Sie benötigen. Ihr Arzt wird Sie genau untersuchen und bei Ihnen werden möglicherweise regelmäßigere Nierenfunktionstests durchgeführt.
  • Wenn eine größere Menge als verschrieben angewendet wurde
    • Wenn versehentlich eine größere Menge, als Ihnen verschrieben wurde, angewendet wurde, kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder das nächste Krankenhaus.
  • Wenn die Anwendung vergessen wurde
    • Wenn bei Ihnen eine Injektion versäumt wurde, sollte diese so schnell wie möglich nachgeholt werden. Wenn es allerdings beinahe Zeit für Ihre nächste Injektion ist, dann lassen Sie die versäumte Injektion aus. Wenden Sie nicht die doppelte Menge an (zwei Injektionen gleichzeitig), wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.
  • Wenn Sie die Anwendung abbrechen
    • Brechen Sie die Anwendung nicht ab, außer Ihr Arzt sagt es Ihnen.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder eine Pflegekraft.

Indikation

  • Ceftazidim ist ein Antibiotikum zur Anwendung bei Erwachsenen und Kindern (einschließlich Neugeborene). Es wirkt, indem es Bakterien abtötet, die Infektionen verursachen. Es gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die Cephalosporine genannt werden.
  • Das Arzneimittel wird angewendet zur Behandlung von schweren bakteriellen Infektionen:
    • der Lungen und des Brustraumes
    • der Lungen und Bronchien bei Patienten, die an zystischer Fibrose leiden
    • des Gehirns (Meningitis)
    • des Ohres
    • der Harnwege
    • der Haut und Weichteilgewebe
    • des Bauchs und der Bauchwand (Peritonitis)
    • der Knochen und Gelenke.
  • Ceftazidim kann auch angewendet werden:
    • zur Vorbeugung von Infektionen während Prostataoperationen bei Männern
    • zur Behandlung von Patienten mit niedriger weißer Blutkörperchenzahl (Neutropenie), die Fieber haben auf Grund einer bakteriellen Infektion.

Kontraindikation

  • Ceftazidim darf Ihnen nicht gegeben werden:
    • wenn Sie allergisch (überempfindlich) gegen Ceftazidim oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.
    • wenn Sie eine schwere allergische Reaktion gegen ein anderes Antibiotikum (Penicillin, Monobactame und Carbapeneme) hatten, da Sie genauso gegen Ceftazidim allergisch sein können.
  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt, bevor Sie die Behandlung beginnen, wenn Sie glauben, dass dies auf Sie zutrifft. Das Arzneimittel darf Ihnen dann nicht gegeben werden.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann dieses Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Beschwerden, auf die Sie achten sollten
    • Die folgenden schwerwiegenden Nebenwirkungen sind bei einer geringen Anzahl Behandelter aufgetreten, die genaue Häufigkeit der Nebenwirkungen ist jedoch nicht bekannt:
      • Schwere allergische Reaktion. Anzeichen dafür sind erhobener (quaddelartiger) und juckender Ausschlag, Schwellung, manchmal des Gesichtes oder Mundes, die Atemnot verursacht.
      • Hautausschlag, der zu Blasenbildung führen kann und der wie kleine Zielscheiben aussieht (in der Mitte gelegener dunkler Fleck, umgeben von einem blasseren Bereich, mit einem dunklen Ring rund um den Rand).
      • Großflächiger Ausschlag mit Blasen und sich schälender Haut. (Dies können Anzeichen eines Stevens-Johnson-Syndroms oder einer toxischen epidermalen Nekrolyse) sein.
      • Erkrankungen des Nervensystems: Zittern, Krampfanfälle und in manchen Fällen Koma. Dies trat bei Patienten auf, wenn die verabreichte Dosis zu hoch war, insbesondere bei Patienten mit Nierenerkrankungen.
      • Es gab seltene Berichte von schweren Überempfindlichkeitsreaktionen mit schwerem Ausschlag, die mit Fieber, Erschöpfung, Schwellung des Gesichts oder der Lymphknoten, Vermehrung der Eosinophilen (eine Art der weißen Blutzellen), Auswirkungen auf Leber, Nieren oder Lunge einhergehen können (eine Reaktion, die DRESS genannt wird).
    • Wenden Sie sich sofort an einen Arzt oder eine Pflegekraft, wenn bei Ihnen eines dieser Symptome auftritt.
  • Häufige Nebenwirkungen
    • Diese können bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen:
      • Durchfall
      • Schwellung und Rötung entlang einer Vene
      • erhobener (quaddelartiger) roter Hautausschlag, der mit Juckreiz verbunden sein kann
      • Schmerzen, Brennen, Schwellung oder Entzündung an der Einstichstelle.
      • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn eine dieser Nebenwirkungen Sie beeinträchtigt.
      • Häufige Nebenwirkungen, die bei Blutuntersuchungen auftreten können:
        • Erhöhung der Zahl einer bestimmten Art an weißen Blutkörperchen (Eosinophilie)
        • Erhöhung der Anzahl an Blutplättchen (Zellen, die die Blutgerinnung fördern)
        • Erhöhung der Leberenzyme
  • Gelegentliche Nebenwirkungen
    • Diese können bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen:
      • Entzündung des Darms, die Schmerzen oder Durchfall, welcher Blut enthalten kann, verursachen kann
      • Candida-Pilzinfektion im Mund oder in der Scheide
      • Kopfschmerzen
      • Schwindel
      • Bauchschmerzen
      • Übelkeit, Erbrechen
      • Fieber
      • Schüttelfrost
      • Gelegentliche Nebenwirkungen, die bei Blutuntersuchungen auftreten können:
        • Abnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen
        • Abnahme der Anzahl an Blutplättchen (Zellen, die die Blutgerinnung fördern)
        • Anstieg des Harnstoffs, Harnstoff-Stickstoffes oder des Serumkreatinins im Blut.
  • Sehr seltene Nebenwirkungen
    • Diese können bis zu 1 von 10.000 Behandelten betreffen:
      • Nierenentzündung oder Nierenversagen.
  • Andere Nebenwirkungen
    • Andere Nebenwirkungen sind bei einer geringen Anzahl an Behandelten aufgetreten, ihre genaue Häufigkeit ist jedoch unbekannt:
      • Kribbeln („Ameisenlaufen")
      • Unangenehmer Geschmack im Mund
      • Gelbfärbung der Haut oder der Augen.
    • Andere Nebenwirkungen, die bei Blutuntersuchungen auftreten können:
      • Rote Blutkörperchen werden zu schnell zerstört
      • Erhöhung der Zahl einer bestimmten Art weißer Blutkörperchen
      • Starke Abnahme der Anzahl weißer Blutkörperchen.
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung von Ceftazidim ist erforderlich
    • Während Ihnen Ceftazidim gegeben wird, müssen Sie auf bestimmte Anzeichen achten, z. B. auf Bauchbeschwerden wie Durchfall, allergische Reaktionen und Erkrankungen des Nervensystems. Dadurch wird das Risiko für mögliche Probleme verringert. Wenn Sie eine schwere allergische Reaktion gegen ein anderes Antibiotikum hatten, können Sie auch gegen Ceftazidim allergisch sein.
  • Wenn Sie eine Blut- oder Urinuntersuchung benötigen
    • Ceftazidim kann die Ergebnisse von Urinuntersuchungen auf Zucker und eine Blutuntersuchung, die als der Coombs-Test bekannt ist, beeinflussen. Wenn Sie Untersuchungen durchführen lassen:
    • Informieren Sie die Person, die die Probe entnimmt, dass bei Ihnen Ceftazidim angewendet wurde.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Ceftazidim kann Nebenwirkungen hervorrufen, die die Verkehrstüchtigkeit beeinträchtigen wie z. B. Benommenheit. Fahren Sie nicht und bedienen Sie keine Maschinen, außer Sie sind sicher, davon nicht betroffen zu sein.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Ihr Arzt wird den Nutzen Ihrer Behandlung gegen das Risiko für Ihr Baby abwägen.

Wechselwirkungen

  • Einnahme zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen / anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen / angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen / anzuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspfl ichtige Arzneimittel handelt.
    • Ceftazidim sollte Ihnen nicht ohne Rücksprache mit Ihrem Arzt gegeben werden, wenn Sie gleichzeitig:
      • ein Antibiotikum namens Chloramphenicol einnehmen.
      • eine Art von Antibiotikum, Aminoglykoside genannt, anwenden z. B. Gentamicin, Tobramycin
      • entwässernde Tabletten (Furosemid) einnehmen
    • Informieren Sie Ihren Arzt, falls dies auf Sie zutrifft.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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