Beipackzettel von Cilostazol AL 100 mg Tabletten einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist jeweils 30 Minuten vor dem Frühstück und dem Abendessen einzunehmen. Nehmen Sie Ihre Tabletten immer mit einem Glas Wasser ein.

Dosierung

  • Nehmen Sie dieses Arzneimittel immer genau nach Absprache mit Ihrem Arzt ein. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht sicher sind.
  • Die empfohlene Dosis beträgt zweimal täglich eine 100 mg Tablette (morgens und abends). Eine Dosisanpassung bei älteren Menschen ist nicht erforderlich. Ihr Arzt kann Ihnen jedoch auch eine niedrigere Dosis verschreiben, wenn Sie noch weitere Arzneimittel einnehmen, die die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen könnten.
  • Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden.
  • Es ist möglich, dass Sie bereits nach 4 - 12 Wochen Einnahme der Tabletten einen Behandlungserfolg feststellen. Ihr Arzt wird Sie nach 3 Monaten Behandlung untersuchen und Ihnen gegebenenfalls raten, das Arzneimittel abzusetzen, wenn es keine angemessene Wirkung zeigt.
  • Das Arzneimittel ist für Kinder nicht geeignet.
  • Wenn Sie eine größere Menge eingenommen haben, als Sie sollten
    • Falls Sie mehr Tabletten eingenommen haben als verordnet, können folgende Anzeichen und Symptome auftreten: starke Kopfschmerzen, Durchfall, Blutdruckabfall und unregelmäßiger Herzschlag
    • Wenn Sie mehr Tabletten eingenommen haben, als verordnet, suchen Sie sofort Ihren Arzt oder das nächste Krankenhaus auf. Nehmen Sie Ihre Tablettenpackung mit, damit klar ist, welches Arzneimittel Sie eingenommen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme vergessen haben
    • Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie die Einnahme einmal vergessen haben. Nehmen Sie zum nächsten geplanten Zeitpunkt Ihre nächste Tablette ein und fahren Sie wie gewohnt fort. Nehmen Sie nicht die doppelte Menge ein, wenn Sie die vorherige Einnahme vergessen haben.
  • Wenn Sie die Einnahme abbrechen
    • Wenn Sie die Einnahme des Arzneimittels abbrechen, können die Schmerzen in Ihren Beinen wieder auftreten oder sich verschlimmern. Sie sollten die Einnahme daher nur beenden, wenn Sie von Nebenwirkungen betroffen sind, die dringende ärztliche Hilfe erfordern, oder wenn Ihr Arzt es Ihnen sagt.
  • Wenn Sie weitere Fragen zur Anwendung dieses Arzneimittels haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

Indikation

  • Das Präparat gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die als Phosphodiesterase-3-Hemmer bezeichnet werden. Das Arzneimittel hat verschiedene Wirkungen. Dazu gehört, dass es bestimmte Blutgefäße erweitert und die Gerinnungsaktivität (Verklumpung) bestimmter Blutzellen, der sogenannten Blutplättchen, in den Blutgefäßen reduziert.
  • Das Präparat wurde Ihnen zur Behandlung von Claudicatio intermittens (sog. „Schaufensterkrankheit") verordnet. Claudicatio intermittens äußert sich durch krampfartige Schmerzen in den Beinen beim Gehen Diese werden durch eine unzureichende Blutversorgung in den Beinen verursacht. Das Arzneimittel kann die Strecke verlängern, die Sie ohne Schmerzen gehen können, da es die Durchblutung in Ihren Beinen verbessert.
  • Das Arzneimittel wird nur bei den Patienten empfohlen, deren Symptome sich trotz Lebensstilumstellung (z. B. Einstellung des Rauchens und vermehrtes körperliches Training) und anderer geeigneter Interventionen nicht ausreichend verbessert haben. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Lebensstilumstellung beibehalten, wenn Sie das Präparat einnehmen.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht eingenommen werden,
    • wenn Sie allergisch gegen Cilostazol oder einen der sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind
    • wenn Sie eine Herzleistungsschwäche haben
    • wenn Sie anhaltende Brustschmerzen im Ruhezustand haben oder in den letzten 6 Monaten eine „Herzanfall" oder eine Herzoperation hatten
    • wenn Sie derzeit oder in der Vergangenheit an Ohnmachtsanfällen aufgrund einer Herzkrankheit oder an schweren Herzrhythmusstörungen leiden oder gelitten haben
    • wenn Ihnen bekannt ist, dass Sie ein Leiden haben, das Ihr Blutungsrisiko oder Ihre Neigung zu Blutergüssen erhöht, z. B.:
      • aktive(s) Magengeschwür(e)
      • Schlaganfall innerhalb der letzten 6 Monate
      • wenn Sie als Diabetiker Probleme mit Ihren Augen haben
      • wenn Ihr Blutdruck schlecht eingestellt ist
    • wenn Sie eine schwere Nierenerkrankung oder eine mittelschwere oder schwere Lebererkrankung haben
    • wenn Sie sowohl Acetylsalicylsäure und Clopidogrel oder eine Kombination aus mindestens 2 Arzneimitteln, die Ihr Blutungsrisiko erhöhen können, einnehmen [wenn Sie nicht sicher sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker]
    • wenn Sie schwanger sind.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Wenn Sie von einer der nachfolgend genannten Nebenwirkungen betroffen sind, benötigen Sie möglicherweise dringend ärztliche Hilfe. Sie dürfen das Arzneimittel nicht weiter einnehmen. Bitte kontaktieren Sie sofort Ihren Arzt oder suchen Sie sofort das nächstgelegene Krankenhaus auf.
    • allergische Reaktionen
    • Schlaganfall
    • Herzanfall
    • Herzprobleme, die Kurzatmigkeit oder ein Anschwellen der Fußgelenke verursachen können
    • neu auftretende oder Verschlechterung bestehender Herzrhythmusstörungen
    • auffällige Blutungen
    • Neigung zu Blutergüssen
    • schwere Erkrankung mit Blasenbildung auf der Haut, im Mund, an den Augen und an den Geschlechtsorganen
    • Gelbfärbung der Haut oder des Augenweiß infolge von Lebererkrankungen oder Erkrankungen des Blutes (Gelbsucht)
  • Teilen Sie Ihrem Arzt außerdem unverzüglich mit, wenn Sie Fieber oder Halsschmerzen haben. Unter Umständen müssen bei Ihnen einige Bluttests durchgeführt werden, bevor Sie wieder mit der Behandlung beginnen können.
  • Über die folgenden Nebenwirkungen wurde nach der Einnahme von Cilostazol berichtet. Sie sollten Ihren Arzt sobald wie möglich darüber informieren:
    • Sehr häufige Nebenwirkungen (können bei mehr als 1 von 10 Behandelten auftreten)
      • Kopfschmerzen
      • Stuhlveränderungen
      • Durchfall
    • Häufige Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 10 Behandelten auftreten)
      • schneller Herzschlag
      • Herzklopfen (Palpitation)
      • Schmerzen in der Brust
      • Schwindel
      • Halsschmerzen
      • Schnupfen (Rhinitis)
      • Bauchschmerzen
      • Bauchbeschwerden (Verdauungsbeschwerden)
      • Übelkeit oder Erbrechen
      • Appetitlosigkeit (Anorexie)
      • übermäßiges Aufstoßen oder Blähungen (Flatulenz)
      • Anschwellen der Fußgelenke, der Füße oder des Gesichts
      • Hautausschlag oder Veränderungen im Aussehen der Haut
      • Hautjucken
      • fleckige Einblutungen in die Haut
      • allgemeine Schwäche
    • Gelegentliche Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 100 Behandelten auftreten)
      • Herzanfall
      • neu auftretende oder Verschlechterung bestehender Herzrhythmusstörungen
      • Herzprobleme, die zu Kurzatmigkeit oder Anschwellen der Fußgelenke führen können
      • Lungenentzündung
      • Husten
      • Schüttelfrost
      • unerwartete Blutungen
      • Blutungsneigung (z. B. im Magen, der Augen oder der Muskeln, Nasenbluten und Blut im Speichel oder im Urin)
      • Verringerung der Anzahl der roten Blutkörperchen
      • Schwindel beim Aufstehen
      • Ohnmachtsanfälle
      • Angstzustände
      • Schlafstörungen
      • ungewöhnliche Träume
      • allergische Reaktionen
      • Schmerzen
      • Diabetes und erhöhte Blutzuckerwerte
      • Magenschmerzen (Gastritis)
      • Unwohlsein
      • Bei Diabetikern kann das Risiko von Einblutungen in das Auge erhöht sein.
    • Seltene Nebenwirkungen (können bei bis zu 1 von 1.000 Behandelten auftreten)
      • Neigung, länger als gewöhnlich zu bluten
      • Zunahme der Anzahl der Blutplättchen im Blut
      • Nierenprobleme
    • Häufigkeit der Nebenwirkungen nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
      • Blutdruckveränderungen
      • Verringerung der Anzahl der roten und der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen
      • Atembeschwerden
      • Schwierigkeiten beim Bewegen
      • Fieber
      • Hitzewallungen
      • Ekzem und andere Arten von Hautausschlägen
      • Empfindungsstörungen der Haut
      • tränende oder verklebte Augen (Konjunktivitis)
      • Ohrensausen (Tinnitus)
      • Leberprobleme einschließlich Hepatitis
      • Veränderungen des Urins
  • Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
    • Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie das Arzneimittel einnehmen:
      • wenn Sie ein schweres Herzproblem oder Probleme mit Ihrem Herzrhythmus haben
      • wenn Sie Probleme mit Ihrem Blutdruck haben
    • Stellen Sie während der Behandlung mit dem Arzneimittel sicher, dass
      • Sie Ihren Arzt oder Zahnarzt vor operativen Eingriffen, einschließlich Zahnentfernung über die Einnahme des Präparates informieren
      • Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie leicht Blutergüsse bekommen oder bluten und Sie die Einnahme beenden.
  • Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
    • Das Arzneimittel kann Schwindel verursachen. Falls Sie sich nach der Einnahme der Tabletten schwindelig fühlen, dürfen Sie sich nicht an das Steuer eines Fahrzeugs setzen und keine Werkzeuge oder Maschinen bedienen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

Schwangerschaftshinweis

  • Das Arzneimittel darf während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Für stillende Mütter wird die Einnahme des Arzneimittels nicht empfohlen.
  • Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Einnahme dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker um Rat.

Wechselwirkungen

  • Einnahme des Präparates zusammen mit anderen Arzneimitteln
    • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
    • Bevor Sie mit der Einnahme des Arzneimittels beginnen, sollten Sie Ihren Arzt insbesondere informieren, wenn Sie bestimmte Arzneimittel einnehmen, die normalerweise zur Behandlung schmerzhafter und/oder entzündlicher Muskel- oder Gelenkerkrankungen angewendet werden oder wenn Sie Arzneimittel zur Verminderung der Blutgerinnung einnehmen. Zu diesen Arzneimitteln gehören:
      • Acetylsalicylsäure
      • Clopidogrel
      • Antikoagulanzien (z. B. Warfarin, Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban oder niedermolekulare Heparine)
    • Falls Sie diese Arzneimittel zusammen mit dem Präparat einnehmen, wird Ihr Arzt unter Umständen einige Routinebluttests durchführen.
    • Bestimmte Arzneimittel können die Wirkung des Arzneimittels beeinflussen, wenn sie gleichzeitig mit dem Präparat eingenommen werden. Sie können entweder die Nebenwirkungen verstärken oder dessen Wirksamkeit verringern. Das Arzneimittel kann gleiche Wirkungen auch auf andere Arzneimittel haben. Bevor Sie mit der Einnahme beginnen, informieren Sie bitte Ihren Arzt über die Einnahme von:
      • Erythromycin, Clarithromycin oder Rifampicin (Antibiotika)
      • Ketoconazol (zur Behandlung von Pilzinfektionen)
      • Proteasehemmer (antivirale Substanzen)
      • Omeprazol (zur Behandlung überschüssiger Magensäure)
      • Diltiazem (zur Behandlung von hohem Blutdruck oder von Schmerzen im Brustkorb)
      • Cisaprid (zur Behandlung von Magenerkrankungen)
      • Lovastatin, Simvastatin oder Atorvastatin (zur Behandlung hoher Cholesterinwerte im Blut)
      • Halofantrin (zur Behandlung von Malaria)
      • Pimozid (zur Behandlung psychischer Erkrankungen)
      • Ergotderivate (zur Behandlung von Migräne, z. B. Ergotamin, Dihydroergotamin)
      • Carbamazepin oder Phenytoin (zur Behandlung von Krampfanfällen)
      • Johanniskraut (ein pflanzliches Heilmittel)
    • Falls Sie sich nicht sicher sind, ob dies auf Ihre Arzneimittel zutrifft, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
    • Bevor Sie mit der Einnahme beginnen, informieren Sie bitte Ihren Arzt, falls Sie Arzneimittel zur Behandlung von Bluthochdruck einnehmen, da das Arzneimittel einen zusätzlichen blutdrucksenkenden Einfluss haben kann. Wenn Ihr Blutdruck zu stark abfällt, kann dies zu schnellerem Herzschlag führen. Zu diesen Arzneimitteln zählen:
      • Diuretika (z. B. Hydrochlorothiazid, Furosemid)
      • Kalziumkanalblocker (z. B. Verapamil, Amlodipin)
      • ACE-Hemmer (z. B. Captopril, Lisinopril)
      • Angiotensin-II-Rezeptorblocker (z. B. Valsartan, Candesartan)
      • Betablocker (z. B. Labetalol, Carvedilol)
    • Dennoch kann es in Ihrem Fall in Ordnung sein, diese Arzneimittel mit dem Präparat zusammen einzunehmen. Ihr Arzt kann entscheiden, welche Vorgehensweise für Sie persönlich geeignet ist.
  • Einnahme zusammen mit Nahrungsmitteln, Getränken und Alkohol
    • Das Arzneimittel ist jeweils 30 Minuten vor dem Frühstück und dem Abendessen einzunehmen. Nehmen Sie Ihre Tabletten immer mit einem Glas Wasser ein.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
  • Beipackzettel aktualisieren
  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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