Beipackzettel von Ciloxan 3 mg/ml Augentropfen einsehen

Art und Weise

  • Das Arzneimittel ist zur Anwendung am Auge bestimmt.
  • Nehmen Sie das Arzneimittel und legen Sie einen Spiegel bereit.
  • Waschen Sie Ihre Hände.
  • Öffnen Sie die Flasche, ohne die Tropferspitze zu berühren. Halten Sie die Flasche zwischen Daumen und Fingern mit der Öffnung nach unten.
  • Legen Sie den Kopf zurück. Ziehen Sie das untere Augenlid mit dem Zeigefinger nach unten, bis zwischen Augenlid und Auge eine Art Tasche entsteht. Tropfen Sie hier ein.
  • Führen Sie dazu die Tropferspitze der Flasche dicht an Ihr Auge. Bei Bedarf benutzen Sie den Spiegel.
  • Um eine Verunreinigung der Augentropfen zu vermeiden, dürfen Behältnis und Tropferspitze nicht mit dem Auge, den Augenlidern oder deren Umgebung in Berührung kommen.
  • Drücken Sie die Flasche, bis sich ein Tropfen löst. Schließen Sie langsam die Augen und halten Sie sie für einige Sekunden geschlossen.
  • Wenn Sie die Augentropfen in beiden Augen anwenden, wiederholen Sie die Schritte am anderen Auge.
  • Zur Vermeidung einer möglichen Aufnahme über die Nasenschleimhaut, besonders bei Neugeborenen und Kleinkindern, sollte nach der Anwendung der Augentropfen 1 Minute lang mit dem Finger auf den Augenwinkel neben der Nase gedrückt werden.
  • Halten Sie die Flasche fest verschlossen, wenn sie nicht benutzt wird.

Dosierung

  • Wenden Sie das Arzneimittel immer genau nach Anweisung Ihres Arztes an. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind.
  • Falls vom Augenarzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis, die im Folgenden aufgeführte.
    • Hornhautgeschwüre:
      • Das Arzneimittel muss in folgenden Abständen, auch nachts, verabreicht werden:
        • Am ersten Behandlungstag werden während der ersten 6 Stunden 1 Tropfen alle 15 Minuten und während der verbleibenden 18 Stunden 1 Tropfen alle 30 Minuten in das betroffene Auge eingetropft.
        • Am zweiten Behandlungstag genügt die stündliche Gabe von 1 Tropfen in das betroffene Auge, und ab dem dritten bis zum 14. Tag werden alle 4 Stunden 1 Tropfen in das betroffene Auge eingeträufelt.
      • Muss die Therapie länger als 14 Tage fortgeführt werden, liegt die weitere Dosierung im Ermessen des behandelnden Arztes.
    • Bakterielle Bindehaut- und Lidrandentzündung:
      • Soweit nicht anders verordnet, wird 4mal täglich 1 Tropfen in den Bindehautsack des infizierten Auges (bzw. der infizierten Augen) eingetropft.
      • Die Dauer der Anwendung beträgt bei Bindehaut- und Lidrandentzündung im allgemeinen bis zu 7 Tagen.
      • Bei Hornhautgeschwüren kann eine Behandlung von mehr als 14 Tagen erforderlich sein und muss vom behandelnden Arzt festgelegt werden.
  • Anwendung bei Kindern
    • Das Arzneimittel ist auch zur Anwendung bei Kleinkindern und Säuglingen geeignet. Die klinische Wirksamkeit und Unbedenklichkeit wurde in Klinischen Studien bei Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren nachgewiesen, darunter befanden sich auch 102 Neugeborene im Alter bis zu 1 Monat.
    • Wenden Sie das Arzneimittel bei Kindern unter 1 Jahr nur an, wenn Ihr Arzt dies ausdrücklich angeordnet hat.
  • Wenn Sie eine größere Menge angewendet haben, als Sie sollten
    • Bei Überdosierung am Auge kann das Arzneimittel mit warmem Leitungswasser aus dem betroffenen Auge ausgespült werden.
    • Wurde versehentlich der Inhalt eines Behältnisses verschluckt, sollten Sie sich von einem Arzt beraten lassen. Mit ernsthaften Komplikationen ist jedoch nicht zu rechnen.
  • Wenn Sie die Anwendung vergessen haben
    • Es ist wichtig, dass das Arzneimittel regelmäßig angewendet wird. Wenn Sie aber doch einmal oder öfter eine Anwendung vergessen haben sollten, setzen Sie die Behandlung wie verordnet fort, bis Sie mit Ihrem Arzt Rücksprache genommen haben.
    • Wenden Sie nicht die doppelte Dosis an, wenn Sie die vorherige Anwendung vergessen haben.

Indikation

  • Das Arzneimittel enthält Ciprofloxacin, ein Antibiotikum aus der Klasse der Fluorochinolone und ist zur Behandlung von Infektionen des Auges bestimmt.
  • Zur Behandlung von Hornhautgeschwüren (Hornhautulcera) und der bakteriellen Bindehautentzündung (Konjunktivitis) und Lidrandentzündung (Blepharitis), soweit sie durch Ciprofloxacin-empfindliche Keime verursacht sind.

Kontraindikation

  • Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden,
    • wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegen Ciprofloxacin oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels sind.
    • bei bekannter Überempfindlichkeit (Allergie) gegen Chinolon-Antibiotika.

Nebenwirkungen

  • Wie alle Arzneimittel kann das Präparat Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.
  • Die Behandlung mit dem Arzneimittel sollte bei den ersten Anzeichen eines Hautausschlags oder anderer Symptome einer Überempfindlichkeitsreaktion (z. B. Schwellungen der Haut und Schleimhaut im Gesichts- und Mundbereich, Atemnot, Juckreiz) abgebrochen werden. Verständigen Sie bitte sofort einen Arzt, damit dieser geeignete Maßnahmen ergreifen kann.
  • Als lokale Nebenwirkungen können auftreten:
    • Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100): Hornhautablagerungen, Augenbeschwerden, Augenrötung.
    • Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000): Hornhautstippung (Keratopathie), Verfärbung der Hornhaut, Lichtscheu (Photophobie), verminderte Sehschärfe, Augenlidschwellung (Augenlidödem), verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, trockenes Auge, Schwellung des Auges, Augenjucken, Fremdkörpergefühl im Auge, verstärkte Tränensekretion, Augenausfluss, Augenlidrandverkrustung, Hautschuppung (Exfoliation) an einem Augenlid, Bindehautschwellung (Bindehautoedem), Rötung (Erythem) des Augenlids.
    • Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000): Gerstenkorn (Hordeolum), schädigende Wirkung auf das Auge (Okulotoxizität), Erkrankung der Augenoberfläche und der Hornhaut, Doppeltsehen, verringerte Berührungsempfindlichkeit (Hypästhesie) des Auges, Augenermüdung (Asthenopie), Augenreizung, Augenentzündung.
  • Es können auch allgemeine Nebenwirkungen auftreten:
    • Häufig (1 bis 10 Behandelte von 100): unnormale Geschmacksempfindungen (bitterer Geschmack).
    • Gelegentlich (1 bis 10 Behandelte von 1.000): Kopfschmerz, Übelkeit.
    • Selten (1 bis 10 Behandelte von 10.000): laufende Nase (Rhinitis), Überempfindlichkeitsreaktion (Allergie), Schwindelgefühl, Ohrschmerzen, übermäßige Absonderungen (Hypersekretion) der Nasennebenhöhle, Durchfall (Diarrhöe), Bauchschmerzen, Hautentzündungen (Dermatitis), Arzneimittelunverträglichkeit, unnormale Laborwerte.
  • Bei Patienten mit Hornhautgeschwür (Hornhautulkus) zeigten sich bei häufiger Anwendung des Arzneimittels weiße Ablagerungen, die sich bei fortgesetzter Behandlung zurückbildeten. Diese Ablagerungen schließen weder die Weiterführung einer Therapie aus, noch beeinträchtigen sie den klinischen Verlauf der Ulkuserkrankung oder die Sehleistung.
  • In klinischen Studien bei Kindern im Alter von 0 bis 12 Jahren wurden keine schwerwiegenden Nebenwirkungen gemeldet.
  • Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht angegeben sind.

Patientenhinweis

  • Besondere Vorsicht bei der Anwendung ist erforderlich:
    • Wenden Sie das Arzneimittel nur am Auge an.
    • Bei Infektionen mit bestimmten Bakterien (Pseudomonas aeruginosa und Staphylococcus aureus) sind spezielle Untersuchungen (bakteriologische Resistenzbestimmungen) durchzuführen, deren Ergebnis im Zusammenhang mit dem klinischen Erscheinungsbild über die Fortführung der Behandlung entscheidet.
    • Bei längerer Anwendung von Antibiotika kann es zu einem vermehrten Wachstum von unempfindlichen Keimen, einschließlich Pilzen, kommen. Sollte eine solche erneute Ansteckung (Superinfektion) eintreten, ist eine geeignete Therapie zu veranlassen. Wann immer der klinische Befund dies vorschreibt, sollte der Patient mit Hilfe der Spaltlampen-biomikroskopie durch den Augenarzt untersucht werden.
    • Wenn sich Ihre Symptome verschlechtern oder plötzlich wieder bemerkbar machen, verständigen Sie Ihren Arzt. Möglicherweise werden Sie durch den Gebrauch dieses Arzneimittels anfälliger für Infektionen, vor allem nach längerer Anwendung.
  • Wenn Sie über 65 Jahre sind oder Arzneimittel einnehmen, die Kortikosteroide enthalten (mit Kortikosteroiden werden schmerzhafte Erkrankungen oder Entzündungen, Asthma oder Hautprobleme behandelt), sind Ihre Sehnen unter der Behandlung möglicherweise beeinträchtigt. Sollten Sie Entzündungen oder eine entzündliche Erkrankung bemerken, beenden Sie die Behandlung und kontaktieren Sie Ihren Arzt. Wenn Sie Schmerzen, Schwellungen oder Sehnenentzündungen während oder kurz nach Beginn der Anwendung dieses Arzneimittels verspüren, beenden Sie die Behandlung und kontaktieren Sie ihren Arzt.
  • Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
    • Nach dem Eintropfen des Arzneimittels werden Sie möglicherweise kurzzeitig leicht verschwommen sehen. Daher sollten Sie nicht Auto fahren bzw. keine Maschinen bedienen, bis dies abgeklungen ist.

Schwangerschaftshinweis

  • Während Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie das Arzneimittel nicht anwenden, es sei denn, Ihr Arzt hat dies so angewiesen. Fragen Sie vor der Anwendung Ihren Arzt um Rat.

Wechselwirkungen

  • Bei Anwendung mit anderen Arzneimitteln
    • Spezifische Studien zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind für dieses Arzneimittel nicht durchgeführt worden.
    • Bei örtlicher Behandlung des Auges mit der empfohlenen Anwendungsmenge sind Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln kaum zu erwarten.
    • Bei der zeitgleichen Gabe von Ciprofloxacin, verabreicht in Form von Tabletten oder als Injektionslösung (systemisch), und Ciclosporin (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehr) wurde eine vorübergehende Beeinträchtigung der Nierenfunktion mit Anstieg der Kreatinin-Konzentration im Blut beobachtet.
    • Die systemische Anwendung einiger Chinolone, zu denen der Wirkstoff des Arzneimittels gehört, kann zu einem unerwünschten Anstieg der Theophyllinkonzentration im Serum führen, zu einer Beeinflussung des Coffein-Metabolismus sowie zu einer Wirkungssteigerung von Warfarin (gerinnungshemmendes Mittel) und seiner Derivate.
    • Wenn Sie weitere Augentropfen anwenden, lassen Sie zwischen der Anwendung des Arzneimittels und anderen Augentropfen mindestens 5 Minuten vergehen. Augensalben sollten als letztes angewendet werden.
  • Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel anwenden bzw. vor kurzem angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.

Nebenwirkungen persönlich erfahren? Das ist keine Seltenheit.

Auch 12 Jahre nach Marktzulassung sind nicht alle Nebenwirkungen eines Medikaments bekannt. Deshalb ist die Mitarbeit von Ihnen als Patient umso wichtiger. Jeder 2. Patient hat Nebenwirkungen, allerdings werden in Deutschland nur 1 % aller Nebenwirkungen offiziell erfasst. 

Achten Sie auf Ihr Wohlbefinden und melden Sie Ihre Erfahrung, denn Sie kennen Ihren Körper am besten. Das bewirkt Ihre Meldung:

  • Risiken schneller erkennen
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  • Mitmenschen schützen

Je mehr Informationen berichtet werden, desto besser kann das tatsächliche Risiko erkannt werden. 

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