Beipackzettel von Cernevit 750mg Tr.Subst.o.Lsg.M. einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel wird durch medizinisches Fachpersonal verabreicht. Normalerweise erhalten Sie es als Infusion in eine Vene.
  • Zur intravenösen Infusion.
  • Das Arzneimittel ist ausschließlich zur Verwendung als Zusatz zu Infusionslösungen bestimmt.
  • Der Inhalt der Injektionsflasche wird durch Injektion und behutsames Schütteln von 5 ml einer geeigneten Trägerlösung aufgelöst (Wasser für Injektionszwecke).
  • Langsame Infusion z. B. in isotonischer Natriumchlorid- oder Glucoselösung.
  • Das Arzneimittel kann bestimmten Infusionslösungen zur parenteralen Ernährung, die Kohlenhydrate, Fette, Aminosäuren und Elektrolyte enthalten, zugesetzt werden. Zuvor ist jedoch die Kompatibilität und Stabilität mit der entsprechenden Lösung sicherzustellen. Auflösung und Zusatz zur Infusionslösung müssen unmittelbar vor Verabreichung erfolgen.

Dosierung

  • Dosierungsanleitung
    • Soweit nicht anders verordnet, gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
      • Erwachsene und Kinder über 11 Jahre: 1 Injektionsflasche pro Tag.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Im angegebenen Dosisbereich ist mit einer Überdosierung nicht zu rechnen.
    • Anzeichen einer Überdosierung können Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit und Hautabschuppungen sein.
    • Wenn Sie eines dieser Anzeichen einer Überdosierung bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Indikation

  • Das Arzneimittel ist ein Multivitaminpräparat das zur Deckung des täglichen Bedarfs von Erwachsenen und Kindern über 11 Jahren als entsprechende Vitaminzufuhr angewendet wird, sofern die orale Gabe kontraindiziert oder nicht möglich ist und eine Vitaminsubstitution im Rahmen einer parenteralen Ernährung erforderlich ist.

Kontraindikation

  • Gegenanzeigen sind Krankheiten oder Umstände, bei denen bestimmte Arzneimittel nicht oder nur nach sorgfältiger Prüfung durch den Arzt angewendet werden dürfen, da hier im Allgemeinen der zu erwartende Nutzen in keinem günstigen Verhältnis zu einem möglichen Schaden steht. Damit der Arzt sorgfältig prüfen kann, ob Gegenanzeigen bestehen, muss er über Vorerkrankungen, Begleiterkrankungen, eine gleichzeitige andere Behandlung sowie über Ihre besonderen Lebensumstände und Gewohnheiten unterrichtet werden. Gegenanzeigen können auch erst nach Beginn der Behandlung mit diesem Arzneimittel auftreten oder bekannt werden. Auch in solchen Fällen sollten sie Ihren Arzt informieren.
  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie allergisch gegen einen der Wirkstoffe oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind, besonders Vitamin B1, Sojaprotein oder Erdnussprotein.
    • bei einer Hypervitaminose eines der enthaltenen Vitamine
    • bei Kindern unter 11 Jahren

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die folgenden Nebenwirkungen traten gelegentlich auf und betreffen bis zu 1 von 100 Behandelten:
    • Krankheitsgefühl (Übelkeit), Erbrechen
  • Die folgenden Nebenwirkungen wurden berichtet, ihre Häufigkeit ist nicht bekannt:
    • Allergische Reaktionen mit Atembeschwerden, Brustschmerzen, Engegefühl im Hals, Ausschlag, Wärmegefühl, Hautrötung, Bauchbeschwerden und Herzbeschwerden
    • Anstieg an Vitamin A und Vitamin A bindendem Protein im Blut
    • Geschmacksveränderung (metallischer Geschmack)
    • Beschleunigter Herzschlag
    • Beschleunigte Atmung
    • Durchfall
    • Erhöhte Spiegel der Leberenzyme und Gallensäure
    • Pruritus (Hautjucken)
    • Fieber, allgemeines Unwohlsein, Reaktionen an der Infusionsstelle wie Brennen, Wärmegefühl
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, Apotheker oder dem medizinischen Fachpersonal, bevor Sie das Arzneimittel erhalten,
      • wenn Sie an einer Nierenerkrankung leiden,
      • wenn Sie eine Lebererkrankung haben
      • wenn Sie Krebs haben,
      • wenn Sie ein Kurzdarmsyndrom haben,
      • wenn Sie Mukoviszidose haben,
      • wenn Sie Vitamine aus anderen Quellen einnehmen (z. B. aus vitaminhaltigen Ergänzungsmitteln),
      • wenn Sie wissen, dass Sie Vitamin B12-Mangel haben,
      • wenn Sie Diabetiker sind (das Arzneimittel kann die gemessenen Blutzuckerspiegel beeinflussen).
    • Überempfindlichkeitsreaktionen
      • Leichte bis schwere allergische Reaktionen auf die Vitamine B1, B2, B12, Folsäure und Sojabohnen-Lecithin wurden beschrieben.
      • Kreuzallergische Reaktionen zwischen Soja- und Erdnussproteinen wurden beobachtet.
      • Ihr Arzt wird Sie während der Infusion beobachten, um sicherzustellen, dass Sie die richtige Menge an Vitaminen erhalten. Sagen Sie Ihrem Arzt sofort Bescheid, wenn Sie Anzeichen einer Allergie wie Schwitzen, Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Hautausschlag, Nesselsucht, Hautrötung bemerken oder Atemschwierigkeiten bekommen. Er wird die Infusion sofort abbrechen und erforderliche Maßnahmen einleiten.
      • Aufgrund des Gehalts an Glykocholsäure ist bei wiederholter Verabreichung oder Langzeit-Verabreichung des Arzneimittels an Patienten mit leberbedingter Gelbsucht oder deutlichen biochemischen Anzeichen einer Cholestase eine sorgfältige Überwachung der Leberfunktionen erforderlich.
    • Auswirkung auf klinische Laboruntersuchungen
      • Das Arzneimittel enthält 69 µg Biotin pro Injektionsflasche. Wenn Sie sich einer Laboruntersuchung unterziehen, müssen Sie Ihrem Arzt oder dem Laborpersonal mitteilen, dass Sie das Arzneimittel einnehmen oder kürzlich eingenommen haben, da Biotin die Ergebnisse solcher Untersuchungen beeinflussen kann. Je nach Untersuchung können die Ergebnisse aufgrund des Biotins falsch erhöht oder falsch erniedrigt sein. Ihr Arzt könnte Sie bitten, die Einnahme des Arzneimittels vor der Durchführung von Laboruntersuchungen zu beenden. Sie sollten sich auch bewusst sein, dass andere Produkte, die Sie möglicherweise einnehmen, wie etwa Multivitamine oder Nahrungsergänzungsmittel für Haare, Haut und Nägel, ebenfalls Biotin enthalten können und die Ergebnisse von Laboruntersuchungen beeinflussen können. Bitte teilen Sie Ihrem Arzt oder dem Laborpersonal mit, wenn Sie solche Produkte einnehmen.

Schwangerschaftshinweis

  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.
  • Schwangerschaft
    • Es liegen keine hinreichenden Erfahrungen mit der Anwendung des Arzneimittels bei Schwangeren vor. Ihr Arzt wird Ihnen diese Infusionslösung nur verabreichen, wenn er dies für notwendig hält. Überdosierungen sind in der Schwangerschaft wegen der Gefahr kindlicher Missbildungen zu vermeiden.
  • Stillzeit
    • Inhaltsstoffe/Abbauprodukte des Arzneimittels werden in die Muttermilch ausgeschieden. Bei therapeutischen Dosen sind keine Auswirkungen auf den gestillten Säugling zu erwarten. Das Arzneimittel kann während der Stillzeit angewendet werden.
  • Fortpflanzungsfähigkeit
    • Es liegen keine Daten zur Auswirkung des Arzneimittels auf die Fortpflanzungsfähigkeit bei Männern oder Frauen vor.

Wechselwirkungen

  • Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen oder anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen oder angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen oder anzuwenden.
  • Sie müssen besonders vorsichtig sein, wenn Sie eine der folgenden Arten von Arzneimitteln einnehmen:
    • Phenobarbital, Phenytoin, Primidon, Carbamazepin, Valproat (zur Behandlung von Epilepsie),
    • Aspirin (zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen),
    • Chloramphenicol, Trimethoprim, Tetracyclin (zur Behandlung bakterieller Infektionen),
    • Deferoxamin (zur Behandlung von Eisenvergiftung oder zu hoher Konzentrationen von Eisen im Körper),
    • Efavirenz, Zidovudin, Tipranavir (zur Behandlung von HIV),
    • Ethionamid, Cycloserin, Isoniazid (zur Behandlung von Tuberkulose),
    • Fluorpyrimidine, Raltitrexed Bexaroten (zur Behandlung von Krebs),
    • Levodopa (zur Behandlung der Parkinson-Erkrankung),
    • Methotrexat, Sulfasalazin, Penicillamin (zur Behandlung von rheumatoider Arthritis),
    • Pyrimethamin (zur Behandlung von Malaria),
    • Triamteren, Hydralazin (zur Behandlung von Herzerkrankungen),
    • Phenelzine (zur Behandlung von Depressionen),
    • Theophyllin (zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Asthma),
    • Warfarin (Antikoagulanz)

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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